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  #1  
Alt 11.10.2005, 08:09
Karleen Karleen ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 7
Standard AW: Wie kann ich noch helfen?

Hallo Susanne,

der Gedanke ist nachvollziehbar, denn Du anbringst, mit der Zeit des Trauerns. Jeder nimmt sich dafür so viel Zeit wie er will. Ich bin sicher nicht die, die sagt, das ist doch jetzt schon so und so lang her .... bla bla bla

Jeder trauert anders. Das ist mal klar. Ich lese momentan ein Buch über Nahtoderfahrung, über ein Leben nach dem Tod etc. Für meine Mutter wäre das nichts (sagt sie selbst). Mir hilft es und mich tröstet es. Deshalb auch diese Hilflosigkeit, die man spürt. Man weiß einfach nicht, was man noch tun kann und es tut weh zu sehen, wie jemand leidet. Und man selbst steht hilflos daneben, wie ein armer Tropf.

Ich selber komme mir im Stich gelassen vor von meiner Umgebung,
ganz wenige haben das Talent einfach meine Stimmung zu nehmen
wie sie gerade ist. Nicht immer zählen grosse Taten, sondern einfach
nur das Wissen es ist jemand da, reicht oft.


Das geht meiner Mum genauso. Und mir auch. Viele Freunde, oder sogenannte, zu denen ich seither keinen Kontakt mehr habe. Viele Freunde, von denen meine Mum enttäuscht ist, bitterlich. Dafür aber auch Menschen, die helfen, da sind für einen, von denen man es niemals erwartet hätte. Die Medaille hat immer zwei Seiten. Ich bin auch enttäuscht von meinen "Freundinnen", fühle mich im Stich gelassen. Aber ich lass sie einfach ziehen und halt mich an Menschen, die mir gut tun.

Einen schönen Tag euch allen,

Karleen
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  #2  
Alt 12.10.2005, 11:24
Benutzerbild von Kerstin63
Kerstin63 Kerstin63 ist offline
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Registriert seit: 30.10.2002
Ort: Norddeutschland
Beiträge: 153
Standard AW: Wie kann ich noch helfen?

Hallo Toby,

ich finde, Du tust schon eine ganze Menge. Du kannst aber deiner Freundin die Trauer nicht abnehmen, und sie braucht einfach ihre Zeit. Es ist für Aussenstehende (sorry, aber es ist ja IHR Mann gewesen, versteh mich bitte nicht falsch) schwierig nachzuvollziehen warum man wann in welche Phasen der Trauer kommt. Oft versteht man es ja selbst nicht so ganz... Das eknnst Du doch selbst alles....

Ich habe schon manchmal gedacht, dass es genauso schwer sein kann daneben zu stehen und Trauernde zu begleiten, wie selbst zu trauern.... natürlich ist es anders (zumal Du hier ja auch persönlich betroffen bist) aber eben auch schwer auszuhalten.

Ich habe im letzten Jahr meinen Vater verloren, und habe oft das Gefühl dass die Umwelt erwartet dass "das Thema" bald durch ist, man wieder normal funktioniert. Andere, die helfen wollen, sind oft hilflos.

Ich kenne selbst dieses absolute Gefühl der Hilflosigkeit weil meine Freundin letztes Jahr ihre Tochter durch einen Unfall verloren hat. Daneben fühle/fühlte ICH mich oft sehr hilflos. Aber inzwischen glaube ich, dass man als "Beistand" auch lernen muss das Gefühl der Hilflosigkeit zu akzeptieren. Man kann Hilfe anbieten aber wenn man versucht mehr zu tun, kann das den Betroffenen vielleicht noch mehr unter Druck setzen. Da ist Trauer und Elend (mit meiner Situation überhaupt nicht zu vergleichen...) und das muss man einfach mit aushalten.
Deine Freundin wird sicher psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie dazu bereit ist, Du aknnst sie da nicht hintragen.... ich bin überzeugt dass solche Hilfe gut und wichtig ist (hatte ich selbst auch) aber bei meiner Freundin hat es über ein Jahr gedauert bis sie den Weg gefunden hat. Das war dann eben so.

Wenn man "dabei" bleiben will, muss man vieles einfach mit aushalten, so sehe ich das. Es wird sich verändern, wenn es soweit ist. Du kannst ja etwas vorschlagen, z.B. Adressen vorbereiten und ihr geben, evtl. anbieten zu einem Erstgespräch mitzugehen, aber dann muss sie ihren Weg allein gehen und entscheiden ob und wann sie etwas tun will.

Weiss nicht, ob Du damit was anfangen kannst.

Ich habe mich besonders anfangs auch sehr um die zweite Frau meines Vaters gekümmert, aber bald habe ich gemerkt dass mein Weg nun mal nicht ihrer ist.
Es fiel mir nicht leicht aber ich versuche es zu akzeptieren.

Und Geburtstage und Jahrestage sind doch nun mal besonders schwer, das ist bestimmt immer so, vor allem wenn es das erste Mal ist...

Kerstin

Geändert von Kerstin63 (12.10.2005 um 11:29 Uhr)
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  #3  
Alt 12.10.2005, 12:27
Toby65 Toby65 ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
Beiträge: 6
Standard AW: Wie kann ich noch helfen?

hallo zusammen,

leider komme ich erst jetzt zum antworten, da mein pc ein problem hatte und streikte. aber ich habe gewonnen

ich möchte nochmal kurz klarstellen, das ich jedem das recht zu spreche so lange zu trauern wie es nötig ist. ich habe meine trauerarbeiten auch noch nicht abgeschlossen und es wird sicher trotz der mittlerweile vergangen moante und jahre noch dauern.

mein problem mit meiner freundin ist, das sie die ganze zeit nicht getrauert hat und alles im moment über sie hereinstürzt. seit gestern spielt sie wieder die starke, die nichts umhauen kann, aber ihre augen sagen mir was ganz anderes. und sie lässt mich nicht an sich ran :-(.


@AndreaS

ich könnte vor blödheit den kopf vor die wand hauen. auf die idee sie hier ins forum zu lotsen bin ich noch gar nicht gekommen werde ich auf jedenfall versuchen. Danke!

@Ute

danke. du kennst mich, ich bin gerne für andere da und helfe, solange keiner auf die idee kommt, sich bei meinen probs reinzuhängen :-D, das mag ich nämlich meist gar nicht, bin irgendwie ein einzelkämpfer in der hinsicht
__________________
Gruß
Toby65

Wer heute den Kopf in den Sand steckt, knirscht morgen mit den Zähnen
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