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  #1  
Alt 07.10.2005, 08:02
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Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
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Standard Meine geliebte und unvergessene Freundin

Die Erinnerung an Dich meine liebe Freundin bringt Wehmut, denn Du fehlst mir immer noch.



Wir lernten uns am Busbahnhof kennen, wir warteten auf unsere Schulbusse, und wir trugen daselbe Kleid. Es hat sofort „gefunkt“, wir verpaßten unseren Bus und setzten uns zum Quatschen in die Eisdiele. Unsere Leidenschaft, das Tanzen, hat uns gleich zum gemeinsamen Ausgehen bewogen. Von jenem Moment an waren wir unzertrennlich.

Auch als die Liebe uns packte, und ich ins Ausland ging, blieb der Kontakt.



Du warst ein ganz besonderer Mensch, Deine Großzügigkeit, Dein offenes Herz, zog Menschen an. Die Dich leider auch immer wieder ausnutzen und Dein Vertrauen mißbrauchten. Ich litt mit Dir, und bewunderte Dich, denn Du hast Deine Lebenseinstellung nie geändert.
Nach vielen Jahren wurde mir klar, daß ich damals sehr viel von Dir gelernt hatte. Zwischen uns gab es keine Geheimnisse, und alle Grenzen wurden respektiert. Wir hatten niemals Streit, auch wenn wir über einige Dinge eine andere Meinung hatten.


Du warst bei und mit mir, als die Jahre für mich hart wurden, ohne zu fragen hast Du getan, was gemacht werden mußte. Bei Dir konnte ich mich fallen lassen und mein Herz ausschütten.

Dann kam der Tag, den ich niemals vergessen werde, der Tag Deiner Diagnose. Du hast Deinen Arzttermin auf den Abend verlegt, damit Du an meiner Seite sein kannst, bei der Trauerfeier meiner Mutter. Unsere Welt brach an diesem Tag ein zweites Mal zusammen.

Ich wollte nicht auch noch um Dich trauern müssen. Wir setzten alle Hoffnung in die folgenden Behandlungen. Von Monat zu Monat zerbrach diese Hoffnung. Dennoch begann für uns eine Zeit, die wir so intensiv lebten, daß ich heute von den schönen Momenten zehren kann. Ich bekam die Gelegenheit Dir all das zurück zu geben, was Du für mich getan hast.



Du hast Deinen Platz in meinem Herzen im Sturm erobert, und diese Ecke wird immer Dir gehören, bis wir uns wiedersehen.



Du warst ein ganz besonderer Mensch.



Du fehlst mir sehr. Doch unser Zaun der Freundschaft wird niemals untergehen.

__________________
Jutta
_________________________________________




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  #2  
Alt 09.10.2005, 22:28
Bruno u. Marianne Bruno u. Marianne ist offline
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Registriert seit: 09.10.2005
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Standard AW: Du fehlst uns, und wir möchten von Dir erzählen

Unsere Liebe Jasmin

Schon mehr als ein Jahr ist vergangen seit Du uns verlassen hast, kurz vor Deinem 13.Geburtstag! Die 12 Monate sind unheimlich schnell vergangen, eine Zeit, in der alles zum ersten mal ohne Dich geschah. - Man ist so hilflos, so machtlos und unendlich traurig!
Es gibt Tage, da versucht man aller Vernunft zum Trotz, doch noch irgendwie eine Möglichkeit zu suchen und zu finden, Dich wieder bei uns zu haben, das ganze ungeschehen machen zu können.
Dein Zimmer ist so leer, wenn man die Augen schliesst hören wir Deine Stimme.
Es gibt Tage, da könnte man nur weinen!
Dein fröhliches "Hallo Papi" wird mich nie mehr begrüssen, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und trotzdem spüren wir alle, dass Du immer bei uns bist, - bei Deinem Bruder Timon, Deinem Mami, Deinem Hund Janca, den Du leider nicht mehr kennengelernt hast und bei mir, Deinem Papi.
Aussenstehende fragen: "Gehts euch jetzt wieder gut" ????????

