Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 29.11.2016, 14:34
Safra Safra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Hallo,

welche Diagnose hat denn Dein Mann?

Safra
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 29.11.2016, 14:47
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.11.2016
Beiträge: 42
Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Tut das etwas zur Sache? Wie gesagt, es geht weniger um den Krebs, oder die Krebsart, sondern eher um mich.

Sorry, wenn ich mich hier in den Vordergrund stelle?!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 29.11.2016, 15:37
man_dala man_dala ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.07.2016
Beiträge: 20
Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Hallo,

ich war eine Angehörige und bin jetzt leider eine Hinterbliebene. Bei mir war meine Mama betroffen.

Deine Gefühle sind normal. Die Bandbreite ist nach so einer besch.... Diagnose sehr breit. Schock, Traurigkeit, Hilflosigkeit, Wut, Erstarrung. Jeder Mensch geht damit anders um. Da ich meine Mama verloren habe, was für mich sehr traumatisch war und immer noch ist, möchte ich dir sagen, dass dein Mann diese Krankheit leider durchmachen muss. Er hat neben der psychischen Belastung auch die körperlichen Beschwerden. Manche Betroffene empfinden die Behandlung auch so, dass sie dann aktiv etwas tun können gegen diese niederträchtige Krankheit. Und als Angehörige fühlte ich mich hilflos, ohnmächtig mit anzusehen, wie meine Mutter leiden musste und verzweifelt war. Und wir konnten ihr nicht helfen, außer für sie da zu sein. Das war ein großes Problem.

Du schreibst, du willst dein altes Leben zurück. Das kann ich absolut verstehen, diese Gedanken hatte ich auch und habe sie immer noch. Du schreibst, die Aussichten sind gut bei deinem Mann. Das Klingt super, daran solltet ihr euch festhalten. Es kann sein, dass ihr nach seiner Genesung wieder in alten Bahnen lebt. Aber genau kann euch das keiner beantworten, das liegt auch daran, wie ihr diese Erkrankung verarbeiten könnt.

Ich finde es gut, dass du für deinen Mann da bist, ihn unterstützt und begleitest. Das ist das, was er jetzt braucht. Es ist leider bei allen Krankheiten so, dass Angehörige nicht gesehen werden. Das ist meiner Meinung nach bei Suchtkranken ganz gravierend. Du kannst dich selber schützen, indem du dir z.B. psychologische Hilfe suchst, wenn dir alles zu viel wird. Du kannst deine Ängste und Nöte loswerden, auch weil ihr seine Diagnose "geheim haltet". Such dir bewusst positive Erlebnisse. Es ist sicherlich ok für deinen Mann, wenn du dich mit Freundinnen trifft, mal ins Kino gehst. Das mag jetzt banal klingen, aber so kleine Auszeiten können viel bewirken.

Ich wünsch euch alles Gute

m.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 29.11.2016, 16:45
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.11.2016
Beiträge: 42
Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Lieben Dank man dala, genau so sehe ich das auch: "Es ist leider bei allen Krankheiten so, dass Angehörige nicht gesehen werden."
Und hinzu kommt auch, dass ich aktiv irgendwie nichts dazu beitragen kann.

Ich bin dabei, mir nun psychologische Hilfe zu suchen, doch das geht ja leider nicht ad hoc wegen der Wartezeiten.

Wahrscheinlich hast du Recht, dass ich für mich raus muss, etwas anderes sehen / hören, aber mir kommt es so vor, dass ich ihm die Zeit stehle, die ich mit anderen (vergnügt) verbringe. Dass ich ihn dann alleine lasse. Es gab in den acht Wochen ja noch Termine, die den ganzen Tag dauerten, die vorher vereinbart waren, aber ich habe mich unterwegs schlecht gefühlt und war dann froh, als ich wieder zuhause war. Sicherlich kann ich das auf Dauer nicht durchhalten, das sehe ich auch so.

Auch befürchte ich, dass ich meine Freundin überfordere, zumal sie selbst krank ist und viel um die Ohren hat. Andererseits bin auch ich immer für sie da. Schwierige Situation.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 29.11.2016, 17:17
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.242
Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Liebe Hexe 2016,
herzlich willkommen im Forum, auch wenn du dich aus traurigem Anlaß angemeldet hast.

