Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Speiseröhrenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 18.08.2005, 22:13
Benutzerbild von _Viola_
_Viola_ _Viola_ ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Nähe Köthen/Anhalt
Beiträge: 816
Standard AW: Betroffener sucht Hilfe

Liebe Anne,

es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht.

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich glaube, jeder der von dieser Scheiß-Krankheit betroffen ist, ob jetzt selbst oder ein Angehöriger, hat Angst. Die Angst ist auch immer da, mal mehr und mal weniger.

Meinem Vater ging es 1 Jahr super gut, jetzt hat er Lymphknotenmetastasen und die Angst ist bei uns allgegenwärtig. Er bekommt ab nächste Woche Bestrahlung. Wir hoffen, dass es hilft. Wir dachten, dass er den Krebs besiegt hat. Ihm geht es zwar nach wie vor super. Beschwerden hat er, bis auf die Heiserkeit bis jetzt keine.

Zum Glück redet mein Vater mit uns über seine Krankheit. Gerade jetzt reden wir eigentlich jeden Tag darüber. Es war aber nicht von Anfang an so. Als mein Vater die Diagnose SPK bekommen hat, war er erst ganz in sich gekehrt. Ich habe ihm dann ins Gewissen geredet und das hat geholfen. Jetzt hat er damit kein Problem mehr.

Ich selbst habe 2 Kinder. Mein Sohn ist 25 und meine Tochter 17. Meine Kinder hängen auch sehr an ihrem Opi und leiden, wie wir alle, mit ihm. Auch sie haben große Angst um ihn.

Dass mein Vater sterben könnte, darf ich mir gar nicht vorstellen. Deshalb werden wir jeden Tag mit ihm genießen und wir hoffen, dass wir ihn noch viele Jahre bei uns haben dürfen.

Diese Krankheit ist so heimtückisch. Im Juni war noch alles in Ordnung und ein paar Wochen später hat dieser blöde Krebs wieder zugeschlagen. Aber wir versuchen uns jetzt nicht gleich verrückt zu machen. Die Angst ist da, aber wir denken trotzdem positiv.

Du kannst deinem Vater die schlimme Krankheit nicht abnehmen, aber du kannst ihm zeigen, dass du immer für ihn da bist. Die Familie ist in dieser Situation ganz wichtig. Genieße die Zeit mit ihm. Dass deine Mutter so leidet, ist auch verständlich. Das ist bei uns nicht anders. Ich versuche immer meine Eltern und meine Kinder aufzubauen, obwohl ich selbst genauso leide. Jetzt muss ich halt wieder für alle stark sein. Zum Glück ist das Forum wieder online. Das hat mir schon vor einem Jahr sehr geholfen.

Dir und deiner Familie wünsche ich alles Gute, für deinen Vater gute Besserung. Hier im Forum findest du immer ein offenes Ohr. Schreib dir alles von der Seele, was dich belastet. Du wirst sehen, das hilft wenigstens etwas.


Liebe Grüße
Viola
__________________
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.08.2005, 23:31
Anne19 Anne19 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 2
Standard AW: Betroffener sucht Hilfe

Vielen Dank für die vielen lieben Worte!
Mein Papa ist zum Glück jemand, mit dem man eigentlich über die Krankheit reden kann. Es ist nur so, dass ich mich nicht traue, ihn auf den Tod anzusprechen..
Und er ist zum Glück jemand, der kämpft. Und er hat schon so unglaublich viel geschafft, es ist wirklich ein Wunder das er noch bei uns ist.
Er hat niemals den Eindruck gemacht, als hätte er Angst sondern immer gesagt, dass er mindestens noch 20 Jahre leben möchte. Er ist wirklich bewundernswert.
Aber mittlerweile habe ich das Gefühl, als sei er "müde" geworden. Es tut einfach so weh, ihn so leiden zu sehen. Wo er schon so viel getan hat.
Ich bin manchmal richtig deprimiert und denke, was das hier nur für eine Welt ist, wo es so viele schlimme Krankheiten und so viel Leid gibt.
Meine Mama ist jeden Abend ganz aufgelöst.
Ich wohne noch Zuhause, mein Papa ist ca. 17km entfernt von uns in einem KH. Ich sehe ihn jeden Tag, was mein Glück ist. Aber trotzdem fühle ich mich so machtlos und weiß gar nicht, was ich machen soll..
Gibt es denn nicht einen Fall, wo jemand diesen Krebs wirklich besiegt hat? Hier im Forum liest man so viele traurige Schicksale..

@Susanne: Was ist dieses "Oral Impact" denn genau? Wir haben schon so Fresubin-Trinkpäckchen, die er ab und zu trinkt um zuzunehmen. Sie schmecken ihm aber auch nicht so sonderlich und er nimmt sie nur, wenn er selbst merkt, dass es wieder bergab geht.
Er keine 50kg mehr!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 20.08.2005, 10:04
Susanne_T Susanne_T ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 139
Daumen hoch AW: Betroffener sucht Hilfe

Guten Morgen Anne,

also, Oral Impact ist ein Pulver, das mit Wasser aufgelöst wird und dann getrunken werden kann. Es gibt es in den Geschmacksrichtungen Tropic, Citrus und Kaffee (Kaffe soll aber nicht gut schmecken sagt mein Vater). Hat im großen und Ganzen den Vorteil, dass die anderen Geschmacksrichtung wohl schmecken (lt. meinem Vater)!

