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Dringend - Bitte um Hilfe beim Befund
Hallo zusammen!
Bei meinem Vater wurde ein Tumor im Unterlappen festgestellt. Zuerst hieß es, dass man den gut operieren könnte. Gestern haben wir das Ergebnis der PET CT vom Hausarzt bekommen. Ich bin total verunsichert, ob ich alles richtig verstanden habe. Ich schreibe hier mal das Tumorstadium nach PET und bitte dringend um Hilfe bei der Einordnung: cT2b cN1 cM1a (pleural). Es handelt sich um ein Plattenepithelkarzinom. Vielen Dank im Voraus |
#2
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AW: Dringend - Bitte um Hilfe beim Befund
Hallo Angie!
Der Hausarzt hat uns das Ergebnis des PET mit den Worten, es sähe beschissen aus, mitgeteilt. Ist es wirklich so hoffnungslos? |
#3
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AW: Dringend - Bitte um Hilfe beim Befund
Das stimmt wohl, danke Angie!
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#4
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Umgang mit der Wahrheit
Hallo zusammen!
Seit Freitag wissen wir nun also, dass Papa Lungenkrebs im Stadium 4 hat. Die Frage, die mich seitdem umtreibt ist, wie gehen wir nun mit der Situation um? Mein Vater hat gehört, dass der Hausarzt die Situation als "beschissen" dargestellt hat. Trotzdem weiß ich nicht, ob er auch realisiert hat, dass es nun keine Heilung mehr gibt, sondern nur noch Linderung und Lebensverlängerung. Was soll ich nun tun? Soll ich es offen ansprechen? Wie seid Ihr mit dieser Situation umgegangen? Ich bin für jeden Rat dankbar! Liebe Grüße Bärbel |
#5
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Hallo Bärbel,
Ich bin Hinterbliebene, Angehörige und seit neuestem selbst an Krebs erkrankt und ich kann Dir trotzdem keine Antwort geben: Es gibt nämlich keine Allgemeingültige. Auf die Gefahr hin zu klingen wie ein Sprüche-Abreißkalender: Dein Vater ist in seinem Sterben so individuell wie in seinem Leben. Und er wird auf seine Art gehen und er wird seinen eigenen Geschmack beim Thema über-den-Tod-reden haben, wie er seinen eigenen Geschmack bei allen anderen Fragen des Lebens gehabt hat... Suchen wir doch mal ein paar Indizien, magst Du?: Zeigt Dein Vater vor Dir Schwäche oder ist er der große Macher? Fragt er Dich um Rat? (Wen fragt er?) Kann er Hilfe von Dir annehmen, oder ist ihm das unangenehm? Würde er Dich bei peinlichen Vorkommnissen (wie z.B. von Durchfall überrascht, keine Toilette weit und breit) als Hilfe oder als zusätzlichen Peinlichkeitsfaktor empfinden? Redet Ihr über Gefühle? Will er Dich beschützen, oder zieht Ihr an einem Strang? ... MEINE höchstpersönliche Meinung zu diesem Thema ist die: Der Erkrankte ist nicht blöd!!! Warum sollte er das NICHT realisieren? Selbstverständlich realisieren wir die Dinge, Krebs ist doch keine Geisteskrankheit!!! Und wenn er's nicht weiß, weil alle zu feige sind, ihm die Wahrheit zu sagen, sondern hinter seinem Rücken tuscheln, dann wird es aber Zeit!!! Vielleicht fragt er sich gerade, ob DU das realisiert hast, wie DU damit klar kommst und ob DU drüber reden willst? Die Frage, ob Du der richtige Ansprechpartner bist - und - oder ob Dein Papa mehr der Typ einsamer Wolf ist, ist eine völlig andere, als die ob er Bescheid weiß, die würde ich sehr sehr sehr sorgsam auseinander halten! Ist aber nur meine Meinung. Dein Vater hat seine. So ist es das ganze Leben lang, bis zum Tod... Sonst wäre das Zusammenleben ja einfach, nicht wahr? Es ist gut, dass Du Dir diese Gedanken machst. Sie werden Dich aufmerksam sein lassen und Du wirst einen Weg finden. |
#6
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Hallo Bärbel,
