![]() |
|
|
|
|
#1
|
|||
|
|||
|
Hallo Mäuslein!
Mein Mann ist am 10. April 2017 in meinem Beisein nach 7 Monaten Kampf gegen den Krebs verstorben. Ich habe 2 Erinnerungsschubladen für ihn. In der einen sind persönliche Sachen meines Mannes und in der anderen Anziehsachen von ihm. In meinem Bücherregal stehen Fotos von ihm und auch Andenken von unseren Reisen. Mein Mann ist auch mein Hintergrundbild auf meinen Handy. So, dass ich ihn immer "sehen" kann... und wenn mir danach ist, dann öffne ich die Schubladen und rieche zum Beispiel an seinen Sachen... da ich Videos von ihm habe, kann ich ihn auch so immer "sehen". Schlimm war bei mir, dass ich anfangs ihn nur krank in Erinnerung hatte und es eine Zeit gedauert hat, dass ich ihn wieder vor der Krankheit "sehen" konnte... Mir war von Anfang wichtig, den Tod nicht auszugrenzen und somit auch ihn nicht auszugrenzen. Er war meine große Liebe und gehört auch zu meinem zukünftigen Leben immer dazu... Liebe Grüße Nale Geändert von Nale1976 (15.07.2017 um 16:39 Uhr) |
|
#2
|
|||
|
|||
|
Mein Mann ist dieses Jahr 10 Jahre nicht mehr da. Was ich so gut wie vergessen habe, waren die letzten Bilder von ihn, wo er krank war, oder in der Klinik verstarb und danach still in seinem Totenbett lag.
Klar hat man die Stimme nicht mehr im Ohr, aber Bilder hab ich hier ganz viele von unseren Reisen. Genau durch die Bilder bleibt er immer in Erinnerung. Du musst also keine Angst haben, Deinen Mann zu vergessen. Auch heute noch, wenn ich in unseren Lieblingswald gehe, meine ich, er begleitet mich auf der Pilzsuche. Wenn ich Dinge im Garten mache, meine ich, dass er mithilft. Nur...wenn ich jetzt alleine mit meinem Hund reise, oft fährt meine beste Freundin mit, ist er völlig raus. Es ist mein Leben, das weitergeht und die Dinge die ich neu erlebe, haben nichts mit ihn zu tun. Der TRauerprozess dauert seine Zeit, aber hab keine Angst....Du wirst früher oder später wieder den Weg in Dein neues Leben führen. Glaubst Du zwar jetzt nicht, hab ich auch so gesagt, aber ich möchte mein heutiges Leben nicht missen und geniesse jeden Tag, weil ich eben weiss, das Leben kann schnell zu Ende gehen. LG Mel |
|
#3
|
|||
|
|||
|
Hallo,
leider ist es bei mir noch so, dass ich von meiner vor zwei Jahren verstorbenen Schwester die sehr leidvollen Bilder aus dem Krankenhaus vor mir sehe... ich habe noch nicht damit abgeschlossen. Aber wenn ich diese Bilder wieder im Kopf habe schaue ich mir Fotos aus glücklichen Zeiten mit ihr an. Ich weiss dass ich noch eine Weile daran zu knabbern habe, da es wirklich schrecklich war wie sie leiden musste. Von meinem verstorbenen Bruder (welcher bei einem Motorradunfall vor 25 Jahren ums leben kam) hatte ich relativ schnell wieder schöne Erinnerungen und Bilder im Kopf. Lieben Gruß Jaya |
|
#4
|
|||
|
|||
|
Hallo,
ist bei uns noch keine drei Monate her. Tagsüber erinnere ich mich schmerzvoll an jeden Augenblick der letzten Stationen, die mutmachenden Arztgespräche, wie ihm zur Chemo geraten wurde und meine Eltern an dem Nachmittag weinten, weil sie dann für drei Stunden getrennt sind während der Infusionen, wie die Eltern seine Tasche packten als klar wurde, dass er die Chemo nicht vertrug. Wie wir ihn - nun völlig verzeifelt - in die Klinik brachten, dann vom Auto in den Rollstuhl, ich meine Jacke um seinen Kopf, dass er sich nur ja nicht erkältet. An die täglichen Besuche, die Not-OP, das Abschiednehmen vor dem künstlichen Koma. An das Streicheln, das Hand halten, das kühlen wollen seines fiebernden Körpers mit meinen eiskalten Händen...daran denke ich tagsüber. Und dass ich ihn mir in der Klinik immerzu anschauen musste, um ihn niemals zu vergessen. Das ist tagsüber. In meinen Träumen ist Papa immer gesund, jünger, fröhlich, gut gelaunt...seltsam. Liebe Grüße Marlene |
|
#5
|
|||
|
|||
|
Bei mir ist es jetzt fünf Monate her, dass meine Ma starb.
