#1
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Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Foris,
Mein Vater liegt im Sterben.... Er bekam die Diagnose Lungenkrebs vor gerade mal 5 Monaten. Er hat sich tapfer durch Chemos gequält, 6 Wochen Tarceva eingenommen. Er hatte noch eine schöne Zeit, dir aber von jetzt auf gleich ohne Vorankündigung beendet wurde. Jetzt liegt er auf der Intensivstation, die er nach Aussage der Ärzte nicht mehr lebend verlassen wird. Im Moment verfluche ich die Hoffnung, die mir grad ordentlich zusätzt. Die Hoffnung lässt es nicht zu ihn gehen zu lassen, mich von ihm zu verabschieden. Ich kann und mag ihn nicht gehen lassen... Es tut einfach nur weh ihn so zu sehen.... Ich weiß nicht was ich euch eigentlich sagen möchte... ich kann nicht los lassen... Traurige Grüße, Emma |
#2
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Emma,
es tut mir sehr Leid, dass du in so einer schwierigen Situation bist, es so schlimm um deinen Vater steht Ich bin zwar auch Angehörige, kann dir aber leider nichts wirklich hilfreiches sagen, da ich dieses Gefühl nicht von mir selbst, nur von anderen Angehörigen meiner Familie, kenne. Ich kann mir daher aus dieser Erfahrung heraus nur vorstellen, dass das sehr sehr schlimm ist. Musst du dich denn wirklich offensichtlich verabschieden? Geht es nicht, dass du "einfach" nur da bist, ihm nahe bist? Oder hast du Angst, dass er ein Abschiedsgespräch sucht? Ich denke, wenn er nicht merkt, dass du nicht loslassen kannst; wenn du es schaffst, das zu verbergen, dann hast du schon viel geschafft. Dann kann er beruhigt gehen. Du musst doch nicht direkt mit ihm darüber sprechen...? Das ändert zwar nichts daran, dass du danach trotzdem loslassen lernen musst - leider, aber es hilft ihm vielleicht. Liebe Grüße Lia90 |
#3
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Hallo Emma,
tut mir leid das dein Paps im Sterben liegt. Ich kann dich voll verstehen. Keiner mag seinen Angehörigen gehen lassen der sich so ein Schalentier eingefangen hat. Bei meinem Lebensgefährten ging es mir auch so. Doch ich habe ihm dann die Entscheidung gelassen ob er gehen möchte oder immer noch weiter kämpfen. Ich habe ihm weiter gesagt egal wie er sich entscheidet ich akzeptiere seine Entscheidung und bleibe an seiner Seite bis zum Schluss. Er ist dann in meinem und im Beisein seiner Tochter über die Regenbogenbrücke gegangen.
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Jeder Tag ist der Anfang des Lebens. Jedes Leben der Anfang der Ewigkeit. (Rainer Maria Rilke) |
#4
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Bremensie, Lia90,
Es ist alles so schwer.... Die Ärte sagen es wird nicht mehr lange dauern. Sie haben uns wiederholt versprochen Paps hätte keine Schmerzen, müsse nicht ersticken und die Angst würden sie ihm nehmen. Stimmt das? Bremensie, ich bin völlig neben der Spur sollte der Name falsch geschrieben sein dann verzeih bitte. Durfte dein Lebensgefährte Zuhauses gehen? Meinen Vater hab ich versprochen "wir bleiben zusammen Zuhause, ganz gleich was kommt" Mein Versprechen kann ich nicht mehr einhalten, was den Abschied nicht leichter macht. Traurige Grüße, Emma |
#5
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Emma,
ich weiß zu gut, was du fühlst. Bei meinem Papa war es Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wir wussten, dass die Chance klein ist. Aber wir nahmen sie an. Papa bekam am 31.7. seine erste Chemo. Sein Zustand verschlechterte sich schlagartig. Er war auf der Onkologie, Palliativstation. Am 3.8. bekämen meine Schwester und ich den Anruf, wir mögen bitte zeitnah ins KH kommen. Dort wurde uns erklärt, dass er aus der Leber blutet und er keine Chance hat. Das Zimmer wurde für uns gesperrt und zusammen mit Mama waren wir Tag und Nacht bei Papa. Ja, er wird keine Schmerzen haben!! Wenn die Ärzte das sagen, dann ist es. Er wird dann Morphium bekommen, sobald Schmerzen kommen. Und ja, auch gegen die Angst und gegen die Unruhe können die Ärzte etwas geben. Das wurde uns erklärt: sobald ihr Vater unruhig wird, er Angst haben sollte...sie so etwas merken, dann sagen sie uns Bescheid. Dann geben wir ihm etwas. Papa bekam in der Nacht vom 5.8. auf den 6.8. etwas Morphium. Vorher brauchte er es nicht. Am 6.8. ist er eingeschlafen in unserem Beisein. Wenn du kannst, bleibe bei ihm. Rede mit ihm, halte seine Hand. Ich habe meinem Papa gesagt, wie sehr ich ihn liebe und das er der allerbeste Papa der Welt ist. Da tat er seinen letzten Atemzug und sein Herz hörte auf zu schlagen. Es ist schwer, keine Frage. Aber wenn du kannst, dann bleibe bei ihm. Ich denke an dich und ich wünsche dir ganz viel Kraft! Wenn dir zum schreiben ist, dann mach es hier. Manchmal hilft es. Und hier versteht dich jeder.
