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Hallo,
es tut mir sehr leid, dass du deine Schwester verloren hast. Dafür findet man nie die richtigen Worte. Ich denke sehr viel darüber nach, was jetzt wird und mache mir auch grosse Sorgen um meine Mama. Hoffendlich steht sie das Seelisch alles durch. Mein Mann und ich werden an Ostern zu Besuch fahren. Da ist die große OP dann schon gemacht worden. Ich habe große Angst das meine Eltern mit der Situation überfordert sind und dann auch keine Hilfe annehmen. Irgendwie geht es in meinem Kopf drunter und drüber aber die Zuversicht ist auf alle Fälle da, dass er wieder gesund werden wird. Ich hoffe ihr könnt meine Gefühlswirwar etwas nachvollziehen. LG |
#3
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Hallo Susi,
doch, ich kann dich gut verstehen und für mich ist deine Haltung absolut nachvollziehbar. Schließlich liegt es im Bereich des zu Erwartenden, dass mit zunehmendem Alter der Eltern das Risiko einer Erkrankung steigt. Auch das Versterben der Eltern vor ihren Kindern entspricht einem normalen Lauf des Lebens. Dies anzunehmen bedeutet keinesfalls, dass man seine Eltern nicht richtig liebt oder einer möglicherweise lebensbegrenzenden Erkrankung gleichgültig gegenübersteht. Ganz und gar nicht! Für mich ist deine Sicht der Dinge eine sehr geerdete. Das Leben ist endlich und der Tod mit dem Tag der Geburt unausweichlich. Auch ich bin bei Diagnose, während der Krankheitszeit und schließlich beim Tod meines Vaters nicht ins große Trauerloch gefallen. Es war sehr traurig, es war schmerzhaft, ich habe viel geweint. Bis dato waren wir alle fest davon ausgegangen, dass Papa, der nie krank war, ein hohes Alter bei guter Gesundheit erreichen würde. Die Realität war mit Diagnosestellung komplett auf den Kopf gestellt: Absolut unheilbar, vielleicht noch ein, maximal zwei Jahre Lebenserwartung bei stetig abnehmender Lebensqualität. Wir haben dennoch gehofft. Wir haben versucht, die Prognosen nicht auf beschriebene Weise und in genanntem Zeitraum eintreffen zu lassen. Wir wollten an unseren gemeinsamen Lebensplänen und Zukunftsvorstellungen festhalten. Wir haben ihn gepflegt, wir haben sehr gelitten und mitgelitten und schließlich getrauert. Aber wir konnten es als Schicksal annehmen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren und die Sinnfrage ans Leben zu stellen. Und du hast vollkommen Recht: Krebs ist kein generelles Todesurteil. Behalte deinen Mut, deine Kraft und deine Hoffnung, denn so kannst du deinen Eltern eine große Stütze sein. Alles Gute für euch Simi |
#4
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Hallo Simi,
vielen Dank für deine Worte. Sie haben mir aufgezeigt, daß ich doch "richtig" bin ![]() Das der Tot manchmal schneller kommt als gedacht, habe ich auch haut nah mit bekommen. Als mein Schwager 52 jährig nach einer OP an Organversagen gestorben ist. Zurück blieben seine Frau seine 2 Töchter und wir die Angehörigen. Keiner wusste wie gehe ich jetzt auf seine Witwe zu. Wir waren fast jeden Tag bei ihr und haben zugehört, miteinander geschwiegen aber auch gelacht und sind an der Situation miteinander gewachsen. Am Anfang war es echt schwierig den Namen meine Schwagers, das Wort Tot oder sterben in den Mund zu nehmen. Aber es geht es wird leichter und nun nach fast 4 Jahren lachen wir auch über Ihn. Naja nun bin ich vom Thema abgekommen. Ich denke man wächst an schweren Aufgaben ganz besonders und geht gestärkt daraus hervor. Wir werden sehen was wird und kommt. Ändern kann man es sowieso nicht und man muss es annehmen wie es kommt und das beste daraus macht. Ich hoffe nur nicht das manche es falsch verstehen, dass ich nicht verzweifle und in tiefer Trauer stürze. Denn was nützt es meinem Papa wenn ich bei ihm bin und ihn was vorweine. Ich muss jetzt stark sein für ihn. Und das ist mein Zeichen für meine große Liebe zu ihm!!! LG Susi |
