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  #1  
Alt 19.10.2016, 07:00
Einfach traurig Einfach traurig ist offline
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Standard AW: Meine Mama

Liebe Mama

Es tut mir so leid das du betroffen bist.Ich hoffe das es dir besser geht bald.Ich glaube zu Hoffen aber ich weiß das meine Mama sterben wird.Die Bestrahlung im Kopf ist angesetzt,aber Sie hat ja auch das Knochenmark betroffen!Das große Problem ist das sie überhaupt keine Luft bekommt,sie kann 2 Schritte gehen und kann dann nicht mehr.Ihre Thrombozyten Werte sind sehr schlecht.Ich will helfen ich will das meine Mama wieder laufen kann und Luft bekommt.Ich spüre in mir etwas da ist etwas....ein Gefühl was ich nicht einordnen kann.
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  #2  
Alt 19.10.2016, 09:20
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Meine Mama

Diese Hiflosigkeit ist so schwer zu ertragen, wenn man sieht, dass der geliebte Mensch immer schwächer wird und man auch selber weiß, dass man im Grunde gar nichts tun kann außer da zu sein, seelisch zu unterstützen.
Dieses seltsame Gefühl, was du momentan nicht einordnen kannst, vielleicht ist es einfach das langsame Bewusstwerden, dass deine Mama vielleicht nicht mehr lange bei euch sein wird (wie lange weiß niemand!). Vielleicht ist es das langsame Auseinandersetzen mit dem: Was ist, wenn es passiert, wie passiert es, viele Fragen können in einem aufkeimen, wenn man sich dem möglicherweise baldigen Tod so bewusst wird.
Wie geht deine Mama mit allem um, wenn ich fragen darf, bezieht sich euch bewusst ein oder möchte sie eher nicht darüber reden?
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  #3  
Alt 19.10.2016, 16:32
Einfach traurig Einfach traurig ist offline
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Standard AW: Meine Mama

Liebe Adlumia

Nett das du schreibst.Meine Mama geht locker damit um sie sagte sie möchte eine schöne Urne.Und das sie uns zeigt besser gesagt meinem Vater.Wie er alles weiter machen muss.Sie sagt noch lebt sie und fühlt nich nicht zu gehen.Für mich ist es sehr schwer meine Mama ist meine Bezugsperson!Und ich muss alles regeln meinem Vater bei allem helfen.Für ihn ist das alles zu viel!Ich tröste ihn.Aber wer tröstet mich?Ich habe meine Gefühle abgestellt.Ich sehe es nun als Arbeit die ich leisten muss.
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  #4  
Alt 20.10.2016, 10:02
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Meine Mama

Ja, oft funktioniert man nur, damit man nicht zusammenbricht. Das kann ich sehr gut nachvollziehen, denn jetzt wird deine Stärke gebraucht, jetzt bist du diejenige die stützen muss. Wir sind dem Kindesalter entwachsen und nun haben wir vielleicht zum ersten Mal in unserem Leben die Aufgabe unsere Eltern zu stützen. Klar darfst du auch gestützt werden aber vielleicht können deine Eltern diese Aufgabe jetzt nicht erfüllen, zu umkrempelt wurde ihr Leben von der Diagnose etc. Ich hoffe daher du hast in deiner eigenen kleinen Familie etwas Halt. Ich verstehe, dass du dich auch nach dem Halt deiner Eltern sehnst, weil das für uns als Kinder meist für Geborgenheit steht (natürlich nicht in allen Familien!) und diese Geborgenheit fehlt dir aber wahrscheinlich ist es jetzt an der Zeit, dir auch anderen Halt zu suchen.

Klar ist es für deinen Vater sehr viel und ich finde es toll, dass du ihn tröstest, für ihn da bist. Und auch für dich ist es viel, deswegen suche dir dann den nötigen Trost und Halt bei Menschen, denen du dich öffnen kannst. Vielleicht eine gute Freundin, dein Mann oder z.B. auch eine Seelsorgerin etc.
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  #5  
Alt 21.10.2016, 08:10
Einfach traurig Einfach traurig ist offline
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Standard AW: Meine Mama

