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  #1  
Alt 22.12.2016, 17:48
Bibilotta Bibilotta ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo zusammen,

ich muss euch mal fragen, wie geht ihr mit der Angst um? Ich habe meine Diagnose Anfang November bekommen. Bestrahlt wurde ich in der letzen Woche. Ich dachte, ich habe die Lage im Griff... Aber seit gestern, ...ich find das alles so mächtig doof, so ungerecht, und es macht mir zur Zeit eine riesen Angst. Ich weiß gar nicht wohin damit.

Körperlich habe ich keine Beschwerden. Zumindest habe ich keine Schmerzen. Meine Sicht ist ziemlich eingeschränkt, aber das war sie ja schon vor der Behandlung. Mein Auge sieht auch schon wieder recht gut aus... ich bin nur etwas abgeschlagen. Ich schlafe mind. 12 Stunden am Tag und bin trotzdem noch müde. Kennt das jemand? Kann das von der Bestrahlung kommen? Vielleicht von der Anspannung?

Ich versuche jetzt mal, aus diesem Loch der Angst hinaus zu klettern. Habt schöne Weihnachten und lasst es euch gut gehen.

Liebe Grüße, Bianca
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  #2  
Alt 22.12.2016, 19:34
Fantasy Fantasy ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

In psychologischer Hinsicht habe ich keine Probleme. Wer da mit seiner Krebserkrankung in psychologischer Hinsicht Probleme hat, hierfür gibt es Psychoonkologen. Das sind Psychologen, die auf Krebspatienten spezialisert sind.

Sprich den Dir behandelten Arzt/Ärztin darauf an, damit er/sie Dir ein entsprechender Termin bei einem Psychoonkologen vermittelt.

Wünsche Dir noch frohe Festtage.

Fantasy
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  #3  
Alt 28.12.2016, 22:01
fofo fofo ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Liebe Bianca,

das kenne ich. Ich hatte auch alles "total im Griff". Zumindest dachte ich das und hab das auch immer versucht allen so weis zu machen. Aber jedes mal kullerten bei der Nachsorge in der Uniklinik wieder die Tränen oder beim Internisten, der die Oberbauch-Sono macht. Die haben beide unabhängig voneinander gesagt, ich solle doch mal darüber nachdenken, mir professionelle Hilfe zu holen. Beim Tumorspezialisten hab ich das noch als übertrieben abgetan. Als es dann aber mein Internist - und Arzt meines Vertrauens - auch noch sagte, hab ich mich dann doch mal damit auseinandergesetzt. Das war erst ca. ein halbes Jahr nach der Diagnose. Und es hat mir sehr gut getan mit jemandem zu sprechen, den ich mit meinen eigenen Ängsten oder dem Gefühl von Ungerechtigkeit nicht zusätzlich belaste (wie es bei der eigenen Familie der Fall gewesen wäre).

Komplett als abgehakt sehe ich das Thema allerdings erst, seit ich in der Reha mit gleichaltrigen Krebskranken (ich als einziges AHM, ansonsten alle Krebsarten) war. Mit denen über die gleichen Ängste und Gefühle in der gleichen (jungen) Lebensphase zu sprechen hat mir enorm geholfen.

Es ist keine Schande nach solch einer Diagnose zu einem Psychologen zu gehen. Meine Psychoonkologin hatte vor mir noch nie einen Patienten (auch ihre sämtlichen Kollegen nicht) mit AHM. Trotzdem konnte sie gezielte Fragen stellen, um mir zu helfen.

Liebe Grüße und alles, alles Gute!

PS: Es ist aber auch okay einfach mal durchzuhängen und mal alles zum Piepen zu finden und sauer zu sein, dass es ist wie es ist. Wichtig ist, dass du dich nicht als Opfer der Krankheit hingibst!
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  #4  
Alt 03.01.2017, 14:16
Bibilotta Bibilotta ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo ihr lieben.
Ein frohes und gesundes neues Jahr für euch.