Wir vermissen Dich so sehr und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen!

P.S.: Wir suchen Kontakt zu anderen Eltern, die Ihr Kind verloren haben!

Geändert von Bruno u. Marianne (09.10.2005 um 22:41 Uhr)
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  #3  
Alt 11.10.2005, 14:04
Benutzerbild von Tanja_k.
Tanja_k. Tanja_k. ist offline
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Registriert seit: 04.10.2005
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo Ihr lieben,

erst mal 1000 Dank für die lieben Worte und euer Mitgefühl! Danke auch Dir Jutta für diesen Thread, bin zwar nicht sehr gut im Schreiben aber ich versuche es hiermit mal.

Fang mal ganz von Vorne an und erzähl hier von meinen Eltern, die beide jung sterben mussten….

Unser Familiendrama begann Mai 2001 als mein Papa (52) an multiblem Organversagen starb. Er war Alkohol krank und bis er kapierte, dass er daran sterben kann war es schon zu spät. Innerhalb eines halben Jahres baute sein Körper so enorm ab, dass es schwer fiel damit klar zu kommen. Die letzten 6 Monate vor seinem Tod waren wir nur mit ihm und seiner Pflege beschäftigt und dann kam das große Loch…… Was kommt jetzt, wie wird es weiter gehen?

Es schweißte unsere Familie dadurch so sehr zusammen, dass wir (obwohl meine Schwester und ich ja ausgezogen waren) täglich bei unserer Mutter waren. Sie war ja ab dem Zeitpunkt ‚alleine’ und wir, natürlich auch die Kinder meiner Schwester versuchten diese Lücke so gut es ging zu füllen. Erst nach und nach kam unsere Mutter damit klar ‚alleine’ zu sein und wurde richtig unternehmungslustig. Zog um die Häuser, engagierte sich enorm bei der Suchtkrankenhilfe und fand dort so viele Freunde, dass sie bald nur noch unterwegs war. Es tat so gut sie wieder lachen zu sehen und Herbst 2003 flog sie sogar in Urlaub, was sie seit Jahren nicht mehr getan hatte. Muss dazu sagen dass mein Vater über 6Jahre Alkoholiker war und sämtliches Geld durchbrachte was Mama mühselig zur Seite schaffte. Will nicht bös über meinen Papa reden aber Mama hatte es mit ihm schon nicht einfach, umso größer war die Freude, dass sie wieder raus kam.

Sie blühte richtig auf und hatte enormen Spaß am Leben. 2004 buchte sie gleich ihren nächsten Urlaub, zu dem es leider nicht mehr kam Der Blasenkrebs kam dazwischen!
Sie meinte ganz tapfer:“Ich kann ja wieder fliegen wenn ich alles überstanden hab!“
Wir wunderten uns, da meine Mama nie jammerte wegen Schmerzen oder ähnliches aber
erkannt wurde es durch Blut im Urin. Die erste OP war noch in HN (September) um Gewebe zu entnehmen. Dort wurde sie aber ganz schnell nach Heidelberg überwiesen, da es sich um eine ganz aggressive Krebsart handelte und sich schon Metastasen gebildet haben.
Im Oktober brachte sie dann eine 10-11 Stündige OP hinter sich, in der alles aus ihrem Körper entfernt wurde was nicht zum Leben benötigt wird. So hatte sie noch eine Niere, Leber, ihren Magen und den Darm. Trotz der schweren OP und des künstlichen Blasenausgangs war Mama innerhalb drei Tagen wieder auf den Beinen und versprühte ihren Optimismus:“ Das wird schon wieder werden, ich werde wieder gesund!“ Über Weihnachten bis Mitte Januar 05 erhielt sie dann eine sehr aggressive Chemo, was ihr manchmal sehr zu schaffen machte aber nichts konnte ihren Optimismus und ihre Hoffnung zerstören. Sie war der Meinung sie könne bis Mitte des Jahres wieder arbeiten gehen…..

