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  #1  
Alt 11.11.2014, 13:55
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Majesty Majesty ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo Tine!

Ich kann deine Situation verstehen. Dieses hin und her gereiße an einem, man weiß nicht was machen soll.

Auf der einen Seite ist die eigene Zukunft die gestaltet werden möchte und auf der anderen Seite ist die Vergangenheit die einen braucht.
Eigentlich soll man weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft leben. Sondern im hier und jetzt!
Und was im hier und jetzt für dich wichtig ist, ist Ausschlaggebend für deine Entscheidung...

Ich kann dir deshalb keinen Rat geben, in welche Richtung du dein Leben lenken willst.
Was deine Prioritäten sind.
Was dein Gefühl dir sagt.
Höre tief in dich hinein und vertraue auf deine Intuition. Sie wird dir den Weg weisen!

Außerdem wollte ich dir noch schreiben, daß auch ich oft mich sehr schlecht fühle was meinen Papa angeht. Er wird auch sterben und es tut mir sehr weh. Ich kann ihn zwar regelmäßig sehen, aber ich habe immer das Gefühl ich muß noch mehr tuen. Ich kann zwar nicht mehr tuen als ich mache, aber es will nicht in meinen Kopf. Ich denke, auch wenn viele hier sehr positiv wirken wie du geschrieben hast, tief in ihnen sind sie unendlich traurig weil das unvermeidliche kommen wird.

Zu deiner Schwester: Bitte, hege keinen Groll gegen deine Schwester. Ich kenne eure Situation zwar nicht, aber ich denke, sie kann da auch nichts für. Aus Depressionen raus zu kommen ist sehr schwer.
Ich hatte nach meiner ersten Schwangerschaft ungefähr neun Monate später auch eine. Ungefähr ein halbes Jahr lang.
Es war eine schlimme Zeit für mich. Die Gedanken haben einen gefesselt und man konnte sie nicht abstellen. Man war eine eigene Gefangene im Kopf.
Das ist kein tolles Gefühl. Und ich wußte um meine Situation. Und trotzdem fällt es einen sehr schwer.
Ich bin dann wieder schwanger geworden. Urplötzlich war alles vorbei. Ich habe mich so frei gefühlt wie schon lange nicht mehr!

Ich denke auch, daß deine Schwester sich vielleicht eh schon große Vorwürfe macht weil sie nicht da sein kann.
Aber das ist Spekulation von mir.
Ich möchte nur Verständniss schaffen für deine Schwester...

Zitat:
Pass auf deine Schwester auf, die Grosseltern und Eltern sterben aber die Geschwister sind diejenigen die dich im Leben am längsten begleiten.
Diesen Satz sagt mein Papa auch seit vielen, vielen Jahren zu meinen drei Geschwistern und mir.
Seit 5 Monaten verstehen wir den Satz erst so wirklich...

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und deiner Familie auch!

LG Angela
__________________
PAPA!

*12.09.1937

ED: 12.06.2014: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit 2 Lungenmetastasen und 1 Lebermetastase
cT4 N2 M1b

+09.01.2016


Ich vermisse dich so sehr! Weil ich dich so liebe!

Geändert von Majesty (11.11.2014 um 14:00 Uhr)
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  #2  
Alt 11.11.2014, 14:36
Ninja0404 Ninja0404 ist offline
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Beiträge: 23
Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo tine,

Ich bin in der gleichen Situation wie du. Mein Vater hat Krebs und es geht im schon sehr schlecht.
Ich bin im Juni nach Berlin gezogen und meine Eltern wohnen in Österreich.
Ich hab auch so ein derart schlechtes Gewissen.
Aber mir hilft dann der Gedanke: Was könnte ich zu Hause täglich machen?
Ja klar ich könnte ihn besuchen. Aber mein Vati ist nicht der Typ der jemanden möchte der ihm täglich die Hand hält.
Ich teelfoniere/skype täglich mehrmals mit ihnen.
Ich versuche alles zu organisieren was ich kann (das ist sicher auch meine Stärke) und so oft wie möglich runterzufliegen.
Manchmal denke ich es hat alles seinen Sinn... dass ich jetzt hier heroben lebe.
Ich kann hier wieder Kraft sammeln und dann umsomehr da sein.
Ob es richtig ist, weiß ich aber auch nicht..

