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#1
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Ihr Lieben,
wenn ich nach einem langen Tag vom Krankenhaus nach Hause komme, bin ich zuerst mal fertig mit der Welt. Aber mein erster Weg führt mich vor den PC und jetzt hier ins Forum. Ich höre euch zu. Und das tut so gut. In diesem Moment fühle ich mich nicht so alleine. Denn den ganzen Tag war ich stark, konnte meinen Mann über schwere Stunden begleiten. Ich lache mit ihm, wir weinen gemeinsam, wenn es sein muss abwechselnd im Minutentakt, und genießen dieses überwältigende Gefühl der Verbundenheit. Es ist ein Gefühl, das zugleich wärmt und einem fast das Herz zerreißt. Es ist nicht zu beschreiben. Auf jeden Fall nutzen wir jede Minute. Wenn ich dann also nach Hause komme, dann spüre ich nur noch den Verlust, weil ich ihn allein dort zurücklassen musste. Und da suche ich dann euch. Schon das Gefühl, die Beiträge alle mitzulesen, dabeizusein, hilft mir, wieder anzukommen und umzuschalten. Alles, was ich jetzt tun muss, habe ich jahrelang gelernt. In der Hospizausbidlung, in der Krisenintervention (wo ich Todesnachrichten überbringen musste), in einigen Sterbebegleitungen. Ich habe, wie man so schön sagt, das nötige Know how. Und wenn es einem dann selber betrifft, ist auf einmal alles anders. Ich erinnere mich an die Worte, die ich anderen schon gesagt habe. Ich kenne die Phasen von Verdrängen, Akzeptieren und Verarbeiten, die eine solche Lebenskrise begleiten. Aber jetzt muss ich nicht WISSEN, sonder alles selber FÜHLEN. Und das ist eine ganz andere Welt, aber so schmerzhaft diese Gefühle sind, sie sind auch sehr, sehr wertvoll. Ich danke euch. Liebe Grüße von waldi. |
#2
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Liebe Waldi,
Wie geht es Euch ? Habt Ihr schon erste Ergebnisse der Biopsie ??? ![]() Auch ich habe eine Fortbildung in einem Hospiz gemacht, es war erschreckend ..... es war im weitesten Sinne schön.....mir hat es unendlich viel gebracht !!! Trotzdem ist man machtlos, wenn das Schicksal einen persönlich trifft, ich kann Dich sehr gut verstehen ! Aber Du solltest doch nicht von dem " Schlimmsten " ausgehen, der Satz: Die Hoffnung stirbt zuletzt... ist hier schon oft gebraucht worden und trotzdem ist er ein guter Leitgedanke !!! Bei uns haben sich auch die Ereignisse überschlagen, zuerst keine Hoffnung auf OP wegen zu schlechtem Allgemeinzustand und jetzt liegt mein Mann schon seit gestern im KH und man macht eine Atemtherapie mit ihm. Mitte nächster Woche soll er operiert werden. ![]() ![]() Jutta |
#3
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Hallo ihr Lieben,
so langsam bekommt unser Leben wieder etwas Struktur. Bei meinem Mann wurde zweifelsfrei festgestellt, dass es sich um ein kleinzelliges Bronchial-Karzinom handelt. Er bekommt heute seine 3. Chemo-Behandlung. Bis jetzt verträgt er sie sehr gut. Am Abend darf er dann mit nach Hause und hat bis zur nächsten Behandlung gut 14 Tage Pause. Operiert wird am Anfang nicht. Aber es wurde uns in Aussicht gestellt, dass durch die Chemo (6 Staffeln bis ca. März/April 2006) ein deutliches Plus an Lebensqualität erreicht werden könne. Noch sind viele Fragen offen, aber wir beginnen uns mit diesem Leben so langsam einzurichten. Kämpfen werden wir auf jeden Fall. Im Hintergrud bleibt die akute Bedrohung durch diesen Kleinzeller. Was ich bisher gelesen habe, macht nicht gerade euphorisch. Wir wissen aber, dass es nichts nützt, jetzt bereits aufzugeben, denn wir wollen alles nützen, was uns an Zeit geschenkt wird. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit zu Hause und werden auch die Therapie gemeinsam durchstehen. Mein Mann nimmt an einer Studie teil, wobei zwei Behandlungsstämme miteinander verglichen werden. Er wird mit Cisplatin behandelt. Ich habe noch ein Problem, mich hier im Forum zu bewegen. Oft sitze ich viele Nachtstunden vor dem PC und lese endlos diese ganzen Berichte durch. Aber vieles verunsichert mich dann, macht mich noch konfuser als vorher. Und trotzdem bin ich froh, dass es dieses Forum gibt, ich denke mal, diese Schocknachricht vom 10.11.05 habe ich sowieso noch nicht ganz verkraftet, so dass Konfusion normal ist. Dieses neue Leben ist noch zu frisch, um für mich, für uns, tragfähigen Boden bereit zu halten. Wir kämpfen jeden Tag mehr um ein Stück Sicherheit, wenn es sowas jemals geben sollte. Danke für's Zuhören. Bis bald und liebe Grüße von Marianne |
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