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  #1  
Alt 02.06.2016, 22:50
Benutzerbild von little-elsie
little-elsie little-elsie ist offline
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Registriert seit: 16.10.2015
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Beiträge: 7
Standard AW: One day we will be united....

Liebe Laesperanza,
ich habe bisher stets nur still mitgelesen, aber in diesem Moment das dringende Bedürfnis, mich Monikas Worten anzuschließen, denn ich kann jedes ihrer Wörter unterschreiben und sie hat es treffend auf den Punkt gebracht.
Deine Beiträge in der Vergangenheit, das heißt in der Zeit der Ungewissheit, haben mich so traurig gemacht... Man hat deine Verzweiflung, deine Schmerzen und Trauer herausgelesen. Ich freue mich deshalb sehr, sehr doll, dass es dir häufig "gut" geht, und du darfst da in gar keinem Fall ein schlechtes Gewissen haben, auch wenn es nachvollziehbar ist, dass sowas aufkommt.
Viele liebe Grüße
  #2  
Alt 03.06.2016, 11:51
Laesperanza Laesperanza ist offline
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Registriert seit: 25.04.2012
Beiträge: 279
Standard AW: One day we will be united....

Vielen lieben Dank für Eure durchweg positiven Antworten (auch per PN). Ich bin wirklich froh, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht. Gestern abend hat mich noch mein Hausarzt angerufen, warum ich keinen Widerspruch für die Reha einlege. Er war auch ganz erstaunt, als er hörte, dass es mir eigentlich gut geht. Hat aber auch ganz lange mit mir gesprochen und mir gesagt, dass er nicht von einer verdrängten Trauer ausgeht. Davon spricht man wohl, wenn man sie wirklich komplett verdrängt und nicht drüber spricht. Also zum Beispiel weiterhin so tut als ob der Partner noch lebt. Das ist bei mir ja nicht gegeben. Durch die lange Krankheitsphase und die damalige Auseinandersetzung bereits mit dem Tod habe ich wohl wirklich schon sehr viel "Vorarbeit" geleistet. Also wäre alles ganz normal und im Grunde genommen gut, so wie es ist. Und ich bräuchte wirklich kein schlechtes Gewissen haben, da mein Leben eben weitergeht und ich ja auch noch eine Tochter habe, die mich auch braucht.

P.S.: ich habe gestern abend tatsächlich nochmals meine alten Beiträge durchgelesen und musste sehr weinen, weil ich die Zeit komplett verdrängt hatte und mir jetzt gar nicht mehr bewusst war, wie sehr meinem Mann doch der nahende Tod bewusst war. Ich glaube, das ist auch das Schlimmste für mich, dass er nicht mehr leben darf und das Wissen auf den nahen Tod hatte.
  #3  
Alt 03.06.2016, 17:15
Lella Lella ist offline
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Registriert seit: 10.10.2014
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Standard AW: One day we will be united....

Liebe Laesperanza

Und wieder sprichts Du mir aus dem Herzen... Auch für mich ist der Gedanke daran, was mein Mann erleben musst, dass er wusste, dass er sterben muss und uns zurücklassen muss und der Gedanke, was er alles nicht mehr erleben darf, viel schlimmer, als die Tatsache nun ohne ihn zu sein. Auch wenn ich es oft nicht verstehe und unfair finde, dass es so ist.

Ich glaube ebenfalls, dass die Trauer, das Abschiednehmen nicht erst mit dem Tod beginnt. Auch mein Hausarzt hat mir das genauso bestätigt. Das anzunehmen, ist einfach oft schwer, denn irgendwie bleibt das Gefühl, dass man doch mehr trauern müsste.

Aber ich bin sicher, dass Dein Mann stolz auf Dich ist, wie Du alles meisterst!

Grüss Dich lieb!
Lella
  #4  
Alt 13.06.2016, 16:03
Laesperanza Laesperanza ist offline
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Registriert seit: 25.04.2012
Beiträge: 279
Standard AW: One day we will be united....

Heute fehlt mir mein Mann ganz furchtbar.
  #5  
Alt 13.06.2016, 16:11
vintage vintage ist offline
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Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 746
Standard AW: One day we will be united....



ja, das kommt dann immer wie eine wand auf einen zu...
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
  #6  
Alt 14.06.2016, 12:13
Laesperanza Laesperanza ist offline
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Registriert seit: 25.04.2012
Beiträge: 279
Standard AW: One day we will be united....

zu allem Überfluss habe ich mir dann gestern auch noch den Film "heute bin ich blond" angetan. Bei der Szene als sie am Schluss bei der Freundin am Bett sitzt, die ihr mitteilt, dass sie Hirnmetastasen hat und man nichts mehr machen kann, habe ich Rotz und Wasser geheult. Dieser furchtbare Kontrast zwischen "Leben" und "Tod" hat mir den Rest gegeben. Genauso muss sich mein Mann damals gefühlt haben. Er im Bett und die anderen gesund davor....
  #7  
Alt 14.06.2016, 15:11
Benutzerbild von Tinele
Tinele Tinele ist offline
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Registriert seit: 18.05.2015
Beiträge: 811
Standard AW: One day we will be united....

Um solche Filme mach ich seit zwei Jahren meistens einen Bogen . Du wirst ihn nicht umsonst angeguckt haben. Und siehst du , auch du trauerst und lässt es zu. Das ist gut . Ich drück dich .....
__________________
Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !
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