Sei lieb gedrückt
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  #3  
Alt 11.11.2014, 16:26
tinep tinep ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo ihr,

es tut mir sehr Leid zu hören, dass bei euch auch das Schicksal so zugeschlagen hat. Man wusste es vorher einfach auch nicht zu schätzen, diese kleine Idylle ohne lebensbedrohliche Begebenheiten.

Bist du denn beruflich hier in Berlin gebunden Ninja? Oder kannst du regelmäßig nach Österreich fahren/fliegen?
Es beruhigt mich zu wissen, dass es anderen Leuten auch so geht. (auch wenn ich dir natürlich wünschen würde, dass es nicht so ist)
Heutzutage sind eben sehr viele Leute nicht mehr dort wo sie geboren sind. Studium Praktikum verliebt....

Ich verschicke ja grade Bewerbungen (wobei mich diese Situation total lähmt und ich nicht wirklich die Energie finde mich zu bewerben. ich denke, was mach ich dann wenn ich einen neuen Job anfange und die Lage sich dann total verschlimmert).
Ich stehe grade irgendwie völlig still. ich habe aufgehört Sport zu machen, koche mir nix mehr sondern hol mir irgendnen Schrott und beriesel mich mit Serien. Morgen habe ich tatsächlich ein Bewerbungsgespräch obwohl ich nur 4 verschickt habe und muss irgendwie Lebensfreude und Energie vorspielen....

Ich glaube eben auch, dass ich auf Dauer keine Wirkliche Stütze wäre da in meiner Heimatstadt kaum noch Freunde von mir wohnen. Würde glaub ich einfach eingehen. Und in dem Kaff kann man als Grafikdesignerin auch nicht grade Karriere machen.
Zusätzlich weiß ich ja auch noch nicht, was mit meiner Mutter passieren wird. Es hat jetzt noch kein Arzt davon gesprochen, dass es ab jetzt wirklich nur noch bergab geht. Wenn die Chemo nicht anschlägt gibt es wohl noch eine anderen Versuch diese scheiß Lebermetastasen zu behandeln. Es kann auch wieder besser werden, dann vlt wieder schlechter.

Ihr habt natürlich Recht, meine Schwester wird hoffentlich noch lange da sein und ich sollte nie mit ihr brechen. Habe aber auch große Sorgen um sie, da sie schon immer ein "Problemkind" war. Magersucht, Krisen, Kur folgt auf Kur, jetzt Panikattacken. Sie braucht mit ihren 45 meine Mama fast noch mehr als ich, da sie auch keine eigene Familie gegründet hat. wir sind schon so eine winzige familie. Habe schon lange keine Großeltern mehr, Die Geschwister meines Vaters leben in Amerika, ein Bruder meiner Mutter ist auch schon gestorben und der andere ist schon beinahe 80.

Danke für eure Worte, ihr habt natürlich Recht. Meine Schwester hat sich das so auch nicht ausgesucht. Sie ist eine sehr labile Person und das mit meiner Mutter hat sie einfach nicht verkraftet.

Ich bin übrigens in einer Gesprächstherapie, leider ist mein Therapeut nun schon seit einigen Wochen krank geschrieen wegen einem Schlüsselbeinbruch. Nächste Woche ist er wieder da und ich kann mit ihm über das Rezidiv meiner Mutter reden. Er weiß das noch gar nicht. Vielleicht hat er ein paar gute Worte für mich die ich mit euch teilen kann. Er hat mir schon über manche Krisen geholfen und irgendwie alles ein bisschen leichter gemacht. Ich kann es euch sehr weiterempfehlen, sich so eine Unterstützung zu holen. Er bringt oft irgendwie Struktur in diese sich überschlagenden Gedanken.
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  #4  
Alt 11.11.2014, 16:43
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Liebe tinep!