Aber weit gefehlt…… Im August musste sie wegen eines Darmverschlusses notoperiert werden und da war es schon besiegelt. Der Krebs hatte nie aufgehört, war bereits im gesamten Körper verteilt und untherapierbar. Die Ärzte gaben ihr nur noch Monate da auch eine weitere Chemo nichts mehr bringen würde.
Auf einmal brach alles über uns zusammen, von wegen alles wird gut….
Witzig fand ich, dass sie als sie auf der Intensivstation war und die schlechte Nachricht erhielt, sie auf der Stelle zu mir sagte:“ Jetzt brauch ich auf der Stelle einen Schnaps oder ne Zigarrette!“ Und sofort als sie in ihr Zimmer geschoben wurde bat sie mich einen Rollstuhl zu besorgen. Mit Schläuchen und Magensonde usw. setzte sie sich wie Graf Rotz rein und meinte:“ Auf zu meiner Zigarrette!“ Die Schwester meinte auch das hätte sie noch nie erlebt. Jeder andere wäre nach der OP und diesen Nachrichten erst mal in Sich gekehrt oder wäre verzweifelt gewesen aber nicht meine Mutter! Sie plante und redete in ein Loch. Was noch zu tun ist, was sie noch gern tun würde und wen sie unbedingt noch sehen will.
Wir unternahmen so viel wie nur möglich aber man konnte jeden Tag sehen wie es zu Ende geht. Zwei Wochen bevor sie starb hab ich noch mal alle mobilisiert, damit sie noch mal zu ihr gehen konnten wenn sie wollten. Hatte es irgendwie im Gefühl aber ihre knapp 40kg sagten schon alles aus. Ihr Körper war nur noch ein Gerippe mit Haut.

Ende September wurde es so schlimm, dass jeder abwechselnd in der Familie sich frei nahm, um bei ihr zu sein. Man konnte sie ja nicht mehr alleine lassen.
Ich hatte dann ab 21.09 Urlaub genommen um bei ihr zu schlafen und sie zu versorgen, was zur absoluten Horror-Nacht wurde!
Zum Glück 'schlief' (haben nicht eine Stunde geschlafen) meine Tante mit bei ihr, sonst hätte ich das nie durch gestanden.....
Hab noch niiiiiiiieeeeee einen Menschen so leiden sehen müssen! Wobei sie aber auch erst drei Tage bevor sie starb Schmerzmittel bekam. Sie hatte wahrscheinlich Schmerzen ohne Ende aber hat nie was gesagt und auf die Frage ob sie welche bräuchte, verneinte sie immer.
Ihre Tumoren wuchsen ja schon nach außen und sahen aus als wollten sie platzen. So war das Wickeln für sie ne Zumutung und manchmal schrie sie vor Schmerzen, dass es durch Mark und Bein ging.

Am 22. musste sie zu ihren Routineuntersuchungen ins Krankenhaus und uns wurde schnell klar, dass wir sie nicht einfach so ins Krankenhaus bringen konnten. Wollten ihr ja nicht noch mehr weh tun und das hätten wir beim Treppenabgang bestimmt.
So riefen wir beim Arzt an, welcher uns einen Krankenwagen verschrieb...
Gegen 13.30Uhr kam dieser. Meine Schwester und die andere Tante durften mit ihr fahren. Gegen 14Uhr erhielten meine andere Tante und ich den Anruf, wir sollen schnell kommen.....es wäre gleich vorbei…..
So machten wir uns natürlich gleich auf den Weg aber 14.15Uhr ist sie dann an einer Lungenemboli gestorben, in dem Moment als der Arzt zu ihr wollte

…..Nun ist das das größte Loch vor uns das es je gab……das eine noch nicht richtig verkraftet und schon ist das nächste Elend vor der Tür…..das Herz schmerzt unheimlich sehr!