Ich habe ihre Stimme im Ohr, wiesie sagt "du schmeisst mich um", weil ihr mit der Halbseitenlähmung das Körpergefühl abhanden gekommen war. Wenn ich sie aus dem Bett geholt habe, hatte sie immer Angst. Nie ist was passiert, aber beim nächsten mal war es wieder dasselbe. Ich habe den halb kahlgeschorenen Kopf vor mir und wie ich mich freute, als wieder Haare kamen. Und wie erschrocken ich war, als bei der Bestrahlung am Kopf die Haare langsam ausgingen. Das hat sie allerdings nicht mehr registriert, glaube ich. Bei mir hängen auch solche Erinnerungen an die täglichen Wege im Gedächtnis. Mein Weg durch den Hintereingang des Krankenhauses, da er näher an den Aufzügen war. Dann hoch in die 9. Etage zur Onko, später hinten durch zur Palliativstation. Die Autobahn dorthin... lange Zeit zum Nachdenken.Nicht gut. Vielleicht ist es einfach noch nicht lange genug her. Ich hätte auch gern schöne Erinnerungen. |
|
#6
|
|||
|
|||
|
So geht es mir auch, Clea. Ganz genauso..
__________________
Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus |
|
#7
|
|||
|
|||
|
Und? Wird es besser mit der Zeit?
Mein Papa hat uns für Sonntag zum Kaffee eingeladen. Ich hab ihn und meinen Bruder kurzerhand darauf gedreht, zu uns zu kommen. Das Haus meiner Eltern ist auch nicht der Ort, an dem ich gern bin. |
|
#8
|
|||
|
|||
|
Hallo,
mein Mann ist vor 5 Wochen gestorben also noch alles ziemlich frisch.Wir waren 28 Jahre zusammen. Tagsüber kann ich auch fast nur an die Zeit der Erkrankung denken.Wie alles begann,seinen schrecklichen Lauf nahm,die Angst und das hoffen das alles vielleicht doch wieder gut wird.Ich sehe ihn auf der Intensivstation liegen mit der Atemmaske,wie er noch mühsam mit mir redete.Ich höre noch die Stimme des Arztes der sagte das mein Mann uns heute verlassen wird. Die erste Zeit habe ich gar nicht von ihm geträumt,das fing erst vor ein paar Tagen an.In meinen Träumen ist er gesund und munter.Ich höre seine Stimme,rede mit ihm aber er hat kein Gesicht! Nur Umrisse oder Schatten. Schon merkwürdig,besonders weil das hier mehrere schreiben.Vielleicht ist es eine Art Selbstschutz vom Unterbewusstsein weil es einfach zu weh tun würde auch noch das Gesicht zu sehen? Nur so eine Theorie. Ich hoffe das irgendwann ein erinnern an die schönen Zeiten möglich ist und nicht nur an das viele Leid das wir hier alle erlebt haben. Liebe Grüße:amunet
__________________
Mein Mann:kleinzelliges Bronchialkarzinom ED:Ende November 2016 Gestorben am:14.6.2017 mit nur 54 Jahren
|
![]() |
| Lesezeichen |
| Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|