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  #1  
Alt 12.08.2014, 12:36
Edeka Edeka ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo zurück Ihr Lieben,

Rima, ich habe den Hormonstatus auch erst später testen lassen. Über zwei Jahre nach der OP. Das war kein Problem.
Seltene Krankheiten sind einfach großer Mist! Es tut mir leid, dass Du Dir ausgerechnet den Granulosazelltumor geschnappt hast. Oder er Dich.

Charlotte, ich bin im Grunde so eine, die nie, fast nie, Hormone genommen oder bekommen hat. Ich hatte als 15-Jährige für drei Jahsre die Pille verschrieben bekommen, weil ich unfassbar heftige Regelschmerzen hatte. Erst Jahre später kam mal ein Frauenarzt drauf, dass ich Endometriose habe. (Die versprengte Gebärmutterschleimhaut hat etwa jede 10.Frau. Wieso dauert es ein halbes Leben, bis da jemand bei so typischen Beschwerden drauf kommt?!) Also, drei Jahr Pille und dann NICHTS. Keine Hormone.
Aaaaber- Ich habe oben ja schon erwähnt, ich hatte einen zu hohen Testosteronspiegel. Zu hohe Androgene bewirken eine "Dauerstimulation" auf dem Oberflächenepithel der Ovarien. Und können so Mutationen bewirken. also, da haben wir sie dann auch bei mir, die Hormone.
Übrigens, Du hast Dich ja gerade gut eingelesen...bewirken nicht auch Traumatisierungen Hormonveränderungen in nicht unerheblicher Höhe? Darüber wollte ich mit meinem Psychoklempner mal sprechen, aber er ist mir gefühlt ausgewichen. Das würde doch möglicherweise erklären, warum so viele Menschen, die schlimmes erlebt haben, später auch noch an Krebs erkranken... Das taucht auch in Statistiken immer wieder auf. Nach lebensverändernden Einschnitten... Gibts eine Idee dazu?

Ein großes Feld...
Ich Eule muß mir jetzt erstmal meinen "Guten-Morgen-Milchkaffee" machen.. Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag!!

Edeka
  #2  
Alt 12.08.2014, 17:27
Pauline7 Pauline7 ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo Edeka,

ich hatte auch jahrelang Endometriose. Die Diagnose war ählich wie bei Dir: "Regelschmerzen sind doch ganz normal, ich sollte mir gute Schmerztabletten besorgen, oder die Pille dauerhaft nehmen (ohne Pause)...."

Endometriose kann auch ein Auslöser für ein Ovarial-Ca sein.

http://www.aerztezeitung.de/medizin/...lkarzinom.html

Viele liebe Grüße
Pauline
  #3  
Alt 12.08.2014, 22:25
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo Edeka, Pauline, Rima ....

das wird immer interessanter! Ich hatte zwar keine Endometriose, kenne aber Frauen, die es haben/hatten und es muss die Hölle sein, diese Schmerzen. Auch ihnen erging es wie Euch, Edeka und Pauline, dass sie einfach mit Scherzmitteln nach Hause geschickt wurden. Unfassbar. Ob diese Dauerschmerzerfahrung und vor allem das Wissen darum, dass man sie alle vier Wochen von neuem aushalten muss, nicht allein schon ein Trauma sind?

