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  #1  
Alt 11.12.2015, 21:09
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little-elsie little-elsie ist offline
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Registriert seit: 16.10.2015
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo! Das ist in keinem Fall zu viel verlangt! Kann dich da auch sehr gut verstehen, dass du Heiligabend nicht mit ihm zusammen verbringen möchtest. Eigentlich müsste deine Mutter das auch verstehen, zumindest ein Stück weit. Schließlich hast du ja im Prinzip rein gar nix mit ihm zu tun.
Hast du deine Wünsche ihr gegenüber inzwischen geäußert? Wie hat sie reagiert? Ich hoffe so sehr, dass sie es verstehen konnte...
Lieben Gruß
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  #2  
Alt 15.12.2015, 19:46
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Heute habe ich meine Mutter mal beiläufig gefragt, ob sie zwischen Weihnachten und Neujahr da ist. Sie antwortete mit Ja. Okay, das hat ja eigentlich nichts zu bedeuten. Dann habe ich nach den Weihnachtsfeiertagen gefragt und auch da hieß es, sie sei da und sie wollte wissen warum ich frage. Also sagte ich, dass Sie ja auch vielleicht mit Ihrem Lebensgefährten feiern wollte. Und da sagte sie ganz trocken: " Ja, der ist auch da". Und weil ich das ja schon geahnt habe, habe ich gefragt, warum ich denn da garnicht gefragt werde. Und sie antwortete nur, dass sie ja auch nicht gefragt wird, wenn mein Freund zu Besuch käme. Dazu muss ich erwähnen, dass wir 7 Jahre zusammen sind und bis vor ca. einem Jahr mochte Sie ihn auch und wollte sogar, dass er hier einzieht. Aber was ist denn das für eine Argumentation? Er kommt ja nur normal zu Besuch. Ist das Eifersucht darauf, dass wir keine Fernbedienung führen? Naja jedenfalls meinte sie dann, was er, also ihr Lebensgefährter denn sonst machen solle. Irgendwas muss er die letzten Jahre ja auch gemacht haben, frag ich mich?
Und dann habe ich noch gesagt, dass wir hier schließlich zusammen wohnen und sowas, meiner Meinung nach, auch zusammen entschieden werden sollte und, dass ich es nicht gut finde, immer vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Dir Klamotten Meines Vaters werden einfach entsorgt und nun steht fest, dass ich Weihnachten mit meiner "neuen" Familie verbringen werde. Aber das ist nicht meine Familie. Ich habe keine Familie mehr. Ich fühle mich wie das dritte Rad am Wagen, wenn die kuschelnd im Wohnzimmer sitzen und ich wie eine Dumme daneben sitze. Und dann dieses Gerauche und blöde Geschwätz. Ich halte das nicht aus.
Ich verstehe das nicht. Jetzt wird selbst so ein blödes Fest, wie Weihnachten, kaputt gemacht. Ich kenne diesen Mann kaum und wir reden kaum miteinander.
Das ist alles so unfair
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Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #3  
Alt 15.12.2015, 20:46
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little-elsie little-elsie ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo,
ich kann wie gesagt total verstehen, dass du nicht mit ihm feiern möchtest... Dass deine Mutter dich so vor vollendete Tatsachen stellt, kann ich mir nur damit erklären, dass sie gerade wegen ihres neuen Freundes auf Wolke Sieben schwebt?!
