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  #1  
Alt 13.08.2015, 15:14
Nimsaja Nimsaja ist offline
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Beiträge: 67
Standard AW: Gebärmutterkrebs und seine Folgen

Hi Naddel,

freu mich über deine Antwort :-)

Also war es bei euch ähnlich wie bei uns. Wir wollten auch praktisch gerade anfangen, als der Krebs festgestellt wurde. Ist doch manchmal richtig seltsam, oder?
Bei mir im Freundeskreis geht es mit Kindern eher schleppend. Ein Paar hat schon zwei Kinder mittlerweile, das eine gerade eins bekommen und die anderen wollen entweder gerade nicht, versuchen es oder haben keinen Partner (sind aber alle schon ein paar Jahre älter als ich).

Welche Klassifikation hatte dein Tumor? Alle drei Monate MRT hört sich auch heftig an, finde ich. Ich kann deine Nervosität auch durchaus nachvollziehen. Ich hoffe, dass es jetzt nichts mehr auftaucht bei dir! :-)

Ich finde deine Einstellung aber gut (=> "Nun bin ich froh, dass ich noch lebe."). Sicher sind eigene Kinder schön, aber ich denke, das ist auch nicht alles. Werde erst einmal richtig fit und dann lasst euch zum Thema Adoption mal beraten.

Mir geht es soweit gut. Ich bin seit Anfang Juni wieder auf der Arbeit und frage mich, wie sich unsere Abteilung in einem halben Jahr in einen Kindergarten verwandeln konnte. Die Stimmung ist teilweise echt mies geworden und man hat das Gefühl, dass einige Leute gegeneinander arbeiten statt miteinander. So etwas finde ich ganz schlimm, aber das ist eine andere Geschichte ;-)
Ich bin immer noch ohne Hormone unterwegs (wie ist das bei dir?) und komme eigentlich gut damit klar. Die Schlafprobleme sind teilweise noch meine größte Sorge, aber damit kann ich mittlerweile relativ gut umgehen. Gegen den hormonell bedingten Haarausfall hat mir meine Gyn Regaine ans Herz gelegt. Ich hatte es nach zwei Wochen wieder abgesetzt, weil ich dann erstmal in der Reha war. Seit der Reha nehme ich das Zeug wieder regelmäßig. Ich bin nicht glücklich damit, sondern mache es nur, weil meine Gyn es mir dringend geraten hat. Auch, wenn der Haarausfall zwischendurch nicht mehr viel war, meinte sie, dass es besser ist, so früh wie möglich damit anzufangen.
Mich nervt das allmorgendliche Föhnen der Haare (ich habe Naturlocken und die sehen danach immer so trocken aus => normal lasse ich sie immer lufttrocknen), aber ich arrangiere mich damit. Zur Zeit habe ich zwischendurch leichten Schwindel, der wohl in Zusammenhang mit dem Mittelchen stehen könnte. Das beobachte ich zur Zeit.

Vor knapp einem Monat war ich beim CT (laut Onkologe sollte man ein Bild der Narben machen) und da war soweit alles ok. Auch, wenn jeder sagt, dass man geheilt ist, ist man auch da unterschwellig ein wenig nervös.
Die Reha im April/Mai tat richtig gut (auch wenn ich verglichen zu den anderen Patienten dort relativ fit war) und es ist gut, wieder einen normalen Alltag zu haben.

Mit dem Kinderwunsch haben wir mittlerweile abgeschlossen. Wir haben für uns überlegt, es sein zu lassen und nicht zu adoptieren. Ich hatte etwas zum Thema Adoption gelesen (langes Verfahren und wenn man älter als 35 ist, sinkt die Chance, ein Kind zu bekommen (mein Mann ist 36)). Und ich meine, nach einer Krebserkrankung hat man erst fünf Jahre später die Chance, eins zu bekommen. Dann wäre ich auch älter als 35. Ich weiß nicht, in wie weit das stimmt, was ich gelesen habe.
Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung ist und ob man es nicht irgendwann bereut (Zitat der Ärztin in der Reha "Dann denken Sie an all das, was Sie sich ohne Kind erlauben konnten"). Mein Mann meinte auch letztens zu mir "Wer weiß, ob ein Kind das Richtige für uns gewesen wäre.". Ich mein, wir sind eigentlich sehr bodenständig und vernünftig, aber wir lieben auch unsere "Freiheit". Es ist wahrscheinlich auch ein tolles Erlebnis, ein Kind großzuziehen und aufwachsen zu sehen. Aber man kann sein Leben auch auf andere Arten genießen.
Aber man sollte niemals nie sagen - wer weiß, was die Zukunft bringt.