Aber wir wissen auch, dass wir unheimlich Glück hatten solche Eltern gehabt zu haben und dass viele Menschen noch mehr Leid erfahren müssen. Wir sind auch so unendlich froh, dass wir das letzte Jahr so intensiv für Mama (53) da waren und bis zur letzten Minute sie nie alleine ließen.

Zum Abschluss wünsche ich allen Betroffenen genauso wie den Angehörigen dieselbe Kraft und Hoffnung, die Mama aufgebracht hat! Es ist nie zu spät, es gibt immer Möglichkeiten und ich bin überzeugt, meine Mutter hätte den Krebs besiegt wenn es nicht so eine seltene und agressive Art gewesen wäre. Glaubt immer daran, dass alles gut wird, denn der Glaube versetzt Berge!

Liebe Grüße,

Eure Tanja
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  #4  
Alt 18.10.2005, 13:31
melli78 melli78 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ich würde gerne ein paar Zeilen über unsere Süße schreiben.

Es war fast Ende November 2004. Mein Mann und ich haben Michelle (die Tochter meines Mannes) bei Ihrer Mama abgeholt, um mit ihr einen schönen Tag zu verbringen. Als sie im Auto saß, sagte sie:"Kuckt mal Papi und Melli, ich schiele! Mama geht mit mir nächste Woche zum Doktor!" So ganz eben konnte man es sehen.

Ein paar Tage später war Michelle beim Arzt, der sie direkt zum CT schickte, mit dem Verdacht auf ein Blutgerinnsel. Ich weiß noch, wieviel Sorgen mein Mann sich wegen eines Gerinnsels gemacht hat. Ich habe gehofft, das es "nur" ein Gerinnsel ist, aber ich habe ihm das nicht gesagt, um ihm nicht noch mehr Angst zu machen.

Nach den Aufnahmen und der ersten Auswertung wurde Michelle direkt in die Uni Essen verlegt. Dianose: Ponsgliom

Nach noch mehr Aufnahmen, unzähligen Untersuchungen, einer ganzen Zahl von Ärzten, die sich die Bilder ansahen wurde uns gesagt, dass man keine Biopsie nehmen könne, geschweige denn operieren.

Chemo und Bestrahlung haben mein Mann und Michelles Mama abgelehnt, nachdem ihnen gesagt wurde, dass man vielleicht nur ein paar Monate rausholen könnte. So sind ihr diese Qualen erspart geblieben.

Es folgten noch mehrere CTs Antikörpertherapie, Weihrauchtabletten.
Und im Sommer diesen Jahres wurde alles abgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt konnte Michelle nur noch sehr schlecht laufen, eine Körperhälfte war schon fast vollständig gelähmt.
Wir haben versucht, ihr noch alles zu geben, was wir konnten. Wir haben ihr im Januar einen Hund gekauft, sind mit ihr in Freizeitparks, Zoo´s und und und.
In den letzten Wochen konnte sie nicht mal mehr sprechen, kaum essen und schlucken. Da sind wir jedes mal mit ihr ein Eis essen gegangen.
Unser tapferer kleiner Schatz, nie wollte sie uns zur Last fallen.

Am 09.10. ist sie leider von uns gegangen. Wir waren in den letzten Stunden bei ihr.
Für uns gibt es im Moment nur eine unvorstellbar große Leere und Schmerz.

Aber unsere Erinnerungen, die Freude, all die schönen Dinge, die wir mit ihr erleben durften, die kann uns keiner nehmen.
Ihr süßer Hund vermißt sie auch ganz doll.

Sie wird immer in unserem Herzen bleiben.

Viele Liebe Grüße
Eure Melli

Geändert von melli78 (18.10.2005 um 13:49 Uhr)
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  #5  
Alt 03.11.2005, 17:03
Benutzerbild von Sandra!
Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen


Mein Vater war immer ein richtiger Traummann! Er stand immer in sämtlichen Lebenslagen zu wirklich jeder Tages- und Nachtzeit mit Ratschlägen, Tipps und Tricks zur Seite. Er war immer sehr unternehmungslustig und absolut für jeden Quatsch zu haben. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er jemals jemanden im Stich gelassen hat. In meinen 32 Lebensjahren war er mir nicht nur ein treusorgender Vater, sondern auch stets ein guter Freund und Ratgeber in sämtlichen Lebenslagen. Er war einfach alles - der Fels in der Brandung! Um so schwieriger ist nun auch sein Verlust für mich (und natürlich auch für meine Mutter und meine drei Geschwister!).

