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  #1  
Alt 13.02.2015, 14:22
Benutzerbild von Tündel
Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Liiiibes Engeli,

tut mir Leid, wenn ich dir lange Zähne mache mit dem Skifahren, aber wenn es dich tröstet: Ich sitze hier mit Schnee UND Skigebiet vor der Nase und kann auch nicht! . Schlimmer noch, ich DARF nicht! sagt der Chirugen-Onko-Doc!

Aber mal am Rande, zu meiner Berlin-Zeit gab es vom Sporthaus Leineweb.... am Zoo (gibts das überhaupt noch???) immer so Skiangebote, 1 oder 2 Tage übers Wochenende im Harz oder Fichtelgebirge. Sport Schec... und Schust..... haben das in Mü. auch, die sogar in den Bergen, wasaber von Berlin nun extrem weit wär. Ist nicht mal teuer. Könntstt du dich nicht in den Bus hocken? Mit oder ohne Kiddies und einfach mal nen Tag rumrutschen!

Bei uns machen das mehrere Busunternehmer, die nach Obertauern, Dorfgastin, Flachau, Zauchensee oder für 2 Tageauch nach Hintertux, Zell am See, Kaprun o.ä. fahren.
Bin ich früher oft mitgefahren, als Göga noch lebte, zu zweit, danach alleine. War immer billiger als alleine im Auto hin und her zu gurken und viiiiiiel weniger stressig!

Könntest doch deinem Göga die Kids aufs Auge drücken (sofern der da ist) und mit einer Freundin wegdüsen! Wär das nix?

Okay, war ja nur ne Idee!

Oder, solltest du doch noch mal nach Herne kommen, pack ein paar Skiklamotten ein, fahr zwei Tage früher und geh nach Neuss oder Bottrop in die Skihalle.
Okay, okay, nicht unbedingt was für Hochgebirgsskifahrer, aaaaber gut gegen lange Zähne!
Glaub mir, hier sprech ich aus Erfahrung!

So, nun sind die Zähne vermutlich noch länger, ich stups ja nur a bissi!

Servus, Pfiat di!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
  #2  
Alt 14.02.2015, 12:26
Benutzerbild von schnecki2014
schnecki2014 schnecki2014 ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Liebe Birgit!

Die SONNE ist da meine Liebe! Ich hoffe auch bei dir in Berlin!
Da kannst du hoffentlich ganz viel Kraft tanken.
Ich war heute schon gleich draußen und habe einen tollen Spaziergang gemacht. Es war richtig warm auch ohne Mütze.
Wie gern würde ich einen Nähkurs mit dir machen, eine Nähmaschine hätte ich sogar zur Verfügung. Dass die Stoffe teuer sind kann ich mir gut vorstellen, hast recht. Wie toll es aber ist, wenn deine Kinder so etwas individuelles zum Fasching tragen können. Ich find das super.
Für die Kindergeburtstagsparty wünsche ich dir viel Spaß und Durchhaltevermögen
Das mit dem Schwimmbad ist ja auch eine schöne Idee. Rosa, ich liebe rosa! Ihr werdet jetzt schreien, oder? Ich habe in rosa geheiratet!(nicht pink)

Einen schönen sonnigen Tag. Ich denk an euch, schneckili.
  #3  
Alt 14.02.2015, 19:00
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

so ein schöner sonniger Tag, der so vollkommen mißlungen ist, das ist einfach zum

Die Krankheit hat mir die Perspektive auf die Zukunft im Leben geraubt.
Das ist grausam.
zwei Fragen treiben mich um oder eher sind es zwei Erkenntnisse:

zum einen macht es keinen Sinn mehr, mir ein neues Betätigungsfeld jobmäßig zu suchen. ich müßte ein wenig investieren, Geld in die Hand nehmen, und etwas aufbauen, das einen Zeitraum X umfasst.
Aber ich habe keine Ahnung, ob ich überhaupt so lange lebe.
Das ist fies. Es macht mir diesen Weg unmöglich.

ich meine -- würde ich jetzt im Sterben liegen, dann würde ich natürlich nicht an einen JOb denken, weil es KLAR ist, dass die Zeit zu kurz ist. Aber es fühlt sich derzeit alles so normal an, dass Geldverdienen etc. ein Thema für mich ist (die Rente ist einfach nur zum ) Aber keine Ahnung, ob ich nicht in einem halben Jahr sterbe.
Das ist ein Dilemma und lähmt mich.
ich muss das lösen für mich.

