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  #1  
Alt 31.10.2018, 09:03
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: Entfernung der Eierstöcke nach Brustkrebs?

Hallo Sabine,
ich würde eine zweite Meinung in einem Brustzentrum einholen.
Aus folgendem Grund: Tamoxifen hat echt nicht die Aufgabe, deine Eierstöcke lahmzulegen, also möglicherweise hat dein Doc da irgendetwas missverstanden oder nicht soooo viel Erfahrung mit jüngeren Patientinnen.
Ich war mit 39 "dran", das ist jetzt 8 Jahre her, und ich habe zu dem Zweck noch 1 Jahr lang Zoladex gespritzt bekommen. Das scheint mittlerweile überholt zu sein, also vielleicht ist dein Doc auch nicht auf dem neuesten Stand?
Jedenfalls, die Nebenwirkungen, in relativ jungen Jahren plötzlich ohne Eierstockfunktion herumzulaufen, waren sehr heftig, wobei man natürlich nicht alles, was ich damals an Beschwerden hatte, klar auf -eine- Ursache zurückführen kann, denn nach einer Chemo+Bestrahlungen+unter dreiwöchentlichen Herzeptininjektionen ist es relativ normal, dass man sich nicht so fühlt, um es mal vorsichtig auszudrücken. Allerdings waren die schlimmsten Nebenwirkungen nach dem Absetzen des Zoladex verschwunden, und das waren für mich Schweißausbrüche sowie die Tatsache, dass ich deswegen ein Jahr lang quasi nicht schlafen konnte. Das war nicht lustig, zumal ich auch noch arbeiten musste, also ich war völlig im Ar***. Jedenfalls, nach dem Absetzen des Zoladex kehrte meine Schlaffähigkeit langsam wieder zurück. Ich habe insgesamt 7 Jahre lang Tamoxifen genommen, und nach dem Zoladex auch wieder meine Tage bekommen. Vor einem Jahr hatte ich ann doch Probleme mit dem Tamox und das auch noch abgesetzt und jetzt geht es mir endlich wieder normal.

Jedenfalls, wenn die Eierstöcke einmal raus sind, sind sie raus, dann gibt es kein zurück. Deswegen solltest du da gaaaaaaanz gründlich drüber nachdenken und dir auf jeden Fall eine zweite, versierte Meinung einholen.

Ich wünsche dir alles Gute!

Geändert von gitti2002 (01.11.2018 um 17:06 Uhr)
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  #2  
Alt 01.11.2018, 15:03
Charly555 Charly555 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Entfernung der Eierstöcke nach Brustkrebs?

Hallo,

ich hatte mit 45 BK und habe zwei Jahre Tamoxifen eingenommen mit starken Nebenwirkungen, … allerdings hatte ich keine Hitzewallungen oder andere Beschwerden, die typisch für die Wechseljahre sind. Meine Periode hatte ich in der ganzen Zeit … da haben einige Ärzte immer wieder verwundert reagiert … aber ich kenne viele, die unter Tamoxifen ganz normal weiter im Zyklus waren. Aber - ich und diese Personen hatten auch keine Chemo … da läuft das anscheinend doch noch einmal ganz anders im Körper ab ...

Bei einem zweiten Gen-Test zwei Jahre später (nachdem auch meine Mutter an BK erkrankt war) wurde ich PALB2 positiv getestet, worauf mir eine Eierstock-Entfernung dringend angeraten wurde.
Diese habe ich auch sofort durchführen lassen. Sicherlich sind die Schmerzen in den ersten Tagen durch die "Gase" etwas unangenehm, aber ansonsten ist es wirklich kein großer Eingriff.

Allerdings hatte ich danach sämtliche Wechseljahrs-Beschwerden, die man nur haben kann. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und so weiter. Für mich selbst würde ich auch sagen, die OP hat für meinen Hormon-Haushalt wesentlich mehr getan, als die jahrelange Einnahme von Tamoxifen.
Wobei ich es als positiv sehe … ich fühle mich seit der OP "sicherer", als ich es bei Tamoxifen je getan habe.

Ich würde diese OP sofort wieder machen lassen …

Alles Gute für deine Entscheidung - liebe Grüße
Charly

Geändert von Charly555 (01.11.2018 um 15:06 Uhr)
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  #3  
Alt 02.11.2018, 08:13
bienemaya74 bienemaya74 ist offline
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Registriert seit: 28.02.2018
Beiträge: 80
Standard AW: Entfernung der Eierstöcke nach Brustkrebs?

Vielen Dank für eure ausführliche Antworten und fürs Mutmachen!

Ich denke es wäre eine gute Idee bei mir mal den Hormonspiegel messen zu lassen. Ich habe auch irgendwie den Eindruck, dass das Tamoxifen vielleicht nicht so anschlägt, wie es sollte? Hatte allerdings auch keine Chemo und keine Bestrahlungen.

Eine Zweitmeinung werde ich mir auch einholen. Werde einen Termin im Brustzentrum ausmachen.

Dann sieht man weiter. Den Brustaufbau habe ich auch noch vor mir.

LG
Sabine
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  #4  
Alt 25.11.2018, 14:52
schnuggimama schnuggimama ist offline
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Registriert seit: 25.11.2018
Beiträge: 1
Standard AW: Entfernung der Eierstöcke nach Brustkrebs?

Hallo bienemaya74,

deinem Arzt möchte ich widersprechen.
Die Entfernung der Eierstöcke ist alles anderes als eine Bagatelle in einem so jungen Alter (Hormonmangel führt zu Verschlechterung der Knochendichte, Gelenkbeschwerden und Gelenkverschleiß, höherem Risiko für Herzinfarkt, hohem Blutdruck, Verschlechterung des Fettstoffwechsels, vieler Gehirnfunktionen ( Schlafstörungen,Temperaturregelung, Depression durch Seotoninmangel), häufig auch zur Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit, von Störung der Blasenfunktion, sexuellen Funktion mal abgesehen, und .... letztendlich zu deutlich erniedrigter Lebenserwartung). Nicht umsonst warnt der Gynäkologenverband mittlerweile davor mal ebenso bei Frauen die jünger als 60(!) Jahre sind gesunde Eierstöcke zu entfernen (zB im Rahmen einer Gebärmutterentfernung). Etwas anderes ist das , wenn du zB das BRCA1 Gen hättest.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du keine Chemotherapie nach deiner Brustkerbserkrankung erhalten, das läßt daruf schließen , dass du eien kleinen , nicht sehr aggressiven Tumor hattest und deine Lymphknoten nicht befallen waren.
Die Wahrscheinlichkeit einen lokalen Rückfall zu erleiden oder an Fernmetastasen zu erkranken wäre dann bei dir nänmlich nur gering.
Und selbst wenn du die Eierstöcke entfenen läßt, heißt das nicht, dass du auf Tamoxifen verzichten könntest. Denn nicht nur die Eierstöcke bilden Östrogene, sondern auch im Fettgewebe werden sie gebildet.
Wenn du stark übergewichtet sein solltest, wäre es daher viel wichtiger Gewicht zu reduzieren, viel Sport zu machen etc.

Ich finde es eine gute Idee, deinen Hormonspiegel messen zu lassen.
Wenn er hoch ist, würde ich eher mit deinem Arzt über die Gabe von GnRh-Analoga diskutieren für 2 Jahre. Nach den Leitlinien ist das eigentlich nur für Pat. jünger als 40 Jahre vorgesehen. Das sind Medikamente, die die Eierstöcke für die Dauer der Anwendung lahmlegen.
Alles Gute!
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