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Alt 07.03.2005, 21:13
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Mein Papa mußte heute gehen :-(

Hallo Karin!
Nein Tabletten nehme ich keine, nur am Tag der Trauerfeier habe ich eine genommen. 4 Tage vor meinem Vater ist Mamas beste Freundin eingeschlafen (Sekundentod aus dem Schlaf heraus) bei ihrer Trauerfeier, waren meine Beine nicht mehr meine, schlotterten wild hin und her als wir in der Kapelle saßen. Somit wusste ich, daß ich was tun muss, da meine Nerven sonst verrückt spielen, sie hatten, wie mir mein Arzt sagte, daß Schlottern verursacht.

Mein Vater hat auch nicht ans sterben gedacht, kurz zuvor wurde ein neuer Drucker, eine neue Digicam und noch so einiges mehr gekauft... *sniff*
Als ich das erste Mal an seinen Schreibtisch ging, um Bilder auszudrucken, bin ich fast in Ohnmacht gefallen, als ich seinen Vorat an Fotopapier und Laminierfolie sah.
Er hatte noch so viel vor Aber darüber darf ich nicht nachdenken, blocke diese Gedanken sofort ab, da sie mir die Beine wegfetzen würden und ich wieder auf den Po falle (im übertragenen Sinn)

Heute packte ich Osterdeko aus, zu den Hasen sagte ich: als ich Euch das letzte Mal eingepackt habe, lebte Papa noch.
Ich dachte so bei mir: mein Gott, ich bin wie ein kleines Kind, total hilflos.

Mein Vater wollte übrigens auch niemanden sehen, außer meiner Mutter. Aber wir haben uns über seinen Willen hinweggesetzt, haben ihm gesagt, daß er sich um uns gekümmert hat wenn wir krank waren, daß er uns daher bitte auch nicht ausgrenzen soll.
Nur wussten wir halt mehr als Papa, nämlich das er es nicht schafft. Und nur deswegen, haben wir uns über ihn hinweg gesetzt. Gemotzt hat er nur die ersten Tagen als er im Krankenhaus war, dann nicht mehr. Da ging es ihm dann jedoch auch besser (Schmerzen verändern einen Menschen) die konnten ihm mit Morphium genommen werden. 3 Tage ging es ihm wieder wirklich gut, dann ging es ab Mittwoch bergab, am Samstag hatte er es dann geschafft

Bleibe Du daheim, solange es notwendig ist, wenn Du Tabletten nimmst, bist Du in der Firma fehl am Platz.
Du bist noch nicht drüber hinweg, nehme Dir die Zeit, die Du brauchst, Dein Arzt wird sie Dir geben.
Hast Du schonmal über eine Mutterkindkur nachgedacht?
Tapetenwechsel und Du kämst auf andere Gedanken *liebguck*

Glaub mir, die Tage an denen es Dir relativ gut geht, werden bald öfters vorkommen, dann auch immer öfters die, wo es Dir sehr gut geht. Es ist zwar nichts mehr so, wie es mal war, aber dessen wird man sich irgendwann weniger oft bewusst.
Man lacht und es geht einem gut, an den Tagen wo man lacht, sammelt man Kraft für die Zeit wo man weint.

Die Mutter eines Arbeitskollegen starb 16!!! Jahre an Krebs, sie war die letzten Jahre nur noch in der Klinik.
Die Schwägerin meines Onkels liegt seit 5 Jahren regelrecht flach, auch Krebs. Vielleicht ist Dir das ein kleiner Trost, ein Ansporn, Dich für Deinen Vater zu freuen.

Wo wohnst Du? Ich komme aus Schleswig-Holstein, wohne an der G renze zu Hamburg.

Liebe Grüße
Sandra
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