Ich habe eben deinen thread gelesen und möchte dir etwas da lassen was dir bei deiner Entscheidung vielleicht hilft!

Ich bin 45 Jahre wohne nur 30km vom Elternhaus entfernt. Mein kleiner Bruder 33 Jahre wohnt über 600km weit entfernt!
Als meine Mama erkrankte und wir im Februar die schlimme Diagnose bekamen Stand nie zur Frage ob er sein Leben unten aufgibt! Unsere Mama hätte es gar nicht gewollt. Sie hätte zu ihm gesagt junge und was ist wenn ich nicht mehr da bin?

Er kam in der Zeit der Krankheit jeden Monat für zwei drei Tage hoch und das war ok! Erst die letzten zwei Wochen war er am Stück hier und das war für Mama wichtig und auch für mich! Auch wenn ich die große Schwester bin brauchte ich seine Unterstützung!

Zu deiner Schwester würde ich meinen such ein klärendes Gespräch Schilder ihr deine Ängste und sucht gemeinsam nach einer Lösung!

Mein Rat an dich gib dein Leben in Berlin nicht auf!!! Ich glaube das ist das letzte was deine Mama wollen würde!

Ganz viel Kraft zu dir!

Lg mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
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  #5  
Alt 11.11.2014, 17:31
tinep tinep ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo Mausi,

Tut mir Leid zu hören, dass deine Mutter und auch deine Familie mit dieser Krankheit "klarkommen" musste.

Deine Geschichte hilft mir auch sehr. Ich habe nämlich ein schrecklich schlechtes Gewissen. Habe irgendwie im Kopf dass man sich um seine Eltern einfach kümmert, so wie sie sich eben auch gekümmert haben.

Aber sobald ich kurz davor bin eine Bewerbung nach Stuttgart abzuschicken wird mir ganz mulmig und ich denke, ich will dort gar nicht leben. Ohne meinen Freund und Freunde. da bekomm ich auch Panik.
Einmal im Monat könnte ich meine Familie auch besuchen. Schön, dass du ein dein Bruder da eine Lösung gefunden habt mit der jeder ok war.

Meine Mutter sagt halt total oft wie traurig sie ist, dass wir uns nicht in den Arm nehmen können öfter. Mir tut das total weh wenn sie das sagt
Ich denke mal sie will damit einfach nur sagen, dass sie mich eben vermisst aber in mir kommt dann natürlich das Gefühl hoch, dass ich sie im Stich lassen.

Zum Glück gibt es meinen Papa, der kümmert sich wie ein Tier. Würde um die halbe Welt fahren wenn sie ein Stück Kuchen will. Er liebt sie sehr.
Aber ihm geht auch irgendwann die Kraft aus. meine Schwester in eine richtige Therapie zu bringen und meine Mutter aufzubauen.

ich möchte jetzt irgendwie daran arbeiten wie ich damit umgehe. ich will nicht so sehr mit dem Schicksal hadern, versuchen zu akzeptieren und irgendwie Frieden damit schließen, dass es jetzt so ist wie es ist. Dieses besch**** "Warum" zehrt so an meiner Kraft. Ich will nicht mit Mitte 20 schon verbittert werden und so eine negative Lebenseinstellung haben. So entwickelt sich das nämlich grade. Wenn mich nur jemand anrempelt auf der Straße könnte ich schon heulen oder zuschlagen, heute bin ich mit dem Rad zur Arbeit gefahren, die Morgensonne war wunderschön und ich hätte kotzen können.

hat jemand von euch schon Erfahrung damit gemacht, diese gefühle zu verarbeiten?
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  #6  
Alt 11.11.2014, 18:07
Chari Chari ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Liebe Tine

Akzeptieren konnte ich erst "danach", vorher während der Krankheit meiner Mutter war es einfach eine zu starke Achterbahnfahrt, ein ständiges auf und Ab zwischen Hoffen, Bangen und dann doch wieder die grosse Enttäuschung.

