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  #1  
Alt 04.11.2005, 08:38
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: War lange nicht hier...

Ach Mann, nix geht glatt. Gestern gab es noch einen Gau mit dem Schulterport. Irgendwie muss sich die Nadel während des Schlafens verschoben haben, jedenfalls lief die Chemo nicht in den Port sondern ins Gewebe. Und da Joachim ja schlief, hat er es nicht gemerkt, bis die Schwellung apfelsinengross war. Nadel raus, Kühlakku drauf, Praunüle gelegt, Chemo läuft jetzt durch die Vene. Hoffentlich geht das gut. Heute wird der Port noch mal untersucht, eventuell muss schon wieder ein neuer eingenäht werden. Bei dem, was bis jetzt nicht geklappt hat, muss die Chemo einfach helfen!!!!


Liebe Grüsse
Sabine36
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  #2  
Alt 10.11.2005, 10:10
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: War lange nicht hier...

Langsam aber sicher setzen jetzt doch die Nebenwirkungen der Chemo ein...gestern musste er sich so schlimm übergeben, nicht mal Tee ist dringeblieben. Und dann diese extreme Schwäche, manchmal ist er kaum in der Lage, sein Stoma zu versorgen...und noch neun Chemos vor ihm...
Hinzu kommt seine Appetitlosigkeit, ich weiss gar nicht , was ich ihm noch zu essen machen soll. Ausser Obst und Joghurt isst er nicht viel. Aber besser, als wenn er nichts essen würde.

Seid alle lieb gegrüsst
Sabine36
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  #3  
Alt 11.11.2005, 10:13
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: War lange nicht hier...

Heute schreib ich mal quasi in "eigener" Sache. Als es ihm vorgestern so schlecht ging, ist mir wieder bewusst geworden, WIE ernst es um ihn steht. Das war wieder so ein Moment, in dem ich dachte, verdammt noch mal, wie soll das bloss weitergehen? Manchmal fühle ich mich so leer, möchte am liebsten Kopf in den Sand stecken, nichts mehr hören und sehen, einfach vergessen können, was in den letzten 6 Jahren passiert ist. Klingt egoistisch, ich weiss. Ich würde so gerne etwas von der Verantwortung, die ich empfinde, abgeben können, aber an wen? Keiner da...Ich kann es teilweise nicht mehr mit ansehen, wie er sich quält, es kaum schafft, ins Bad zu gehen, um der täglichen Körperhygiene nachzugehen. Wie er kreidebleich in seinem Bett liegt und mit 43 Jahren wirkt, als sei er ein Greis. Mir kommen immer wieder die Tränen, wenn ich daran denke, wie es früher war. Aber der Mensch lebt nun mal nicht in der Vergangenhait, sondern in der Gegenwart...und diese ist so brutal. Ich habe noch nie so häufig über das Sterben nachgedacht wie in den letzten Monaten. Und andererseits krieg ich auch manchmal so eine "LMAA"- Haltung, worüber ich mich dann erschrecke. Es ist zuviel...
Entschuldigt, wenn das alles ein bisschen verworren klingt, ich denke, Ihr versteht, was ich damit ausdrücken möchte.


Seid lieb gegrüsst
Sabine36
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  #4  
Alt 12.11.2005, 18:06
Charlie Charlie ist offline
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Standard AW: War lange nicht hier...

Hallo Sabine, ich kann dein Denken und deine Gefühle gut nachempfinden. Auch mein Mann kämpft seit 8 Jahren mit dem Darmkrebs und den Matastasen. Auch mir geht es manchmal so, dass ich am liebsten den Kopf in den Sand stecken möchte, nix mehr vom Krebs hören möchte. Ich möchte manchmal schreien: hey Leute.....ICH bin auch noch da, warum fragt keiner, wie es MIR geht?
Ich weiss, es ist furchtbar egoistisch von mir und diese Gedanken vergehen schnell wieder.
Und dann gibt es auch Betroffene, die meinen, Angehörige können sich garnicht in Krebskranke rein versetzen. Ich meine, sie haben sicher recht, aber auch die Angst, seinen liebsten Menschen zu verlieren, ist eine sehr reale Angst und die Ohnmacht, nicht helfen zu können, macht wütend und traurig zugleich.
Liebe Sabine, fühl dich von mir umarmt und bleibe stark
Liebe Grüsse
Charlie
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  #5  
Alt 14.11.2005, 13:00
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 183
Standard AW: War lange nicht hier...

