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Trauernde Männer?
Hallo Strupp,
bin heute auch mal wieder da. Für mich war Silvester noch schlimmer zu ertragen, wie Weihnachten. Ich wollte eigentlich zur Familie des besten Freundes meines Mannes, aber es ging schon morgens mit einem Kloß im Hals los. Abends konnte ich mich überhaupt nicht mehr beruhigen. Also sagte ich meine Vereinbarung ab. Finde es im Nachhinein auch besser so. Mit Deiner Arbeit, dass wirst Du schon schaffen. Kostet eine Menge Überwindung. Vor allem die ersten Tage. Aber Du wirst merken, es bringt Dich wenigstens für paar Momente auf andere Gedanken. Hoffentlich hast Du liebe Kollegen/Kolleginnen. Mit dem Ansprechen des Sterbens bzw. der Hoffnung bis zur letzten Sekunde auf Besserung oder sogar Heilung sprecht ihr alle wieder meine Gedanken aus. Bei uns war Sterben auch ein absolutes Tabuthema. Zumindest während aller Gespräche. Im Innersten denke ich immer wieder, wußte mein Mann, das er nicht mehr lange lebt. Vor allem in seinen letzten Tagen (er lag da wegen Chemo im Krankenhaus) denke ich, das er wußte, dass er sicher nicht mehr heimkommt. Obwohl er am letzten Abend noch gesagt hat, dass schaffen wir schon. Das ich aber nie danach gefragt habe und es somit auch nicht weiß, macht mich seit seinem Tode halb wahnsinnig. Wir hätten noch über soviel reden können, müssen? Ich glaube jedenfalls oder bilde es mir vielleicht auch nur ein, dass es mir dann heute anders gehen würde und einfach nicht mit dem Tod meines allerbesten Schatzis zurechtkommen würde. So, nun sehe ich wiedermal vor lauter Tränen nichts. Viele liebe Grüsse aus Thüringen an Dich Strupp und natürlich auch an alle anderen. Wünsche Euch allen ein erträgliches Wochenende. Heike er |
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