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--------------------------------- Mein Papa Diagnose BSDK ED 8.7.15 *1.6.1938 - + 6.8.15 |
#6
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Drea,
es tut mir so Leid für dich und deine Familie, herzliches Beileid. Mein Paps bekommt schon seit Montag Morphin.... Sein linker Lungenflügel war schon bei der erst Diagnose zusammen gefallen. Sie haben es bis heute nicht geschafft ihn wieder zu richten. Am Montag ist Papa dann auch der Rechte Lungenflügel... Die Ärzte sagen er Atmet nur weil ihm die Maschine den Sauerstoff in die Lunge pumpt. Es ist so schwer das alles zu begreifen.... Ich bin auf den Weg zu ihm in die Klinik, werde die Nacht bei ihm bleiben. Wünscht uns Glück... Traurige Grüße, Emma |
#7
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Emma,
ich wünsche Dir viel Kraft auf diesem schweren Weg. Gruß Martina |
#8
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Emma,
ich nehm Dich mal in den Arm und möchte Dir was von meiner Kraft (die mir selber aus jeder Ecke wieder aufgefüllt wird) abgeben. Die Situation ist furchtbar, die Frage ist ob es gelingt die Lungenabdeckung(Pleura) wieder dicht zu bekommen. Also wird er beatmet bleiben, bis das löchrige Lungenfell wieder abgedichtet ist. Ich nehme mal an dass auf beiden Seiten Schläuche gelegt sind mit Dauersog ? Wie steht Dein Vater zu lebensverlängernden Maßnahmen, habt ihr darüber geredet, gibt es eine Patientenverfügung ? Oder würde er wollen dass er jetzt ohne Maschine sterben muss ? ich gehe jetzt wieder in unser Krankenhaus, um die 10. Nacht bei meiner Schwester aufzupassen.
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Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL) Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.) Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca) Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie) Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015 |
#9
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Monika und alle anderen die an mich und meinen Vater denken...
Vielen Dank das ihr da seid, ich hoffe ich darf euch jetzt mit dem belasten was ich jetzt schreibe. Liebe Betroffenen aus Respekt vor euch möchte ich euch von herzen bitten nicht weiter zu lesen. Ich werde die kommende Nacht ein letztes mal bei meinem Vater sein... Die Ärzte haben es am Freitag geschafft ein brauchbares Röntgenbild anzufertigen. Die Befundbesprechung war gestern. Das Ergebnis ist niederschmetternd..... Er wird weder Essen, Trinken, Husten, Atmen usw. können. Die Ärzte haben uns seine Familie gebeten ihm die Sauerstoffmaske abnehmen zu dürfen. Sie haben uns Zeit gelassen bis morgen Mittag. Bei dem Gespräch werden seine Ärzte und unsere Familie anwesend sein. Ich hab eine starke Familie, ich bin es leider nicht. Heute wurde Familienrat gehalten ohne mich, dafür bin ich meinen Lieben sehr dankbar. Die kommende Nacht werde ich ihm noch alles sagen was ich ihm sagen möchte. Wenn sie ihm die Maske abnehmen werde ich nicht anweesend sein, ich kann das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Sein Todesurteil ist NICHT der Krens! Im Gegenteil der Tumor ist durch die Chemo und/oder das Tarceva zurügegangen, er ist deutlich kleiner geworden. Die Lungenfibrose ist so stark vorangegangenen das die Lunge sich nicht mehr dehnen und zusammen ziehen kann. Sein linker Lungenflügel ist bis auf den Tumor im Oberlappen völlig verschwunden. Wo der UL einst saß ist jetzt das Zwerchfell und der Rest wird mit einem Teil des Magens aufgefüllt. Der Sauerstoff den sie ihm rein pumpen geht nur zum Teil in die Lunge, der Rest landet im Magen. Sie haben gestern 2 Sonden gelegt um der Luft nen Ausgang zu bieten. Diese ganze Situation ist für mich unbegreiflich, nicht aus zuhalten. Sie lassen ihn ersticken weil es keinen anderen Weg gibt, da trösten mich die Worte "es dauert nur wenige Sekunden" kein Stück. Ich einfach fertig mit den Nerven und trotzden sagt mir die Hoffnung "wenn sie die Maske abnehmen wird er atmen". Ist das nicht bescheuert!?!?!? Ich mach mich jetzt fertig für den schwersten Gang meines Lebens, aber ich werde auch jede Sec. mit Paps genießen. Mega traurige, verzweifelte Grüße, Emma |
#10
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe. Nimm auf deine Art Abschied von ihm. Dann ist alles richtig.
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--------------------------------- Mein Papa Diagnose BSDK ED 8.7.15 *1.6.1938 - + 6.8.15 |
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Emma,
ich bin in Gedanken bei mir und wünsche dir ganz viel Kraft. Ihr geht den richtigen Weg. Ich wünsche deinem Papa, dass es dann ganz schnell geht. Ganz liebe Grüße Susi |
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Auch ich wünsche dir, dass du trotz dieser schwierigen Situation das Beste daraus machen und dich so verabschieden kannst, wie du es dir wünscht.
Ganz viel Kraft für den heutigen Tag! |
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Es ist soweit....
Die Klinik hat angerufen sie wollen JETZT abstellen. Traurige Grüße, EMMA |
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Liebe Emma,
ich denk an dich. LG Löffel |
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AW: Hoffnung frisst mich auf.....
Vielen Dank ihr Lieben das ihr da seid..
Sie haben ihm die Maske abgenommen und das Morphin ordentlich erhöht. Er kämpft, will oder kann noch nicht gehen. In mir wächst von Minute zu Minute stärker die Hoffnung ich könne mein Versprechen den Weg gemeinsam hier zuhause zu gehen. Ganz gleich was kommt... Traurige Grüße, Emma |
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