das zweite ist eigentlich noch trauriger: es wäre eigentlich der Zeitpunkt gekommen, unser Familienleben auseinander zu dividieren. Das wäre ehrlich.
Aber dieser Weg steht mir vor der Perspektive, relativ bald zu versterben einfach nicht offen.
Mir erscheint es zumindest so. ich würde das auch gar nicht schaffen. und den kindern, die eh schlimmes in der Zukunft vor sich haben, vor dem ICH sie NICHT SCHÜTZEN kann (Verlust und Tod der Mama), denen kann ich doch nicht noch ne Trennung zumuten???

So fühlt sich mein Leben an wichtigen Bestandteilen jetzt schon beendet an.
Es ist so, als ob der Schatten des absehbaren Todes JETZT seine Schatten auf mein Leben wirft und mich im Handeln und meiner Fähigkeit, mein Leben souverän agierend zu leben, abschnürt.
ich verliere meine Souveränität sozusagen schon, während ich noch normal lebensfähig bin ...

das ist doch zum
  #4  
Alt 14.02.2015, 19:23
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BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

ach Engelsche, wenn ich dich nur trösten könnte

Es tut mir leid, dass es dir gerade so geht, dass du alles so düster siehst. Aber eins wollen wir doch mal klarstellen - hier wird jetzt nicht gestorben

Ja, die Krankheit ist fies und ungerecht zu dir, zu deinen Kindern und zu allen Menschen! Du hast alles Recht der Welt zu klagen und mit deinem Schicksal zu hadern! Aber weißt du was: wir haben dich trotzdem lieb!

__________________
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

__________
mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
  #5  
Alt 14.02.2015, 19:32
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Oh je, Engeli!

Ich weiß nicht, was ich sagen soll.......

Ich kann dich nur , aber sonst nix!
Oder doch.....
Ruf mich einfach an, wenn dir nach ausheulen ist! Egal wann!

Und nochwas: Deine Zukunft ist NICHT vorbei, noch laaange nicht! Du wirst bei deinen Kindern sein! Du wirst ihnen beistehen, sie liebhaben, trösten, knuddeln und für sie da sein!

Denk dran, es sind noch Blümchen in deinem Blumenstrauß, stell ihn dir vor, wie schön und bunt er auf deinem Tisch steht, schau ihn an!

Der Fasching mit seiner aufgesetzten Fröhlichkeit und Gaudi kann einen echt krank machen, ich hasse das auch! Und wenn dann hier die Leute mit der ach so traurigen Fastenzeit daherkommen, dann dreh ich am Rad! Gute Vorsätze hier, keine Schokolade da, kein Alkohol und und und.
Entschuldigung, ich LEBE! Und das so, wie ich es will! Ohne mir aufoktroieren zu lassen, wie!
Un du, mein liebes Engeli, tust das bitte auch, ja?

Alles Liebe
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Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
  #6  
Alt 14.02.2015, 21:57
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Panda72 Panda72 ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Hallo Birgit,

Danke für Deine Zeilen zu meiner Person. Zu mir schreibe ich jetzt erst mal nichts, Du bist jetzt wichtiger. Bericht von der Reha folgt. Ich bin wieder zu Hause.

Vorweg:Ja Deine Situation ist beschissen und schwierig, traurig, schwer und die Perspektive sicher nicht so wie man sich das wünscht. Deine Handlungsfreiheit ist durch die Krankheit eingeschränkt, der berufliche Weg beendet. Du hattest Ansprüche an Dein Leben, die Du nicht mehr erfüllen kannst. Zusätzlich fehlt der private Rückhalt. Das ist für eine intelligente, anspruchsvolle und weltoffene sowie sensible und empathische Frau wie Dich eine massive Einschränkung.

Es ist gut, sich manchmal auszuweinen und auch wütend und ärgerlich zu sein.
Die Konzentration auf das, was nicht mehr geht, ist leider nur nicht zielführend und macht das Ganze nur noch schlimmer und grösser.