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, dann würde ich es tun und dann hätte ich ihn eher und öfter mal zum Arzt geschickt! Da er nie krank war oder Beschwerden hatte, ging er auch nie zum Arzt. Auch nicht für irgendwelche Kontroll- oder Vorsorgeuntersuchungen. Daher wurde bei ihm der Magenkrebs auch erst im Endstadium diagnostiziert. Als leider schon Metastasen vorhanden waren und somit keine Heilungschancen mehr bestanden. Das war im Juni 2005! Vier Monate später - am 06.10.2005 - ist er leider friedlich für immer eingeschlafen. Ich habe ihn fast täglich besucht und ihn in seinen letzten Stunden begleitet. Obwohl ich ihn gehen lassen habe, wünsche ich ihn mir sehnlichst zurück. Nichts ist mehr so wie es vorher war. Im Elternhaus ist es nun richtig still geworden. Alles ist so anders. Egal wo man hinschaut springen einem zig schöne Erinnerungen entgegen, die nun so schmerzhaft sind. Man weiß genau, dass diese Erinnerungen der Vergangenheit angehören und die Zukunft nun ganz anders wird. Manchmal fühle ich mich richtig leer.

Ich hätte nie gedacht, dass der Verlust eines geliebten Menschen so schmerzhaft sein kann. Obwohl ich weiß, dass ihm viel Leid erspart geblieben ist, bin ich so unendlich traurig und wütend darüber, dass er so früh gehen musste. Schließlich war er doch erst 63 und wollte nun seinen wohlverdienten Ruhestand genießen. Das Leben ist nicht fair. Hinzu kommt, dass er nie meine zukünftigen Kinder kennenlernen wird, aber vielleicht schaut er von "Oben" (oder wo er nun auch sein mag) mal runter und guckt nach dem Rechten. Vielleicht gibt er uns auch mal ein Zeichen, dass alles ok ist?!

Papa - ich liebe dich und werde dich ewig in meinem Herzen behalten. Außerdem bin ich sehr stolz auf dich, wie tapfer du die letzten 4 Monate mit all den Qualen der OPs, Chemos etc. durchgestanden hast. Du wirst immer mein Held sein!

Dein Engelchen - Sandra
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  #6  
Alt 14.11.2005, 22:38
Heidi D-K Heidi D-K ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Meine ueberalles geliebte Mami!
Samstag hast Du uns fuer immer verlassen. Aber so, wie Du es immer wolltest. Deine Kinder, der Papi , Deine geliebten Enkel und Dein Schwiegersohn, alle waren bei Dir. Es war wie immer auf Deinen geliebten Familienfeiern.
Wir wissen nicht, wie es weitergehen wird, der Mittelpunkt der Familie ist nicht mehr da.
Du hast in Deinem Leben vieles ertragen muessen. Es zaehlte fuer Dich immer nur die Familie. An Euren 50. Hochzeitstag wolltest Du uns damit ueberraschen, dass ihr in Brautkleid und Frack auftaucht, weil ihr ja als ihr geheiratat habt, nichts hattet. Die Ueberraschung haben wir Euch gemacht! Einen Abend vorher haben wir Euch in ein Landhotel entfuehrt, damit Ihr nach 50 Jahren nochmal eine wunderschoene Hochzeitsnacht habt. Am naechsten tag,nachdem ihr Euch umgezogen habt, haben wir Euch von einer Kutsche Abholen lassen und wie ein Brautpaar seid ihr in der Stadt rumgefahren worden. Am Hotel haben dann alle auf Euch gewartet und wir haben gefeiert, als wenn es Eure richtige Hochzeit gewesen waere. Du warst sooooooooo gluecklich und wolltest unbedingt Eure diamantene Hochzeit noch erleben. Leider war diese besch..... Krankheit maechtiger.
Wie soll ich Dich beschreiben ? Du bist fuer mich die beste Mami der Welt !!!!!
Deine Heidi