Hier mal ein Beschreibung aus dem Internet (so hat es uns auch der Arzt erklärt):
Bei Krebserkrankungen ist Ernährung die Grundlage, ohne die sich keine andere Behandlungsmethode voll auswirken kann.

Immer mehr Menschen erkranken heute an Krebs. Im Prinzip steht aber der Körper einer Krebserkrankung keineswegs wehrlos gegenüber, denn er verfügt über ein komplexes Immunsystem, dessen Hauptaufgabe es ist, körperfremde Substanzen zu erkennen und zu bekämpfen. Es entwickeln sich ständig irgendwo im Körper Krebszellen, normalerweise werden diese aber von den Abwehrzellen des Immunsystems geortet und vernichtet, denn sie haben von früh auf gelernt, zwischen körpereigen und körperfremd zu unterscheiden. Das Immunsystem spielt also auch bei der Reaktion des Körpers auf Krebs eine wichtige Rolle. So können einige Krebsformen besonders dann auftreten und sich ausbreiten, wenn das Immunsystem geschädigt oder geschwächt wird.

Zur Förderung der Selbstheilungskräfte im Organismus sind auch Ernährungsfaktoren von entscheidender Bedeutung. Eine richtige Ernährung kann die Krebstherapie in hohem Maße unterstützen. Vielen ist nämlich bisher unbekannt, dass eine Mangelernährung vor, während und nach einer Therapie die Gesundung verhindern. Eine Mangelernährung entsteht zum Beispiel, wenn Tumore Substanzen bilden, die den Appetit unterdrücken. Die Behandlung mit Medikamenten, Chemo-, Radiotherapie und Antibiotika erzeugt Nebenwirkungen, wie u.a. Unverträglichkeitsprobleme und damit vermindert sich wiederum die Nahrungsaufnahme. Oft verbraucht die Erkrankung auch besonders viel Energie sowie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, so dass der Patient immer mehr abnimmt und an Widerstandskraft verliert. Ein Kreislauf also in dem sich die Beeinträchtigung des Immunsystems, die Steigerung des Infektionsrisikos und die Verminderung von Wirksamkeit und Verträglichkeit der Behandlung gegenseitig beeinflussen.

Eine spezielle Zusammensetzung der Ernährung kann das Immunsystem bei diesen extremen Belastungen in seiner Funktion effektiv zu unterstützen und die Krebstherapien besser verträglich machen. Oral Impact enthält die geeignete Menge an Kalorien und Proteinen, eine angemessene Menge an Vitaminen und Mineralstoffen zur Wundheilung sowie eine Wirkstoffkombination aus Arginin, RNS-Nukleotiden und Omega-3-Fettsäuren, die das Immunsystem fördern.


Zusätzlich noch die Inhaltsstoffe:
Arginin, eine Aminosäure, die die Wundheilung verbessert, für die Bildung von Antikörpern zuständig ist und somit die Abwehr des Körpers unterstützt.
Omega-3-Fettsäuren (in verkapselter Form zugesetzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus Fischöl): sie wirken entzündungshemmend und fördern die Durchblutung. Das Gewebe wird mit Nährstoffen versorgt und schädliche Substanzen abtransportiert.
RNS-Nukleotide, die das zelluläre Immunsystem und die Darmzellen stärken und wieder aufbauen.
Hinzu kommt ein besonders hoher Anteil an Eiweiß, das wichtig für die Wundheilung ist, Benefiber, ein patentierter Stoff aus der Guarbohne, der dem Darm hilft, seine Funktionen optimal zu erfüllen sowie alle Vitamine und Mineralstoffe inkl. Zink und Selen.


Hilfreiche Tipps findest du auch im Ernährungsforum (z.B. Buchtipps zur Ernährung bei Krebs von Ladina, sehr gut!)

Ein große Problem bei Krebs ist nähmlich, dass die Krebszellen, die Nährstoffe schnelle aufnehmen, als die normalen Körperzellen, ws auf sicht natürlich zu einer Unterversorgung führen kann. Deswegen nehem Krebspatienten eben oft auch ab!

Was Ernährung angeht verlasst euch nicht aufs KH. Dort ist die Ernährung oft super schlecht und eben nicht wirklich auf den einzelen Patienten abgestimmt. Wir haben meinen Vater im KH sogut wie selbst versorgt. Und ich glaube Viola hat das bei ihrem Vater auch getan (war doch so Viola, oder?).

Bei weiteren Fragen suche auch mal in den anderen Foren, ich habe viel auch den Therapie-, Ernährungs- und BSDK-Foren. Und hier antwortet dir natürlich auch immer wer!

Schönes WE und Gruß an deinen Papa und für ihn alles Gute!

Susanne
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:14 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55