Zu Deiner Frage, Edeka:
Dass Stress den Hormonhaushalt belastet ist doch klar und ist inzwischen gut erforscht. Geht einfach mal auf die Homepage von einem guten Endokrinologen, dort findet man gut verständliche Erklärungen. Schließlich gibt es als Reaktionsmechanismus auf Stress ja einen ganzen Hormon-Regelkreis zwischen Gehirn (Hypophyse, Hypothalamus) Nebennierenrinde (Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin), der uns in die Lage versetzt, blitzschnell vor dem sprichwörtlichen Säbelzahntiger zu fliehen. Nur dass unsere Säbelzahntiger eben einer anderen Gattung angehören: unfähige Chefs, nervige Nachbarn, schlechtgelaunte Partner, Straßenverkehr, überfüllte Busse und U-Bahnen, Lärm ... was immer sich in uns als Stress anfühlt (ist für jeden ja was anderes) versetzt unser System in Alarmbereitschaft. Unser Gehirn und unsere Muskeln werden plötzlich mit mehr Blut versorgt, dafür werden andere Bereiche, z.B. Darm, Blase, Fortpflanzungssystem (Eierstöcke !) ... weniger versorgt, weil unser Körper ja vor dem "Säbelzahntiger" flüchten will und der Flucht in dem Moment absolute Priorität einräumt. Vor dem Chef, dem lärmenden Nachbarn oder der übervollen U-Bahn können wir aber nicht flüchten, es fehlt uns also die Möglichkeit zur "natürlichen" Abreaktion. Wenn wir uns abreagieren und "runterfahren" wollen, bleibt uns Zivilisationsmenschen nur das Fitnessstudio oder der Pilateskurs der Volkshochschule. Leider setzen wir uns aber abends lieber vor den Fernseher (ich auch oft, zumindest früher ) und handeln uns noch mehr "Säbelzahntiger" ein in Form von spannenden Thrillern oder gruseligen Nachrichten. So habe ich das zumindest verstanden. Für mich habe ich daher die Konsequenz gezogen, dass ich mir kaum noch Nachrichten anschaue. Ich ändere lieber Dinge in meinem Leben als mich um Dinge zu kümmern, auf die ich eh keinen so direkten Einfluss habe.
Und um am Schluss nochmal auf Deine Frage zurückzukommen, wegen den Traumata: Aus meiner bisherigen Lektüre habe ich soviel verstanden, dass traumatisierte Menschen natürlich größte Probleme mit der normalen Stressregulation und -verarbeitung haben. Sprich: ein traumatisierter Mensch kann NOCH schlechter "runterfahren" als ein "normaler" Zivilisationsmensch und er reagiert auch empfindlicher und stärker auf vergleichsweise "geringe" Stressereignisse, die einen "Normalo" kalt lassen. Ein traumatisierter Mensch dürfte also nicht nur insgesamt eine ausgeprägtere hormonelle Stressreaktion haben, sondern sie hält auch noch länger an. Und je früher so ein Trauma im Leben einer Person stattfand und je länger es andauerte, umso größer die Empfindlichkeit.

Vortrag Ende!! Oh, Mann, kurz kann ich offensichtlich nicht

Liebe Grüße,
ich geh jetzt zurück an die Nähmaschine (die mein System hoffentlich nicht für einen Säbelzahntiger hält ...)
Charl0tte

Geändert von Charl0tte (12.08.2014 um 22:50 Uhr) Grund: ergänzt.
  #4  
Alt 14.08.2014, 15:43
Edeka Edeka ist offline
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Beiträge: 421
Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Liebe Pauline,

vielen Dank für den Link!
Gedacht hatte ich mir sowas schon. In meinem Befund aus der Referenzpathologie stand auch drin, dass es durchaus normal sei, dass man einen endometrioiden Tumor in einer Endometriosezyste findet. Das Karzinom hat sich also aus ihr gebildet.

Liebe Charlotte,

vielen Dank für Deine kluge und logische Erklärung!

Ich bin leider gerade warum auch immer ziemlich platt und schaffe es nicht, mehr zu schreiben. Aber zurückmelden und bedanken wollte ich mich unbedingt schon mal. Hoffe, wir heizen unsere tolle Diskussion demnächst wieder mit Muße an.
Und noch kurz: es hat hier im Norden dann doch noch schön geschnuppt. Trotz hellem Supermond konnte ich noch den ein oder anderen Wunsch unterbringen.

Ich hoffe, ihr habt eine gute Zeit!
Viele liebe Grüße
Edeka
  #5  
Alt 20.08.2014, 22:15
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Liebe Charlotte,

die Diskussion "bei Dir" um Hormone und stress usw. finde ich total spannend. Da ich aber gerade nicht "denkfähig", da Avastingeschädigt bin, wollte ich Dir eigentlich nur einen ganz extra-lieben "live-Gruss" dalassen, weil ich grünes Lichterl bei Dir gesehen habe

Damit Du nicht wieder weiterschwirrst, sondern die Grüße gleich bekommst,
diesmal nur ganz kurz.

einen schönen geruhsamen Säbelzahntigerfreien Abend wünscht dir
birgit
  #6  
Alt 21.08.2014, 08:40
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Guten Morgen Engelchen,

ich bin Deinen Grüßen gestern abend 'entschwirrt' , ich war schon ein müder kleiner Tiger auf dem Weg ins Bett. Und nein, keine Säbelzahntiger, nur ich - Charl0tte allein zu haus ...

