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  #1  
Alt 25.06.2017, 19:59
greg greg ist offline
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Hallo dagehtnochwas,

Du hast natuerlich recht, das ist Navelbine. Genau die Kombitherapie die Du beschreibst soll Jenny auch bekommen. Jetzt verstehe ich auch besser warum die Gabe stationaer (laut Doc 2-3 Tage) im KH stattfinden soll. Die Zyklen sind auch gleich. Vielen Dank fuer Deinen Beitrag - das beantwortet viele unserer Fragen und wir (vor allem Jenny natuerlich) versuchen uns entsprechend einzurichten. Guter Tipp mit dem Essen - unser Pr hat sie vorgewarnt, dass"u.U." Uebelkeit und Erbrechen haeufig auftreten "koennte".
Klar, alles was ihr "gut tut " und Freude macht machen wir jetzt schon, nochmal vielen Dank Fuer Deine Infos,

Liebe Gruesse und alles Gute fuer Dich,
Norbert
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  #2  
Alt 26.06.2017, 01:40
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Lieber greg,

Erlangen liegt bei mir "gleich um die Ecke", und diese Kombinations-Therapie ist vom Ansatz her irgendwie faszinierend.
Auch bzgl. dessen, wo überall sie eingesetzt werden kann.

Vielleicht aber auch nur für mich, weil ich prinzipiell eher geneigt bin, sofort konsequent radikal gegen einen Krebs vorzugehen.

Das mag sowohl mit meinen eigenen Erfahrungen (jüngst) zusammenhängen, als auch mit denen, die wir erlebten, als meine Frau in den 1980er-Jahren einen BK hatte.

In beiden Fällen wurde radikal gegen den Krebs vorgegangen, was glücklicherweise auch erfolgreich war.
Meine Frau lebt auch heute noch ohne jeglichen Krebs ganz munter.
Und bei mir relativiert sich das alles ohnehin, weil ich im August 73 Jahre alt werde.
Ebenfalls mit einem (jüngst) plattgemachten Krebs und entspr. munter.

Kurzum:
Es interessierte mich
a) was bei der Kombi-Therapie dahintersteht
b) wo sie einsetzbar ist
c) warum bestimmte Mittel dafür eingesetzt werden

Zu a) und b):
http://www.strahlenklinik.uk-erlange...hemo-therapie/

Zu c):
- Cisplatin =>http://flexikon.doccheck.com/de/Cisplatin, sowie
- Navelbine =>http://www.chemie.de/lexikon/Vinorelbin.html


Zitat:
Die Chemo besteht aus (Anm.: korrigiert) Navelbine 30mg/m2 und Cisplatine 80mg/m2.
Nun ist es natürlich so, daß auch der Arzneimittel-Markt "heiß" umkämpft ist.
Und "vergleichbare" Produkte in Umlauf sind bzw. propagiert werden.

Offengestanden verstehe ich zu wenig davon, was nun an Arzneimitteln die bestmögliche Alternative ist.
Sicher ist es auch nicht verkehrt, bei evtl. Unverträglichkeiten andere "gleichwertige" Mittel zu kennen bzw. sich dann derer zu bedienen.

Andererseits lassen sich aber auch Anhaltspunkte dafür finden, was bestmöglich geeignet sein dürfte.
Nämlich bei den Spezialisten, die rauf und runter alles getestet haben.

Denn, wo Geld für Forschungs-Aufwand keine Rolle spielt, geht man nicht zum "Schmidtchen", sondern zum Schmidt.
Bzw. setzt Mittel ein, bei denen man sich sicher sein kann, daß auch der gewünschte Effekt erreicht werden kann.


Zitat:
Wir leben im Groß-Raum Paris und die Versorgung hier ist u.E. hervorragend.
Die Therapie wird mit Sicherheit für Jenny belastend werden. (Vgl. c)).
In welchem Umfang das jedoch tatsächlich der Fall sein wird, kann niemand vorhersagen.

Ihr seid "bestens aufgehoben", und die eingesetzten Mittel passen.
Eigentlich sollte alles gut gehen können.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #3  
Alt 26.06.2017, 08:20
greg greg ist offline
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Hallo lotol,

erstmal herzlichen Dank fuer Deine Recherchen und die hochinteressanten Links. Ich habe hier in F auch schon recherchiert und Deine Informationen sind sehr interessant und decken bzw. ergaenzen sich mit unserem "Wissen". Gerade die zwei Links mit den Medikamenten, die verabreicht werden hatte ich noch nicht in dieser Form.
Der Vergleich mit "Schmidtchen zu Schmidt" ist auch unsere 100% tige Meinung.
Wir (Jenny hatte uebrigens auch BK in 2003...und ich selbst PK) lassen uns im IGR behandeln, hier der Link in Englisch : https://www.gustaveroussy.fr/en Ich denke, dass die Mediziner und Forscher sich da untereinander austauschen und da gehoert Erlangen sicher auch dazu.
Natuerlich wird es fuer Jenny kein Zuckerlecken werden, aber der Zuspruch und die fairen Einschaetzungen / Weidergabe eurer Erfahrungen hier sind sehr wichtig fuer uns. Schoenreden waere auch fuer uns nutzlos - wir wollen ja wissen was auf uns zukommt.
Jenny's "Kombi" beginnt am 19.7. und werde selbstverstaendlich weiter berichten.

