Sterben??

[jfp163]

Hi,
danke an alle erst mal für eure Antworten,so schwer es ist,aber jetzt habe ich wenigstens eine ungefähre Vorstellung von dem,was noch kommt.
Bis heute morgen um drei haben ich und meine Schwester an seinem Bett gesessen und ihn versucht zu beruhigen.Nach dreissig mg Diazepam und zusätzlich 8mg Kortison ging es immer weiter,hoch-runter.....
Bis ich es einfach nicht mehr sehen konnte und ihm noch 20mg MST gegeben habe(er bekommt im Moment 75mg als Pflaster),und siehe da,nach ca 30min hat er geschlafen wie ein Baby.
Ich denke mal, dass in dieser schlimmen Phase irgendetwas in ihm kaputt gegangen ist.Vorher war er eigentlich "relativ" gut drauf.
Und sein Urin(über Urinal) sah noch ganz normal aus,aber seit heute morgen ist er ziehmlich dunkel,als ob Blut mit drin ist,Und er schläft.....und schläft immer noch,es war heute nur eine kurze Phase des Wachseins,so eine halbe Stunde,
aber ansonsten ist er völlig weg.
Im Moment heisst es einfach nur: Warten.....

mfg Frank

[yabuck]

Hallo Frank,

der Urin kann auch deswegen dunkel sein, weil er nicht genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (kann er das noch?).

Das viele Schlafen ist normal und auch "gut".........ich hoffe, Du weißt, wie ich das meine. Ihr macht sicher alles richtig.

Ich wünsche Dir/euch eine ruhige Nacht.

Andreas

[Blue]

Nach 8 Wochen Schwerstpflegefall setzte morgens um 5.30 h die "Schnappatmung" ein und der Pflegedienst sprach von wenigen Stunden. Diese Atmung blieb den ganzen Tag. Gegen 13.oo h veränderte sich die Nase, wurde spitzer, auch die Hände bekamen die Marmorierung. Am frühen Abend kamen die Atemaussetzer, immer häufiger, der Nacken glühte. Um 22.50 h hatte Jürgen es geschafft. Trotz der Träne unmittelbar vor seinem Tod bin ich sicher, daß mein Jürgen keine Schmerzen hatte.

Das Beistehen ist sehr wichtig, das "Da" sein gibt Trost, für ihn in dem Moment, für mich jetzt.

Blue

[jfp163]

Morgen,
diese Nacht war ruhig,Rene hat geschlafen wie ein Baby.
Am Trinken kann es (denke ich mal) nicht liegen,schlucken kann Rene noch,und er trinkt so ca 2 Liter am Tag,obwohl es von Tag zu Tag schwerer wird ,ihn zum Trinken zu motivieren.Und er bekommt ja auch noch seine Tabletten,welche ich dann im Mörser pulverisiere und im Tee verrühre,das schmeckt dann wohl schrecklich,kann ich mir so vorstellen.Und im Zusammenhang damit hab ich gleich noch ne Frage:Rene nimmt im Moment immer noch 1800mg Sirtal,100mg Topamax,eine Rifun fürn Magen und 24mg Dexametason.Hat jemand Erfahrung mit Krämpfen jetzt im Endstadium?Weil,ich würde ihm gerne das Tabletten schlucken ersparen.Klar,die Kortison muss er haben,aber den Rest?
Ich bin auf jeden Fall bei meinem Bruder(hab seit vier Wochen unbez.Urlaub auf
open End),da Rene nur auf mich und meine(seine) Schwester anspricht,von allen anderen verweigert er jegliche Aufnahme oder Pflege,selbst seine Mutter kann ihn nur streicheln,aber sonst.....??
mfg Frank

[Tosca]

hallo jfp 163,
auch mein Vater starb vor gut 1 1/2 Jahren an einem Glioblastom. Bei uns war es ebenso wie oben beschrieben, auch am letzten Tag war mein Vater nicht mehr ansprechbar, ich habe bei ihm gesessen und ihm meine Kindheitserlebnisse mit ihm erzählt. Ob er etwas gehört oder mitgekriegt hat? Man weiß es nicht, aber wir waren da, und wenn er etwas mitbekommen hat, dann ist es doch ok.
Seine Atmung verlangsamte sich auch, ca. 8 Stunden vor seinem Tod. Sein Atmen erinnerte an einen Fisch an Land, der nach Luft schnappt.
Mit dem Tabletten schleckten hatte er auch Probleme, wir haben in den letzten Tagen einfach alles weggelassen, weil wir es einfach nicht mehr reinkriegten-er machte schlicht den Mund nicht mehr auf.
Ich wünsche Dir und Deiner Schwester alle erdenkliche Kraft, aber wie mir scheint, habt Ihr die härteste Phase überwunden, es geht nun ruhiger weiter.
Ganz lieben Gruß
Tosca

[Blue]

Lieber Frank,

viele Tabletten gibt es auch in Saft oder Tropfen. Bei Jürgen wurden die Tabletten auf Saft umgestellt (zum Glück gab es von beiden Medikamenten das selbe nur in flüssiger Form). Wurde von einem Tag auf den anderen ohne Probleme umgestellt. Die letzten 2 Wochen ging auch das nicht mehr und er bekam nur Tavor-Plättchen, die auf der Zunge zergehen. Seinen letzten Krampfanfall hatte er 2 Tage zuvor, war aber kein schwerer Krampf und es mußte nichts zusätzlich gegeben werden (außer Tavor natürlich). Das Notfallmedikament war da und in Zäpfchenform - mußte zum Glück nicht gegeben werden.

Alles Gute
Blue

[jfp163]

Hi,
das mit den Plättchen ist eine gute Idee, davon hab ich noch nichts gehört, werde es aber heute gleich mal Rene`s Neurologin vorschlagen. Zusätzlich zu dem Sirtal bekommt Rene noch Kepprasaft, allerdings ist die Umstellung nicht so einfach, da er ziemlich hoch eingestellt ist mit Sirtal. Und ich hab Angst, dass er in den Status kommt…..falls ein Anfall auftritt.
Gestern war Rene wieder so drauf wie letzte Woche, was mir aufgefallen ist, jedes Mal nach einem Pflasterwechsel geht das los…..ich hab so die Vermutung, dass es auch Entzugserscheinungen sein können, aber sein Onkologe meint, normal nicht, da die Dosis ja immer gleich hoch ist…
Auf jeden Fall hab ich ihn mit einer MST wieder ruhig bekommen….
Tja, und sein Urin war jetzt wieder zwei Tage ok- heute morgen wieder dunkel…..
So,nu ist erst mal Waschen und Mundpflege dran…….
Bis dann…..
Mit freundlichen Grüßen Frank