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Verstorbene standen am Bett meines Papas
Habe mit Interesse in diesem Forum gelesen. Mein Mann ist am 05.12.04 verstorben.
Er war auf einer Palliativstation, und ich war die 10 Tage bei ihm. Mein Mann konnte auf Grund seines Halstumores nicht mehr sprechen. Mich hat es sehr verwundert als er immer wieder zu Jemanden an seiner Fußseite des Bettes sprach, aber wir waren allein im Zimmer. Er wirkte dabei sehr erregt und ich meinte an seinen Lippenbewegungen zu lesen das er "was willst du von mir " sagte. Einen Tag bevor er starb zeigte er mit seinem Zeigefinger an seine Brust und dann an die Decke. So als ob er mir sagen wollte daß er dort hin muß. Leider habe ich daß Buch von Kübler-Ross erst nach seinem Tod gelesen, sonst hätte ich diese Zeichen besser verstanden. Ich denke es war sein Vater, der an seinem Fußende stand. Wenn ich am Grab stehe, weiß ich jetzt daß dort nur sein kaputter Körper liegt, er selbst ist ganz wo anders. Ich habe den ganzen Sterbeprozess meines Mannes miterlebt und bin mir seitdem sicher daß der Tod nicht das Ende ist. Vorher habe ich nur über solche Geschichten gelacht, denke aber daß es für mich ein Lernprozess (wenn auch sehr schmerzlich ) war. Liebe Grüße Gitte |
#2
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AW: Verstorbene standen am Bett meines Papas
meine mama ist vorige woche gestorben und ich war die meiste zeit bei ihr, zuletzt tag und nacht...auch ich habe einiges miterlebt, was in diesem thread bereits mehrfach beschrieben wurde.
sie sagte, sie höre die stimme von ihrem papa, dann rief sie ihre mutti, die beide schon lang gestorben sind. immer wieder streckte sie die arme nach oben, griff nach etwas, versuchte, aufzustehen. außerdem habe ich ganz intensiv gespürt, dass sie zuletzt nicht mehr ganz in ihrem körper war, das war einfach nicht mehr sie selbst, die da lag...(wenngleich ich sie auch nicht anderswo im zimmer oder gar an der decke gespürt habe). sie pendelte in den letzten tagen irgendwie hin und her, kam mir vor...einmal war sie schon fast weg, dann kam sie doch wieder zurück (immer nach den pflegerischen handlungen im krankenhaus, wie verbandwechseln, waschen und umziehen- was mich sehr gestört hat...meinem gefühl nach hat sie das mehrfach aus dem sterbeprozess "herausgerissen" und sie war danach total unruhig und unwillig, richtig grantig!) ich habe bis dahin auch eher "naturwissenschaftlich" gedacht...nun weiß ich, es ist viel mehr, als ich jemals vermutet habe. außerdem habe ich keine angst mehr vor dem tod...weil sich die erfahrung bei der begleitung meiner sterbenden mutter auch deckt mit dem absolut ruhigen, gelassenen abschiednehmen nach der geburt meines ersten kindes...als ich durch eine komplikation viel blut verloren hatte und in einer kritischen situation war...es wäre damals für mich völlig okay gewesen, jetzt zu sterben (was mich nachher dann sehr gewundert hat, als ich nach einer narkose wieder zu mir kam). ich habe diese erfahrungen übrigens auch in zwei büchern von bernard jacoby und elisabeth kübler-ross wiedergefunden, die ich nach dem tod meiner mutter gelesen habe. |
#3
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AW: Verstorbene standen am Bett meines Papas
Hallo,
mein Mann ist am 23.08.07 an Hirnmetastasen verstorben. Wir hatten ein furchtbares Jahr an Hoffnung und immerwährenden Verschlechterungen. Diese Erlebnisse hatten sich im Gesicht meines Mannes bemerkbar gemacht - es war voller Schmerzen und Enttäuschungen. In der Minute seines Todes verklärte sich sein Gesicht, ich kann es gar nicht beschreiben, es hatte etwas überirdisches, zufriedenes. Auch den anderen ist es aufgefallen - so als hätte er etwas wunderbares entdeckt. Nein, nicht hätte - ich bin davon überzeugt, das es so ist. Ich denke auch, dass er abgeholt worden ist. Kerstin |
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