Mir kam gerade der Einfall, was wäre denn, wenn du das Haus verlässt und zu deinem Freund gehst bzw. mit seiner Familie feierst? Und dadurch dann wenigstens für ein paar Std. nicht dem Gequalme und der Gesellschaft von dem Lebensgefährten deiner Mutter ausgesetzt bist... Für mich ist durch Trennung und ewiges Gezanke der Eltern Weihnachten auch nicht mehr das, was es in frühen Kindheitstagen mal war... Ich bin quasi jedes Jahr woanders.
Das Wichtigste ist aber doch, dass du an einem Ort bist, wo es dir zumindest halbwegs gut geht.
Ganz lieben Gruß!
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  #4  
Alt 15.12.2015, 21:43
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Danke für die lieben Worte!
Das Problem ist glaube ich, dass ich einfach zu nett und zu respektvoll bin. Ich habe Angst, Sie zu verletzen, wenn ich einfach woanders hingehe. Meine eigene Doofheit, könnte man es auch nennen. Vielleicht, weil sie nach dem Tod meines Vaters und meiner einzigen Großmutter, die einzige "nahe" Angehörige ist, die ich noch habe.
Es liegt übrigens nicht an Ihrem Lebensgefährten selbst. Er ist zwar nicht mit mir auf einer Wellenlänge, aber das ist nicht der Grund, warum ich so kein Weihnachten verbringen will. Ich fühle mich einfach "über". Wenn ich allein schon mitbekomme, wie sie am Telefon (jeden Abend telefonieren die beiden ca. 2 Stunden und da lässt es sich nicht vermeiden, mal was mitzuhören, wenn man am Wohnzimmer vorbei geht) darüber reden, wie sie GEMEINSAM den Baum aussuchen und GEMEINSAM schmücken und ihr erstes GEMEINSAMES Weihnachten verbringen. Und ich sitze blöd daneben, weil die Beiden nicht bei Ihm feiern wollen. Obwohl ich absolut kein Problem damit hätte und es ja auch angeboten habe.
Ich fühle mich wie im Rollentausch. Meine Mutter, der verliebte und pubertäre Teenie und ich, das "Erwachsene Kind", das zur Mutter wird und alles relativ rational betrachtet. Sobald unsere Erbauseinandersetzung geklärt ist, wird sie auch zu ihm ziehen und mich mit allem hier sitzen lassen. Unter anderem auch Ihrem Pferd, um das ich mich dann mit kümmern darf. Sie hat ja dazu kein Geld und eh keine Lust mehr. Julia macht das schon.
Und ganz am Rande: Wieso sind Raucher solche Egoisten? Ich habe schon meinen Vater an Lungenkrebs verloren. Auch wenn das nicht nur durch sowas entsteht, frage ich mich doch, wieso man es noch fördert, indem man raucht. Selbst wenn ich Ihr ins Gesicht sage, dass ich keine Lust darauf habe, das alles nochmal mitzumachen, bekomme ich nur ein "Ach, Julia" zurück. Purer Egoismus.
Wie kann man das seinen Liebsten nur antun.
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #5  
Alt 15.12.2015, 22:11
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little-elsie little-elsie ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Bedank dich bitte nicht dafür... Dass du an Heiligabend bei ihr sein möchtest, weil sie deine einzige "nahe" Angehörige ist, kann ich voll verstehen und hab schon deshalb auch nur ganz vorsichtig vorschlagen wollen, dass du ja das Haus verlassen könntest...
Ich finde es auch eigentlich nicht richtig, dass du dann verschwinden würdest. Richtiger fände ich es, dass ihr zu zweit Heiligabend verbringt und am 1. Weihnachtsfeiertag deine Mutter dann ihren Lebensgefährten herholt und du aber auch die Möglichkeit hast, wenn es dir dann zu viel wird, zu deinem Freund zu gehen. Aber das kann deine Mutter wohl nicht verstehen in ihrer frisch verliebten Lage. Es tut mir einfach sehr leid für dich... So wie du es beschreibst, bist du in dem Moment wirklich das dritte Rad am Wagen und sitzt dumm daneben. Ach, Mensch.

