Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #24  
Alt 23.06.2005, 10:43
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Intermezzo

Sie ist einfach gegangen. Still, leise ist sie von uns gegangen. Ich muss über mich staunen. Die ganze 5 Wochen, vom Anfang wo der Krebs entdecken wurde, bis zum letztem Atemzug genoss ich fast, diese Zeit. Habe Momi mit anderen Augen angesehen. Da waren keine Vorwürfe, keine Böse Gedanken über ihr jahrelanger Verhalten gegenüber zu mir. Ich genoss einfach die Zeit die ich noch mit ihr verbrachten durfte. Und als sie starb fühlte ich mich wohl und erleichtert. Ich fand den Frieden mit ihr und war froh dass sie jetzt alles überstanden hatte ohne leiden zu müssen. Ich hatte fast keine Tränen. Vielleicht ist es auch so weil ich dieses Mal richtig mich verabschieden konnte... Nicht wie bei meinem Bruder. Er ging einfach so. Ohne Abschied.
In einem meinen Threads fragte ich "was ist besser?", Ein schneller Tot ohne Abschied? Oder Ein langsamer Tot mit Abschied? Ich weiss es immer noch nicht.
Für der Mensch der gehen muss ist es bestimmt besser, schnell gehen zu können aber für die Hinterbliebene ist das eine QUAL. Ich habe diese QUAL erfahren und leide immer noch (seit 24 Jahre) darunter.
Ein Mensch der lange auf die Erlösung warten muss, geht für ihn nicht immer ohne Schmerz zu Ende. Dafür hat die Familie Zeit sich auf den Abschieden vorzubereiten. Aber wenn es zu lange dauert wird das auch zur QUAL. Für alle.
Was ist jetzt besser?
Keins.
Wir haben nicht die Wahl, man kann es nur hinnehmen, akzeptieren und sich damit abfinden. Ob man damit klar kommt?

Ich denke in Moment viel an meine Eltern. Was ist wenn sie nicht mehr da sind? Da ist keine Verwandschaft mehr da. Auch verliere ich meine Wurzel in meinem Heimatsland. Kein Mensch der mich unterstützen kann. Ich stehe dann alleine da mit mein Schmerz und meine Ansamkeit. Mein Mann hat Geschwister die ihn unterstützen können oder Nefen. Und ich? Was habe ich? Seit 5 Wochen quält mich diese Gedanke. Was mache ich ohne meine Eltern? Ich habe ein sehr enges Verhältnis mit ihnen, seit mein Bruder gestorben ist. Es ist für mich unerträglich zu wissen ohne sie weiter zu leben. Trotz Mann und trotz Sohn. Ich weiss nicht wie ich das überstehen werde.Ich hänge zu sehr an ihnen. Ich weiss nicht was noch alles auf mich zukommt. Ich hoffe nur dass ich dann genug Kraft habe um es zu überstehen.
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:04 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55