#5
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Liebe Susi,
ich habe gerade deine Einträge gelesen und finde auch, dass du sehr „richtig“ bist ![]() Ich wünsche euch, dass nach der OP alles gut wird und dein Papa die neue Blase gut annimmt … meiner hat sich damals für ein Stoma entschieden und lange gebraucht, bis er es halbwegs akzeptieren konnte … |
#6
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Hallo,
dankeschön. Das "Loch" oder die Schockstarre. Nein Zeit dafür habe ich nicht neben Kinder, Arbeit und Leben. Eine liebe Freundin die auch schon viele Krebsfälle ( Vater, Bruder und Schwester ) in der Familie hatte, sagte gerade heute zu mir " Weinen ja kurz wenn man es erfährt, aber dann Kämpfen zum weinen ist noch Zeit wenn es aussichtslos ist". Und das ich jetzt auch nicht alles stehen und liegen lassen kann ist auch ganz klar. Ich wohne nun mal auch nicht in der Nähe. 300km fährt man auch mal nicht so nebenbei. Wir telefonieren oft und reden dann viel und dann geht mein Alltag weiter.... Natürlich hab ich es immer im Hinterkopf, aber mein Alltag lenkt mich gut ab, oder ist es verdrängen??? |
#7
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Hallo Susi,
Chapeau vor deiner Einstellung! Meiner Meinung nach tickst du absolut richtig, auch wenn viele das jetzt anders sehen werden! Du musst nicht in ein Loch fallen, weil man das tut! Du bist du! Und wenn im familiären Umfeld alle anderen in Schockstarre oder tiefe Löcher fallen, musst du doch nicht mitmachen! Ja, dein Papa ist sehr krank, er wird von guten Docs behandelt und wird mit sich und der Neoblase, seinem neuen Leben zurechtkommen! Und das vermutlich umso besser, je weniger "Getüddel" um ihn gemacht wird! Er ist ein "gestandener Mann", er will leben und wird genau das tun! Mich fragen heute noch viele, warum ich so normal lebe, warum man mich nie heulen sieht, warum ich mit so viel Humor durchs Leben gehe! Ja soll ich heulen, mich eingraben, nix mehr tun? Da hätte ich gleich die OP und die Chemo verweigern können oder mich vom Trecker überfahren lassen können! Ich heule, ich wüte, ich frage auch, warum ich, aber mein Leben geht weiter! Normal und immer auch ein bissi verrückt! Nichts ist, wie es vorher war, aber ich bin immer noch ich! Und das ist dein Papa auch! Also normal und dein Papa! Und je normaler es weitergeht, desto leichter wird auch die ganze Sache für ihn! Die Chemo schlaucht, die Op, die Umstellung mit der Neoblase, er wird mehr Ruhe brauchen, aber er ist und bleibt dein Papa, der Opa, der Mann! Geht normal mit ihm um, packt ihn nicht in Watte! Alles Gute |
#8
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Hallo,
vielen lieben Dank, da kommen mir ja gleich die Tränen ![]() Heute ist bei meinem Papa eine Niere überprüft worden, weil sie nicht richtig abgeflossen ist. Gott sei Dank ist alles OK und sie fließt ab. Das war jetzt ganz wichtig für ihn und für seine Psyche. Jetzt darf er erst mal 2 Tage nach Hause, bevor es am Freitag dann zur großen OP geht... ![]() @Tündel Wenn ich fragen darf, hast du auch Blasenkrebs? |
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