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  #1  
Alt 11.11.2016, 21:43
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich..

Liebe Dani.

Heute ist für mich ein schwerer Tag. Am 11. 11. 1999 um 20:30 Uhr tat meine Mutti ihren letzten Atemzug. Ihre beiden Kinder, also meine Schwester und ich waren bei Ihrem Heimgang anwesend und konnten Abschied nehmen.
Trotz der inzwischen vergangenen siebzehn Jahre habe ich noch heute mit dem Verlust zu kämpfen. Aus gesundheitlichen Gründen ist mir ein Friedhofsbesuch seit drei Jahren nicht mehr möglich. Mir ist nur die Erinnerung an eine schöne gemeinsam verbrachte Zeit geblieben und an ein Grab, dessen Pflege meine Schwester nun allein übernehmen musste.
Ich wünsche Dir viel Kraft bei der Verarbeitung des Verlustes Deiner Mama. Dein Bruder hat völlig Recht, wenn er Dich an die gemeinsam erlebte Zeit erinnert. Diese Erinnerung kann Dir keiner nehmen.

Mit lieben Grüßen aus Berlin.
Wolle2
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  #2  
Alt 11.11.2016, 21:53
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich..

Lieber Wolle,

ich schicke dir ganz viel Kraft an diesem Tag.
Es zeigt mir wieder, dass der Schmerz bleibt und sich nur verändert.
Deine Mutter ist überall, wo du bist. Ich glaube selber daran. Wenn man sich ein Leben lang so viel Liebe gegeben hat, dann hört das nicht auf.

Fühl dich gedrückt
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  #3  
Alt 12.11.2016, 00:26
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Beiträge: 365
Standard AW: Unbegreiflich..

Liebe Dani.

Vielen Dank für Dein Kraftpaket. Fühle Du dich auch gedrückt.

Liebe Grüße schickt Dir.
Wolle2
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  #4  
Alt 13.11.2016, 14:44
Sabrina1986 Sabrina1986 ist offline
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Hallo Dani,

Ja da hat dein Bruder total Recht, genau das selbe habe ich auch gesagt. Ich hatte fast 30 Jahre eine ganz enge Beziehung zu ihm.
Andere wie z.B. mein Mann, er hat gar keinen Kontakt zu seinem Vater und als er noch welchen hatte, war er einfach nur schrecklich zu ihm.
Aber kennst du die Tage an denen dich gar nichts tröstet, wo einfach nichts hilft? Solche Tage habe ich im Moment viele, klar versuche ich mir dann solche Gedanken zu machen, oder was ihm alles vllt erspart geblieben ist, dass es vllt später viel schlimmer gekommen wäre.
Aber manchmal hilft das alles dem Herz überhaupt nicht, bzw. kommt beim Herzen leider gar nicht an.
Wenn ich Bilder von ihm sehe, wo er voller Energie dem Krebs den Kampf angesagt hat, denke ich jedesmal: Es ist unfassbar, das kann gar nicht wahr sein, er muss noch da sein....Man hat das Gefühl, als könnte diese schlimme Tatsache gar nicht wahr sein, weil es einfach viel zu schlimm ist..

Ja das glaube ich dir, wie willst du die Arbeit auch gut meistern, wenn immer diese Last, dieses schreckliche Gefühl auf deinen Schultern lastet?
Mein Sohn ist 3 Jahre und meine Tochter 9 Monate. Wie alt ist dein Sohn?
Meiner kann es kaum ertragen, dass sein innig gelieber Opa nicht mehr da ist.
Er fehlt so sehr, an allen Ecken...
Auch meiner Mama geht es wie mir, eher immer schlechter... ich würde ihr so gerne helfen, aber ich kann leider gar nichts tun....das macht mich auch so wahnsinnig, da ich ein Mensch bin der immer versucht, dass es allen gut geht..

Viele Grüße
Sabrina
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  #5  
Alt 13.11.2016, 16:05
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich..