Zunächst mal tut es mir sehr leid was euch nun geschieht. Ich kann dir nur von mir berichten. Als meine Frau ihre Diagnose erhielt, war ich auch total ratlos. Zumal der Arzt sie nicht über die Krankheit aufklärte. Besser noch er sagte zu mir am Telefon das es nicht gut aussieht. Meiner Frau ist bis heute noch nicht wirklich bewusst das es keine Heilungschance gibt. Ich hatte mich informiert und auch persönlich mit dem Arzt gesprochen und auch ihn gefragt ob ich den meiner Frau die "Wahrheit" sagen soll. Er meinte ich solle das nicht tun solange sie nicht selber ein Gespräch in die Richtung sucht. Es ist verdammt hart, aber ihr die Hoffnung zu nehmen und ihr sagen das es wohl keine Heilung gibt konnte ich bis heute nicht tun. Klar weiß sie inzwischen das es schief laufen kann, aber vlt gibt es ja doch eine Chance!? Versuche einfach im jetzt zu leben. Ich weiß aus eigener Erfahrung das es fast nicht möglich ist. Sorry. Lg derax
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ED Mai 2015.Diagnose meiner Frau lautet: nicht-kleinzelliges Adenokarzinom T4N3M1 des linken Oberlappens links, pulmonale Metastasen beidseitig, Lymphknoten cervikal, mediastinal und biliär, dringender Verdacht auf ossäre Metastasen bwk 7-11 |
#7
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Das hilft sehr!
Ich muss das jetzt erstmal für mich sortieren. Eines möchte ich aber unbedingt loswerden, nicht dass mich hier jemand falsch versteht. Ich bin weit davon entfernt, Erkrankte für dumm zu halten. Eigentlich denke ich ja auch, dass er weiß, was mit ihm los ist und sich eher Sorgen um uns macht. Ich bin so durcheinander... Es ist diese Ohnmacht und dieser Schmerz... Vor 6 Jahren war ich selbst von Brustkrebs betroffen, das war irgendwie einfacher (für mich)... @hierfalsch: Es tut mir leid, dass es dich auch getroffen hat. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute! Geändert von Bärbel1969 (30.05.2016 um 13:19 Uhr) Grund: Erweiterung |
#8
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Hallo
erstmal ganz viel Kraft für die kommende Zeit..... meine Mama hatte auch Lungenkrebs Stadion IV und es war kein Spaziergang Wenn du magst kannst du dir ja mal unsere Geschichte durchlesen....ich habe da offen über meine die Ängste meiner Schwester und auch die Gefühle meiner Mama soweit sie es zuließ in sie rein zu schauen berichtet...Glaub mir, die Erkrankten wissen ganz genau was los ist...Mama hat bis zum Schluß mich und meine Schwester versucht zu schonen....ich hatte 2005 auch Brustkrebs und bin sehr offen für alles gewesen.....meine Schwester hat alle Diagnosen kleingeredet, wahrscheinlich um sich selbst zu schützen....Mama hat uns geschont....letztendlich haben wir sie doch verloren.... du kannst mich gerne per PN anschreiben wenn du magst....Mein Tread hieß damals ....wie lange hab ich noch die Kraft.....das war ab Juli 2011 bis Januar 2012...ich weiß nicht wie ich den Link schicken soll oder einfügen kann, ich kann deine Angst und Verzweiflung fast spüren....es ist so schlimm.... Ganz viel Kraft und Schutzengel für euch alle Sybille
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Ganz liebe Grüße Billchen |
#9
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Hallo Billchen, ich helf Dir mal,
hier Dein Thread http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=52068 Liebe Grüße Waltraud
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09/07 Plattenepithelcarzinom rechtes Stimmband pT2 cN0 G1 (Laserresektion) 10/07 Adenocarzinom rechter Lungenunterlappen pT2 pN2 pR0 pM0 G2 IIIA 12/12 Knochenmetastasen Behandlung mit Tarceva und X-Geva seit 2017 Stillstand - Therapiepause |
#10
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Liebes Billchen,
ich fange an, deine Geschichte zu lesen und merke schon, dass es auch meine sein könnte. Du hast die Gedanken aufgeschrieben, die ich noch gar nicht formulieren kann... Es tut unendlich weh... Ich danke dir! |
#11
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Hallo Bärbel,
