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  #1  
Alt 22.09.2005, 19:35
milja milja ist offline
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Hallo,
ich habe eben Eure Beiträge gelesen und bin bestürzt. Wir waren eben mit meiner Mutter beim Internisten und haben eine, aus meiner Sicht, furchtbare Diagnose bekommen. Meine Mutter hat Gallenblasenkrebs. Leber mit angegriffen, Metastasen im Bauchraum werden vermutet. Laut diesem Arzt keine OP mehr möglich. Ich habe Angst. Angst vor dem was auf mich zu kommt. Wieviel Zeit bleibt mir noch mit ihr? Wieviel Zeit bleibt ihr noch für Ihre Enkel, ihre Familie. Das schlimmst ist die Reaktion meines Vaters. Man kann nicht mit ihm sprechen, er dreht sich weg, oder bricht in Tränen aus. Er ist unnahbar. Dann meine Gefühle, die ich nicht ordnen kann, die eine Hälfte von mir will kämpfen, mit ihr, die andere Hälfte will lieber weglaufen. Ich habe so eine Angst, das sie leiden muß. Ihr könnt über die Krankheit so ruhig schreiben, so sachlich. Ich habe mühe hier etwas zu formulieren.
Ich soll sie nächste Woche ins Krankenhaus zu den Vorbesprechungen begleiten, aber ich bin doch heute schon in Tränen ausgebrochen, wie kann ich das dann schaffen??? Wie kann ich ihr gerade dort Kraft geben!!
milja
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  #2  
Alt 22.09.2005, 23:10
dolores2505 dolores2505 ist offline
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Standard AW: Aussichtslos

Hallo milija,
auch ich war vor einem Jahr so verzweifelt wie Du heute und wollte auch am liebsten weglaufen, aber es bringt nicht, man muss sich stellen. Meine MUtter hat Gallengangkrebs, und die Ärzte gaben ihr noch 1/2 Jahr. Heute lebt sie gottseidank immer noch sehr gut, mit ihrer Tabletten-Chemo. Operieren und heilen konnte man sie auch nicht, aber es hat einen stillstand gegeben. Denkt positiv und gebt die Hoffnung nicht auf, vor allem hinterfragt alles was die Ärzte erzählen, und wenn du es nicht verstehst, frag nochmal !!! Informiere Dich überall über die Krankheit, und vesuche Deiner Mutter Kraft zu geben, aber nichts vorzu machen.
Übrigens habe ich das "Problem " mit dem Vater auch, er bricht auch immer gleich in Tränen aus, und es tut mir sehr weh. Aber zwischenzeitlich habe ich eingesehen, dass ich ihm eine Stütze sein kann, aber niemals die Frau und all die zusammen gelebten Jahre ersetzen kann. Wir sind halt "nur Kinder " , aber eben Starke KInder, die jetzt für ihre Eltern da sind, und das geben, was die Eltern uns gegeben haben !!! Es wird bestimmt nicht ganz einfach für dich, aber ich glaube man wächst rein in "die Sache", und ein wirklich guter Tipp: Lass deine Mutter nie allein, bei den Besprechungen, denn vor lauter Aufregung und Nervosität, bekommt sie die Hälfte nicht mit oder versteht die Ärtze sowieso nicht !!!!das halte ich für wichtig, immer dabei zu sein, einfach da zu sein!
Viel Kraft wünscht Dir (und du wirst ertaunt sein,wieviel du davon hast)
dolores 2505
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  #3  
Alt 02.10.2005, 22:59
Monika01 Monika01 ist offline
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Registriert seit: 02.10.2005
Beiträge: 2
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Hallo Milja,
im Juni 05 hat mein Vater die gleiche Diagnose erhalten. Es war ein Schock - und ist es bis heute eigentlich noch. Mein Vater hat an einer Studie der Phase 3 teilgenommen (siehe meine letzten Beitrage als Gast). Leider hat er nur einen Zyklus erhalten, dann ging es ihm immer schlechter und wir mußten abbrechen. Ich habe aber eine Frau kennengelernt die ebenfalls daran teilnahm und der es nach 6 Monaten immer besser ging. Du siehst man darf niemals aufgeben. Wir haben als Familie immer gemeinsam entschieden wie wir weiter vorgehen. So wie wir es in diesem Moment entschieden haben war es der richtige Weg - wir haben uns immer vorgenommen diesen Schritt nicht zu bereuen - und haben es bis heute so gehalten. Es nimmt einen die Kraft wenn man im nachhinein immer wieder hadert, ob man nun richtig entschieden hat - das ist ganz wichtig!!! Suche das Gespräch mit deinem Vater - er muß der Realität ins Auge schauen denn er wird viel Kraft brauchen für die kommende Zeit. Nun könnt ihr ein Bruchteil von dem zurückgeben, was ihr all die Jahre bekommen habt. Wir konnten, indem wir Stärke gezeigt haben, unseren Vater den notwendigen Halt geben. Diese Stärke wünsche ich dir und deiner Familie auch. Fühl dich von mir ganz fest gedrückt............Monika01
P.S. Hallo Karin - wenn du diesen Beitrag lesen solltest - sei gegrüßt!!!!