Ich kenne die Details zu wenig, um Dir einen konkreten Ratschlag geben zu können, wenn Du das überhaupt willst. Ich würde mir aber wünschen, dass Du Deine Handlungsfähigkeit zurück gewinnst und Dich nicht als Opfer der Situation fühlst. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer einen Weg gibt.

Du weisst genau,was Dir wichtig ist. Wenn ich das richtig herauslese ist der Ausgangspunkt die familiäre Situation verbunden mit der Tatsache, dass Du alleine nicht für die Kinder sorgen kannst. Das ist blöd. Und die Tatsache, dass Du oft alleine die Verantwortung hast, macht es nicht besser. Wenn der Punkt überschritten ist, dass es Dir dabei nicht gut geht, dann musst Du was ändern. Es ist immer eine Frage der Opportunitätskosten. Und JEDE SEKUNDE ist es wert, gelebt und genossen zu werden. Grübeln über das, was scheisse ist oder ärgerlich, ist vertane Zeit. Nachdenken über das, was verändert werden kann und wie ist sinnvoller.

Und Dinge nicht anzufangen, nur weil Deine Lebenserwartung eine andere geworden ist, geht gar nicht. Carpe Diem. Wenn es Dir gut tut, dann leg los!!

Job hin oder her ...ER muss auch mehr in die Verantwortung gehen. Aber da will ich gar nicht näher drauf eingehen. Du hast ein Recht darauf, auch Dinge für DICH zu tun und nicht jeden Tag 100 Prozent für andere da zu sein. Kinder merken auch, wenn einer oder beide unglücklich sind.

Also, nimm Dein Leben in die Hand und wenn die Rahmenbedingungen nicht veränderbar sind, dann schliesse Frieden mit ihnen und schaffe Dir Deine Wohlfühloasen und achte auf Deine Bedürfnisse. Du bist eine tolle und starke Frau und wer weiss schon, wie lange Dir tatsächlich bleibt. Die 50 ist das nächste Ziel.

Puh, ist ganz schön schwierig, hier was zu schreiben, weil wir ja keinen Dialog haben.

Verzeih meine direkte Art....so bin ich nun mal....

Sei herzlich umärmelt.

Panda

PS: Ende März bin ich in Berlin und habe Zeit. Vielleicht klappt es mit einem treffen.
__________________



Geändert von Panda72 (14.02.2015 um 22:09 Uhr)
  #7  
Alt 14.02.2015, 23:23
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Geliplie Geliplie ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Panda, das hast du schön geschrieben, ich habe es per Mail versucht. Auch ich könnte Ende März in Berlin sein, wenn gewünscht...
Richtig, Kinder merken, wenn ein Elternteil unglücklich ist, weswegen ich das "dividieren" auch wohl angehen werden muss. Wollte meinem Sohn Zeit geben, die Verluste zu überwinden. Ein bisschen Zeit gebe ich ihm noch, aber ich habe gemerkt, dass auch ich nur ein Leben habe, krank oder nicht, und ich weiß, dass meine Eltern voll hinter mir stehen würden, wir haben darüber oft genug diskutiert. Daran sieht man, dass das Thema schon länger auf dem tisch liegt, denn mein Vater starb vor 2 Jahren.
Ich bin so froh, euch zu haben. Hier alles aufzuschreiben zu können. Danke euch allen dafür.
Birgit, du wirst die richtigen Entscheidungen treffen, aber bedenke auch, dass unglücklich sein nicht dem gesundungsprozess hilft... Eure Geli
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Geli

http://www.krebs-kompass.org/showthr...t=63898&page=3
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  #8  
Alt 15.02.2015, 09:02
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schnecki2014 schnecki2014 ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Liebe Birgit!