und die Welt dreht sich weiter
und dass sie sich weiter dreht
ist für mich nicht zu begreifen merkt sie nicht das einer fehlt
haltet die Welt an
es fehlt ein Stück
haltet die Welt an
sie soll stehen
( Glashaus Haltet die Welt an )
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  #7  
Alt 24.11.2005, 11:37
sky sky ist offline
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Ort: mannheim
Beiträge: 3
Unglücklich AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Für meine liebste Omi!

hallo, ich heiße bea und bin 22Jahre alt. am 27.09.05 habe ich meine über alles geliebte Omi an Lungenkrebs verloren. Sie wa gerade am 22.09. 60Jahre alt geworden.

Meine Oma war eigentlich meine Mama gewesen, denn sie hat mich groß gezogen. Mit sechs Wochen kam ich zu meinen Großeltern, weil mich meine Eltern nicht wollten, sie haben mich einfach abgegeben und nicht mehr abgeholt.....

Meine Oma hat schon so viel Leid in ihrem Leben erfahren, sie hatte Morbus-Hodkyn, Brustkrebs und vor vier Jahren wurde dann ein nicht-kleinzelliges-Bronchial-CA festgestellt.

Doch trotz diesen Krankheiten war meine Oma immer stark gewesen, hat sich nicht unterkriegen lassen.

Die Zeit der Chemotherapie fing an. Sie musste immer alle vier Wochen nach Rohrbach(Heidelberg) in die Thoraxklinik für ein paar Tage zur Chemo. Sie war immer so tapfer gewesen. Doch nach einem Jahr, nachdem meine Oma schon einige Chemotherapien hinter sich hatte, kann ich mich noch sehr gut an einen Tag erinnern, mir kommt es so vor als wäre es erst gestern gewesen...Meine Oma sagte zu mir:" Bea, ich will nicht mehr, jedes Mal, wenn ich hier her komme ins Krankenhaus,dann ist schon wieder jemand gestorben an Lungenkrebs, den ich kenne. Wenn ich das nächste Mal hier her muss, dann werde ich auch sterben!"
Ich nahm meine Oma in den Arm und wir weinten einfach nur noch. Ich sagte immer zu ihr, dass sie weiterkämpfen muss, ich brauche sie doch so sehr.

Meine Oma ging dann nicht mehr nach Rohrbach sondern bekam ambulant Chemo. Nach circa zwei Jahren war sie beim CT gewesen und der Tumor war nicht mehr zu sehen. Wir haben uns alle so sehr gefreut. An diesem Tag war ich der glücklichste Mensch. Doch das Glück war leider nicht von Dauer.... Drei Monate später kam dann das grausame Erwachen: DER TUMOR WAR WIEDER DA UND NOCH GRÖßER ALS VORHER!!!!!!

Für mich brach eine Welt zusammen. Wir konnten es alle nicht verstehen. Wieder fing alles von vorne an. Chemotherapie etc.

Meiner Oma ihr größter Traum war immer ein Urenkel gewesen, da es in unserer Familie nur Mädchen gibt. Doch sie sagte immer zu mir: "Ach Bea, bis du mit deiner Ausbildung fertig bist und ein Baby bekommst, bis dahin bin ich nicht mehr da, das schaffe ich nicht mehr!"

Ich habe mir lange Gedanken gemacht über diesen Satz und ich kam zu dem Entschluss, dass ich meiner Oma ihren größten Wunsch erfüllen werde, egal wie. Mit meinem Freund war ich schon länger zusammen, wir wollten sowieso heiraten. Nunja, ich setzte die Pille heimlich ab, wurde auch kurze Zeit später schwanger. Allerdings erzählte ich, es sei ein Unfall gewesen, ich glaube es hätte damals niemand verstanden und jeder hätte mich für verrückt erklärt.