Geändert von Monika01 (02.10.2005 um 23:05 Uhr)
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  #4  
Alt 06.10.2005, 14:35
milja milja ist offline
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Beiträge: 4
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Hallo Monika,
ich danke dir und dolores für Eure Worte. Ich bin für jeden Strohalm Dankbar den ich ergreifen kann. Es tut so gut, das man nicht alleine ist. Heute kam der Bescheid aus der Klinik. Sie wird opperriert. Die Leber ist nicht so angegriffen wie vermutet. Leider ist der Darm aber schon betroffen. Ich habe das Gefühl, das wir ständig von einem Hoch ins Tief fallen. Laut der Blutwerte und der anderen Körperwerte, ist sie außerdem im "gefestigten Zustand", sodaß der OP nichts im Wege steht. Was ist das für einen Studie, an der dein Vater teilgenommen hat? Ich kann deinen Beiträgen nicht entnehmen wo, oder wie so etwas abläuft. Mein Vater und meine Schwägerin sind beide vor 5 Jahren an Krebs erkrankt. Beide gelten im Moment als geheilt. Beide waren aber auch im Anfangsstadium. Bei meiner Mutter wurde das Stadium so festgelegt: T4 N1 MX. Wenn du dich einigermaßen damit auskennst weißt du was das heißt, und trotzdem wollen sie opperrieren. Ist das jetzt gut, oder ist sie vielleicht doch ein Versuchskanninchen?
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  #5  
Alt 13.10.2005, 19:42
Monika01 Monika01 ist offline
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Registriert seit: 02.10.2005
Beiträge: 2
Standard AW: Aussichtslos

Hallo zusammen,
am Montag hat mein Vater den Kampf verloren gegen diesen (Entschuldigung) scheiß Krebs!! Gerne hätte er noch weitergelebt, daß hat er uns gesagt. Er war fast bis zum Ende ansprechbar, hatte erst die letzten 2 Tage Schmerzen. Das ist für mich jedenfalls ein Lichtblick, er hat nicht allzusehr leiden müssen. Aber es ging alles sooooo schnell. Die Diagnose bei ihm ist am 08.Juni 2005 gestellt worden...... und nun mußten wir ihn schon hergeben.......Ich bereue nicht das er noch an einer Studie teilgenommen hat die letztendlich nichts gebracht hat, man darf die Hoffnung niemals aufgeben.....und vielleicht finden sie ja bald etwas gegen diesen vernichtenden Gallenblasenkrebs!!!!

Monika01
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  #6  
Alt 17.10.2005, 14:18
dolores2505 dolores2505 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 222
Standard AW: Aussichtslos

Liebe Monika,
Leider habe ich erst heute deine Zeilen gesehen, und möchte dir mein Beileid aussprechen. Hoffentlich hast Du die letzten TAge gut überstanden?!
Es ist bestimmt sehr schwer für dich, da die Diagnose ja nich nicht so lange her ist, aber es ict bestimmt auch schön zu wissen, dass dein Vater nicht lange leiden musste und nicht so lange große Schmerzen ertragen musste.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute,
vielleicht meldest Du dich ja nochmals hier.
Grüße von Dolores
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