|
#1
|
|||
|
|||
AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...
... nun war ich schon so lange nicht mehr aktiv hier im Forum - dabei tut doch allein das Lesen gut und zu wissen, dass man nicht alleine ist.
Meine Mutter (66, Magenkrebs T3-4, Metastasen Leber und Knochen) hat bisher Chemo mit Cis- und dann mit Oxaliplatin bekommen. Sie leidet sehr unter Empfindungsstörungen an Händen und Füßen - mittlerweile sind die Hände schon taub und auch eine Chemopause ändert daran nichts. Nach einer Magenspiegelung letzte Woche und festgestelltem Progress des Tumors will die Ärztin nun die Chemo umstellen, sie meint, die Platin-Medikamente hätten ihre Wirkung verloren. ((( Nun hatte meine Mutter auch noch ein CT und die Ärztin will sie zum Gespräch sehen. Wir dachten eigentlich, es würde am Montag mit der neuen Chemo losgehen. Was meint ihr, was bedeutet das? Ist das normal? Meine Mutter macht sich natürlich Sorgen, dass die Ärztin ihr sagen will, dass eine weitere Chemo doch keinen Sinn mehr macht, weil die Metastasen in der Leber doch schon zu weit fortgeschritten sind.... und ich habe einfach nur Angst. Es sind acht Monate seit der Erstdiagnose vergangen und es geht ihr immer noch recht gut - den Umständen entsprechend. Tatsächlich ist die Perspektive Chemo zu bekommen auch motivierender als einfach nur auf das Unabwendbare zu warten. Danke für`s Lesen und Eure Tipps Kristina |
#2
|
||||
|
||||
AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...
Finchen, trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!!!
Will sagen, verlass dich nicht auf Prognosen, jeder Verlauf ist anders! Keiner kann dir sagen, wie lange deine Mam noch lebt, ob die Chemo hilft oder nicht, das liegt allein in der Hand dessen, der alles geschaffen hat! Schau mal, ich stecke in der Situatuin deiner Mutter: Ich hab 20 Jahre meinen Mann versorgt, davon 10 Jahre gepflegt. Er hatte keinen Krebs, sondern Kardiomyopathie und vor fast 30 Jahren hatte man ihm gesagt, er "solle sich einen Sarg aussuchen, dennn er habe noch 6 Wochen!" Zitat Ende!!! Damit lebte er noch 25!!! Jahre, 15 davon sehr gut, den Rest schlecht und das letzte Jahr wars dann der pure Horror! Nachdem er dann gestorben war, glaubte ich auch an ein eigenes, neues Leben....... Pustekuchen, denn mich holte der Eierstockkrebs! Mit der tollen Prognose: "inoperabel, nicht heilbar, aber behandelbar, Sie haben noch ein paar Monate!" Ich hab nicht aufgegeben, hab ein Eierstockkrebs-Kompetenzzentrum mit einem der besten Chirurgen Europas aufgesucht! Siehe da, DER konnte operieren, was er auch tat, Chemo und Avastin haben den Restmessi geplättet und derzeit geht es mir gut!!! Ich arbeite und mach alles, was mir Spaß macht! Was ich damit sagen will ist, 1. nicht aufgeben ist wichtig! 2. Normalität ist wichtig! 3. Vielleicht (sei mir nicht bös) tut deiner Mam der Umgang mit deiner Schwester gar nicht soooo schlecht, denn indem deine Schwester deine Mama "braucht", fühlt die sich nicht unnütz oder gar krank! 4. Dieses Gebrauchtwerden ist wichtig! Mach den beiden keine Vorwürfe! Und wenn du am Wochenende kommst, dann mach mit ihr den "Jetzt kommt die Tochter am Wochenende Tag", an dem es gaaanz was Besonderes gibt. So wie sich Kinder freuen, wenn der Papa von der Montage heimkommt, wenn du verstehst, was ich meine! Sei mir nicht bös, aber so sind meine Erfahrungen, ich hoffe, dass die dir ein bissi helfen können, diese Scheixxxxxsituation zu meistern! |
#3
|
|||
|
|||
AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...
Liebe Kristina,
wenn Deine Mama noch einen guten Allgemeinzustand hat, dann denke noch nicht an das böse Wort "austherapiert"- Ich drücke Euch für das Gespräch die Daumen und hoffe, von Dir zu hören. Ganz liebe Grüße, Tina |
#4
|
|||
|
|||
AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...
Liebe Tündel, liebe alle,
ich danke Euch fürs Lesen - meine Mutter bekommt jetzt Irinotecan alle drei Wochen, mal sehen wie lange das wirkt. Leider steht im Moment kein anderes Medikament zur Verfügung, weil sie diese starke Polyneurophatie hat, Sie sagte vorhin, dass die Taubheit schon bis zu den Oberschenkeln reicht - sagt mal, befällt das eigentlich auch die Organe? Doch nicht, oder? Und ich frage mich ernsthaft, wie schlimm es noch werden kann bzw. wann es wieder weg geht... Wir waren auch mittlerweile in einem anderen Krankenhaus bei einem sehr guten Arzt, der uns eine lokale Chemo in der Leber vorgeschlagen hat, wenn sich die Werte verschlechtern. Das bietet die Klinik in der meine Mutter ist gar nicht erst an. Aber sie mag nicht wechseln - sie hat sich ja auch an die Abläufe da gewöhnt. Leider kann ich ihr nach wie vor nicht wirklich helfen, eine Physiotherapie z.B. für die Nervenschädigung muss sie selbst beantragen... Es ist doch einfach sch.... Ich wünsche Euch trotz allem ein sonniges Wochenende! Kristina |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|