Du schreibst ja aber auch, dass du sie nicht verletzen möchtest... Dazu möchte ich aber sagen, dass du auch ein bisschen an dich denken musst. Du musst versuchen, einen Kompromiss zu finden... Wenn du es wirklich gar nicht aushältst, musst du es auf ein paar Stunden oder halt den Heiligabend reduzieren und dann bzw. die Tage darauf woanders hingehen. Und da deine Mutter dann ja weiterhin ihren Lebensgefährten hat, glaube ich auch nicht, dass sie damit nicht klarkommen würde. Sie ist erwachsen. Du bist ja auch nicht ihre Mutter, auch wenn es dir in manchen Situationen gerade so vorkommt. Ich meine damit, du musst dich, auch wenn es Weihnachten ist, nicht 24 Std um sie kümmern. Anders wäre es nur, wenn sie eben ganz allein wäre, aber das versteht sich ja von selbst. Du darfst dabei ja auch nicht vergessen, dass sie diejenige ist, die entschieden hat, dass ihr Lebensgefährte die ganze Zeit bei euch rumhockt.

Das mit dem Rauchen verstehe ich auch überhaupt nicht. Meine Eltern rauchen auch beide, schon seit ich sie kenne... Und mein Großvater ist an Lungenkrebs gestorben. Klar, es muss kein Zusammenhang bestehen, aber ich frage mich, warum intelligente Leute damit nicht einfach aufhören können. Es gibt ja auch zahlreiche andere Nebenwirkungen...

Ich wünsche dir so sehr, dass Weihnachten für dich doch irgendwie noch ein bisschen schön wird. Es kommen ja auch sicher wieder (traurige) Erinnerungen an deinen Vater. Ich weiß, das hört sich egoistisch an, aber du hast das Recht, bei deiner Entscheidung darauf zu hören, dass es dir damit gut geht. Und das ist auch eigentlich das, was deine Eltern wollen. Deine Mutter kann es nur gerade nicht nachvollziehen, dass du dir wie das dritte Rad am Wagen vorkommst.
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  #6  
Alt 15.12.2015, 23:42
BOZ BOZ ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Julia,

ich muss jetzt auch mal was schreiben.
Also dieses Theater sollst Du Dir echt nicht geben an Weihnachten.
Es klingt ja wirklich so als würden Dich die beiden ausschließen und Dich nicht einbeziehen.
Da brauchst Du Dich auch nicht dazu setzen.
Geh zu Deinem Freund oder vielleicht eine Freundin die auch Zeit hat, trotz Familie?
Es gibt ja auch Weihnachtsveranstaltungen, vielleicht wäre das eine Alternative.

Es tut mir echt leid was Du alles mitmachen musst.
Aber Du bist eine starke Person.

Vielleicht versteht es Deine Mutter auch erst, wenn Du Dich distanzierst.

Also so kannst Du doch nur kaputt gehen.

Pass auf Dich auf.
Trotz allem Schöne Weihnachten.

Viele Grüße
Boz
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  #7  
Alt 23.12.2015, 16:56
Julia93 Julia93 ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Morgen ist es soweit. Ich mag Weihnachten nicht. Es ist eher ein trauriges Ereignis. Morgen nachmittag bringe ich meinem Papa noch einen Korb mit Blumen.
Geht es euch auch so? Wenn man noch jung ist, freut man sich auf Weihnachten, aber je älter man wird und je mehr man durchmacht, desto schlimmer wird es.
Es wird übrigens so laufen, dass ich morgen wohl Weihnachten in meinem Zimmerchen verbringe nach der Geschenkeübergabe. Wahrscheinlich werde ich eh weinen müssen, das geht alleine am besten. Meine Mutter ist schon ganz aus dem Häuschen wegen morgen.
Ich habe auch das Gefühl, viele Leute verstehen mich nicht. Ich musste mir schon mehrmals anhören, dass "das jetzt nun mal so ist, wo Mama einen neuen Lebensgefährten hat". Was soll denn das? Ich muss mich doch deswegen nicht in diese "Familie" einfügen. Ich bin schließlich volljährig und kann schon ganz gut für mich selbst entscheiden.
Euch allen frohe Weihnachten und macht das Beste draus!

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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