Danke für eure Antworten, für die Ideen... ich habe eine Onkologische Praxis in meiner Nähe gefunden. Da werde ich mir mal einen Termin machen. Ich muss erstmal schauen, ob die Chemie stimmt. Ich hatte schon das eine oder andere Vergügen mit Ärzten, da konnt ich fragen und fragen aber meine Worte erreichten mein Gegenüber einfach nicht. Ich schau mir die Praxis einfach mal an. Eine Psychoonkologin gehört dort mit ins Team. Überhaupt, bieten die so ziemlich alles an. Das ist mir ganz genehm, dann kann ich alle Untersuchungen in einer Praxis machen lassen. Ich werde es sehen.

Die kalte Hand der Angst greift von Zeit zu Zeit immer wieder in meinen Nacken. Wie soll das gehen? Wie sieht ein Leben nach und mit einer solchen Diagnose aus? ...irgendwie gehts. Irgendwie findet man damit einen Weg. Meiner ist noch etwas uneben, aber ich find den schon.

Ansonsten, mein Auge sieht mitterweile sehr sehr gut aus. Ich kann sogar ein wenig damit sehen ??? Das war vor und auch unmittelbar nach der Bestrahlung nicht möglich. Also, kein scharfes sehen zumindest. Heute kann ich bei größter Konzentration, das eine oder andere Wörtchen lesen. ob das so bleibt wird sich zeigen.

Am 16. Januar muss ich wieder für (ich hoffe nur) 2 Nächte in die Charite in Berlin. Kontrolle des Auges, eine neue Linse wird mit verpasst und gelasert werden soll auch noch...

Lasst es euch gut ergehen, liebe Grüße von Bianca.
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  #5  
Alt 03.01.2017, 19:58
Benutzerbild von Vejers
Vejers Vejers ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo Bianca,

die ersten Monate nach dem Schock der Diagnose sind anstrengend. Während der Behandlung funktioniert man noch recht gut, aber hinterher kann man in ein Tief fallen, wenn einem alles so richtig bewusst wird. Das ist eine ganz normale Reaktion.

Hilfe durch eine Psychotherapie ist daher sinnvoll, da man mit einem Fremden manchmal offener seine Ängste besprechen kann als mit seinen Angehörigen. Vieles, was einem durch den Kopf geht, will man seinen Liebsten ja gar nicht nicht zumuten... Die Ratschläge von Angehörigen sind auch nicht immer eine echte Hilfestellung, mitunter sind sie sogar noch eine Belastung. So habe ich seinerzeit den Ratschlag, dass ich zuversichtlich sein muss(!), einfach nur als unerträglichen Druck empfunden, weil ich zu dem Zeitpunkt eben nicht in der Lage dazu war. Geholfen haben mir eher Menschen, die einfach nur zugehört haben und dies ausgehalten haben - auch die gab es zum Glück.

Eine sehr große Hilfe war für mich auch die Möglichkeit, ein Gesundheitstraining während der Reha zu absolvieren. Da hat es bei mir buchstäblich geklickt.

Hilfreich fand ich zudem einen Ratgeber:
"Den Krebs bewältigen und einfach wieder leben" von Tanja Diamantidis. Diesen habe ich ca. ein Jahr nach der Erkrankung gelesen und mir gewünscht, dass ich ihn eher entdeckt hätte.

Auch wenn es so kurz nach der Diagnose schwer vorstellbar ist:
Man kommt da irgendwann sehr viel stärker raus, als man reingegangen ist!

Man denkt um, setzt ganz andere Prioritäten und lernt vieles mehr zu schätzen und dieser Prozess hat nach deiner Schilderungen schon begonnen.
Bei mir ist die Behandlung nun zwei Jahre her und es geht mir wieder ohne Einschränkungen gut! Mir ist die Gegenwart sehr viel wichtiger als jemals zuvor, ich achte mehr auf mich und konzentriere mich mehr auf all das Positive im Leben. Mit negativen Dingen befasse ich mich einfach ganz bewusst so wenig wie möglich. Eine Kollegin mit der gleichen Diagnose hat kürzlich (1,5 Jahre nach der Diagnose) geheiratet und ihr geht es ähnlich.

