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  #34  
Alt 14.11.2004, 00:02
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich vermisse meinen papa

Liebe Maja,

ich (30) habe meinen Vater im Alter von 54 Jahren verloren (Gehirntumor/Astrozytom III Grades). Es sind zwar schon einige Tage her (verst.: 11.01.03), aber trotzdem habe ich Probleme, mich damit richtig abzufinden. Ich vermisse ihn so sehr! Er war so ein toller Mensch, war immer gesund, war super sportlich hat nie geraucht oder getrunken, trotzdem... diesen Schicksalschlag mußte meine Familie erstmal verdauen. Es war schlimm anzusehen, wie schlimm die Krankheit auf meinen Vater eingewirkt hat; am Ende war er nur noch Haut und Knochen, mußte gefüttert, gewickelt und gelagert werden; dieser Anblick war einfach furchtbar: diese hilflose Augen, die Dich anschauen und vor allem wie schlimm mußten seine Gedanken sein, wenn man weiß, dass man bald sterben muss und sich nicht mehr mitteilen kann...

Ich finde es auch unfair, weil man bis dahin immer dachte: ja, sowas bekommen nur die anderen, nicht du oder Menschen, die Du lieb hast und dir wichtig sind. Klar, es ist eine schöne und naive Gedankenwelt, aber leider unrealistisch... Vor solchen schlimmen Erkrankungen kann sich keiner von uns freisprechen und auf die meisten gibt es auch keine Antworten. Man muss in vielen Fällen es einfach als eine Art Schicksal sehen. Ich werde meinen Vater niemals vergessen. Ich liebe ihn über alles, er ist für mich noch ein Vorbild und ich weiß, dass ihm - wo auch immer er jetzt sein mag - zumindest im Vergleich zu der langen und schweren Zeit der Erkrankung besser geht und das tröstet mich zumindest ein wenig.. Jeder von uns muss versuchen, mit solchen Schickalsschlägen klarzukommen. Es gibt keine richtigen Tipps. Jeder trauert anders. Fakt ist; dass die geliebte Person nicht mehr wieder kommt. Man soll die Tatsache aber nicht verdrängen; das verursacht noch mehr Schmerz und Trauer. Mir hat es sehr geholfen, darüber zu sprechen bzw. mich bei Freunden auszuheulen; es ist eine Art Ventil, was zumindest für einen Augenblick ein wenig erleichtert. Ich z.B. spreche mit meinem Vater oft; schaue mir dabei ein Bild von ihm an und erzähle einfach, was mir so einfällt (Alltag, Sorgen usw), ich lasse ihn einfach weiterhin an meinem Leben teilnehmen. Kann sein, dass es Menschen gibt, die das vielleicht seltsam finden, aber mir hilft es...

Liebe Maja.. Ich kann Deinen Schmerz und die Wut vollkommen nachempfinden. Ich drücke Dich ganz herzlich... Sei tapfer.. Wenn Du jemand zum quatschen brauchst, melde Dich ruhig..

LG
Anna aus Bochumname@domain.de
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