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Liebe Heike,
diese entsetzliche Unruhe ist für eine betreuende Person nicht zu stemmen. Du musst jetzt einfach eine zweite Person mit in der Wohnung haben. Und dann abwechseln. Einer passt auf, der Andere muss raus. Ich kenne das von meiner Schwester Heike, als ich nach 2 Tagen ununterbrochen wach nicht mehr konnte habe ich sie ins Krankenhaus zur Palli gebracht. Dort bekam sie dann Morphium und was zur Beruhigung, hat dann bis zum Ende geschlafen. Wir konnten abwechselnd dabei sein, ganz still aufpassen. Liebe Heike, Dein Mann will sicher nicht dass Du vor Erschöpfung und Kummer um ihn zusammenbrichst. Die Situation jetzt ist so wie es sich vorher keiner vorstellen wollte. Denn sonst würden die Sterbenden -aus Sorge um die Zurückbleibenden- es sich nicht wünschen zuhause zu bleiben.
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Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL) Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.) Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca) Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie) Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015 |
#617
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Liebe Heike,
das ist ja unglaublich schnell gegangen ![]() ![]()
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Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment! Buddha __________ mein Schatz: Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori) Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG |
#618
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Hallo,
es tut mir so leid, was Du gerade erlebst und ich möchte Dir sagen, dass ich Deine Kraft bewunder und ich den Hut davor ziehe, wie Du in alles in der jetzigen Situation meisterst! |
#619
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Ihr Lieben,
ich wollte mich eigentlich auch nicht mehr melden, um Abstand zu gewinnen und mich abzugrenzen, aber ich kann gerade nur mit dem Kopf schütteln. Wie einige wissen, ist mein Liebster auch an den Lebermetastasen und letztlich dem multiplen Organversagen gestorben. Er hat genau diese Unruhe auch in sich gehabt, von da an hatten wir noch ca. 48 Stunden, das soll aber hier nichts heißen als Zeitangabe oder so (bitte nicht falsch verstehen) und weitere Einzelheiten will ich hier gar nicht mehr schildern. Mir war seit der Diagnose klar, dass er sterben wird. Es geht auch bei euren Männern, liebe Biene und liebe Heike, nicht um Rettung oder Besserung. So hart das auch klingt: Sie sind auf dem Weg, sie sterben. Lasst es zu; lasst sie los. Aber das wisst ihr ja auch selbst. Versucht doch auf ihre Fantasien einzugehen, quasi "mitzuspielen". Das bringt sie nicht so durcheinander und sie können sich fallen lassen. Glaubt mir, das habe ich auch gemacht und es hat funktioniert. Haben eure Männer keinen Port oder noch keinen dauerhaften IV-Zugang für die Medikamente??? Das wundert mich, das lässt mich hier gerade den Kopf schütteln. Habt Mut und Kraft (wie ihr es bis jetzt auch tapfer gemeistert habt!) und begleitet eure Männer - so schwer es auch ist - es geht nur darum, ihnen das Gehen zu erleichtern und wenn ihr euch mit der Situation überfordert fühlt, dann hilft es alles nichts, dann sollten sie ins Hospiz. Glaubt mir, ich war auch an genau diesem Punkt. Es ist wirklich unfassbar schwer für euch, aber erst recht für die Sterbenden. Mir hat die Krankenschwester gesagt, ich soll ihm sagen, dass er mich loslassen kann. Vielleicht fühlt ihr den richtigen Zeitpunkt, euren Männern das auch zu sagen. Fühlt euch fest umarmt Marmot Geändert von Marmot (31.01.2015 um 11:08 Uhr) |
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Liebe Heike
ich denke an Dich und an Euch. Du musst diese Situation alleine durchstehen, und das wirst Du schaffen. In manchen Situationen des Lebens ist es einfach so, dass wir alleine sind. Das ist grauenvoll, wenn man es durchlebt, aber es ist eine Fügung des Schicksals, das wir nur annehmen können und versuchen, es so gut zu machen, wie es geht. so viel ich aus deeinen Worten herauslesen kannst, machst Du es sehr sehr gut. Du bist eine Heldin für dienen Werner und daraus wirst du zu einem anderen Zeitpunkt wieder neue Kraft schöpfen können. ich sende dir ganz viel Gutes und Kraft ![]() ![]() ![]() noch etwas banales: kann jemand für dich/euch kochen? das wäre eine gute Unterstützung. Frag einfach irgendjemanden. Pferd, Katzen, Hund - alles hast du SUPER organisiert. Ich bewundere Deine Stärke. Diese Unruhe, die hatte mein Großvater auch, in seiner letzten Woche. Er ist auch zuhause verstorben. Er bekam Morphium und Beruhingsmittel und meine Oma ist täglich mit ihm herumgelaufen im Haus. Am ABend vor dem letzten Tag war es weg. ER ist eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. fühl dich seelisch begleitet von uns das ![]() |