LG
Nimsaja
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  #2  
Alt 13.08.2015, 18:14
Nici79 Nici79 ist offline
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Beiträge: 36
Standard AW: Gebärmutterkrebs und seine Folgen

Hallo zusammen

Ich hatte im Alter von 31 Jahren ein Endometrium-CA (pT1a G1) am 13.5.2011. Ich benötigte nach der Operation keine Nachbehandlung und habe mich in den letzten 4 Jahren sehr gut erholt. Es geht mir körperlich sehr gut und ich freue mich jedes Mal beim Vorsorgeuntersuch über den positiven Verlauf. Ich habe seit diesem Zeitpunkt mein Leben sehr schätzen gelernt und gehe auch viel bewusster damit um.

Zum Zeitpunkt der Diagnose haben wir uns sehr Kinder gewünscht. Ich habe mich aber auch wie Nimsaja bewusst für die Gesundheit entschieden. Zwischenzeitlich habe ich mich damit arrangiert. Es schmerzt aber immer noch. Gerade, wenn da im Freundeskeis einige Familien sind. Zudem arbeite ich auch auf einer Entbindungsstation und betreue die Wöchnerinnen nach ihrer Geburt. Dies bringt sehr grosse Freude mit sich, schmerzt aber auch.

Ich habe mich nach der Operation bewusst für ein Hormonersatzprodukt entschieden. Es wurde lange besprochen. Für mich steht aber die Lebensqualität an oberster Stelle aber auch der Schutz fürs Herz und der Osteoporose. Klar habe ich auch so mal eine Nacht in der ich schlecht schlafe... Dies hat sich aber deutlich verbessert. Auch mit den Wallungen geht es mir sehr gut. Ich vertrage das Medikament sehr gut. Nur in letzter Zeit habe ich immer wieder ein Intimpilz und dies kann leider auch mit der Hormonersatztherapie einen Zusammenhang haben. Ich glaube, ob jemand Hormonersatz einnimmt oder nicht ist eine bewusste Entscheidung, die jeder für sich treffen muss. Ich weiss nicht, ob die ein Rückfall begünstigen könnten. Dies kann mir niemand sagen, aber auch nicht ob ich in einem Jahr einen tödlichen Autounfall habe. Daher habe ich mich bewusst für ein positives Leben mit einer guten Lebensqualität entschieden.

Ich wünsche Euch einen schönen Abend und liebe Grüsse
Nici
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  #3  
Alt 14.08.2015, 08:30
Nimsaja Nimsaja ist offline
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Standard AW: Gebärmutterkrebs und seine Folgen

Hallo Nici,

das stimmt, so ein Ereignis lässt einen das Leben mehr schätzen und anders damit umgehen :-)

Das glaube ich gerne, dass das wegen deinem Job dann schmerzt. Hattet ihr euch überlegt, ob ihr eventuell adoptieren wollt?

Hattest du sofort nach der OP mit dem Hormonersatzprodukt angefangen oder später? Ich mein, eigentlich könnte ich es auch machen (habe ja drei Meinungen von Ärzten bekommen, zwischen "nur, wenn Sie leiden" und "fangen Sie sofort an" war ja alles dabei ;-) ). Zur Zeit habe ich aber kaum Beschwerden, deswegen lasse ich es sein.
Das mit Osteoporose ist natürlich noch so eine Sache... soll ja mit ausreichend Sport gut handhabbar sein. Das mit dem Herzen habe ich letztens erst irgendwo entdeckt. Ich finde es schon heftig, dass man nicht seitens der Ärzte aufgeklärt wird, auf was man alles achten muss und was alles passieren kann.
Aber Recht hast du: lieber das Leben genießen und wenig Beschwerden haben, man weiß nie, was kommt