Liebe Adlumia

Es ist sehr schön und lieb,wie du das geschrieben hast.Ich finde keinen Halt.Ich möchte vielleicht auch keinen.Ich habe mir eine Mauer gebaut,wo alle Gefühle ab platzen.Ich rede über die Zukunft meiner Mama als ob ich Schuhe kaufen gehe.Ich breche nicht mehr in Tränen aus!Es ist kalt in mir!Ich muss stark sein ich Sage mir das immer wieder.
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  #6  
Alt 21.10.2016, 08:50
Elke Erika Elke Erika ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Meine Mama

Liebe Adlumia,
Ich bin zwar kein Angehöriger, aber eher selbst betroffen. Ich hatte auch Brustkrebs, Chemotherapie, Bestrahlung, alles durch. Ein Jahr ging es mir gut, dann Leukämie, wahrscheinlich hat die Chemo vom Brustkrebs mein Knochenmark kaputt gemacht. Ich bin transplantiert worde. Eine Leukämie stellt man durch Knochenmarkspunktion im Beckenknochen hundertprozentig fest. Aber das genau zu wissen, würde deiner Mutter wohl momentan nicht viel bringen. Für eine Transplantation sind vorher mehrer Hochdosischemos notwendig, man muß dafür relativ fit sein. Du würdest als Knochenmarkspender nicht in Frage kommen, Kinder passen da nur zu 50 Prozent, eher Geschwister deiner. Mutter. Atemnot, schlechte Blutwerte und wenig Thromboztyten deuten schon auf sowas hin. Mir ging es vor meiner Transplantation auch so und es hat lange niemand festgestellt, was es war und ich konnte auch nicht gleich Chemo bekommen und transplantiert werden. Bekommt deine Mutter vielleicht Blutkonserven, EK, oder Thrombozyten, TK. Danach ging es mir immer wieder besser, nicht mehr so schlapp und weniger Atemnot. Mit der Naturheilkunde bist du auf dem richtigen Weg. An der Uniklinik, in der ich in Behandlung bin, gibt es ein Naturheilzentrum und die Ärzte vermitteln dir da auch Termine. Es gibt schon Mittel, die deiner Mutter da das Leben ein bisschen verbessern. Aber du solltest dir da vielleicht gute Naturheilkundler empfehlen lassen. Die Mistelzherapie hilft, soweit ich das von Ärzten weiß, die Nebenwirkungen der Chemo zu mildern. Meinem Mann und meinen Kindern ging es auch wie dir und deinem Vater. Mein Mann mußte von einem Tag zum Nächsten mit allem allein zurecht kommen. Ich mußte sofort in die Klinik, wir hatten einen Tag um noch ein paar wichtige Dinge zu erledige. Ich war eineinhalb Jahre mit ganz kurzen Aufenthalten zu Hause und einer Reha in der Klinik. Mein Mann hat das geschafft, er kommt jetzt auch mit allem gut allein zurecht. Wir haben nicht gedacht, daß ich überlebe und auch die Ärzte nicht immer. Mir hat damals gut getan, wenn mein Mann, Kinder, Enkelkinder, Freunde und Arbeitskollegen besucht haben. Wenn jemand da war und mit mir geredet hat, mich abgelenkt hat. Wir sind mal drei Tage weggefahren, wenn es ging, meine Kollegen und Freunde haben mich besucht und wir waren nur mal zusammen Kaffeetrinken. Macht es deiner Mutter so schön wie möglich, seid für Sie da, laut sie nicht so viel allein, dann kommt man ins Grübeln. Aber laßt sie auch noch machen was sie selber will und kann, nehmt ihr nicht alles ab. Ich wollte immer noch "Herr meines Haushaltes" sein. Jetzt glaub ich, hab ich schon vielzuviel geschrieben und dich hoffentlich nicht Zuviel verwirrt. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute für eure Mütter, verliert nicht den Mut und gebt die Hoffnung nicht auf.
Liebe Grüße Elke
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  #7  
Alt 23.10.2016, 07:24
Einfach traurig Einfach traurig ist offline
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Standard AW: Meine Mama