Hallo Sabrina,

solche Tage habe ich auch...manchmal weine ich so sehr, dass ich denke, das ich ersticken muss. Dann wieder Wut, dass die Ärzte nicht gleich gesehen haben, was es wirklich ist. Alles wechselt sich ab, manchmal fühle ich gar nichts, nichts! So eine Leere habe ich noch nie gefühlt.

Deine Kinder sind noch so klein :-( Es tut mir so unendlich leid.
Mein Sohn ist 16 und er und meine Mama, das war so ein unglaubliches Team. Er verdrängt alles, immer noch.

Vorletzte Nacht habe ich von meiner Mama geträumt, das erste mal. Wir gingen Arm in Arm und sie sagte zu mir: "So nicht." und nahm meinen Arm und legte ihn locker wieder um ihre Schultern.
Ich weiss nicht warum, aber seitdem geht es wieder. Vielleicht weil ich sie so gefühlt habe.
Nächsten Freitag hat mein Bruder Geburtstag. Haben echt Angst vor dem Tag

Wenn was ist, du kannst mir immer schreiben!

Dani
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  #6  
Alt 13.11.2016, 17:18
Sabrina1986 Sabrina1986 ist offline
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Hallo Dani,

ja genau so geht es mir auch, bekomme dann keine Luft und alles erdrückt mich...
Und das Gefühl der Leere kenne ich auch :-( alles wechselt sich nach und nach ab...
Ja sie sind noch sehr klein, mein Papa sagte vor ein paar Monaten er hätte so Angst schon zu gehen. Die kleine würde sich gar nicht an ihn erinnern und der große würde ihn vergessen. Da war er sehr traurig drüber.. das es wirklich so schnell passiert dass er gehen muss wussten wir ja alle nicht... :-(

Oh je, Dann wird es bei deinem Sohn ja sicher noch richtig schlimm werden. Vllt ist es gut dass er es im Moment noch verdrängt, dann kannst du dich mit deiner Trauer intensiver auseinander setzten..
Was ein wunderschöner Traum, halt ihn und das Gefühl ganz lange fest :-)
Klar, de Geburtstag wird sicher schlimm..
Ich habe auch bald..in zwei Wochen...Ich nulle auch noch ... wenn ich daran denke wird mir ganz schlecht .. Ich will an dem Tag auch niemanden hören oder Nachrichten bekommen. Eben habe ich ein Hotel in Nürnberg gebucht. Für uns vier und meine Mama :-) Ich werde mein Handy an dem Tag ausmachen und versuchen so gut es geht einen schönen Tag zu haben..
Habt ihr schon was geplant?
Danke das ist sehr lieb von dir :
Du natürlich auch bei mir..
Liebe Grüße
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  #7  
Alt 13.11.2016, 18:24
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Ort: Hannover
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Standard AW: Unbegreiflich..

Hallo Sabrina,

so schnell...wie oft ich diese Worte sage. Vor 6 Monaten wussten wir noch von nichts und jetzt ist sie einfach nicht mehr da

Schön, dass ihr zusammen nach Nürnberg fahrt. Es wird euch bestimmt - trotz allem - gut tun. Wenn ich könnte würde ich auch weg, aber mein Sohn muss zur Schule und ich zur Arbeit.

Deine Kinder werden mit ihrem Opa aufwachsen, auch wenn sie ihn nicht sehen, aber durch dich, deine Erinnerungen und deinen Erzählungen werden die beiden mit ihm zusammen groß. Vergessen wird er nie! Außerdem passt er ja von oben auf ;-)
(Wenn ich diesen Glauben nicht hätte, würde ich verzweifeln)

Der Traum sollte mir vielleicht sagen, dass ich ein wenig loslassen muss, aber das ist so einfach gesagt. Es ist wie du schon geschrieben hast, man wollte seine Lieben nie so leiden sehen und wie oft hat man sich gewünscht, das sie einschlafen, keine Schmerzen mehr haben, aber man konnte sich auch nie vorstellen, wie es ist ohne sie. Das kommt jetzt, dieser unendliche Schmerz

Ich bin froh, dass wir schreiben könne, es tut unheimlich gut verstanden zu werden.

Fühl dich gedrückt!
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