Zum Akzeptieren hätte ich da Zeit gebraucht aber diese hatte ich nicht wirklich während meine Mama krank war. Fast vier Jahre gab es bei uns diese Schockstarre, für mich war es ein "Es wird doch sicherlich wieder". Klar die Progosen waren von Anfang nicht gut aber trotzdem habe ich immer gehofft und nie wirklich akzeptiert. Hatte gelesen 15% überleben 5 Jahre, natürlich dachte ich dass da meine Mama dabei sein muss.

Bei mir kam es bis die Mama auf die Palliativ verlegt wurde nicht ganz richtig an. Du wirst viel Zeit brauchen um zu akzeptieren dass deine Mama auch sozusagen den "negativen Jackpot des Gen-Roulettes" gezogen hat.

Bekommt deine Mama noch eine heilende Chemo jetzt oder eine lebenserhaltende? Ich würde an solchen Faktoren entscheiden was du machen wirst bezüglich Berlin.

Du musst ja nicht dein Leben in Berlin aufgeben aber vielleicht wäre es je nach Situation gut nicht in einen neuen Job zu starten sondern "abrufbereit" für Notfälle zu sein. Der Job läuft dir ja auch nicht davon. Bei mir hat sich das ganze Studium durch die Krankheit meiner Mama verlangsamt (hab geschaut dass ich 2 Tage unter der Woche ohne Kurse habe um daheim vorbei zu schauen)
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  #7  
Alt 11.11.2014, 18:31
tinep tinep ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Nein, also wenn meine Eltern ehrlich mit mir sind, ist es noch keine palliative Behandlung. Der Onkologe hofft, dass er die Lebermetastasen mit der Chemo in den Griff bekommt und sprach auch noch von einer Bestrahlung danach, falls das nicht funktioniert. Also noch keine Rede von austherapiert, trotzdem ist die Lage sehr ernst. Die Metastasen waren vor 4 Monaten nicht mehr sichtbar nach der ersten chemo und jetzt schon wieder da..und leider nicht operabel.
außer den Metastasen in der Leber ist wohl alles "ok" (laut meinen Eltern... ich hoffe echt sie schonen mich nicht und lügen)

Keinen Job suchen kommt für mich nicht in Frage muss ich sagen. auch wenn das vielleicht egoistisch ist?

Wer weiß wie lange sich das alles zieht und was passiert. Es könnten auch wieder gute Zeiten kommen. Wenn ich arbeitslos und abrufbereit in Berlin sitze, falle ich in ein totales Loch und mein Hirn wird noch komplett Matsch vor lauter Zeit zum nachdenken.
Habe letztes Jahr mein Studium beendet, dann 2 Praktika gemacht, ich will auch nicht den Anschluss verlieren. Es wird einfach Zeit, dass ich mal richtig in den Beruf einsteige. Also bevor gar kein Job, dann doch in Süddeutschland. Ganz zu schweigen von dem finanzielle Faktor. Ich muss ja von was leben und fände es nicht gut, jetzt Hartz 4 zu beziehen weil ich abrufbereit bin.

ich will auch nicht akzeptieren, dass meine Mutter sterben wird. ich bin noch in der Phase wo man hofft auch wenn es mich immer wieder erwischt dass ich schon drüber nachdenke was ist wenn sie nicht mehr da ist.

Ich will einfach lernen zu akzeptieren, dass diese Krankheit meine Familie erwischt hat und unser Leben so stark beeinflusst. Ich fahre nicht wie meine Freunde in den Urlaub, ich nutze jeden freien Tag um zur Familie zu fahren, Auslandsaufenhalte wie Masterstudium und so weiter sind inzwischen sowieso völlig ausgeschlossen. Meine Mama ist völlig niedergeschlagen und ich bin den ganzen Tag wütend und traurig und finde an nichts Freude und halte das Leben für ungerecht.
So wollte ich nie werden

Chari, es tut mir sehr Leid dass du deine Mutter verloren hast und hoffe, dass du trotzdem irgendwie wieder fröhlich sein kannst.
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  #8  
Alt 11.11.2014, 18:47
Landleben Landleben ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo Tinep !


