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Wie gruselig, meine Mama war damals auch genau 67
![]() Was meiner Ansicht nach noch kein Alter für "hat ihr Leben gelebt, ist "alt genug" geworden" ist... Mal ehrlich, das ist gerade mal der Eintritt ins Rentenalter!! Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, damals, dass im KH erst kaum Infos kamen und dann so lapidare Aussagen, die einen total schocken... Wir wussten die ersten 2 o. 3 Wochen GAR nicht, was überhaupt genau los ist. Kein Arzt nahm sich Zeit für ein aufklärendes Gespräch, wir hatten sogar Probleme, überhaupt Infos zu bekommen. Heute wäre ich viel hartnäckiger, heute wüsste ich, wie ich an Infos komme, das könnt ihr glauben... ![]() Aber damals nahm man das einfach so hin, wusste nichts und keine Erfahrung mit solchen Situationen und Ärzten usw. Irgendwann hatte sich eine nette Schwester einen jungen Doc "gekrallt" und ihn zum Gespräch mit meiner Schwester und mir zitiert. Wohl gemerkt: wir hatten bis dato noch KEINE Ahnung, wie schlimm es stand, DASS es überhaupt BSDK ist (wir wussten nur von Darmtumoren, die bei der OP festgestellt wurden, woraufhin die OP abgebrochen wurde) , noch wussten wir in irgendeiner Weise, was BSDK in so weit fortgeschrittenem Stadium bedeutet usw. Und da sitzt der junge Typ vor uns, wir schauen ihn an, fragen, wie es nun behandlungsmäßig weitergeht und was überhaupt genau los ist usw. Der Typ - reichlich genervt, das erinnere ich noch wie gestern - meinte nur lapidar (ungefährer Wortlaut): Ihre Mutter hat einen großen, hochaggressiven und inoperablen Tumor an der Bauchspeicheldrüse. Was wollen Sie jetzt von mir hören?! (Wobei der letzte Satz tatsächlich so kam, bzw. evtl. war es auch "was wollen Sie jetzt von mir?!", weiß ich nicht mehr, ist ja 16 J. her) Für uns war das wie ein Schlag ins Gesicht und meiner Schwester fiel der bitterböse und fassungslose Blick auf, den die Schwester dem Arzt zuwarf... Der stand auf und ging einfach ![]() Und meine Schwester und ich saßen da wie paralysiert ![]() Die Schwester erklärte uns dann ganz lieb und einfühlsam, was das nun im Endeffekt bedeutet... Ich denke, diese Grobheit und das für uns schlicht wie mangelndes Interesse erscheinende Verhalten vieler Ärzte ist wohl darauf zurückzuführen, dass sowas für sie halt "täglich Brot" ist und - so hart das klingt - ich glaube, für viele sind solche Patienten und ihre Angehörigen dann auch einfach "abgehakt" ![]() Vielleicht ist es ja auch zuviel verlangt, bei dem Stress und der heutigen Personalpolitik in vielen Krankenhäusern (und da IST wirklich nicht viel Raum für Menschlichkeit mehr ![]() Wir haben damals wie gesagt aber gute Erfahrungen mit den Schwestern gemacht... Die uns sagten, wie und was wir unserer Mutter Gutes tun konnten usw....
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Mein Schatz... Es ist so ungerecht ![]() Verzeih mir, dass ich Dich nicht retten konnte... |
#2
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Bei uns waren sie an sich recht menschlich. Ich musste aber mehr Fragen stellen, meine Eltern hatten ja keine Ahnung und wussten auch nicht, was sie fragen sollten.
