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Alt 01.10.2004, 18:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was kann ich noch tun?

Hallo Beatrix,
es freut mich, dass Dein Mann die Kraft hatte, Fußball zu schauen. Das lenkt ihn sicher von seinen Schmerzen ab. Ich kann mir das schrecklich vorstellen, was in so einem Menschen vorgehen muß, der weiß, dass es zu Ende geht. Männer wollen darüber auch meistens nicht reden, was alles noch schwieriger macht. Laß Dich von dem ganzen Kampf mit Krankengeld, Pflegegeld usw. nicht unterkriegen. Ich habe zum Beispiel gestern (8 Wochen !!! nach dem Tod meines Mannes) den Bescheid über den Pflegegeldantrag bekommen. Er wurde auf Pflegestufe 1 eingestuft, das sind ca. 200 Euro im Monat, einfach lächerlich. Ich konnte wenigstens damals mit meinem Arbeitgeber die Vereinbarung treffen, dass ich nur noch abends 6 Stunden Teilzeit gearbeitet habe. Wenn mein Sohn von der Arbeit gekommen ist, bin ich bis spät in die Nacht arbeiten gegangen, nur um meinem Job zu behalten. Aber die Arbeit hilft mir jetzt danach weiter und es muß auch finanziell weitergehen. Die Krankenkassen spielen hier ein sehr übles Spiel mit den Kranken. Mein Mann wurde schon nach ein paar Wochen gezwungen, Rehaantrag zu stellen, der wurde natürlich prompt abgelehnt, automatisch in einen Rentenantrag umgewandelt und das Krankengeld gestoppt. Erst nach seinen Tod wurde der Rentenantrag genehmigt und erst vor ein paar Tagen nachbezahlt. Dabei war mein Mann nur insgesamt ein halbes Jahr krank und zu Hause. Es ging alles rasend schnell.
Du brauchst aber trotz allem die Hilfe Deiner Tochter jetzt. Man kann ja sonst nicht einmal mehr für kurze Zeit aus dem Haus, um Medikamente zu besorgen, einzukaufen, Behördengänge zu erledigen usw. Ich weiß, wie man sich scheut den Pflegedienst zu rufen, ich habe auch erst die letzten 2 Tage eine Schwester von der Caritas kommen lassen, weil er sich überhaupt nicht mehr bewegen konnte und ich das alleine auch nicht mehr geschafft habe mit Waschen, wickeln usw.
Geniese die Zeit mit Deinem Mann noch so gut es geht, Du bist danach noch einsamer. Setz Dich zu ihm ans Bett, das tut ihm bestimmt unheimlich gut, auch wenn Du manches mal meinst, er bekommt es doch nicht mehr mit, glaub mir, er spürt, wenn Du da bist. Jetzt kommt ja wieder Wochenende, vielleicht hat Deine Tochter ein bißchen Zeit für Dich. Vielleicht freut sich Dein Mann auch ein bißchen über den Besuch des Enkels. Meine Tochter hat auch einen Sohn von 10 Monaten. Auch wenn mein Mann zum Schluß total verschlossen und traurig war, wenn der Enkel zu Besuch kam, hat er immer noch gelächelt.
Ich wünsche Euch alles Gute.
Liebe Grüße
Thekla
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