Alles erdenklich Gute fuer Alle und liebe Gruesse aus Montigny,

Norbert

Geändert von greg (26.06.2017 um 08:23 Uhr) Grund: Verbesserung
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  #4  
Alt 26.06.2017, 14:12
Benutzerbild von Martina2015
Martina2015 Martina2015 ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Hallo Norbert,

Cisplatin war auch teil der ersten 6 Zyklen, die mein Mann bekommen hat (die andere Komponente war Etoposit). Der Platinanteil im Cisplatin kann ja als Nebenwirkung auch Nervenschäden auslösen (steht auch in dem Link von lotol). Achtet bitte darauf, bei ersten Anzeichen von Taubheit, Schmerzen o.ä. in Händen und Füßen und sagt das unbedingt den behandelnden Ärzten ! Eventuell kann dann auf ein anderes Mittel (z.B. Carboplatin) umgestiegen werden, was weniger solcher Nebenwirkungen hat, aber insgesamt auch weniger wirksam gegen die Tumorzellen ist. Mein Mann hat von diesen Chemos als schwerste Nebenwirkung Polyneuropathien in Händen und Füßen zurückbehalten, wovon er gehbehindert ist. Ich bin wie gesagt keine Medizinerin, will Dir das nur sagen, dass ihr darauf achtet. Wir wußten das damals nicht.

Viele liebe Grüße auch an Deine Frau
Martina

Nachtrag: sie muß während der Behandlungen und auch danach sehr viel trinken. Mein Mann verlor das natürliche Durstgefühl und das war für die Verarbeitung der Chemo nicht gut.
__________________
mein Mann - Kleinzelliges Bronchialkarzinom T4NXM0 ED 01/2015
unsere Geschichte

Geändert von Martina2015 (26.06.2017 um 14:16 Uhr) Grund: Nachtrag
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  #5  
Alt 26.06.2017, 18:35
greg greg ist offline
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Hallo Martina,

Danke fuer all die Tipps und Infos,habe ich alles so notiert und kommt mit auf die Liste. Dazu kommt, dass Jenny sonst so gut wie nie Medikamente nimmt und wenn, oft allergisch reagiert. Die Immuntherapie hatte auch schon etliche Nebenwirkungen bei ihr ausgeloest. Hoffen wir das Beste.

Ich druecke euch die Daumen, dass es bei den super Ergebnissen bleibt.

Liebe Gruesse,

Norbert
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  #6  
Alt 26.06.2017, 20:29
lotol lotol ist offline
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Hallo greg,

eingangs las ich mit großem Interesse, daß Jenny vor ca. 32 Jahren das Rauchen aufgab und an sich immer gesund war.

Bei mir ist das bzgl. Gesundheit ähnlich gelagert, allerdings bin ich seit ca. 60 Jahren Gewohnheitsraucher.
Und denke auch nicht daran, damit aufzuhören, weil auch das für mich ein Stück Lebensqualität ist.

Ich bin aber auch Realist genug, um damit rechnen zu müssen, daß mich vielleicht auch noch dereinst ein Lungenkrebs "erwischen" könnte.

Insofern interessiert mich latent, welche Möglichkeiten dann noch bestehen könnten, dagegen etwas tun zu können.
Auch dann noch, wenn evtl. Therapien nicht mehr so recht "anschlagen" oder abgebrochen werden müssen, weil ich innerlich schon viel zu sehr "versaut" bin.

Auch bei Jenny könnte es ja sein, daß die angedachte Therapie evtl. nicht so ablaufen kann, wie geplant.
Denn so etwas ist ja eigentlich bei jeder Therapie "drin".
Nur für den Fall der Fälle:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=69921


Liebe Grüße und viel Glück bei der Therapie.
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #7  
Alt 26.06.2017, 21:15
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Ibis Ibis ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Hallo Norbert,

Martina hat recht; Cisplatin kann schwere Nervenschäden hervorrufen. Dies betrifft insbesondere die Nerven in Händen und Füssen, aber auch das Gehör (keine laute Musik hören während der Chemo) oder Sehvermögen können leiden. Für die Hände und Füsse kann Kühlung während der Infusion hilfreich sein, weil dann die Durchblutung vermindert ist und so nicht so viel "Gift" in die Peripherie gelangt.
Nach den Infusionen ist viel Trinken wirklich sehr wichtig, um die Substanzen so schnell wie möglich wieder auszuscheiden. Da auch die Nieren und Blase angegriffen werden können, fragt auch nach einem Blasenschutz.

Neben den Nervenschäden treten auch sehr häufig Übelkeit und Erbrechen auf. Bittet Eure Ärzte gleich von Anfang an um gute Medikamente dagegen, da der Körper sonst eine Art "Erinnerung" an diese Nebenwirkung entwickeln kann. Die besten Substanzen am Markt sind derzeit Palonosetron und Aprepitant, die als Kombination angewendet werden sollten. Leider sind sie auch am teuersten, so dass sie oft erst dann verschrieben werden, wenn im ersten Zyklus starke Beschwerden aufgetreten sind. Lasst Euch auch für die Tage nach der Infusion Tabletten mit einem Setron (das ist die Substanzklasse, es gibt da mehrere Präparate) mitgeben, die bei Bedarf genommen werden können. Lasst Euch nicht mit MCP und Dimenhydrinat abspeisen, die sind meist nicht stark genug.

Die Medikamente gegen Übelkeit verursachen meist eine starke Verstopfung; es ist also sinnvoll, rechtzeitig ein gutes Abführmittel einzusetzen.

Gegen den Haarverlust hilft auch Kühlung. Es gibt mittlerweile sogar eine Kühlkappe (die sogenannte Dignicap), die während der Infusion getragen wird. Das soll ziemlich unangenehm sein (bis hin zu starken Kopfschmerzen), hilft bei vielen Frauen aber tatsächlich.

Nun wünsche ich Euch alles Gute und vor allem eine gute Wirksamkeit bei möglichst wenig Nebenwirkungen.

viele Grüße
Ibis
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Wenn das, was Du sagen willst, nicht schöner ist als die Stille - dann schweig.
(altes chinesisches Sprichwort)

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