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Alt 06.11.2002, 10:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Kübler-Ross und ihr Sterbephasen Modell

Hallo ihr Lieben,

ich habe immer wieder mal hier mitgelesen.
Ich habe im August meinen Vater verloren und auch ich bin noch in diesem Forum, weil es mir hilft diesen Verlust zu verarbeiten.
Wie manche von euch wissen, sind mein Mann und ich in der Medizin tätig. Die Diagnose, und zwar die genaue Diagnose = incl. histol. Staging und Grading, sowie die übrigen Befunde ließen uns nicht viel Raum für große Hoffnungen. Mein Vater hatte sie aber bis zum Schluß. Ich unterstützte ihn darin natürlich mit allem was mir nur irgendwie einfiel, obwohl ich mir oft dabei schlecht vorkam, da ich ja innerlich Zweifel hatte. Auch heute habe ich deswegen noch ein schlechtes Gewissen. Andererseits habe ich ja auch kein Recht meinem Vater die Hoffnung zu nehmen, nur weil ich die Statistiken (an denen mein Mann teilw. selbst mitgearbeitet hatte), oder das auf den Stationen Erlebte nicht aus dem Kopf bekomme.

Von der Diagnose bis zu seinem Tod vergingen etwas mehr als 2 Monate - allerdings bei rel. guter Lebensqualität (er kam 2 Wochen vor seinem Tod von einer Studienreise nach Russland zurück).
Nach seinem Tod habe ich "Interviews von Sterbenden" von KR gelesen. Ich habe es interessant gefunden. Mein Vater hat nie über seine Gefühle oder Ängste gesprochen. Sein erster Satz nach der Diagnose: "das ist halt jetzt so, da kann man nichts machen bzw. nur das Beste daraus machen". Ich hatte nie das Gefühl es gäbe da eine Phase des Leugnens... wie von KR beschrieben.
Mir hat es trotzdem geholfen, auch wenn ich jetzt nicht glaube, dass alles so wie beschrieben ablaufen muss. Aber es könnte vielleicht.
Es ist nämlich leider nicht überall so, dass zwei so offen miteinander reden, hoffen und weinen können wie das bei Heike(Gitti) und Michael war. Und trotz meiner innigen Beziehung zu meinem Vater (schließlich lebt in mir noch eine Niere von ihm, die er mir vor 7 Jahren geschenkt hatte), konnte ich meist einfach nicht erfühlen was wirklich in ihm vorging. Und ich denke, trotz aller Bücher oder Gespräche, wird das zu einem gewissen Grad immer das Geheimnis des jeweils Betroffenen bleiben.

Also ich hoffe, ich habe jetzt nicht ganz am Thema vorbeigeschrieben, falls doch nehmt es mir bitte nicht weiter übel.

liebe Grüße an euch alle
Afra
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