LG
Jasmin
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  #4  
Alt 14.08.2015, 11:08
Nici79 Nici79 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterkrebs und seine Folgen

Hallo Nimsaja

Ich habe ca 4 Wochen nach der OP mit der Hormonersatzbehandlung angefangen. Genau wie Du hatte ich völlig konträre Aussage von Ärzten. Du hast Recht über die Folgen, was fehlende Hormone in unserem Alter bedeuten, wird kaum aufgeklärt. Bei mir hat es nur geheissen, dass dieses CA in unserem Alter kaum vorkommt. Daher gibt es kaum Studien dazu, was das für die Zukunft bedeutet

Mit einer Adoption haben wir uns auseinander gesetzt, kommt für uns aber nicht in Frage. Erstes ist es nicht unser eigenes Kind, aber auch eines zu erhalten mit dieser Vorgeschichte ist nicht einfach. Gerade da Mamma-CA in unserer Familie auch ein Thema ist.

Liebe Grüsse
Nici
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  #5  
Alt 15.08.2015, 10:10
irgendwer27 irgendwer27 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterkrebs und seine Folgen

Huhu

Hui ich teile das Leid mit eucht. Mit 3 Jahre und 2 Monate ist es nu schon her.
Mit 27 habe ich die Diagnose Gebärmutterkrebs bekommen. Was nicht nur mich, sondern auch meinen Freund in ein Loch gerissen hat.

Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns sehr Kinder gewünscht, genau wie Ihr hab ich mich für die Gesundheit entschieden und er stand hinter mir mit der Entscheidung. Er hätte auch jede andere Entscheidung mitgetragen. Seine erste Aussage " wir können doch auch adoptieren" - Allerding habt Ihr einen Vorsprung - Ihr seit verheiratet . Dieses kommt sobald er nächstes Jahr mit der Ausbildung durch ist *das heiraten* . Dann ist der "alte Mann" schon 34 .

Was hätte es gebracht, ein Kind und man ist vielleicht so krank das man davon nicht mehr viel hätte.

Zitat:
Bei mir hat es nur geheissen, dass dieses CA in unserem Alter kaum vorkommt.
Darüber ist mein Arzt jedesmal entsetzt, wenn ich da bin.

schönes WE
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  #6  
Alt 15.08.2015, 17:12
Nici79 Nici79 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterkrebs und seine Folgen

Hallo Irgendwer

Genau diese Aussage kenne ich auch! Und nun sind wir doch schon eine Runde Klar ist dieses CA hauptsächlich im "höheren" Alter.

Das stimmt ich war verheiratet. Doch hätte ich es auch verstanden, wenn mein Mann geäussert hätte, dass er sich Kinder wünscht. Ich habe ihm dies immer offen lassen. Glücklicherweise ist er immer zu mir gestanden und hat uns umso mehr zusammen geschweisst.

Wünsche euch ein schönes Wochenende
Nici

Geändert von gitti2002 (15.08.2015 um 19:01 Uhr) Grund: Zitat
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  #7  
Alt 17.08.2015, 07:26
Nimsaja Nimsaja ist offline
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Beiträge: 67
Standard AW: Gebärmutterkrebs und seine Folgen

Guten Morgen,

Nici: Wir müssen wohl selber herausfinden, wie man mit diesem Krebs in unserem Alter und den Folgen alt wird. Mein Gyn war damals auch total schockiert. Aber hat mich danach gut betreut und mir nach der OP auch lange einen Krankenschein gegeben, damit ich mich auf die veränderte Situation einstellen kann.

irgendwer: Mein Mann hat zu mir auch gesagt, wenn du unbedingt den "experimentellen" Weg gehen möchtest und versuchen möchtest, ein Kind zu bekommen, stehe ich hinter dir. Er war aber froh, dass mein Bauchgefühl mich zu einer sofortigen OP geführt hat - war der sicherere Weg und so hat man noch etwas vom Leben

Jetzt werde ich erstmal arbeiten gehen.
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