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  #1  
Alt 19.01.2016, 23:24
Benutzerbild von GD54
GD54 GD54 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

hallo helmut!

ich versuche einmal, deine fragen zu beantworten:

Wie lange wird diese Therapie durchgeführt? in der regel 2 jahre

Wie groß sind die Zeitabstände? alle 2 monate

Wie lange dauert die einzelne Anwendung? anfänglich lange, wenn du es verträgst, geht es schnell

Gibt es Unterschiede in der Dosierung? als dosierung werden vorgeschlagen 375 bis 500mg/m2 köpreroberfläche. die durchschnittliche körperoberfläche ist ca. 1,8 m2

Wie wird das Ansprechen kontrolliert? das mußt du mit dem arzt besprechen.

Wie stark sind die Nebenwirkungen? von fall zu fall verschieden - grob gesagt sind allergische reaktionen am meisten gefürchtet.

Wie verändert sich die Immunabwehr? sie wird schlechter. meine frau hat rituxi zwei jahre lang als erhaltungstherapie (nach chop - dhap - beam - aszt) erhalten. mittlerweile bekommt sie wg. ihrer schlechten abwehr als weiterführende therapie alle 2 monate immunglobuline.

gruß + alles gute,
thomas
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  #2  
Alt 20.01.2016, 12:56
helmut 5 helmut 5 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

Hallo Thomas!

Herzlichen Dank für Deine ausführliche Darstellung, die mich ein Stück weiterbringt.

Wenn ich Deine Angaben richtig verstehe, hat Deine Frau die Monotherapie mit Rituximab als Erhaltungstherapie nach einer aufwändigen, vorhergehenden Therapiekaskade gemacht. Dies veranlasst mich zur Nachfrage:

Ist das Therapieschema bei Primärtherapie vergleichbar?

Sind die NW in den Therapiepausen (2 Monate) gleichbleibend oder treten sie nur kurz nach der Anwendung auf?

Danke für eine nochmalige Antwort und alles Gute für Deine Frau.
Freundliche Grüße
Helmut
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  #3  
Alt 20.01.2016, 17:33
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GD54 GD54 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

hallo helmut!

nach meinem kenntnisstand ist das therapieschema gleich. die - falls sie überhaupt auftreten (meine frau hatte keine) - nebenwirkungen treten nicht zwingend auf. die erste gabe wird sehr, sehr langsam gegeben. wenn du nicht gerade einen allergischen schock erleidest (sehr selten), flutschen die weiteren gaben immer schneller durch

die langzeit nebenwirkungen sind vor allem eine stärkere infektanfälligkeit.

lass es dir gut gehen,
thomas

p.s.: dein alter ist (zumindest in hamburg) kein grund, auf die chemo zu verzichten.

ist evtl. interessant für dich:
Angehängte Grafiken
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Geändert von gitti2002 (20.01.2016 um 23:14 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #4  
Alt 20.01.2016, 18:42
helmut 5 helmut 5 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

Hallo Thomas!

Nochmals herzlichen Dank für Deine klaren Antworten.

Zur Verweigerung einer Chemo in meinem Alter darf ich ergänzend erwähnen, dass es natürlich nicht nur um das kalendarische Alter, sondern um den Allgemeinszustand geht. Durch langjährige Polyneuropathie, 15 Jahre Prostatkrebs und Sarkopenie bin ich bereits so geschwächt, dass ich mich zeitweise kaum auf den Beinen halten kann. Einen weiteren Muskel - und Energieabbau möchte ich unbedingt vermeiden.

Viele Grüße
Helmut
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  #5  
Alt 20.01.2016, 20:21
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GD54 GD54 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

Daran tust du gut. Mit eines der größeren probleme bei jeder behandlung von lymphomen ist die auszehrung.

Gruß,
thomas

Geändert von gitti2002 (20.01.2016 um 23:02 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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  #6  
Alt 21.01.2016, 01:20
Mirijam Mirijam ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

Die Therapie, wie Thomas sie beschrieben hat, ist keine Rituximab Mono Therapie sondern eine Erhaltungstherapie mit Rituximab.