ein richtig oder falsch oder ein ob oder ob nicht ist in solch einer Situation unheimlich schwer :-( Mein Opa erkrankte Ende August 2013 an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Ärzte meinten, dass meine Mama ihm das besser beibringen kann und ihm auch klar machen muss, dass er eventuell keine Chance mehr auf eine Heilung hat. Bis dahin sagten Sie ihm nur "Sie haben etwas auffälliges an Ihrer Bauchspeicheldrüse" .... nur war mein Opa dahingehend ein sehr optimistischer Mensch und vermutete nicht gleich das Schlimmste. Meinen Opa zu sehen, wie er die Diagnose bekam, war furchtbar. Aber nachdem er die Diagnose nochmals verdeutlicht bekam, den Befund selbst durchgelesen hatte, hat er begonnen zu realisieren. Ich muss wirklich sagen - es klingt wirklich makaber, aber mein Opa nahm sich die Zeit und organisierte so viel wie nur möglich. Es ist schwer so eine Situation möglichst "gut" zu verkraften und damit umzugehen. Ich möchte behaupten mein Opa hat sich damit abgefunden und konnte damit sehr gut umgehen. Jedes Mal wenn ich bei Ihm war, musste ich stark sein, nicht weinen. Und wenn dann doch mal die ein oder andere Träne kullerte, nahm er mich in den Arm und sagte: "hey Große, warum weinst du denn ? Ich habe keine Angst vor dem sterben, ich habe nur Angst euch alleine zu lassen. Irgendwann ist jedem seine Zeit abgelaufen, also weine nicht, sondern genießen wir die Zeit" Ich liebe meinen Opa dafür das er uns so viel Furcht abgenommen hat. Noch viel schlimmer war es als er von heute auf morgen starb - natürlich hatte er vorher schon abgebaut - aber so plötzlich war mein Held - mein großes Vorbild einfach weg Sorry - jetzt bin ich total ausführlich geworden. Was ich damit sagen möchte - manchmal verkraften es die Betroffenen oft besser als die Angehörigen. Ich wünsche Dir und deiner Familie alles Gute und viel Kraft. |
#12
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Danke Amy für deine Geschichte!
Es hilft zu wissen, dass man nicht allein ist! |
#13
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Hallo Bärbel,
Entschuldige, das war sehr unsensibel von mir!!! Nein, natürlich hälst Du Deinen Vater nicht für blöd, sondern Du machst Dir Sorgen und das ist gut und fürsorglich von Dir. Neuer Versuch: Es kommt mir (mir persönlich) manchmal so vor, als würde in unserer Gesellschaft manchmal aus Hilflosigkeit "heile Welt" gespielt und das kann ICH zZt. gar nicht vertragen. Ich wollte Dir weder unterstellen, Du tätest dies, noch wollte ich behaupten, Leute DIE sowas tun, hielten den Patienten für doof. Ich wollte sagen, dass es sich für mich am anderen Ende oft so anfühlt. (War als Warnung gemeint, damit Du darauf achten kannst, dass Dein Vater nichts in den falschen Hals bekommt). Bitte entschuldige ich bin furchtbar kurz angebunden im Moment. Damit treffe ich entweder den Punkt - oder greife voll ins Klo. Ich hoffe Dich nicht zu sehr verletzt zu haben. Denn es war - trotz allem - hilfreich gemeint... |
#14
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Hallo hierfalsch!
Du musst dich überhaupt nicht entschuldigen, denn deine Worte waren ja absolut richtig. Manchmal ist unsere Sprache eben leider etwas missverständlich. Mach dir also darüber weiter keinen Kopf. Mir hat dein Beitrag sehr gut gefallen! Viele Grüße aus Bochum Bärbel |
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AW: Umgang mit der Wahrheit
Hallo Bärbel,
ich kann deine Situation sehr gut nachempfinden. Bei mir ist auch mein Vater an Krebs erkrankt. Es ist sehr schwierig mit der Wahrheit umzugehen. Ich habe mich dafür entschieden es nicht offen auszusprechen, dass es keine vollständige Heilung geben wird. Mein Vater hat dem Krebs den Kampf angesagt und ich möchte ihm diese Einstellung nicht nehmen. Ich wünsch euch alles Gute. Liebe Grüße Martina |
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