#621
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Liebe Heike,
ja, das ist ganz schlimm mit der Unruhe. Hole Dir Unbedingt Hilfe. Für mich wäre das selbst im Krankenhaus auf der Palli nicht alleine zu schaffen gewesen, denn irgendwann muss man selbst ja zumindest mal zur Toilette. Mein Mann hätte diese Chance auch für sich "genutzt". Es musste immer jemand an seinem Bett sein. Und ich.. habe das Alles so sehr als Horror empfunden, dass ich einfach zwischendurch mal 10 Minuten raus an die frische Luft musste.. und meine Tochter genauso. Und da sich das bei uns über ein paar Nächte erstreckte, ging es sowieso nicht alleine. Denn irgendwann muss man einfach auch mal schlafen. Mein Mann hat nicht phantasiert.. er konnte ja nicht mehr sprechen. Aber es war trotzdem ganz schrecklich. Zumal er im Nachhinein sogar "Recht" hatte.. aber das ist ja die andere Geschichte. Zwischendurch hat mein Mann aber natürlich schon auch geschlafen (manchmal auch lange).. aber man wusste nie, wann er wieder wach wird.. und ob natürlich. Es war fürchterlich. Am 3 Tag abends kam dann die Hirnschwellung dazu.. er hat seine Hände auf einmal nicht mehr vom Bett gelöst-auch ich habe sie nicht los bekommen. Und hat seinen Kopf ganz fest gegen das Kopfteil vom Bett gepresst. Eine Stunde habe ich überlegt, was das bedeutet. Zu lange. Und dann ist mir eingefallen, dass wenn ich z.B. Zahnschmerzen habe, auch immer dagegen drücke. Ich habe dann eine Schwester geholt und gesagt, mein Mann habe Schmerzen. Und sie hat dann Morphin gespritzt, und dann entspannte er sich und lag ganz unverkrampft. Und erst am nächsten Tag (da war er dann komplett gelähmt) haben sie endlich das MRT gemacht und den Schlaganfall entdeckt. Und wieder einen Tag später hatte ich ihn dann auf der Intensiv-Station.. da kam vorher der Neurologe der Intensiv-Station und ein Physiotherapeut, um ihn zu begutachten. Erst danach hatte ich das ok. Ok, das war jetzt wieder ein Ausflug zu uns. Jedenfalls aber brauchst Du Hilfe. Alleine ist das bei so schlimmer Unruhe nicht zu schaffen. Ich bin in Gedanken bei Euch.. Mayana |
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Hallo Heike,
ich habe bisher noch nichts geschrieben (bin eher zurückhaltend), aber ich lese fleißig mit, weil auch ich vielleicht bald in deiner Situation sein könnte, leider. Ich habe das hier gefunden und es könnte vielleicht für dich hilfreich sein: http://www.pflegewiki.de/wiki/Symbolsprache_Sterbender Vielleicht sind seine Bewegungen mit den Händen "Flockenlesen" was ein Anzeichen des herannahenden Todes sein kann. Ich bewundere deine Kraft und wünsche mir, ich werde sie auch haben, wenn es nötig wird. Alles Gute, granuaile |
#623
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Ihr seit so lieb... Ich danke euch sehr für eure Zeilen , für euer Verständnis, eure Zusprache und Trost.
Es ist jetzt 13:30 Uhr und es gab seit 4:00 keine 5 min am Stück wo mein Mann Ruhe fand. Die total liebe Krankenschwester vom Palliativ war eine Stunde bei uns.... Sie sagt ab Montag bekomme ich Unterstützung vom Hospitz .... Werners Tochter ist aus Hamburg auf den Weg zu uns.... ich habe sie gebeten zu Hause zu bleiben.... sie fährt 2 Stunden auf der A1 ... Hat 4 Kinder zu Hause... Aber nach vielem hin und her ist sie doch losgefahren.... Sie sagt wenn sie ihrem Papa auch nicht helfen kann, aber sie kann mich unterstützen, sie möchte mich nicht alleine lassen..... wie lieb ist das ![]() Mit einem Menschen der Werner auch so liebt wie ich, wenn auch auf einer anderen Ebene.... Obwohl es mir auch in der Seele weh tut das sie gleich sehen wird wie schlecht es ihrem Papa geht, er garnicht mehr im hier und jetzt lebt.... Sondern schon mit einem großen Schritt auf der anderen Seite ist. Ich glaube wenn er wüßte wie schön diese andere Seite ist würde es ihm leichter fallen auch das andere Bein mit rüber zu nehmen... Ich stelle mir vor das sein Weg dort in einem großen wunderschönen Garten beginnt, wo er seinen geliebten Schäferhund,unseren Colie und noch einige weitere Tiere und liebe Menschen die schon vor ihm gegangen sind auf die andere Seite, das sie alle meinen Werner begrüßen.... Einen selbstsicheren,sportlichen, gutausehenden , gesunden Mann....und er lächelt sagt hallo hier bin ich... Zu Hause bei euch. Denn wenn meine Augen nach re. gehen wo ich ja alle paar Sekunden oder Minuten auf meinen Mann einreden muss, alles ist gut, du darfst hier liegen, ich bin doch hier.... Ihn sanft zurück in seine Kissen dränge,. Das tut so weh.... So unglaublich weh....
