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  #1  
Alt 19.09.2015, 21:17
cosiema cosiema ist offline
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Registriert seit: 13.04.2015
Beiträge: 41
Standard AW: Depressionen nach Chemo und Bestrahlung

Hallo liebe Pechi,

die Schilderung deiner momentanen Situation kann ich gut nachvollziehen. Bei mir fing es aber mit den Ängsten, Gedanken kreisen, sich wie gelähmt fühlen etc. Bereits während der Chemo an.

Ich habe habe dann mit der Psychoonkologin am Brustzentrum, welches meine Behandlung durchführte Kontakt aufgenommen. Sie hat mir dann recht schnell vorgeschlagen ein Antidepressiva einzunehmen, da die Ängste massiv waren und ich mich einfach nur noch unglücklich und kraftlos fühlte. Ich habe unwahrscheinlich viel geweint und manchmal am ganzen Körper gezittert. Das Medikamtent wurde dann von einem niedergelassenen Neurologen verschrieben, dass durfte die Psychoonkologin nicht verordnen.

Bei der Suche nach guten ÄRZTEN habe ich mir immer Unterstützung und Rat bei der in unserer Stadt ansässigen Krebsgesellschaft geholt.
Das Medikament CITAl..RAM, nehme ich heute noch in ganz geringer Dosierung.
Es hat zwar ca. 3 Wochen gedauert, bis die volle Wirkung eintrat, aber seitdem hilft es mir mit der Angst umzugehen und ich habe wieder Spaß am Leben und freue mich und bin dankbar für jeden Tag.

Vielleicht gibt es in deiner Nähe ja auch eine Deutsche Krebsgesellschaft bzw. Krebshilfe. Dort sind auch Psychologen tätig, bei dene du Unterstützung bekommen kannst ohne diese lange Wartezeit. Außerdem beraten und betreuen diese ausschließlich Krebspatienten und kenne sich mit der speziellen Problematik der psychischen Folgen so einer Diagnose aus.

Bekommst du auch noch eine AHT? Auch diese kann ja zu Depressionen und diversen anderen Nebenwirkungen führen.

Auf jeden Fall ist es sicher nichts ungewöhnliches nach einer Krebserkrankung und der damit verbundenen Behandlung nicht mehr so zu "ticken" wie vorher.
Warst du denn zu einer Anschluss Heilbehandlung ? Dort habe ich auch psychologische Gespräche führen können und an der Visualisierung, die auch von einer Psychologin angeboten wurde, teilnehmen können. Außerdem tat es mir sehr gut mit gleichfalls Betroffenen in Kontakt zu kommen.

Herzliche Grüße sendet dir
Cosiema
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  #2  
Alt 20.09.2015, 00:55
pechi pechi ist offline
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Registriert seit: 08.04.2015
Beiträge: 9
Standard AW: Übelkeit und Brechreiz

Hallo liebe Cosiema,
Du bist ein wahrer Schatz,ich fühle mich nicht mehr so alleine,wußte ja nix.Bin 64 Jahre und habe noch nichtmal von diesem Forum gewußt,Ich habe eine große Bitte an Dich,können wir bitte im Kontakt bleiben?
Du hast mir so sehr viel Mut gemacht mit Deiner Antwort.Bin mit dem PC noch nicht so vertraut.Meine Tochter hat es mir gezeigt und ich mache noch viel falsch.Aber jetzt weiß ich,dass ich nicht alleine bin,Dafür bin ich dankbar!!
Ich werde am Montag sehen,was ich tun kann,muss sehen,ob es hier in Mönchengladbach auch eine Stelle gibt von der Krebshilfe ,die mir weiterhilft.
Mir wurde nur geraten in die Notaufnahme der Psychatrie zu gehen,ob das eine Lösung ist??
Ich drücke Dich fest und hoffe ,es geht Dir gut?