Liebe Erika
Es tut mir leid zu lesen das du selbst betroffen bist.Deine Geschichte ähnelt in vielen Sachen meiner Mama.Meine Mama ist nun zu Hause deswegen schreibe ich jetzt erst.Sie hat Sauerstoff sonst bekommt sie keine Luft.3 Bestrahlungen hat sie schon wegen den Metastasen im Hirn.Ich wünsche mir das sie verschwinden.Sie liegt nun im Bett,ist schlecht gelaunt zum Teil da sie nicht Mal ein paar Meter ohne Sauerstoff und ohne Rollstuhl zum Klo kommt.Mein Papa hilft bei allem er ist ein sooo toller Mann.Montag kommt eine Pflege Kraft die meiner Mama beim Waschen helfen soll,sie hat einen Badewannenlift.Was ich eigentlich gut finde da mein Papa den auch benutzen kann,da er schlecht in die Badewanne kommt wegen seinem Rücken.Es ist schlimm zu sehen das meine Mama keine Luft bekommt,denn sonst fühlt sie sich normal keine Schmerzen nix.Nur die Luft.Die Ärzte meinten das Herz wäre durch die ganze Chemo angegriffen,klar normal.Chemi halt.Meine Mama hat COPD und die Ärzte sagten sie hätte spastische Bronchien.Aber warum gibt man keine andere Medikation?Nur Sauerstoff?Inhalieren?und Atemübungen?Das bringt doch nix.Ich finde das so ätzend zu sehen das sie soweit fit ist ausser Luft.Naja und das sie nicht wirklich was isst.Für mich ist es komisch das sie zu Hause ist.Denn ich habe die 2 Wochen Krankenhaus,nur mit ihr telefoniert.Und die Wohnung war nur mit meinem Papa.Was ich damit sagen möchte ich hatte mich so wingestellt,zu wissen wie es ist wenn sie Tod ist.Und nun werden Bestrahlungen und Medikamente und alles gemacht.Ich weiß nicht mehr mit meinen Gefühlen wo hin?Ich lasse keinen mehr an mich rann.Ich will nur für mich sein.Meine gute Laune ist begraben.Ich bin durcheinander und finde den Weg nicht raus...Soll ich hoffen wo es keine Hoffnung gibt?Mit Metastasen im Hirn und Knochenmark?Soll ich hoffen das sie mit der Krankheit und ewiger Behandlung wieder normal Leben kann trotz Metastasen?Weitere 10 Jahre?Ich weiß es nicht..
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  #8  
Alt 23.10.2016, 08:29
Ama68 Ama68 ist offline
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Beiträge: 72
Standard AW: Meine Mama

Liebe einfach traurig,
Heute morgen habe ich deinen letzten Eintrag gesehen. Das hat mich sehr berührt, gerade diese Situation ist für alle Betroffenen sehr schwer. Luftnot ist eine schwerwiegende Nebenwirkungen und führt in der Regel zu Angst, die sich in unterschiedlicher Weise äußert. Dass die Situation für deine Mutter schlimm ist, ist ja sicherlich jedem klar, da schafft man es bis zu einem gewissen Punkt auch nachsichtig zu sein. Andererseits ist diese Situation manchmal auch für Angehörige nicht mehr zu ertragen. Wenn du das Gefühl hast, du brauchst einen Ansprechpartner und Unterstützung, kann ich dir nur raten, wende Dich an professionelle Helfer. Ich selbst arbeite seit 2007 für einen ambulanten Hospizdiensten. Es rufen regelmäßig Angehörige bei uns an, die vielleicht nur ein Gespräch brauchen, vielleicht aber auch einfach nicht mehr weiter wissen. Es ist kein Versagen oder Schlechtes sich Hilfe zu holen. Manchmal können im Gespräch neue Strategien entwickelt werden oder auch Ängste und Bedenken ausgeräumt werden. Auch in deiner Nähe wird E einen Hospizdienst geben. Ob du das mit deiner Mutter oder deinem Vater besprechen kannst oder möchtest, kannst du sicher selbst entscheiden. Du musst bedenken, dass dieses eine Ausnahmesituation ist, da darf man auch zu außergewöhnlichen Mitteln greifen.
Wie auch immer, ich wünsche deiner Mutter und damit auch dir und deinem Vater eine Verbesserung der Gesamtsituation.
Ich hoffe du bist nicht böse über diesen Vorschlag, denn einen einfluss auf die Gesundheitssituation hat es nicht, vielleicht aber auf die gesamte Situation und dein eigenes Befinden.
Herzliche Grüße Ama

Geändert von gitti2002 (23.10.2016 um 21:49 Uhr)
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