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  #1  
Alt 05.02.2015, 20:14
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...hm...es tut so gut zu lesen, wenn ein Mensch wie du, der offensichtlich meinem Mann so ähnlich ist, beschreibt was er fühlt...und wie er tickt in solchen Situationen...du hast so sehr recht...das Leben ist manchmal einfach nur vollkommen beschissen...ich weiß mein Liebling will derzeit einfach nur funktionieren...gar nicht viel nach spüren, weil dann hätte er Angst in ein riesen Loch zu fallen...er fühlt so viel Schmerz...aber es ist so schön zu wissen, dass er verinnerlicht hat, dass ich da bin...das spüre ich richtig, dass er das - auch wenn er nicht viel spricht - einfach weiß....

Derzeit ist es ganz schrecklich...Papa weint nur und klammert sich an meinen Mann wie ein kleines Kind....im wahrsten Sinne des Wortes...nicht nur innerlich...beim Abschied lässt er ihn nicht los...ich habe kein gutes Gefühl...und ich finde gerade wenig passende Worte für meinen Mann....was tut Euch denn gut in so einer Situation zu hören...?

...ich habe kein gutes Gefühl ehrlich gesagt grad...
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  #2  
Alt 06.02.2015, 09:55
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Welch eine schwierige Situation bei euch . Es tut mir so leid, zu lesen, was bei euch gerade passiert. Du fragst, was du tun oder sagen kannst. Ich weiß es nicht! Es gibt keine richtigen Worte. Was will man da auch sagen? Sei einfach nur da. Nimm deinen Liebsten in den Arm, wenn er heim kommt und wenn er reden mag, höre zu. Ich weiß, man hat immer das Gefühl, zu wenig zu tun, aber an diesem Punkt, an dem ihr seid, kann man wahrscheinlich nichts anderes tun als hoffen … hoffen, dass dein Gefühl dich täuscht.
Ich bin in Gedanken sehr bei euch und fühle dich mal ganz feste gedrückt .
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  #3  
Alt 09.02.2015, 06:38
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Wie geht es bei euch?
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  #4  
Alt 09.02.2015, 20:45
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...sehr lieb, dass du nachfragst...hm...es ist alles unverändert...mein Mann öffnet mir hin und wieder ein Türchen wo ich meine Fürsorge dann in sein Herz fließen lassen kann, ansonsten ist er recht verschlossen...er will einfach funktionieren....gar nicht viel nachdenken...ich versteh das...bin froh, dass er einfach weiß, dass ich da bin für ihn...
Papa liegt immer noch auf der Chirurgie...das ist absurd...OP war vor eineinhalb Wochen...ich habe das Gefühl sie wissen nicht wohin mit ihm...Lunge geht nicht, weil Lunge kann ja nicht mehr behandelt werden (inoperabel), Neuro auch nicht weil Gehirntumor auch inoperabel, Onko auch nicht, weil Chemo aufgrund Leber-/Nierenschwäche nicht geht (außer Bestrahlung vielleicht...weiß nicht, macht das einen Unterschied für die Organe von der Belastung her??)...

Also wird uns über kurz oder lang vielleicht die Palliativ vorgeschlagen werden...oder ihn heim zu nehmen...ich weiß es nicht...es ist alles so unberechenbar...es könnte genauso gut, morgen alles vorbei sein...und wahrscheinlich wäre das für ihn sogar ein Segen...ich wünsche ihm einfach keine Schmerzen...ein friedliches Gehen...aber ich befürchte er tut sich ganz ganz schwer mit dem los lassen...

...weitere Operationen kanns laut Jetzt-Stand nicht geben...Chemo auch nicht...also befürchte ich, dass er nicht mehr lange im Kh bleiben wird..."nur" zur Schmerzmittelgabe werden sie ihn nicht wochenlang behalten nehm ich an...

Wie die Zeit vergeht...Weihnachten konnte er daheim schon nicht mal mehr aufstehen...dann Neujahr im Krankenhaus...mit der Nachricht er wird es nicht mehr lebend verlassen...vielleicht ja doch....? Aber um welchen Preis...? Tausend Gedanken in meinem Kopf...
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  #5  
Alt 10.02.2015, 06:22
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebe Bernsteinketterl,

es tut mir so leid für euch, aber du hast so recht. Ab einem gewissen Zeitpunkt zählt nur noch die Frage: Um welchen Preis? Es ist furchtbar zu sehen, wie der geliebte Mensch immer weniger da ist, aber doch auch noch nicht gehen kann. Und eigentlich will man nicht, dass er geht, aber das Hier und Jetzt ist einfach kein Leben mehr. Ich bin in Gedanken sehr bei euch.
Habt ihr denn ggf. einen Plan B, falls dein Schwiegerpapa aus dem Krankenhaus muss? Können dein Mann und du darüber sprechen? Ich weiß nicht, wie das in anderen Krankenhäusern so vor sich geht, aber bei meiner Freundin sagten sie damals einfach: Lebenserwartung gering, Entlassung morgen. Da war es gut, dass es einen Plan B gab.
Fühl dich ganz fest gedrückt …
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  #6  
Alt 11.02.2015, 21:23
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...Plan B ist noch nicht angedacht nein...dadurch dass die Ärzte von vornherein sagten dass Papa das Kh nicht mehr lebend verlassen wird haben wir uns darüber nie Gedanken gemacht...mir war damals ehrlich gesagt nicht klar, dass sich das so lange ziehen kann...Anfang Jänner haben wir jeden Tag mit seinem Tod gerechnet...aber nun...sicher geht es ihm sehr schlecht...aber das ja auch schon einige Wochen...und nur zur Schmerzmittelgabe werden sie ich nicht behalten denk ich...man wird jetzt sehen was die Chirurgie macht...die werden ihre Betten frei kriegen wollen über kurz oder lang...und seit der OP sind nun fast zwei Wochen vergangen...aber eben weder Lunge, noch Neuro noch Onko kommen sonst in Frage...demnach wird es bald einen Plan B geben müssen... Mama wird das nervlich nicht händeln können daheim...es gäbe hier bei uns ein sehr sehr schönes Hospiz...das wäre eine Möglichkeit...wirklich mit so herzenswarmen Menschen...da haben alle Angehörigen viel mehr von dem Sterbenden, meine Schwiegermama könnte sogar dort schlafen wann immer sie mag...und er wäre so gut umsorgt....sicher es ist nicht daheim...aber besser aufgehoben wäre er jedenfalls...ich weiß es nicht...und vor dieser Entscheidung graut mir...und auch vor dieser Zeit die dann kommt...ich möchte einfach nicht, dass Papa einen so langen Leidensweg gehen muss...hm...auf der anderen Seite darf ich gar nicht daran denken, dass sich in diesen Stunden oder Tagen diese Frage auch bereits völlig erübrigen könnte, weil er vielleicht von uns geht...hm...die Gedanken drehen sich einfach im Kreis...
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  #7  
Alt 12.02.2015, 08:42
AHoo AHoo ist offline
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Beiträge: 59
Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,

so schwer es ist und so gerne man abwartet, vor sich herschiebt.... ihr solltet mit den Ärzten sprechen.... was haben sie vor? wie geht es weiter? was sollte jetzt schon organisiert oder in die Wege geleitet werden?

Der Sozialdienst im Krankenhaus kann euch da auch unterstützen und Tipps geben... diese Möglichkeit sollte man nutzen.

Wenn unvorbereitet der Satz: "Dannunddann ist die Entlassung" kommt... dann ist es schwieriger so Hals über Kopf.

Ich denke an euch und drück dich ganz herzlich

glg Astrid
__________________
Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983
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