Deine Zeilen haben mich sehr betroffen gemacht, irgendwie auch hilflos, von Angesicht zu Angesicht ist es da schon leichter zu reden und richtig verstanden zu werden.
Ich möchte dir trotzdem ganz liebe Grüße schicken und dir sagen, ich verstehe dich so gut.
Die Ängste um die Kinder sind für uns so groß, da unsere Kinder auch noch so klein sind. Mir stellt sich auch leider immer wieder die Frage wieso ich, wieso jetzt? Darauf gibt es leider keine Antwort. Wir wollen ja immer nur das Beste für unsere Mäuse.
Nun ist es ja leider auch so, dass diese bescheidene Krankheit von allen in der Familie so viel abverlangt, da bleibt sicher oft Stress in der Beziehung nicht aus.
ABER, meine liebe Birgit, diesen zusätzlichen Stress musst du nicht aushalten, das tut dir nicht gut. Das tut auch deinen geliebten Kindern nicht gut. Die Kinder haben solch feine Antennen, sie merken auch die Spannungen zwischen Mama und Papa. Ich weiß, du weißt das selber alles, ich möchte dich nicht belehren, sondern dir nur Denkanstöße geben.
UND: du bist diesen schweren Weg schon so weit und so gut gegangen, mach bitte weiter so. Die PiPAC war doch nicht umsonst, du hast doch vor kurzem über weitere Optionen geschrieben, ich weiß, du wirst sie nutzen. Denk bitte auch an deine Worte der selbsterfüllenden Prophezeiung. Du findest den Weg zurück zum positiven Denken, bitte. Und wenn dazu leider auch die Trennung gehört. Dein Mann wäre ja auch im schlimmsten Falle für die Kinder da. ??? Du bist aber jetzt und heute da und du bleibst noch auf dieser schönen Welt. Du bist nicht austherapiert. Ich glaube an dich.
Leider kannst nur du allein diese Sache in die Hand nehmen und versuchen das Richtige für dich und deine Kinder zu tun.
Ich würde dir gern zur Seite stehen, schreib ruhig eine Mail oder lass uns telefonieren. So ewig weit wohnen wir nicht voneinander entfernt, wir könnten uns auch treffen.

Ich drück Dich ganz fest und denke an dich.
Deine schneckili

Geändert von schnecki2014 (15.02.2015 um 09:05 Uhr)
  #9  
Alt 15.02.2015, 18:01
caterina68 caterina68 ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Liebes trauriges Engelchen,

Die Krankheit hat mir die Perspektive auf die Zukunft im Leben geraubt.

So fühlt sich mein Leben an wichtigen Bestandteilen jetzt schon beendet an.

Diese depressiven Betrachtungsweisen entsprechen so wenig Deiner sonst so lebensbejahenden Einstellung. Bitte mache Dir Gedanken darüber, ob nicht die Medikamentenumstellung, insbesondere die Einnahme von Tamoxifen, damit zusammenhängen könnte. Ich kenne aus meiner ehemaligen Chemogruppe eine Frau, die unter Tamoxifen seelisch total zusammengeklappt ist, nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und gerade sie war eine von denen, die immer nur gute Stimmung und Optimismus und Lebensmut vermittelt haben. Es war wirklich traurig zuzusehen, was Tam aus ihr gemacht hat. Eine andere Frau aus meinem Bekanntenkreis hat die AHT sogar abgebrochen. Hast Du gecheckt, ob nicht ein Aromatasehemmer (nehme ich) für Dich infrage kommen könnte? Der macht bei vielen, auch bei mir, viel weniger Nebenwirkungen und ist vor allem viel, viel besser mit Antidepressiva kombinierbar... Wusstest Du, dass Du bei der Apothekenumschau online einen Wechselwirkungscheck von Medikamtenen vornehmen kannst?

Deine beiden Erkenntnisse, die Dich so traurig machen, scheinen mir, nicht wirklich neu. Nur hast Du sie vorher nicht durch eine so dunkle Brille gesehen.

Jobtechnisch glaube ich nicht, dass sich für Dich keine Perspektiven mehr bieten können. Es gibt doch auch Arbeitskonzepte, die nicht auf die Sicht vieler Jahre entwickelt werden müssen. Wenn bei mir die Todesangst aufkommt und mich an zukunftsweisenden Entscheidungen hindert, versuche ich auch immer daran zu denken, was meine Mutter mir über das Leben in Berlin zu Ende des Krieges erzählt hat. Nämlich, dass sie nie wussten, ob sie am nächsten Tag noch leben, noch eine Wohnung oder eine Existenz haben. Und trotzdem fand das Leben statt, jeden Tag, jede Stunde.

