Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 30.10.2005, 19:39
Benutzerbild von atebete
atebete atebete ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2005
Ort: Bochum
Beiträge: 803
Standard AW: und man kann nicht helfen......

Hallo Sandra,
ich bin noch relativ neu im Forum, schreibe meistens im Thread "Hilfe für Hinterbliebene", obwohl ich das noch nicht bin. Habe aber in der wenigen Zeit, wo ich mich nicht um meinen Mann kümmern muss, dort sehr viel Trost und Verständnis gefunden.
Bei meínem Mann ist im Februar 2005 ein kleinzelliges Bronchial-CA festgestellt worden. Die bisherige Chemo ( 6 x) hat er gut überstanden, aber ich werde ihn morgen wieder ins Krankenhaus bringen müssen.
Seit er am Mittwoch morgen unter der Dusche ausgerutscht ist, hat er neurologische Aussetzer.
Es kann ja alles mögliche sein (Bandscheibenvorfall, eingeklemmter Nerv, aber auch Hirnmetastasen). Auf jeden Fall habe ich eine wahnsinnige Angst vor den morgigen Untersuchungen, aber anders geht es nicht mehr. Denn ich könnte nicht mehr beruhigt arbeiten gehen, wenn ich nicht wüßte, was wirklich los ist, wenn er alleine zu Hause wäre und stürzen würde, wie in den letzten Tagen, ich hätte keine ruhige Minute mehr. Alles ist besser als die Ungewißheit. Na ja, morgen weiß ich vielleicht schon etwas mehr.

Viele liebe Grüße
von einer Beate
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 01.11.2005, 05:36
Sandra6 Sandra6 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.05.2005
Ort: Erftstadt, bei Köln
Beiträge: 103
Standard AW: und man kann nicht helfen......

Liebe Beate,

so unterscheiden wir uns also ...
Du bist im meist im Thread für Hinterbliebene und ich müßte eigentlich dort sein und bin immer noch hier. Habe dort irgendwie nicht richtig das gefunden, was zu mir gehört oder paßt. Denke aber das liegt daran, das ich es immer noch nicht im Kopf drin habe das mein Dad weg ist. Aber das wichtigste ist, das es uns hilft hier zu sein.

Das mit Deinem Mann hört sich nicht so gut an.Aber denke bitte nicht das es Metas sind. Versuche zu denken das es vielleicht wirklich nur eine Bandscheibe oder ein Nerv ist. Du machst Dich selber verrückt und Deine Nerven liegen blank. Klar sollte man immer alles in Betracht ziehen, aber manchmal ist es besser nur an das "gute" zu denken.

Ich könnte auch nicht ruhig arbeiten gehen, wenn ich wüßte zu Hause ist jemand und ich kann nicht helfen wenn was passiert. Bei meinem Dad war es auch so, er wohnte knapp 50 km von uns weg. Oft habe ich mir gewünscht ich könnte bei ihm sein wenn es ihm schlecht ging. Wir haben viel telefoniert und er hat auch normaler Weise immer angerufen wenn es ihm sehr schlecht ging. Dann bin ich zu ihm und habe ihm geholfen und mit ihm geredet. Auch am Abend vorher haben wir telefoniert, aber das es ihm so schlecht ging, habe ich nicht gedacht, bzw. er hat es nicht gesagt. Aber man kann nicht immer da sein, man kann nicht immer helfen. Und wenn er heute im KH ist, dann weißt Du das er gut aufgehoben ist. Ich denke Du wirst jetzt im Bett liegen, nicht schlafen können und darüber nachdenken was der Tag Dir heute bringt. Doch Du brauchst Deinen schlaf, brauchst die Kraft das alles zu schaffen. Mach Dich nicht verrückt. Nimm ihn ganz doll in den Arm und sag ihm das Du froh bist ihn zu haben. Glaube mir, es tut Dir gut.

Ich drücke ganz doll die Daumen für die Untersuchung.

Liebe Grüße Sandra
__________________
... er ist immer in meinem Herzen ...
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 01.11.2005, 21:29
Benutzerbild von atebete
atebete atebete ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2005
Ort: Bochum
Beiträge: 803
Standard AW: und man kann nicht helfen......

Hallo Sandra,
vielen Dank für deine aufmunternden Worte, aber alles Daumen drücken hat leider nichts geholfen, es war das schlimmste, was ich bis jetzt mitgemacht habe.
Bei der ersten Untersuchung gingen die Ärzte noch von einem eingeklemmten Nerven aus - also Röntgen. Danach wurde die vorhergehende Meinung annuliert und die Rede war von einer Metastase im Rückenmark. Dann kam es zum Kernspin mit der niederschmetternden Diagnose: multiple Metastasen im gesamten Wirbelsäulenbereich, wovon eine direkt auf das Rückenmark wirkt und daher die Lähmungserscheinungen im Unterleib und Beinen. Und egal für welche Behandlung wir uns entscheiden (OP oder Bestrahlungen vorerst dieser einen spezielle Metastase), keiner kann die Garantie geben, dass mein Mann als Querschnittsgelähmter endet.
Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll??????
Mein Mann hat sich zu erst einmal für die Bestrahlungen entschieden, morgen wird er in eine andere Klinik verlegt. Dann müssen wir weitersehen.
Für heute reicht es mir erst einmal, du hattest recht, zu der Zeit als du geschrieben hast, habe ich mich schlaflos im Bett gewälzt und war dann ab neun Uhr wieder im Krankenhaus, von wo ich gerade eben gekommen bin.
Nach dem Motto "laß den Kopf nicht hängen, es geht immer irgenwie weiter" werde ich jetzt erst mal den Matratzen Horchdienst aktivieren.
Viele liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet
Beate
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 02.11.2005, 01:19
Benutzerbild von christa Benz
christa Benz christa Benz ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.04.2005
Beiträge: 445
Standard AW: und man kann nicht helfen......

