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Alt 29.06.2005, 15:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Bauchfellkrebs

Hallo Tino,
auch ich bin natürlich kein Profi, sondern durch meinen Beruf ( Kinderkr.schw. auf Intensivstation ) und vor allem die Geschichte meines Papas ewas erfahren auf diesem Gebiet. Selbstverständlich kannn und will ich dir keine Entscheidung abnehmen. Der Zustand deiner Mutter klingt nicht sehr positiv. Mein Papa hatte in den letzten drei Monaten ein Magenablaufsonde und völlige parenterale Ernährung und vier Drainage im Bauchraum zur Ableitung der Aszites sowie des Darmsekrets. Ich glaube mein Vater hat die Möglichkeit des Sterbens in Betracht gezogen aber gehofft und gekämpft hat er bis zum Schluß. ich denke auch Deine Mom wird irgendwo ganz tief innen spüren, dass die Situation mehr als ernst ist. Aber vielleicht hat sie sich selbst noch nicht aufgegeben und will noch kämpfen. Meiner Meinung nach, sollte man dem Patienten nicht die schonungslose Wahrheit sagen. Man sollte sich gut überlegen, was es für eine Konsequenz hätte, wenn deine Mom über den vorgegebenen Zeitraum informiert wäre. Wäre sie dann nicht noch demotivierter und verzweifelter. Was wenn sie vielleicht doch noch ein paar Monate länger lebt. Wären diese dann nicht ein Qual, wenn sie in den Sommermonaten jeden Tag Angst hätte. Mein Dad war im Oktober in Hammelburg bei Dr. Müller, der ihn nicht mehr operieren konnte. Ihm war völlig bewußt, wie ernst die Lage war und hat die Ärzte auch um offene Gesräche gebeten. Wir hatten in unserem Heimatort eine sehr liebe Ärztin, die behutsam und nie aufgebend mit meinem Papa gesprochen hat. Und so hat mein Papa im Januar, trotz Blasenkatheder, vier drainagen und seine Magenablaufsonde noch mal eine ganz neue Therapie ( Antikörper und Chemo ) begonnen. Und es ging ihm nicht schlechter - im Gegenteil, er hatte das Gefühl nicht kampflos aufzugeben. Schon nach zwei Gaben konnte man eine kleine Wirkung sehen, was uns optimistisch stimmte. Er war bestens drauf ( für seinen Zustand ) . Das Schlimme war, dass mein Vater ein Sepsis bekam und daran verstorben ist, obwohl er die neue Therapie lt. Ärztin für seine Verhältnisse gut angenommen hat.
Wie du siehst, haben wir alle bis wirklich zum schluß gekämpft. Und wir hätten uns auch nie anders entschieden, obwohl wir über den Befund genau informiert waren. Es gibt doch auch die Möglichkeit, dass es deiner Mom vielleicht wirlich hilft. Wenn sie sich noch nicht mit dem verlorenen Kampf abgefunden hat, soll sie kämpfen. Selbstverständlich steht ihre lebensqualität im Vordergrund. Aber ich denke, so eine Chemotherapie kann mann jederzeit abbrechen, wenn sich deine Mutter danach oder dabei schlechter fühlt. Aber dann hat sie es wenigstens bis zum Schluß versucht.Vielleicht braucht sie diese Gewißheit.
Ich denke, dass jede Therapie im Zustand deiner Mom nur ein Aufschieben ist, aber es lohnt sich um jeden Tag zu kämpfen, solange sie es will.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen helfen.
Viel durchhaltevermögen.
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