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  #1  
Alt 11.01.2015, 18:40
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...vielen lieben Dank für die freundliche Antwort...hilft schon ein bisschen...es stimmt - letztendlich wird nur er selber sagen können, ob es für IHN noch Sinn macht...ich befürchte, dass die Risiken enorm sind...jetzt wird auch das Herz immer schwächer und das Wasser im Körper kann nicht mehr abtransportiert werden...womit ich nicht ganz zurecht komme sind Gefühle wie, dass es möglichst schnell gehen soll, falls es wirklich zu Ende geht...normal wünscht man doch jedem ein möglichst langes (aber natürlich gesundes Leben)...ist es falsch daran zu denken, dass es für ihn vielleicht am besten wäre, nach der Operation nicht mehr aufzuwachen...? Das kommt mir irgendwie so verwerflich vor...das sind einfach alles Gefühle die ich nicht kannte bisher...
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  #2  
Alt 11.01.2015, 18:54
Chari Chari ist offline
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Registriert seit: 20.11.2013
Beiträge: 164
Standard AW: Anfang vom Ende...?

Hallo du

Du bist schon weiter als manch andere Angehörige, dieser Wunsch nach einem schnellen und schmerzfreien Tod kommt bei vielen von uns leider zu spät.

Es ist überhaupt nichts verwerfliches daran, es ist ein Zeichen einer sehr starken Persönlichkeit wenn man die Kraft hat das andere Leid vermeiden zu wollen auch wenn man dadurch vielleicht selbst mehr leidet weil man diese Person noch so gerne länger bei sich hätte.

Ich kann dir leider nicht sagen ob eine Operation noch Sinn macht, es ist immer gut solange es der Betroffene noch kann ihn selbst entscheiden zu lassen.

Circa ein Monat bevor meine Mama gestorben ist, haben sie noch eine OP bei ihr gemacht (Organe zusammenkleben oder irgendwie damit weniger Wasser im Bauchraum entsteht) Meine Mama war dabei kurz tot weil Wasser vom Bauch in die Lunge kam, wurde reanimiert und war absolut verzweifelt darüber weil sie sie nicht einfach haben dabei sterben lassen.

Ich hoffe für deinen Schwiegervater dass er nicht lange leiden muss und für dir alles Liebe und viel Kraft. Ich bin mir sicher du machst alles ganz toll.
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  #3  
Alt 11.01.2015, 19:15
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Beiträge: 99
Standard AW: Anfang vom Ende...?

...mei...vielen Dank für diese lieben Worte...es sind hier so unglaublich liebe Menschen im Forum...jetzt rinnen mir die Tränen über das Gesicht...es ist einfach eine schreckliche Situation...weil auch wenn mir das wichtigste ist, dass er nicht lange leiden muss, ist mein Liebster - als Sohn - doch noch mal in einer anderen Position und kämpft um jeden Tag...es ist schwierig ihm behutsam meine Sichtweise zu erklären...

...hm....das mit deiner Mama tut mir sehr leid...und du schreibst genau das wovor ich Angst habe...einem Menschen mit so einer Krankheit kann man doch nicht um jeden Preis in dieser Welt halten wollen...jeder von uns würde sich doch - wenn es aus freien Stücken möglich ist - für das Paradies anstatt für die Hölle entscheiden...
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  #4  
Alt 11.01.2015, 19:20
Mayana Mayana ist offline
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Beiträge: 86
Standard AW: Anfang vom Ende...?

Ich kann diesen Gedanken soo gut verstehen. Man hängt als Angehöriger immer in diesem Konflikt, was man sich selbst für seinen Lieben wünschen würde und was er wohl selber dazu denkt. Der ganz große Vorteil ist, dass Du Deinen Schwiegervater fragen kannst.. ich würde denken, dass er solange der Boss ist, wie er noch selbst für sich entscheiden kann.

Diese Frage nach Leben oder Tod ist so Alles entscheidend, dass immer der Wille des Betroffenen zählen sollte. Du darfst Dir aber trotzdem wünschen, dass es schnell und schmerzlos geht-das ist nur verständlich. Du musst nur aufpassen, dass Du Deine eigenen Wünsche für ihn nicht mit seinen eigenen Wünschen vermischt.

Vielleicht könntet Ihr ja darüber reden, auch, wenn das ganz schwierig ist. Aber danach wäre es dann klarer..