Dir wünsche ich alle Gute und viel Kraft für die nächste Zeit
Tanja

Geändert von gitti2002 (03.01.2017 um 21:27 Uhr)
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  #6  
Alt 05.01.2017, 17:53
Bibilotta Bibilotta ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo miteinander, Hallo Tanja,

ich habe mir direkt das Buch bestellt. Danke für den Tip... Ich war ja nun eine gefühlte Ewigkeit krankgeschrieben und habe morgen meinen ersten Arbeitstag nach der Diagnose und nach der Behandlung. Ich freue mich... ein wenig Alltag

Es ist schon erstaunlich, was so alles in einem Menschen plötzlich alles vorgehen kann. Erschreckend, spannend bis erstaunlich. Irgendwie muss man damit ja Leben können, gut und glücklich vor allem. Ich denke, ich finde den Weg. Erstmal heist es für mich alles zu lassen, alles raus lassen und, ja, auch den Alltag einkehren lassen. Wenn auch nur kurz, wie gesagt, am 16.1. gehts ja wieder ein paar Tage nach Berlin...

Es tut mir gut, hier zu schreiben, mich auszutauschen, nicht alleine damit zu sein. Vielen dank ihr lieben.

Bis bald, Bianca
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  #7  
Alt 26.01.2017, 19:47
Bibilotta Bibilotta ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo ihr lieben.

Ich wollte mal hören, wie es euch ergeht? Ich frage mich, was ist den wohl aus den ganzen "alten Hasen" geworden? Ohne deren Hilfe ja erst gar nicht 90 Seiten zum AHM entstanden wären. 90 sehr informative, erschreckende und auch motivierende Seiten.

Ich war in der letzen Woche wieder in Berlin. Ich habe eine neue Linse bekommen. Der Eingriff war völlig unkritisch. Tat nichts weh, und auch danach, keine Probleme. Meine Sehrfähigkeit hält sich allerding nach wie vor in Grenzen. Aber das was noch da ist, ...ist gut das es da ist.

Mein Krebs-chen ist leider etwas zu dick. Darum wurde mir mitgeteilt, dass ich eine neue OP machen lassen muss. Der Tumor wird dann entfernt. Ich meine, diese OP ist nicht so ganz ohne. Hat da jemand Erfahrung? Bei der Narkose wird doch der Kreislauf ganz weit nach unten gefahren und die Körpertemperatur wird gesenkt. Es heist, nur wirklich gesunde und Fite Menschen kommen für diese OP in Frage. Habe ich da was falsch verstanden?
Die Nachricht, dass ich wieder unters Messer muss hat mich ziemlich frustriert. Ich habe keine Lust mehr. Keine Lust auf Narkose, keine lust darauf, dass mir ständig wer am Auge rum fummelt. Keine Lust mehr auf die Reisen nach Berlin... Ich find das gerade alles so doooooofffff. Nimmt es irgendewann ein Ende? Wird es ruhiger?

Nun habe ich mir aus lauter Frust und weil ich nicht mehr mag, mir den OP Termin auf Juli legen lassen.... (die Frau in der Klinik meinte innerhalb eines halben Jahres sollte ich den Termin machen) nun habe ich das halbe Jahr völlig ausgereitzt. Ich werde nun aber doch versuchen, den Termin auf April zu legen. Ich möchte zwar ne Pause, aber dennoch möchte ich es hinter mich bringen.

Nun stelle ich mir auch noch die Frage, möchte ich eine Biospsie machen lassen? Ich habe schon einige Nächte drüber geschlafen und weiß es immer noch nicht... Mein Mann meint, auf jeden Fall... Ich habe einfach Angst vor noch schlechteren Nachrichten ...wie habt ihr das so gemacht. Hattet ihr überhaupt die Möglichkeit?

Ihr lieben, passt auf euch auf. Lasst es euch gut gehen und liebe Grüße von Bianca

Geändert von gitti2002 (26.01.2017 um 20:23 Uhr) Grund: NB
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mukoepidermoidcarzinom


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