Als meine Oma erfuhr, dass ich schwanger bin, hatte sie sich so unglaublich gefreut. Auf einmal fing sie wieder an zu kämpfen. Sie entwickelte eine unheimlich Kraft. Am 27.11.04 heiratete ich dann. Das war für meine Oma auch ein sehr großer Wunsch gewesen,das alles noch mitzuerleben. Am 25.02.05 kam mein Sohn Oliver auf die Welt. Meine Oma war bei der Geburt dabei gewesen. Sie hat so geweint vor Glück. Ich hatte ihr ihren größten Wunsch erfüllt.

Ich bin so froh, dass sie noch ein paar Monate mit Oliver verbringen konnte.
Oliver war ihr ein und alles.

Doch meiner Oma ging es von Monat zu Monat schlechter. Der Tumor wuchs trotz Chemo. Wir erfuhren dann von einem neuen Medikament. Es heißt Erlotinib(Tarceva). Es war extra für Patienten mit einem nich kleinzelligen Bronchial CA. Meine Oma wollte an der Studie teilnehmen, doch sie wurde nicht genommen, da sie schon eine Chemotherapie zuviel hatte und die Krankenkasse das Medikamnet nicht bezahlen wollte. Wir besorgten uns das Medikament und bezahlten 2800Euro, doch es kam leider ein paar Wochen zu spät...
Der Tumor war Anfang September explodiert. Nun hatte meine Oma Metastasen auf der ganzen Leber. Es ging ihr von Tag zu Tag schlechter.Sie konnte kaum noch etwas essen. Ichpflegte sie zu Hause, war immer da gewesen. Am 26.09. habe ich wieder meine Ausbildung begonnen als Kinderkrankenschwester. Ich brachte meine Oma dann zu mir ins Krankenhaus auf die Palliativstation, weil mein Opa sie nicht mehr allein zu Hause versorgen konnte. Am 26.09. waren wir abneds noch bei ihr gewesen mit unserem Sohn. Ich saß neben ihr auf dem Bett und sie lachte noch so mit Oliver, ihrem Sonnenschein.
Als wir dann abends gegangen sind, sagte meine Oma zu mir:" Bea, bitte bleib noch kurz da." Sie sah mich an, nahm mich in den Arm, gab mir einen Kuss und sagte:" Meine Maus ich liebe dich über alles!" Ich sagte ihr, dass ich sie auch über alles liebe und morgen früh wieder komme bevor ich Schule habe.

Am nächsten Morgen war ich um sieben Uhr an der Schule, sah hoch zu ihrem Zimmer, wo sie lag. Ich hatte ein ganz komisches Gefühl. Noch nicht mal fünf Minuten später klingelte mein Handy. Die Schwester von der Palliativstation war dran und sagte mir, dass meine Oma eben eingeschlafen sei.

Ich konnte es gar nicht fassen, ich war doch gestern abend noch bei ihr gewesen.....
Ich ging dann sofort auf Station und dann war ich nnoch eine Stunde bei ihr bis mein Opa kam. Meine Oma lag so friedlich da, ich konnte es nicht fassen, dass sie tot sein sollte. Ich bildete mir sogar ein, dass sie noch atmen würde.

Seit diesem Tag ist nichts mehr wie zuvor, ich vermisse meine Oma so sehr. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich fühle mich so unendlich allein, habe niemanden mehr, mit dem ich reden kann. Meine Oma war die einzigste Bezugsperson für mich.

Ich vermisse sie so unendlich. Sie war so ein wundervoller Mensch gewesen. Sie wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Ich werde Dich nie im Leben vergessen Omi und ich werde Oliver immer von Dir erzählen, damit er Dich nicht vergisst!

Ich bin so froh, dass ich Dir bevor Du gestorben bist, noch einmal sagen konnte, wie sehr ich Dich liebe!!!!!

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