Hallo liebe Beate,

Mein Mann hat das gleiche Krankheitsbild wie Dein Mann.Er hatte eine grosse meta im Becken die mit gutem erfolg bestrahlt wurde.Aber die Nebenwirkungen
sind auch nicht ohne.Bei Problemen behalten Sie die Leute eh in der Klinik.Es wird langsam angefangen und steigert sich langsam.So ab der 10. Bestrahlung
fangen die Probleme an spucken nichts Essen können.und Gewichtsverlust.
Aber in der Klink ist ergut aufgehoben.Sie versuchen so gut es geht ihm zu helfen.Vor allem braucht er eine gute Schmerzterapie.Mein Mann bekommt
30mg mal 3 am Tag Morphin.Damit kommt er sehr gut aus. Sind sonst noch
Matas vorhanden?Zur Zeit macht meinMann wieder Chemo,weil sehr grosse Metas in der Leber da sind.Aber bis jetzt geht es ganz gut,obwohl Sie sehr stark ist.Wenns was neues gibt dann melde Dich hier bist gut aufgehoben.
Achte auch ein bisschen auf Dich,denn Du wirst noch viel Kraft brauchen.
Ich wünsche Dir momentan alles gute und melde Dich wieder.

Sei ganz lieb gegrüsst und ein dickes Kraftpaket an Dich
christa B.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 02.11.2005, 17:41
Sandra6 Sandra6 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.05.2005
Ort: Erftstadt, bei Köln
Beiträge: 103
Standard AW: und man kann nicht helfen......

Liebe Beate,

hoffe Du findest ein wenig schlaf. Fühl Dich umarmt von mir.

Manchmal sitz ich hier und überlege mir was ich schreiben soll. Ich könnte fast jedes mal mit : es tut mir Leid... anfangen, irgendwie paßt es immer.
Machen wir es nun anders...

Es macht mich sehr traurig zu lesen das es bei Deinem Mann so schlecht aussieht. Es ist so ein Moment, in dem man hilflos ist und helfen möchte. Ich kann Dir jedoch nur schreiben und hoffen das es Dir etwas hilft. Versuche bitte trotzdem klar im Kopf zu bleiben, ihm Deine Angst nicht zu sehr zu zeigen. Gib ihm alle Kraft die Du geben kannst und nimm in fest in den Arm. Du wirst es schaffen, so wie wir alle es irgendwie schaffen.

Schalf Dich aus und gehe mit neuer Kraft in den Tag. Melde Dich wenn Du was neues weißt.

Sei lieb gedrückt.... Sandra
__________________
... er ist immer in meinem Herzen ...
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 03.11.2005, 22:32
Benutzerbild von atebete
atebete atebete ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2005
Ort: Bochum
Beiträge: 803
Standard AW: und man kann nicht helfen......

an alle

Hallo Sandra, hallo Christa,

es wird leider immer schlimmer, als ich heute im Krankenhaus war, sagte mein Mann, dass die Stationsärztin mich sprechen wollte.
Das darauf hin folgende Gespräch hat die Erde unter mir weggerissen.
Mein Mann wird zwar bestrahlt, aber die vorgeschlagene Dosierung der Bestrahlung wurde vom Therapeuten auf fünf Bestrahlungen mit einer höheren Dosierung umgewandelt. Jetzt kommt Norbert zwar schon am Donnerstag nächster Woche nach Hause - aber um welchen Preis?
Ich muß jetzt innerhalb einer Woche die totale Pflege (Krankenbett, Rollstuhl, Toilettenstuhl etc.) organisieren. Wie ich das fertig bringen soll, weiß ich jetzt im Moment auch nicht. Aber auch das wird mir gelingen, hoffe ich wenigstens.
Doch jetzt habe ich genug von Katalogen wälzen, Internet-Recherchen usw., ich gehe jetzt erst mal auf den "Federball" - morgen ist auch noch ein Tag.

Gute Nacht sagt eine traurige und deprimierte

Beate
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 03.11.2005, 22:58
Benutzerbild von christa Benz
christa Benz christa Benz ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.04.2005
Beiträge: 445
Standard AW: und man kann nicht helfen......

Hallo liebe Beate,

Lass Dich zuerst ein bisschen drücken.Ich habs mir fast gedacht,dass da nichts gutes kommt.Was Du berichtest hast,lies schon nichs gutes ahnen.
Jetzt kannst Du auch nicht mehr arbeiten gehen,musst auch gleich die
Pflegeversicherung informieren.Es ist zum Kotzen mit dem Krebs.Wir kämpfen
auch an allen Fronten.Aber Du schaffst das,Du wirst sehen was man für ungeahnte Kräfte man hat.Hol Dir Hilfe so gut es geht.Hast Du einen Hospiz-
verein in Deiner Nähe.die können Dich ab und zu entlasten,sind sehr hilfreich,und gute Ansprechpartner.Wenn Du Fragen hast oder nicht mehr weiter weisst,dann schreibe hier,irgend jemand weis immer eine Anwort oder
kann Dir weiterhelfen.Kannst mir auch Privat mailen bin in Deiner Altersklasse.
Ich möchte Dir ganz viel Kraft geben,Euch beiden,diese schwere Zeit zu bewältigen.
Ein ganz dickes Kraftpaket schicke ich Dir,und sei ganz lieb von mir gegrüsst

christa B.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:34 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55