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  #1  
Alt 21.10.2005, 21:16
marionA marionA ist offline
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Beiträge: 315
Standard AW: Auf wiedersehen Papi

Lieber Papi,
ich vermisse Dich so sehr. Übermorgen bist Du schon 9 Monate nicht mehr hier. Aber es tut noch so weh als wäre es erst gestern gewesen. Ich sehe Dich immer noch vor mir, wie Du mir am Tag vor dieser OP mit Tränen in den Augen nachgewunken, höre immer noch Deine letzten Worte: "Hallo Töchterchen, hier ist nochmal Dein gesunder Vater". Niemals hätte ich geglaubt, daß es Deine letzten Worte an mich waren. Ich kann noch immer nicht glauben, daß es nichts gibt, womit ich das geschene ungeschehen machen kann. Ich haße die Ärzte, die Dir das angetan haben. Allerdings weiß ich nicht, wer davon schuld ist, also kann ich Dich nicht einmal rächen. Wir müssen ohne Dich leben. Unser leben ist zerstört. Die können fröhlich mit ihren Familien weiterleben und werden ein schönes Weihnachten verbringen. Es ist so verdammt unfair.
Warst Du gestern bei mir ? Oder war es nur ein Zufall oder reine Einbildung ? Ich glaube, ich drehe langsam durch. Du fehlst so sehr, es ist mit Worten nicht zu beschreiben. Bitte Papi, besuch mich doch wenigstens mal wieder in meinen Träumen. Ich möchte Dich so gerne Wiedersehen.

Ich liebe und vermisse Dich
Deine Tochter
Marion
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  #2  
Alt 23.10.2005, 14:53
marionA marionA ist offline
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Standard AW: Auf wiedersehen Papi

Lieber Papi,
heute bist Du seit 9 Monaten nicht mehr hier. 9 Monate voller Tränen, Verweifelung, Wut, Haß und Neid. Soll das jetzt mein Leben sein ? Wann wird es besser ? Wohl nie, denn Du wirst immer fehlen. Die Wunde ist zu tief um je zu heilen. Die einzige Hoffnung ist die auf ein Wiedersehen. Seit 9 Monaten weiß ich was Leere wirklich heißt, seit 9 Monaten weiß ich, was Verzweifelung wirklich heißt, seit 9 Monaten weiß ich auch, was Wut wirklich heißt, seit 9 Monaten weiß ich, was Ungerechtigkeit wirklich heißt. Aber ich hätte gerne ohne dieses Wissen gelebt. Ich würde alles dafür geben, das Geschehene ungeschehen zu machen. Aber wie sehr ich auch grübel, es gibt nichts, was das unfassbar Grausame rückgängig machen kann.

Ich liebe und vermisse Dich
Deine Tochter
Marion
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  #3  
Alt 30.10.2005, 16:25
marionA marionA ist offline
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Standard AW: Auf wiedersehen Papi

Lieber Papi,
heute bist du schon 43 lange Wochen nicht mehr bei mir. Du fehlst jeden Tag mehr. Wenn Du mich hier unten siehst, bist Du mit Sicherheit traurig. Du wolltest immer, daß ich glücklich bin. Glücklich werde ich aber wohl nie mehr. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich dachte, daß es irgendwann einmal besser gehen muß. Aber dem ist nicht so. Die Hoffnung auf bessere Tage verliere ich jeden Tag ein bißchen mehr. Ich muß mich wohl daran gewöhnen, daß diese furchtbare Traurigkeit, diese Verzweifelung, diese Wut, dieser Haß und dieser Neid jetzt zu meinem Leben gehören. Vielleicht kann ich ja wenigstens das irgendwann akzeptieren. Ich vermisse Dich so sehr. Alles in mir schreit nach Dir. Ich kann einfach nicht akzeptieren, was passiert ist. Du fehlst uns hier so sehr. Alles erinnert an Dich und jede Erinnerung tut höllisch weh.


In ewiger Liebe
Deine Tochter
Marion
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  #4  
Alt 06.11.2005, 14:30
marionA marionA ist offline
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Standard AW: Auf wiedersehen Papi

Die, die wir lieben,
verlassen uns nie.
Sie leben in unseren Herzen
Für immer !