Viel schwieriger fände ich die Entscheidung, das häusliche Umfeld Deiner Kinder zu verändern. Ich kenne deine Ehe nicht und weiß daher auch nicht, ob Deine Kinder unter der abgekühlten Beziehung zwischen Dir und Deinem Mann so leiden, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Falls das nicht der Fall ist, würde ich die Lebensumstände Deiner Kinder nicht verändern und versuchen, einen Modus Vivendi mit dem Monsieur zu finden, eine Paartherapie finde ich eine super Idee. Und quäle Dich nicht mit dem Gedanken, dass die Krankheit dich so abhängig von einem Partner macht. Es gibt so viele gesunde Frauen, die sich auch in Abhängigkeiten bewegen, die Trennungen nur schwer realisierbar machen. Das ist kein wirklicher Trost, knackt aber vielleicht das Konstrukt Krankheit= Abhängigkeit von einer unbefriedigenden Beziehung ein bisschen auf.

Ich drücke Dich aus Charlottenburg und hoffe, dass Du den Tag gut rumbekommen hast. Ich selber habe trotz des schönen Wetters nur zuhause rumgehangen, war irgendwie zu platt, um rauszugehen. Meine Chemo ist gerade ein gutes halbes Jahr her und immer noch lässt meine Form sehr zu wünschen übrig.

Ganz liebe Grüße,

Petra
  #10  
Alt 15.02.2015, 18:28
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Ja, Engeli!

Der Gedanke, dass die Mediumstellung dich so umhaut, kam mir auch schon!

Und diese Idee, die Petra gezogen hat, mit den Kriegstagen und Bombennächten, die kam mir auch! Meine Großmutter väterlicherseits wurde 4x ausgebombt und hat trotzdem während des Bombenkrieges drei Kinder geboren!

Meine andere Großmutter hörte und sah die auf Dresden fliegenden Bomber am 13.02.45, während sie in den Wehen lag! Die Hàrte, die sie damals erwarb, ließ sie 7 Schlaganfälle überleben und topfit 90 werden.

Ich selber wurde während des 6TageKrieges geboren! Und mein Großvater sagte zu meiner Mutter: "Ich versteh euch Frauen nicht, Ihr liegt da und kriegt Kinder, während die Welt in Trümmer fällt!"

Wir Frauen sind so - wir halten durch und machen weiter! Egal, was es ist! Krieg, Krankheit, Krisen und alle möglichen Schwierigkeiten, wir gucken sie an, taxieren sie und ... bewältigen sie!

Du bist auch so eine Frau, du wirst das schaffen!

Lass bitte deine Medis überprüfen, es kommt mir echt merkwürdig vor, dass du nach dem Wechsel (verzeih den Ausdruck) "komisch tickst".

Du kannst mich anmailen, anrufen oder sonstwie kontakteln, ich bin ab Dienstag vermutlich wieder daheim!

Grüße und Knuddelis für dich!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
  #11  
Alt 16.02.2015, 08:54
Elfi 63 Elfi 63 ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Liebe Birgit,
es tut mir sehr leid um die vielen Baustellen, die du momentan hast. Von den lieben Frauen hast du soviel gute Ratschläge bekommen, dem kann ich nichts mehr hinzufügen.
Ich dich mal und hoffe, du wirst deinen Weg finden. Nein, ich bin mir sicher, denn du bist eine starke Frau .
Liebe Birgit, ich glaube es sind die Medikamente, die dich in ein tiefes Loch gebracht haben. Sicher haben wir das alle mal aber so hast du noch nie geschrieben.
Ach menno, du schaffst das und mir fehlen gerade die Worte....
Ganz liebe Grüße von
Elfi

Geändert von Elfi 63 (16.02.2015 um 09:01 Uhr)
  #12  
Alt 16.02.2015, 11:55
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Zitat:
Zitat von Elfi 63 Beitrag anzeigen
... denn du bist eine starke Frau .
leider fühl ich mich nicht so.



(PS: oft stark zu sein ist manchmal ein Fluch, wenn man dann nämlich nicht stark, sondern schwach ist oder auch mal sein möchte, sind alle.... irritiert. also nicht Ihr lieben hier alle, sondern in der Familie ...)
  #13  
Alt 16.02.2015, 08:55
vlinder1967 vlinder1967 ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

liebe birgit,

wenn ich nur irgendetwas für dich tun könnte...

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