Einen schönen Tag, erhol Dich vom Avastin.

Liebe Grüße
Charl0tte
  #7  
Alt 11.09.2014, 18:48
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo Ihr Lieben,

mit den aktuell so zahlreichen schweren Schicksalen, von denen wir hier gerade täglich lesen, komme ich mir zwar etwas fehl am Platze vor, wenn ich von meinem einigermaßen stabilen Status quo aus berichte, was bei mir gerade auf der Tagesordnung steht, aber ich gebe einfach mal meinem Mitteilungsbedürfnis nach. Dafür haben wir ja diesen Platz. Ich hoffe, ich trete niemandem zu nahe.

Nun, stabiler Status quo ist allerdings relativ. Körperlich ist es stabil, aber psychisch haut mich jede Kleinigkeit um. Ich stecke mitten im Rentenantrag, habe immer wieder Befundbericht-Vordrucke in der Post, die ich zu meinen Ärzten bringen soll und Zitat: "möglichst innerhalb von 5 Tagen wieder dort abholen" soll, wenn sie ausgefüllt sind. Ich frage mich: Warum schickt die gute Rentenversicherung das nicht direkt an die Ärzte, ich habe doch alle von der Schweigepflicht befreit? Ich bin krank und nicht deren Postbote. Außerdem haben die eigentlich schon alle Befunde von mir bekommen. Das war vielleicht ein dicker Packen. Es hilft auch nicht, wenn ich es selber mit der Post zu den Ärzten schicke, dann muss ich immer noch hinterhertelefonieren, damit das auch innerhalb der engen Frist erledigt wird, die die Rentenversicherung setzt. Da ich auf dem Land wohne und meine Ärzte - mit Ausnahme des Hausarztes - alle in der nächsten Stadt sind, heißt das für mich immer: Termin machen, ins Auto sitzen, die Wartezimmer- und Arztpraxisatmosphäre auf mich wirken lassen, mich mit Krankheit und ihrer potentiellen Verschlechterung zu befassen. Außerdem wurde in einem Brief angekündigt, dass ich zu "einem oder mehreren Gutachtern" soll, die aber "noch nicht benannt werden könnten". Ehrlich gesagt, ich habe inzwischen panische Angst vor fremden Ärzten. Wenn ich einen neuen Arzt konsultiere, bitte ich immer meinen Mann mit, mich zu begleiten, weil ich einfach schon böse Überraschungen hatte, die mich dann tage- bis wochenlang runterziehen. Wenn ich die letzten Schilderungen von der lieben Filou lese, wird mir ganz anders. Und so einen Gutachter stelle ich mir ungefähr so vor. Außerdem habe ich irgendwo gelesen, dass man bei einem Gutachter keine Begleitung mit ins Untersuchungszimmer nehmen darf. Schon allein diese Vorstellung verusacht mir Panik.

Und eigentlich hatte ich mir für meine wait-and-see-Phase vorgenommen, um Ärzte, Arztpraxen und alles in weißen Kitteln einen weiten Bogen zu machen, um mich zu stabilisieren. Meine lädierte Psyche lässt mich dann immer gleich durchdrehen, weil ich mir sonst was ausmale, was die da "im Schilde führen" mit diesem seltsamen Vorgehen. Kennt das jemand, dass man da aufgefordert wird, das persönlich zum Arzt zu bringen und wieder abzuholen? Ist das normal? Ich habe so ein tiefes Misstrauen diesen großen Apparaten/Behörden gegenüber, da fühle ich mich so ausgeliefert und machtlos. Das ging so weit, dass ich sogar meinen armen Psychotherapeuten angemailt habe, obwohl ich wusste, dass er im Urlaub ist, nur um das irgendwo geistig "abzuladen". Der war allerdings total lieb und hat mir sogar im Urlaub noch geantwortet. Zu diesem Psychotherapeuten muss ich mich wirklich mal beglückwünschen.

Alles in allem denke ich manchmal, ich habe mehr Krebs im Kopf als im Bauch.

Wünsche Euch allen das Allerbeste. Es ist so schön, Euch immer in der Nähe zu wissen!

Liebe Grüße
Charl0tte

Geändert von Charl0tte (11.09.2014 um 20:33 Uhr) Grund: korrigiert
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