Lieber Papi,
du wirst bist zu meinem letzten Atemzug in meinem Herzen sein. Und wenn ich meinen letzten Atemzug getan habe, dann sehen wir uns wieder. An einem besseren Ort, ohne Angst und ohne Schmerzen. Wir werden dann für immer zusammen sein. Das ist die einzige Hoffnung, die mir geblieben ist. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen, irgendwo, irgendwann, an einem besseren Ort, für immer.

Ich liebe und vermisse Dich
Deine Tochter
Marion
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  #5  
Alt 13.11.2005, 13:28
marionA marionA ist offline
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Standard AW: Auf wiedersehen Papi

Lieber Papi,
nun bist Du schon 45 Wochen nicht mehr hier und dennoch erscheint es mir, als wäre alles erst gestern gewesen. Im moment holen mich die Dämonen wieder heftig ein. Kann nicht mehr schlafen, sehe Dich immer vor mir. Ob es wohl jemals besser wird ? Ich glaube nicht, denn dieser Verlust sitzt zu tief. Es gibt wohl doch Wunden, die niemals heilen. Ich liebe und vermisse Dich.

Deine Tochter
Marion
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  #6  
Alt 16.11.2005, 20:49
marionA marionA ist offline
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Beiträge: 315
Standard AW: Auf wiedersehen Papi

Lieber Papi,
Ma hat mir gerade gesagt, daß am Sonntag in der Kirche die Andacht für Dich und die andern ist. Sie will unbedingt, daß ich dahin gehe. Aber ich kann es doch nicht ertragen. Ich kann es nicht einmal ertragen, wenn die Tatsachen beim Namen genannt werden. Was soll ich nur machen ? Ich fühle mich völlig unter Druck gesetzt. Zwingen kann sie mich nicht, das weiß ich, aber ich will sie auch nicht enttäuschen. Nach dem Gespräch bin ich wieder weinend zusammengebrochen. Wie Du sicherlich weißt, geht es mir mittlerweile auch körperlich ziemlich schlecht. Ich weiß, ich sollte zum Arzt gehen, aber mir ist alles so egal. Ich habe einfach keine Kraft mehr. Bitte hilf mir, diesen Sonntag und auch die drohende Weihnachtszeit zu überstehen.

Ich liebe und vermisse Dich so sehr
Deine Tochter
Marion

P.S.: Ich hoffe, die Rose, die ich Dir heute gebracht habe gefällt Dir.
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  #7  
Alt 20.11.2005, 17:13
marionA marionA ist offline
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Beiträge: 315
Standard AW: Auf wiedersehen Papi

Lieber Papi,
nun vermisse ich Dich schon 46 Wochen. Eine Zeit voller Verzweifelung, Schmerz und auch Wut. Die schwerste Zeit in meinem Leben. Ich dachte immer, es wird schon besser. Aber dem ist nicht so. Wir vermissen Dich hier jeden Tag mehr. Die Frage nach dem WARUM ist noch immer unauslöschlich in mein Hirn gebrannt. Jede Erinnerung sticht direkt ins Herz. Dennoch bin ich froh, daß Du mein Papi bist. Einen besseren Papi hätte ich mir nicht wünschen können. Vielleicht ist es im Leben so, daß wahres Glück nich von Dauer sein darf. Wenn wir jemanden bedingslos lieben, dürfen wir vielleicht nich so lange Zeit mit ihm verbringen, denn wir haben ja das Glück unser Leben mit so einem fantastischen Menschen eine Weile teilen zu dürfen. Wenn diese Mensch einem dann genommen wird, ist der Schmerz umso tiefer. Nun muß ich wohl den Weg durch die Trauer gehen. Einem Weg, auf dem eine stille Umarmung mehr sagt als tausend Worte, einem Weg, auf dem Zuhören und gemeinsam Schweigen mehr Wert ist als jedes Wort, einem Weg, der naß ist von Tränen. Wie weit ist dieser Weg ? Werde ich jemals am Ende ankommen ? Ich liebe und vermisse Dich so sehr.

Deine Tochter
Marion
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