Von Angehörigen wird heute enorm viel verlangt, sie sollen dem Erkrankten zur Seite stehen, das familiäre Leben aufrecht erhalten, finanzielle Forderungen erfüllen, ihrem Beruf nachgehen, die Kinder versorgen usw. Leider werden ihre Ängste und Bedenken kaum wahrgenommen.

Ich denke schon, dass Du ihm zur Zeit eine wichtige Stütze bist,er kann sich auf Dich verlassen, in dem Du ihm in vielfältiger Art zur Seite stehst.

Es gibt auch Beratungsstellen, die Angehörigen helfen, hast Du es dort einmal versucht?
Die Wartezeiten auf einen Platz beim Psychotherapeuten sind in vielen Gegenden Deutschlands sehr lang eigentlich indiskutabel.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.

Geändert von gitti2002 (29.11.2016 um 18:15 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 29.11.2016, 17:56
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.11.2016
Beiträge: 42
Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Danke Elisabeth,

ja, das stimmt, es wird viel abverlangt. Aber dadurch, dass es niemand in unserem Umfeld weiß, fällt das natürlich niemandem auf. Logisch, wie denn auch!

Er hat für sich die Entscheidung getroffen, dass es niemand erfahren soll und das schloss mich anfangs mit ein. Ich bin da mittlerweile zwiegespalten, weil ich das Gefühl habe, ich möchte auch mal gefragt werden, wie es mir geht.

Und deshalb habe ich mir nun die Erlaubnis geholt, wenigstens mit meiner Freundin darüber reden zu dürfen, was ich jedoch noch nicht tun konnte, da wir uns noch nicht persönlich getroffen haben.

Ich weiß nicht, ob es da ein richtig oder falsch gibt. Sicherlich geht da jeder anders damit um.

Beratungsstellen habe ich noch keine gefunden, die finalen Links im Netz liefen leider ins Leere. Sind sie denn auch kostenlos für Angehörige? Für den Patienten gibt es vieles, aber für Angehörige? Ich möchte auch nicht in eine Selbsthilfegruppe, da ich befürchte, dort noch weiter heruntergezogen zu werden mit anderen, schlimmeren (ich weiß) Krankheitsgeschichten.

Deshalb habe ich mich jetzt hier angemeldet. Um einfach mal einiges los zu werden. Danke dafür!!
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 29.11.2016, 17:58
Benutzerbild von Tinele
Tinele Tinele ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2015
Beiträge: 811
Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Hallo , selbst wenn seine Aussichten gut sind und er wirlich wieder gesund wird - dein altes Leben wirst du trotzdem nie wieder kriegen !

Aber das ist nicht nur negativ . Sowas mitanschauen , miterleben zu müssen kostet Kraft , es lässt einen wieder ein stück lebenserfahrener machen , dankbarer für gute Tage im Leben . Neue Ängste die man früher nie kannte , werden nie wieder ganz verschwinden , gesund hin oder her .

Melde dich wirklich bei der Krebshilfe . Dort sind Angehörige sehr gut aufgehoben und die Wartezeiten sind nicht so schlimm wie bei Psychologen .

Und du MUSST sogar Tage ausserhalb der Krebsgeschichte verbringen . Je lustiger desdo besser . Denn genau aus sowas zieht man die Kraft , den Partner durch diese mühsame Zeit zu begleiten .
__________________
Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !

Geändert von Tinele (29.11.2016 um 18:02 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 29.11.2016, 18:10
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.11.2016
Beiträge: 42
Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Danke Tinele,

dass das alte Leben nicht ganz zurück kommt, ist klar. Und da ich leider schon viele Lebenserfahrungen habe sammeln müssen, sind mir die Auswirkungen durchaus bewusst.

Doch auf dieses "gestärkte Hervorgehen" hätte ich gerne verzichten können.

Ich schau mal, ob ich bei der Krebshilfe weiterkomme, danke!

Hallo Tinele, danke für Deinen Nachtrag.

Aber wäre es nicht genauso wichtig, das wir das gemeinsam machen? Dass auch er rauskommt und mal einen lustigen Abend verbringt? Er zieht sich komplett raus aus sozialen Kontakten, will sich mit niemandem treffen, weil er nichts preis geben will. Dabei sieht man es überhaupt nicht, dass er krank ist.

Geändert von gitti2002 (29.11.2016 um 18:17 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:07 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55