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#1
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Hallo Osterzeit,
deine Schilderung vom Leben und Sterben deines Vaters hat mich sehr berührt. Dein bzw. euer Verlust tut mir sehr leid. Du bist noch sehr jung und ich kann mir gut vorstellen, dass in deinem Alter noch nicht viele mit dem Tod überhaupt in Berührung gekommen sind und was du erlebt hast, war sehr intensiv. Hast du denn in deinem Umfeld Menschen mit denen du ganz offen darüber reden kannst, was dich gerade bewegt? Wie sieht es da innerhalb der Familie aus? Ich denke, da du das Bedürfnis hast zu reden, solltest du das auf jeden Fall tun! Auch wenn niemand dich von dem Schmerz des Vermissens bzw. auch von den leidvollen Bildern erlösen kann, so kann es dir doch helfen darüber zu reden bzw. auch hier zu schreiben. Das Gesehene und Geschehene zu verarbeiten, Wege damit zu finden umzugehen, ist denke ich eine ganz große Aufgabe für alle Hinterbliebenen, die einen lieben Menschen verloren haben. Du erwähnst Albträume, dein Unterbewusstsein versucht im Schlaf zu verarbeiten, vieles durchlebt man in Träumen wieder, so zumindest geht es mir. In der Nacht kann man das was einen umtreibt nicht einfach "aussperren". Es ist da, es beschäftigt dich. Das kostet dich sicher viel Kraft! Deshalb wünsche ich dir die auch, um deinen Weg weiter zu gehen können! Sei dir sicher, viele Menschen hier aber auch da draußen können verstehen, was für einen Schmerz du in dir trägst, auch wenn niemand anders ihn gleichsam so fühlt wie du! Stille Grüße Adlumia |
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#2
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Vielen Dank für deine Antwort.Ja , innerhalb der Familie sprechen wir oft darüber...Ja viele Menschen können sich in meinem Alter so etwas gar nicht vorstellen....
Ich wollte die Geschichte meines Vaters anderen mitteilen, sie soll anderen in der Situation helfen, sie sollen wissen, dass sie nicht alleine sind.Danke für deine Antwort |
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#3
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Danke dass du sie mit uns geteilt hast. Wenn dir danach ist schreibe. Schön, dass ihr innerhalb der Familie darüber sprechen könnt.
Grüße Adlumia |
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#4
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Lieber Osterzeit,
ich bin keine 18 mehr, schon lange nicht mehr. Und ich bin vom Fach. ich weiß genau, wie es geht. Und dennoch habe ich schlechte Träume. Ich sehe meine Ma im Krankenhausbett. Ich sehe die Narbe am Kopf meiner Ma, sehe die Haare auf dem Kopfkissen, jeden Tag mehr. Ich sehe sie im Rollstuhl sitzen und essen, sehe, wie sie kämpft um jede aufrechte Minute und wie sie trotzdem die Kraft mehr und mehr verlässt. Ich sehe diese Kerzen auf der Palli, sehe "unsere" Kerze an dem Tag, an dem ich meinen Besuch offensichtlich zu früh beendet habe und nach dem Anruf meines Bruders wieder hin gefahren bin. Ich lese die Befunde, weiß, was sie bedeuten und verstehe es dennoch nicht. Wie sehr muss es erst jemanden treffen, der gerade erst erwachsen ist, gerade erst anfängt, ernsthaft zu leben. Wie sehr muss dich das alles belasten. Versuche, deine Träume anzunehmen. Das ist die Art, wie dein Vater nun zu dir zurückfindet.Und sicher werden die Träume besser werden, es werden sich positive Erinnerungen darunter mischen. Ich ziehe meinen Hut vor dir, wie differenziert dudas Leiden deines Vaters wahrgenommen hast und wie du ihm nun ein Andenken bewahrst. Er wäre sicher stolz auf dich. |
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#5
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Clean Worte sind sehr stark und berühren mich sehr. Ja, auch ich ziehe meinen Hut vor dir und vor allen, die einen lieben Menschen verloren haben und jeder von uns muss täglich mit dem Geschehen umgehen, mit den guten und weniger guten Erinnerungen.
Viel Kraft uns! |
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#6
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Danke, Adlumia,
du hast ja "damals" auch bei mir mitgelesen und weißt, wie es mir ging und geht. Ich finde diese Herangehensweise des "Andenken bewahrens" ganz toll. Und es rumort auch schon in mir. Das möchte ich auch. |
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#7
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Vielen Dank für eure Worte. Du beschreibst die Gefühle treffend.
Ärzte im Krankenhaus sagten mir auch oft wie stark ich bin... Zu manchen hab ich noch hin und wieder Kontakt.... Unser Bekanntenkreis ist so arg gewachsen, in der Zeit von der Krankheit meines Vaters. Jeden Tag zu verschiedenen von Ärzten.... irgendwas verhandeln....Vom Katheter bis zu irgendwelchen Vollmachten. Der Onkologe meines Vaters machte ihm und uns aber immer Mut, ich denke das wollen die meisten Menschen hören, Zuversicht, ich hab mich an seine Worte festgekrallt, unglaublich... . Er meinte immer, in 5 Jahren treffen wir uns Vllt. Schon noch wieder, mein Papa ist aber dann gestorben..... Es war ein großartiger Arzt.... Bist du Ärztin? |
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