Ist überhaupt nicht egoistisch von Dir, verstehe Dich sehr gut, klingt hart, aber was machst Du dann ? Du mußt an Deine Zukunft denken, für was hast Du sicher viel in Dein Studium gesteckt, um dann weiter zu kommen und einen Job zu bekommen, ist ja auch nicht so einfach. Nütze die Zeit mit Deiner Mutter, aber gebe nicht alles auf das für dich in Zukunft wichtig sein wird.

LG
Landleben

P.S. Bitte mich nicht zu steinigen für meine Ansicht !
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  #9  
Alt 11.11.2014, 18:48
Chari Chari ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Das ist gut dass sie noch was machen können, freut mich. Solange darf man dann noch hoffen und kämpfen.

So wie meine Erfahrung ist, ist es solange man noch was tun kann immer gut und dann ist es noch nicht so dringend dass du mehr für deine Mutter da sein kannst. Ich hatte Angst bei der Diagnose dass es schon dringlicher ist, leider ist ja dieser Krebs einer der schlimmsten.

Ich denke da ist es wohl am besten wenn du dich wirklich auf deine berufliche Zukunft konzentrieren kannst, das lenkt auch etwas von der ganze Sache ab.

Diese Niedergeschlagenheit kenne ich von meiner Mama, sie hat sich dann mit vielen mit dem gleichen Schicksal angefreundet (was aber auch nicht gut war finde ich weil diese dann nach der Reihe alle gestorben sind und meine Mama immer wieder in ein tiefes Loch gefallen ist)

Sie hat dann begonnen sich mit Religion und der Bibel auseinander zu setzen obwohl sie vorher nie so wirklich gläubig war. Sie hat mit Übungen aus dem chinesischen Raum angefangen (nicht Fengshui sondern das hieß irgendwie anders), war viel Nordic Walking um ihren Geist frei von negativen Gedanken zu bekommen und sich auf das schöne im Leben zu fokusieren. Das hat ihr viel Kraft gegeben für die schwere Zeit.

Nur als es dann austherapiert hieß und auch die palliative Chemo eingestellt wurde, da gab es nichts mehr. Am Ende hat meine Mama es akzeptieren können und nicht mehr mit ihrem Schicksal gehadert.

Immer wenn ich jetzt ab und zu traurig bin, dann denke ich dass es für sie ja viel schwerer war als für mich jetzt und dann geht es mir gleich besser. Oder an die vielen schlimmen Schicksale hier (besonders dass von Annika hat mich zu Tränen gerührt), dann bin ich wieder dankbar für die 25 Jahre die ich meine Mama hatte.
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  #10  
Alt 11.11.2014, 19:47
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Majesty Majesty ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo Tine!

Zitat:
Wer weiß wie lange sich das alles zieht und was passiert. Es könnten auch wieder gute Zeiten kommen. Wenn ich arbeitslos und abrufbereit in Berlin sitze, falle ich in ein totales Loch und mein Hirn wird noch komplett Matsch vor lauter Zeit zum nachdenken.
Habe letztes Jahr mein Studium beendet, dann 2 Praktika gemacht, ich will auch nicht den Anschluss verlieren. Es wird einfach Zeit, dass ich mal richtig in den Beruf einsteige. Also bevor gar kein Job, dann doch in Süddeutschland. Ganz zu schweigen von dem finanzielle Faktor. Ich muss ja von was leben und fände es nicht gut, jetzt Hartz 4 zu beziehen weil ich abrufbereit bin.
Dann hast du dich doch schon entschieden!

Ich wünsche dir viel Kraft, deine Entscheidungen umzusetzen.

Alles Gute für dich!

LG Angela
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PAPA!

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ED: 12.06.2014: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit 2 Lungenmetastasen und 1 Lebermetastase
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Ich vermisse dich so sehr! Weil ich dich so liebe!
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