Herzliche Grüße
Mayana
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  #5  
Alt 14.01.2015, 19:16
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Beiträge: 99
Standard AW: Anfang vom Ende...?

...es geht wohl wirklich dem Ende zu...wisst ihr...ich habe bisher noch keine Erfahrungen mit dem Tod in der Familie oder im engsten Kreis...bei meinen Großeltern wurde ich als Kind damals ziemlich herausgehalten...darum tu ich mir grad auch ein bisschen schwer...meine liebe bessere Hälfte leidet natürlich unfassbar, weil er solche Angst hat um seinen Papa...er lässt aber keinen wirklich an sich heran...vielleicht ist es normal...aber es macht mir so unfassbare Sorgen...ich versuche einfach nur dazu sein, ich glaube, dass er sich selber grad gar nicht wirklich spürt...es gibt so wenig Worte für ihn, die das ausdrücken, was ich ihm sagen und geben möchte...und gleichzeitig trauert man selber auch...ich kann nur versuchen mir vorzustellen wie es ihm grad geht - meinem liebenswerten Schatz... - aber wissen tu ich es nicht...weil ich in dieser Situation selber (zum Glück) noch nicht war...
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  #6  
Alt 23.01.2015, 21:51
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Beiträge: 99
Standard AW: Anfang vom Ende...?

...vielleicht kann jemand von Erfahrungen in diesem Stadium berichten...es wird jetzt der faustgroße Lymphknoten operiert, weil die Schmerzen nicht mal mit Morphium in den Griff zu kriegen sind...lt. Ärzten schaut man dann, ob Kopf und Lunge dann der nächste Schritt sein können, wenn es das Herz aushält...wobei vor 10 Tagen hieß es noch das Herz wird auch immer schwächer...generell lautete im Herbst die Diagnose, dass der Lungenkrebs zurück sei und inoperabel wäre...jetzt auf einmal nicht mehr...? Oder wird einem das nur als möglicher Schritt in Aussicht gestellt weil man eh weiß, dass das Herz eine OP an Lunge und Hirn (!!!!!) nicht erlauben wird...? Die Risiken für die OP an den Lymph ist doch sicher auch nicht ohne....aber sonst bekommt man die Schmerzen eben nicht in den Griff...wundert Euch nicht über die Fragen, die ich mir selber stelle...bei den Gesprächen mit den Ärzten bin ich nicht dabei....und mein Schatz ist so beschäftigt damit nicht die Fassung zu verlieren, dass er gar nicht viele Worte zu alledem heraus bekommt...und so ganz klar sind sich die Ärzte zudem auch nicht...jetzt wurde wieder ein Teil der Besprechung zur weiteren Vorgangsweise auf nächste Woche verschoben...und gestern war noch die Frage, ob überhaupt noch etwas gemacht wird...ich weiß man kann keine Prognosen abgeben....und Geburt und Sterben sind Gott sei Dank vom Menschen nicht berechenbar...aber ich kann derzeit gar nichts einschätzen...müssen wir uns auf das schlimmste gefasst machen jetzt bei der OP des Lymphknoten...? Ist das ein sehr großer Eingriff bzw eine sehr große Belastung für den Körper...?
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  #7  
Alt 23.01.2015, 23:29
Mayana Mayana ist offline
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Registriert seit: 18.10.2013
Beiträge: 86
Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebe Bernsteinketterl,

ich habe gar keine Ahnung, wie gefährlich so eine OP ist.

Aber so, wie Du es beschreibst, stellen euch die Ärzte 2 Möglichkeiten in Aussicht:

Einmal nichts mehr zu unternehmen, was dann aber wohl bedeutet, dass Dein Schwiegervater weiter unkontrollierbare Schmerzen hat und irgendwann an der Krankheit verstirbt.

Oder ihn zu operieren und damit eine schmerzfreie Zeit in Aussicht zu haben und danach zu schauen, wie es evt. weiter gehen könnte-Allerdings auch mit dem Risiko, dass er während dieser Op verstirbt.

Vielleicht tust Du Dich nun leichter mit Deinen Gedanken, wo die beiden Alternativen so geordnet da stehen.

Liebe Grüße
Mayana
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  #8  
Alt 25.01.2015, 21:36
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.01.2015
Beiträge: 99
Standard AW: Anfang vom Ende...?

...Danke Du Liebe....du hast immer für jeden eine Antwort...starke Frau....!
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