Eine Monotheraphie, die anstelle von Chemo gegeben wird, erfolgt deutlich häufiger.
Ich habe Rituximab Mono im Jahr 2008 erhalten, damals 4 Wochen lang, pro Woche eine Infusion in einer ziemlich hohen Konzentration (700mg). Ich kann allerdings nicht mehr sagen ob 700 mg/m2 Körperoberfläche oder ob in einer Infusion insgesamt 700 mg drin waren.
Nach den ersten 4 Infusionen war Pause. 6 Wochen nach der letzten Infusion hatte ich ein Kontroll CT. Da bei mir ein Rückgang der Lymphknoten zu sehen war (einige verschwanden, andere wurden kleiner), verzichtete ich auf eine weitere Runde Rituximab.
Rituximab ist mehrere Monate im Körper aktiv, bei mir zog sich der weitere Rückgang der Lymphknoten über Monate hinweg, bis sie irgendwann alle wieder auf Normalgröße geschrumpft waren.

Allergische Reaktionen werden tatsächlich am meisten gefürchtet, man bekommt allerdings vorher verschiedenen Medikamente, die genau diese verhindern sollen. Ich persönlich zeigte dann auch keine Reaktion auf die Infusionen außer eine starke Müdigleit infolge der Antihistaminika (Medikamente gegen allergische Reaktionen).
Außer an den Infusionstagen konnte ich immer arbeiten gehen.

Nebenwirkungen hatte ich eher langfristig. Ich stellte irgendwann eine schlechte Wundheilung bei mir fest, die mehrere Wochen/Monate anhielt. Damals wurden aus kleineren Verletzungen immer größere Sachen (z.B. habe ich mich im Garten an Dornen neben den Fingernagel gestochen, was nicht abheilte sondern sich zu einem vereiterten Fingernagel weiterentwickelte...).
Irgendwann verschwand das aber wieder.
Meine Zähne haben auch ziemlich gelitten, ein Jahr nach der Therapie hatte ich in ziemlich vielen Zähnen Karies.
Ansonsten habe ich alles gut verkraftet, ich konnte wie gesagt immer arbeiten gehen.

Viele Grüße
Mirijam
__________________
follikuläres NHL, Grad 1, Stadium 4, seit März 2008
Therapie: April/Mai 08 - Chemo abgelehnt, stattdessen Rituximab Monotherapie
Ergebnis: Rückgang der LK um 30-50%,
Jetzt "watch and wait"
Nachuntersuchung Aug.08: nur noch wenige LK zu sehen, weiter "watch and wait"

aktueller Stand 2019: keine vergrößerten LK zu finden
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  #7  
Alt 21.01.2016, 12:46
helmut 5 helmut 5 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

Hallo Mirijam!

Vielen Dank für Deinen Beitrag und die Klarstellung.

Ich entnehme Deinen Zeilen, dass Du bereits nach e i n e m Therapiezyklus einen durchschlagenden Erfolg hattest. Dies ist sehr erfreulich, aber schwer verständlich!?!

Nach meinem bisherigen Verständnis wirkt Rituximab u.a. durch die vorübergehende Ausschaltung des Immunsystems. Kann es sein, dass ein starkes Immunsystem kontraproduktiv ist?

Ich bin seit Jahrzehnten leidenschaftlicher Saunagänger (Sauna im Haus) und kann mich nicht entsinnen, wann ich den letzten Infekt hatte. Meine Frau erlebt immer wieder massive Infekte, trotzdem habe ich mich nie angesteckt!

Ferner verstehe ich Deine Information dahingehend, dass die Dosis variabel ist.

Letzte Frage:
Kennst Du aus Deiner im Forum aktiven Zeit andere Betroffene, die mit der Monotherapie ebenfalls Erfolg hatten? Für eine kurze Mitteilung wäre ich Dir sehr dankbar.

Nochmals vielen Dank und alles Gute.
Helmut
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