Danke Charlie.
Ich weiss, dass ich mit diesem Problem nicht alleine dastehe. Das geht mit Sicherheit ganz vielen Angehörigen so, deren ständiger Begleiter über Jahre hinweg diese Erkrankung ist. Und genauso wie der Erkrankte Tiefs hat, haben wir die auch. Da hilft echt nur eins...Augen zu und durch. Meistens schaffe ich es allein, mich wieder aus dem "Sumpf" zu ziehen, naja, nicht ganz, Gespräche mit meiner Freundin und der Austausch hier im KK helfen mir da auch seeeeeeeeeeehhhhhhhhhrrrrr! Ich möchte an dieser Stelle auch mal ein ganz dickes DANKESCHÖN an all diejenigen aussprechen, die zum einen den KK ermöglichen und mir zum anderen auch immer wieder zuhören.


Heute hab ich ihn wieder ins KH "geschleppt", die nächste Chemo steht an. Bin mal gespannt ob dieses Mal alles glatt läuft. Die Vene, durch die das letzte Mal die Chemo lief, ist total entzündet. Ich hoffe, heute kann der Port wieder benutzt werden.
Was mich immer wieder ärgert, ist dieses komplizierte Aufnahmeprocedere in der Klinik. Was ich da schon Stunden verbracht habe, oh Mann! Und das einmal pro Woche. Manchmal denke ich, och ja, der ist ja krank, der hat Zeit! Nur dass er sich nicht alleine anmelden kann aufgrund seiner Orientierungslosigkeit (Schlaganfall vor 6 Jahren) und meistens auch einfach zu schwach ist, daran denkt keiner. Was machen eigentlich diejenigen, die keinen haben, der sich darum kümmert? Auf diese Frage hin konnte man mir in der Klinik auch keine Auskunft geben. Ich hab jetzt grad einen neuen Job angefangen, da kommt es natürlich ganz prima, wenn man einmal in der Woche 3 Stunden später kommt. Das sind so die kleinen Widrigkeiten, mit denen man am Rande auch noch zu kämpfen hat.Aber die Hauptsache ist, dass die Chemo Wirkung zeigt und es vielleicht irgendwann mal wieder einen kleinen Lichtblick am Ende des Tunnels gibt.

Seid alle lieb gegrüsst
Sabine36
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  #6  
Alt 16.11.2005, 11:24
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 183
Standard AW: War lange nicht hier...

Seit gestern abend ist er wieder daheim. Und total kaputt. Viel am Schlafen, kaum Hunger. Die Nacht war auch nicht so toll, weil er Schüttelfrostattacken hatte. Wegen seiner Übelkeit und dem Erbrechen erwägen die Ärzte jetzt eine Medikamentenkombi aus Zofran und Cortison. Hat er schon mal während seiner Bestrahlung und es hat super geholfen. Vor allem würde dadurch auch der Appetit zurückkehren, ein paar Kilo mehr auf den Rippen könnten ihm momentan nicht schaden. Wollen wir hoffen, dass die Woche bis zur nächsten Chemo halbwegs nebenwirkungsfrei verläuft.

Seid alle lieb gegrüsst
Sabine36
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  #7  
Alt 21.11.2005, 15:04
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 183
Standard AW: War lange nicht hier...

Hallo, Ihr Lieben,

heute wäre eigentlich die nächste Chemo fällig, geht aber nicht, die Leukos sind zu niedrig. Kann mir irgendjemand einen Tipp geben, was man tun tun kann, dass die Leukos steigen? Oder muss man sich einfach damit abfinden und darauf hoffen, dass sie von alleine wieder steigen?


Viele Grüsse
Sabine36
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