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gLG Heike ___________________________________________ Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben. Geändert von Glaube39 (31.01.2015 um 13:56 Uhr) |
#624
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Ja liebe Heike.. das ist gut. Du wirst sehen, wenn Deine Tochter da ist, geht es besser.
Ich habe meiner im Übrigen immer angeboten, dass sie nach Hause fahren kann (mir hätte sonst auch eine Freundin geholfen), mein Mädchen war ja gerade erst 18 geworden, und ich fand das eigentlich viel zu hart für ein "Kind", das so zu erleben. Aber sie wollte unbedingt bei ihm sein und hatte fast bessere Nerven als ich. Um nichts in der Welt wäre sie gefahren. Zu zweit ging es viel besser, denn wir konnten nicht nur meinen Mann, sondern uns auch gegenseitig stützen. Darüber sprechen, was wir erlebten… gemeinsam Anteil nehmen. Und es war immer eine von uns da, die seine Hand hielt… oder die ihm davor bewahrte, aufzustehen und zu fallen (weil er auch gegen uns so kämpfte und uns trat und sowas, war das besonders hart). Manchmal haben wir uns abwechselnd auch zu ihm ins Bett gelegt und ihn umarmt. Diese Zeit da, so schlimm sie auch war, hat uns 3 noch mal mehr zusammen geschweißt. Und auch jetzt im Nachhinein gibt es immer jemanden, die das Gleiche erlebt hat, wie ich. Wir haben am Anfang viel darüber gesprochen, weil uns diese letzte Woche meines Mannes und die ganzen Bilder so beschäftigten. Das war gut, eine "Zeugin" zu haben, die es gleich empfunden hat. Für uns beide. Niemand, der sowas noch nie erlebt hat, kann sich das auch nur annähernd vorstellen. Ja, Du machst das ganz großartig mit Deinem Mann. Und ich bin sehr beruhigt, dass Ihr jetzt Hilfe bekommt. Zusammen schafft Ihr 3 das.. Liebe Grüße Mayana |
#625
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Liebe Heike
Ich lese bei Dir diese Tage immer mit, oft ohne Worte zu finden... Heike, ich kann Dir nicht raten, weiss nicht was sagen... Du machst es so gut, du bist so unendlich stark. Es ist so schwer, ja so unendlich schwer... Ich kann Dir nicht helfen, ich kann Dir nur Kraft wünschen, alle Kraft die Du brauchst und Dir sagen, dass ich an euch denke, Dich und Werner und seine Tochter. Lella |
#626
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Biene, wie geht es Dir, wie geht es Arne?
Auch an euch denke ich... |
#627
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Liebe Heike,
ich denke an dich und deinen Mann. Ich hoffe, dass er bald bereit ist, friedlich von dieser Welt in eine andere schönere zu gehen und dass er somit nicht mehr leiden muss ![]() Ganz viel gute Wünsche sendet euch Anni ![]() ![]()
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Mein lieber Papa (*1958): 05/2014 ED Primär inoperables Thymuskarzinom |
#628
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Liebe Heike,ich bin sehr traurig über das,was ich da lesen muß.Ich bewundere deine Stärke,weiß nicht,ob ich diese am Ende so aufbringen kann.Ich schick dir alles an Kraft,was ich aufbringen kann.
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#629
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Akku ist leer
Ich danke euch .... Seit 20 min scheint Werner jetzt tatsächlich zu schlafen.... Ich hoffe sehr das er etwas zur Ruhe kommt.. ich könnte / möchte nun ja auch Schlafen , meine 21 Stunden unter ständiger Anspannung zeigen ihr Spuren .... aber ihn kann nicht schlafen,,,, da ist eine Sperre.... wir alle finden keine Ruhe für ein nickerchen , gleich ist wieder eine Morphin gabe dran, die Spritze ich nun subkutan.... Alle 2-3 Stunden Mophium , Tavor und Haldol.... Im Wechsel ....
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gLG Heike ___________________________________________ Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben. |
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Liebe Heike,
Lege Deinen Kopf ein wenig auf seine Matratze/die Couch/zu ihm, höre auf seinen Atem und lass Dich von seiner Ruhe, die gerade ist, mitnehmen... Schlaf ein wenig... Mayana |
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