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  #1  
Alt 22.10.2014, 20:37
djkprinz djkprinz ist offline
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Hallo zusammen, liebe Bärbel,

es ist schon einige Zeit her seit meinem letzten Eintrag.

Mir geht es ... wenn ich ehrlich bin ... nicht so gut. Ein T-Shirt meines Mannes vor 2 Tagen, welches ich in den Schrank geräumt habe, hat ausgereicht, dass ich Rotz und Wasser geheult habe und das nunmehr seit 3 Tagen. Ich weine überhaupt sehr viel, wo ich mich vorher schon gefragt habe, kann ich überhaupt nicht mehr weinen. Doch, ich kann und wie.

Irgendwie ist alles einerlei, ob es regnet, stürmt oder die Sonne scheint, das bit mir alles gar nichts.

Ich habe aber für Morgen einen Termin beim Arzt vereinbart, weil ich große Probleme habe, ein- und durchzuschlafen.

Nächste Woche hätte ich Hochzeiitstag gehabt, den 22. Ich weiß gar nicht, was ich an diesem Tage machen soll. Wahrscheinlich das, was ich am besten kann, den Tag verdrängen.

Bärbel, ja die große Liebe. Ich weiß nicht, was es für einen Sinn macht diese erst zu finden und dann zu verlieren. Aber habe ich ihn wirklich verloren. Manchmal bin ich ihm erschreckend nah, auch wenn er nicht hier ist. Aber er ist tief in meinem Herzen.

Ich nehme es wie Peter Maffay bereits singt in Tabaluga und Lilly: "Ich fühl wie Du".

Liebe Grüße Heike
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  #2  
Alt 23.10.2014, 09:55
B.Tijhof B.Tijhof ist offline
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Standard AW: Für immer an deiner Seite ...

Liebe Heike,

ich bin noch lange nicht so weit die Sachen meines Mannes wegzuräumen. Bei jedem Versuch meine ich zu ersticken. Sogar seine Medikamente stehen noch an Ort und Stelle. Unser Hochzeitstag war am 23.09. Ich bin mit meiner Tochter und Schwiegersohn nach Bayern zu meinem Bruder gefahren, wieder um mich abzulenken. Hat nur bedingt geklappt, der Tag war echt sch......

Schlafen ist auch mein größtes Problem. Hoffentlich hat dein Arzt einen guten Ratschlag. Einschlafen geht, aber gegen 2.00 Uhr wach ich auf und dann ist mein Hirn wie ein Flipperautomat. An Schlafen ist dann nicht mehr zu denken.
Alle 3- 4 Tage nehme ich eine Schlaftablette, um weiter zu funktionieren.

Es ist doch ein Trost, das du ihn fühlst, träumst du auch von ihm?
Ich leider nicht, er ist in meinem Herzen aber fühlen tu ich ihn LEIDER nicht.
Warum das so ist, weiß ich nicht.

Ich drück dich
Bärbel
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  #3  
Alt 23.10.2014, 11:36
djkprinz djkprinz ist offline
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Liebe Bärbel,

den Kleiderschrank habe ich auch nicht ausgeräumt, das kann ich einfach nicht. Nur die Medikamente habe ich weggeschafft. Es war soviel geworden und hat ganz doll Platz in Anspruch genommen, so dass ich mich dazu entschieden habe, Tabletten, Verbände und was auch immer alles wegzuwerfen. Das ganze Zubehör für die elektrische Pumpe wollte ich einfach nicht mehr sehen.

Ich hatte nur ein einzelnes T-Shirt nach dem Bügeln in den Schrank geräumt. Das hat dann zu dieser Reaktion geführt und dazu, dass ich mich jetzt seit 3 Tagen einfach schlecht fühle.

Es ist alles mega sch ....

Träumen tue ich nicht von Thomas, leider.

Bin gespannt, was der Arzt heute verschreiben wird.

Ich denke an dich.

LG Heike
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  #4  
Alt 05.11.2014, 10:19
djkprinz djkprinz ist offline
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Hallo zusammen,

hier mal wieder ein kleines Update.

Beim Arzt bin ich gewesen. Ab und an, wenn ich tagelang schon wieder schlecht geschlafen habe, leiste ich mir den Luxus einer halben Tablette. Aber irgendwie fühle ich mich dann am nächsten Tag auch nicht besser, eher schwerer, als wenn alle Wackersteine dieser Welt auf meinen Schultern liegen würden.

Ich bin derzeit öfters auf dem Friedhof, ich weiß nicht warum. Sonntag habe ich so geweint, dass es innerlich weh tat. Ich glaube, da konnte ich meine Seele spüren. Es war so ein mittiger Schmerz. Kein bestimmtes Organ.

Gestern abend war ich wieder auf dem Friedhof. Irgendwie kamen mir denn so Gedanken, warum ich lebe und mein Mann sterben musste. Ich saß auf der Friedhofsbank und flehte darum, dass er wieder kommen sollen. Aber nichts geschah. Ich weiß nicht, wie ich hätte mit dieser Krankheit leben können, die er bemerkenswert offen ertragen hat. Ich weiß nur, dass ich mich schlecht fühle, weil ich noch auf dieser Welt bin und er nicht.

Es wird alles irgendwie nicht besser. Solange ich abgelenkt bin, geht es, aber wehe ich bin allein. Dieser Schmerz, der in mir ist, irgendwie kann ich das nicht mehr ertragen.

Wie sagt Monikas Schwester immer: "Es ist so wie es ist!"

In diesem Sinne bis bald

Heike
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  #5  
Alt 07.11.2014, 11:26
B.Tijhof B.Tijhof ist offline
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Standard AW: Für immer an deiner Seite ...

Hallo an alle,

heute ist es genau 1/2 Jahr her. Der Schmerz wird schlimmer. Durch die kurzen Tage ist man zum "Nichtstun" verdammt. Ich denke viel mehr nach, das Vermissen wird immer schmerzvoller, die Einsamkeit immer größer.
Die "Warum" Fragen treten immer öfter auf, es tut weh, andere Pärchen zu erleben.
Ich fühle mich wie amputiert, wie ein Auto ohne Motor.
Die Feiertage und Gerts Geburtstag rücken immer näher, und ich werde beinahe panisch, wenn ich daran denke. Was soll ich nur tun???

@Heike
mit den Schlaftabletten halte ich es genau so, alle paar Tage nehme ich eine, um endlich mal schlafen zu können, und stehe dann tagsüber völlig neben mir.

Ich wünsche euch allen ein friedvolles Wochenende
Eine sehr verzweifelte Bärbel
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  #6  
Alt 31.08.2015, 21:52
djkprinz djkprinz ist offline
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Hallo zusammen ... morgen jährt sich der 1. Todestag meines Mannes. Eigentlich bin ich bis heute ganz gut durch die Woche gekommen. Irgendwie wollte ich dem Tag morgen einfach nicht diese Bedeutung zukommen lassen ... jeder Tag iSt ein Trauerzug für mich ... ob mehr oder weniger. Es gibt bislang keinen Tag an dem ich nicht getrauert habe. Jeder Tag ist einfach schwer. Ich vermisse meinen Mann jeden Tag ... da muss nicht der 1. Todestag kommen. Ob ich das denn morgen wirklich so durchhalte, weiss ich nicht.

Derzeit machen wir Urlaub in Holland. Wir verbringen die Zeit mit Freunden an der Nordsee. Da wo mein Mann auch gerne gewesen wäre.

Wie geht es euch nach einem Jahr der Trauer?

LG Heike
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