Der Onkologe hat uns dann die Chemo erklärt, wie alles abläuft und wie es derzeit aussieht. Was auch die Chemo bezwecken soll. Was mir in dem Gespräch nur aufgefallen war, dass er uns nicht wirklich anschauen konnte. Er wirkte etwas unnahbar. Meine Mama weinte bei dem Gespräch bitterlichst los und klammerte sich an Papa: du darfst mich nicht verlassen..... Da merkte ich, dass der Arzt sich etwas wegdrehte, schlucken musste. Ich verstand etwas seine Unnahbarkeit. An sich ahnte zu dem Zeitpunkt niemand, was für einen Verlauf es nehmen würde und wie schnell. Denn einen Tag später bekam Papa schon plötzlich seine Chemo. Seine Leberwerte hatten sich weiterhin massiv verschlechtert. Drei Tage später musste besagter Arzt uns mitteilen, dass es nicht mehr geht, die Chemo abgebrochen wird. Papa würde aus der Leber bluten und das geht nicht mehr zu stillen.... In diesem Gespräch konnte er uns etwas mehr anschauen, aber wirkte immer noch reservierter. Als Papa vier Tage später gestorben war, kam er zu uns. Verabschiedete sich auch in unserem Beisein von Papa. Drückte uns sein Mitleid aus. Wir bedanken uns für seine Hilfe. Und da war seine Mauer etwas weg. Es wist zum Teil reiner Selbstschutz. Jeden Tag scheiss Nachrichten zu überbringen, ist auch nicht einfach. Damit umgehen, damit Leben. Es sind ja alles Schicksale. Trotzdem darf kein Arzt sagen: naja sie sind schon Oma.... Das ist eine bodenlose Frechheit. Denn deine Mama ist noch viel zu jung! Mein Papa war 77. ich empfand es als zu früh. Und sehe es immer noch so.
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--------------------------------- Mein Papa Diagnose BSDK ED 8.7.15 *1.6.1938 - + 6.8.15 |
#3
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Hallo Drea 1971!
Es ist nicht meine Mama, es ist meine Oma ![]() Ich hatte nur geschrieben, dass sie vom Gefühl her wie meine Mama ist weil ich bei ihr aufgewachsen bin und seit meinem 6. Lebensjahr bei ihr gewohnt habe.ö |
#4
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Ja sorry... Hatte es schon richtig verstanden. Nur falsch geschrieben. Aber sie bleibt zu jung. Auch wenn sie deine Oma ist
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--------------------------------- Mein Papa Diagnose BSDK ED 8.7.15 *1.6.1938 - + 6.8.15 |
#5
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Liebe Stefanie87,
ich kann genau verstehen wie es Dir geht. Auch ich bin bei meinen geliebten Großeltern aufgewachsen und liebe meine Oma wie eine Mama. Meine Oma hat die Diagnose BSDK durch Zufall im April letzten Jahres erhalten - sie hatte starke Schmerzen an ihrer Blinddarmnarbe und bei der OP hat man dort einen Knoten (wir dachten es wäre abgekapseltes Nahtmaterial) gefunden...tja war aber leider eine Metastase ![]() Im Dezember dann das 3. CT - Pankreasschwanzkarzinom ist geschrumpt, aber dafür eine Lebermetastase (2*3 cm) die vor 2 Wochen mittels Radioablation entfernt wurde...jetzt hat meine Omi erstmal "Chemopause" bevor es dann am 23.02. zum CT geht...tja und dann folgt eine Therapie mit Folfirinox. Ich habe große Angst, dass sie die Chemo nicht gut verträgt, aber wir kämpfen und setzen uns immer kleine Ziele - erst war es im April mein Geburtstag im Mai (meiner Oma wurde nicht allzuviel Hoffnung gemacht), dann ihr Geburtstag in September, dann die Geburtstage meiner Mama und von meinem Opa im November usw. jetzt arbeiten wir an Ostern und dann an meinem 31. Geburtstag - nie hätten wie gedacht, dass wir noch so viel Zeit mit ihr verbringen dürfen...nutz die Zeit die Du mit ihr hast, aber erdrück Sie nicht - gönn dir bewusst Auszeiten...meiner Oma ist es sehr wichtig, dass ich nicht jeden Tag bei ihr bin, sondern mein Leben lebe...anders kannst du für die schlechten Tage auch keine Kraft schöpfen. Ich wünsche Dir und vor allem Deiner Oma von Herzen alles Liebe und ganz viel Kraft! |
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