Herzlichst Pechi,oder auch Tne
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  #3  
Alt 20.09.2015, 08:16
Fin-ja Fin-ja ist offline
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Ort: Niedersachsen
Beiträge: 197
Standard AW: Übelkeit und Brechreiz

Hallo Pechi,

in Mönchengladbach gibt es die Beratungsstelle für Krebsbetroffene des Paritätischen. Sie unterstützen auch dabei, seelisch mit der Krebserkrankung besser klarzukommen. Dorthin könntest du Kontakt aufnehmen.

Hier findest du Informationen über diese Beratungsstelle im Internet: http://www.parisozial-mg.de/content/e1510/e1246/

Ruf doch dort morgen einfach einmal an, wenn du magst.

Viele Grüße
Fin-ja

Geändert von gitti2002 (20.09.2015 um 12:58 Uhr)
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  #4  
Alt 20.09.2015, 14:49
pechi pechi ist offline
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Registriert seit: 08.04.2015
Beiträge: 9
Standard AW: Übelkeit und Brechreiz

Liebe fin ja

bestimmt falsch geschrieben,trotzdem herzlichen Dank dafür.Ich werde es gleich morgen früh in Angriff nehmen.

das ist sehr lieb ,ich wünsche Dir alles Gute und danke nochmals.

Liebe Grüße Pechi
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  #5  
Alt 20.09.2015, 14:57
cosiema cosiema ist offline
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Registriert seit: 13.04.2015
Beiträge: 41
Standard AW: Übelkeit und Brechreiz

Liebe Pechi,

habe eben auch kurz im Internet recherchiert. Wenn du Krebsgesellschaft NRW eingibst, findest du dort in Düsseldorf auch eine Telefonnummer für Psychosoziale Beratung bei Krebserkrankungen. Dort kannst du sicher kurzfristig Hilfe bekommen.

Dich in die Notaufnahme der Psychiatrie zu schicken, finde ich persönlich schon heftig.
Aber ich weiss auch, wie verzweifelt man ist, wenn man sich in einer akuten Angst Attacke befindet.
Für mich ist es dann immer wichtig, selbst aktiv zu werden und selber Hilfe zu suchen.

Und die Kontaktaufnahme zu Beratungsstellen, wie es auch Fin-ja ganz konkret vorgeschlagen hat, wäre da für dich, glaube ich, ein guter Schritt aus diesem Gefühl von Ohnmacht und ausgeliefert sein, herauszukommen.

Ich selber bin übrigens 52 Jahre alt und vor nunmehr fast 5 Jahren erkrankt, mir geht es momentan gut.!!! Da bei mir allerdings im Rahmen der Behandlung ein Gendefekt per Blut
test festgestellt wurde (wird nur gemacht, wenn in der Familie mehrere Fälle von Brust - und/oder Eierstockkrebs vorliegen), befasse ich mich noch stark mit dem Thema. Ich habe zwei erwachsene Kinder und bin somit immer daran interessiert, alles über neue Behandlungsmethoden etc. Zu erfahren.

Außerdem gebe ich natürlich gern Infos und Tips an Betroffene weiter und lese regelmäßig hier im Krebskompass mit.


Herzliche Grüße sendet dir Cosiema
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  #6  
Alt 20.09.2015, 17:46
Benutzerbild von Resi HST
Resi HST Resi HST ist offline
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Beiträge: 534
Standard AW: Übelkeit und Brechreiz

