Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 04.08.2016, 15:00
Dimolaidis Dimolaidis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.06.2016
Beiträge: 47
Standard AW: Wütend auf Krebskranke

Schwierig. Als mein Vater am Ende 30 mal am Tag zum Fenster geführt werden wollte habe ich mir beim 22. mal auch gedacht: "das sieht doch genauso aus wie vor 5 Minuten." Aber gut, es hat ihm Spass gemacht, hat ihn abgelenkt, beruhigt. Es war mein Vater. Ich habe es gemacht.

Als nicht ganz direkt betroffener wuerde ich mir da vielleicht auch den Luxus erlauben mich da herauszunehmen.

Sowas sollte man am besten weit vor diesem Zustand besprechen, wenn es geht. "Irgendwann kommt der Zeitpunkt wo es nicht mehr geht, wo du unsere Hilfe brauchst, auf wieviel sollen wir fuer dich verzichten?" Das kann kann man nämlich irgendwann nicht mehr klar mit dem Patienten entscheiden.......
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 04.08.2016, 18:11
Safra Safra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Wütend auf Krebskranke

Hallo...

...und naja, also:
- Deine Schwiemu ist gerade mal zwei Wochen zu Hause. Das ist nun nicht gerade lange für alle Seiten, um sich mit der geänderten und endlichen Lebenssituation abzufinden.

- Sie ist im Endstadium. Es wird also nicht mehr ewig so gehen. Klingt zwar jetzt etwas zynisch, aber Du hast ein Ziel vor den Augen.

Du schreibst nicht, ob es die Schwiegermutter so will, dass ständig einer Händchen hält, oder ob es die Kinder so wollen. Das macht auch noch einen Unterschied.
Dass Du jetzt gestresst bist, zumal mit einem Kleinkind, ist schon verständlich. Rede doch mit Deinem Mann, sag ihm, wie Du Dich fühlst, dass Du auch etwas Zeit von ihm für Dich und das Familienleben möchtest. Bitte, Du brauchst nicht eifersüchtig auf sie zu sein, ihre Lage ist bescheiden, und wie gesagt, es geht nicht mehr ewig. Dafür einen Familienstreit auszulösen, ist die Sache nicht wert.
Zitat:
Ich denke mir oft, wenn ich selber alt bin, will ich zum einen Menschen nicht zur Last fallen, zum anderen will ich auch nicht lange Leben, wenn ich körperlich oder seelisch nicht mehr dazu in der Lage bin.
Das ist Dein Standpunkt jetzt, jung und gesund. Du weißt nicht, wie er wäre, wenn du Dich in dieser Situation befinden würdest. Dann wärst Du vielleicht auch froh, wenn Dein Kind für die restlichen Tage, die Dir bleiben, etwas Zeit entbehren könnte.

Safra
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 04.08.2016, 19:39
Jedimeisterin Jedimeisterin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2016
Beiträge: 53
Standard AW: Wütend auf Krebskranke

Hallo Depri,

ist eine ganz schwierige Situation für alle. Drei Kinder sind den ganzen Tag ständig bei ihrer sterbenden Mutter. Die Ehepartner und Kinder fühlen sich ver-
nachlässigt. Ich kann schon verstehen, dass die Kinder die letzten Lebenstage,
-Wochen oder sogar Monate mit ihr verbringen möchten. Aber irgendwann
gibt es auch einen großen Knall, weil alle sich im Hamsterrad drehen.
Vielleicht besteht die Möglichkeit den Hospizdienst einzuschalten, der vielleicht
stundenweise mehrmals pro Woche kommt und sich um die sterbende Schwiemu kümmert. Ich betrachte (gilt auch für Krebskranke) die Kinder als
pflegende Angehörige. Damit man durchschnaufen kann, irgendwie in der
traurigen Situation Kraft tanken kann. Hat Schwiemu Pflegestufe? Wenn ja,
Haushaltshilfe von den Pflegeleistungen bezahlen. Wenn dann auch noch
Dinge im Haushalt zu erledigen sind wie Putzen, Wäschewaschen, dann sollte
man eine Haushaltshilfe holen, weil es unnötig viel Zeit kostet. Kann ich nur
aus eigener Erfahrung sagen. Hab mal meine Mutter über Wochen mitge-
pflegt neben meinen behinderten Sohn. Viel Zeit für große Unterhaltung
hatte ich für sie nicht, weil neben der ganzen Pflege saubergemacht werden
mußte und ich irgendwann auch nach Haus mußte, damit ich mich um die
Kinder kümmern konnte.

Als Alternative wäre vielleicht ein Hospiz. Vielleicht solltet ihr euch alle mal
zusammensetzen und über Entlastung nachdenken.

LG Jedimeisterin
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Stichworte
eigene grenzen, selbstständigkeit, wut


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:23 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55