Liebe Pechi,
Du könntest es in dem Notdienst der Psychatriw versuchen. Zumindest gibt es dort eine kurzfristige Beratung. Ich weiss nicht ob es in MG eine PIA (Psychatrische Institutsambulanz) gibt. Scheu dich nicht dich zu einem niedergelassenen Psychiater überweisen zu lassen. Dort gibt es Termine auf die man einfach warten kann. Ich habe auch ein Antidepressivum bekommen, oder sogar mehrere, weil ich nicht mehr schlafen konnte. Nachts lag ich wach und tagsüber war ich müde. Mittlerweile nehme ich nur noch geringe Mengen und möchte die Medikamente ganz absetzen. Der Arzt rät mir aber noch eine Weile durch zu halten. Ich denke er hat Recht. Meine Arbeit ist nicht unproblematisch. Da brauche ich zumindest am Anfang alle medikamentöse und psychologische Unterstützung.Es gibt Mittel, die Dir zu einem Schlafrhythmus verhelfen. Das sind auch Antidepressiva, die man kurz vor dem Schalfengehen nimmt. Scheue Dich auch nicht ab und an ein Schlafmittel zu nehmen. Ich war bisher ein absoluter Medikamentengegner, lasse ich aber einfach mal auf das ganze "Zeug" ein.
Parallel lasse ich mich von einem Naturmediziner beraten. Die richtige Therapie zu finden und durchzustehen ist richtig Arbeit! Ich weiss jetzt warum ich krank geschrieben bin. Meine Ärztin hat gesagt: ihre Arbeit ist es jetzt gesund zu werden.
Jeder Mensch ist anders, reagiert anders. Man muss schon ganz schön intensiv für sich sorgen! Das ist anstrengend. Ich wünsche Dir viel Kraft dafür. Gut ist es wenn man weiss, das andere die Krankheit auch bewältigen. Hier im Forum erhalte ich viele Tipps. Entweder durch konkretes Fragen oder einfach nur, weil ich mit lese und so "nebenher" wertvolle Informationen erhalte. Schau doch zu uns in den "After-Chemo-Thread".
LG
Resi
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  #7  
Alt 20.09.2015, 18:20
Benutzerbild von mohnblume79
mohnblume79 mohnblume79 ist offline
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Beiträge: 601
Standard AW: Übelkeit und Brechreiz

Liebe Pechi,

Du machst das ganz super mit dem Computer, wirklich!!! Toll, dass Du Dich hier gemeldet hast und schreib hier einfach weiter, Du wirst hier immer jemanden finden, der Dich ermutigt.

Viel von dem, wie Du Dich fühlst, ist wirklich ganz normal und ich kenne das auch. Mir schlägt ANgst und Überforderung sofort auf den Magen.

Habe kürzlich einen solche Phase (in der ich auch noch ständig abgenommen habe, obwohl ich schon untergewichtig bin) mit der Einnahme von verschreibungspflichtigen Tropfen vom Arzt in Griff gekriegt. Das nimmt man immer kurz vor den Mahlzeiten und dann geht auch mal eine Hühnerbrühe und ein Joghurt und dann wird es von alleine besser.

Vielleicht kann Deine Hausärztin Dir auch ein Schlafmittel verschreiben, dann kommst Du wenigstens nachts mal runter - ich finde kein Schlaf in Kombination mit nix ordentliches zu Essen und als "Sahnehaube" noch Angstattacken kann den stärksten Ochsen aus der Bahn werfen...

Kannst Du spazieren gehen? Das ist auch etwas, was mir wenigstens kurzfristig immer geholfen hat, etwas runterzukommen, danach ging auch immer Essen besser, komischerweise ging Essen an der frischen Luft (z.B. mal eine Portion Pommes im Stehen oder ein Brot oder eine Banane auf dem Balkon) immer viel besser...

Notaufnahme Psychiatrie hört sich zwar schlimm an, das muß es aber nicht sein. Unter Umständen findest Du da auch gute Ärzte und bekommst weitergeholfen und fühlst Dich aufgehoben. Wohnst Du alleine? Vielleicht würde Dir sogar ein Klinikaufenthalt (muss ja nicht lang sein) etwas Sicherheit bieten und Dir den Rückhalt geben, wieder etwas Kraft zu schöpfen?
Finde es eher schwach von Deinen anderen Ärzten, Dich nicht zu "vermitteln", sondern einfach weg und woanders hin zu schicken, aber so ist das leider, das kenne ich.

Alles alles Gute Dir und nicht verzweifeln - ES WIRD BESSER,
Mohnblume

Geändert von mohnblume79 (20.09.2015 um 21:38 Uhr)
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Stichworte
brechreiz, brustkrebs, nach der chemo, übelkeit


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