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#1
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Liebe Claudia,
meine Mutter wurde zeitweilig mit Iressa behandelt, daher kenne ich mich ein wenig damit aus. In bezug auf die Nebenwirkungen kann ich sagen, daß Iressa, bei meiner Mutter wie auch bei der übergroßen Mehrzahl der damit behandelten Patienten, quasi nebenwirkungsfrei ist. Iressa hilft:
Zusammengefaßt: nur ein Bruchteil der betroffenen Patienten kann sich berichtigte Hoffnung machen, daß Iressa hilft (dann allerdings angeblich auch "durchschlagend"). Meine Mutter gehörte, obwohl alle die zuvor genannten Punkte auf Sie zutrafen, nicht zu den Glücklichen. Im übrigen wurde Iressa nicht in Deutschland zugelassen, gerade weil das Medikament gegenüber etablierten Therapien (z.B. platinbasierter Chemo) nicht überlegen war. Zugelassen ist allerdings Tarceva, ebenfalls sog. targeted therapy , ein EGFR-Hemmer. Für Deinen Vater wünsche ich alles, alles Gute! Michael |
#2
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Liebe Claudia,
die von dir angeführten Nebenwirkungen kenne ich teilweise von meinem Partner, der ebenfalls Iressa eingenommen hat. Wahrscheinlich waren sie nicht so extrem, da er nach 3 Monaten damit aufgehört hat aufgrund der mehr als unangenehmen Nebenwirkungen. Zu dieser Zeit ( Apr/ Mai 05) teilte ihm der Onkologe auch mit, das für Iressa nicht nur wegen des nicht nachweisbaren Erfolgs anhand von Studien vom Hersteller der Zulassungsnatrag zurückgezogen wurde für den deutschen Markst, sodnern auch aufgrund der hohen Toxizität. Hier in der Klinik hatten ca. 90% aller Patienten massive Nebenwirkungen. Daher wundert mich etwas die Mitteilung von Michael, das es quasi nebenwirkungsfrei sein soll. Hier im Forum wurde auch von anderen über Nebenwirkungen aufgrund des Mittels berichtet. Über Heilung durch Iressa habe ich auch noch nie etwas gelesen, allenfalls über eine geringe statistische Lebensverlängerung. Die besten Ergebnisse wurden bei asiatischen Frauen erzielt, die niemals geraucht hatten. Hat dein Vater Iressa seit der Diagnose bekommen, das wären ja 18 bis 20 Monate?? Hat er zwischendurch mal Einnahmepausen gemacht? Die Auswirkungen sind ja wirklich sehr extrem für ihn. Ich wünsche ihm alles Gute, hoffentlich erholt er sich zunehmend davonund wünsche dir auch viel Kraft für die nächste Zeit
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#3
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Hallo ihr beiden
![]() @ Michael_D : Danke für die Informationen. Witzigerweise ist mein Vater kein Asiate, männlich, hat sein Leben lang geraucht...und trotzdem hat Iressa bei ihm ja angeschlagen insofern, dass der Tumor kaum gewachsen ist in der ganzen Zeit. Aber eben , die Nebenwirkungen sind immens gewesen, die ganze Zeit über. Daher bin ich froh, dass sie das Iressa nun abgesetzt haben. Somit hat er wenigstens Ruhe von den ununterbrochenen Entzündungen überall. Über Tarceva hab ich auch gelesen, aber nix gutes..auch ähnlich von den Nebenwirkungen her. liebe Grüsse von mir @Gaby: Danke auch Dir für Deine Mitteilung ![]() Übrigens hab ich gute NEuigkeiten erhalten heute : meine Vater geht es ein bisschen besser. Er ist zwar immer noch völlig geschwächt, aber er kann wieder besser reden und kann ein Gespräch für ein paar Minuten mitmachen, ohne auszuklinken..ich bin sowas von froh und hoffe jetzt sehr, dass das wieder wird ![]() Liebe Grüsse von mir und danke für die lieben wünsche ![]() Claudia |
#4
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Hm, das mit den Nebenwirkungen von Iressa wundert mich einfach, wobei es mir definitiv nicht um's Rechthaben geht . . .
Meiner Mutter ging es unter Iressa vorzüglich - keine Nebenwirkungen. In der Klinik in Lemgo wurden unter der Studie etwa 20 Patienten mit Iressa behandelt: angeschlagen hat es bei zweien - aber insgesamt keine schweren Nebenwirkungen. Ich habe einmal direkt mit Astra Zeneca telefoniert. Dort teilte man mir mit, daß Iressa wegen eines "Versagens" in der PhaseIII-Studie nicht zugelassen wurde. Von Toxizität war keine Rede. Aber man sieht: so unterschiedlich sind die Informationen! Wem soll man da vertrauen? Vermutlich hilft da nur ausprobieren. Meine Mutter wird jetzt übrigens mit Alimta behandelt. Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Sie lebt und das ist das Wichtigste. Viele Grüße, Michael |
#5
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Hallo Michael,
also das mit der Toxizität wird der Hersteller wohl kaum an die grosse Glocke hängen ![]() Mein Lebensgefährte hatte auch gut darauf angesprochen, obwohl Mann und vorher Kampfraucher. Die Hirnmetas hatten sich alle verkleinert während der Iressa-Behandlung. Leider hat er im Mai eine schwere doppelseitige Lungenentzündung nicht überlebt. Alles Gute für Deine Mutter und hoffentlich auch weiterhin wenig Nebenwirkungen. Lieben Gruss Gaby
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#6
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Liebe Gaby,
daß Dein Partner seine Erkrankung nicht überlebt hat, tut mir sehr, sehr leid. In diesem Forum liest man soviel von Hoffnung und von Verzweiflung, doch letztlich siegt diese Krankheit in den allermeisten Fällen doch. Seit Januar 2004 kämpfen meine Mutter und ich nun diesen Kampf - mit bescheidenem Erfolg, doch immerhin: wir kämpfen noch. Besonders grausam war insbesondere die Tatsache, daß wir nach erfolgreicher Resektion und adjuvanter Radio/Chemo davon ausgehen konnten, daß eine vollständige Heilung möglich sei. Fehlanzeige. Schon bei der ersten Kontroll-CT wurde ein Erguß festgestellt, der leider malign war. Danach Taxotere, Iressa und jetzt Alimta. Nach Ärztemeinung dürfte sie schon nicht mehr leben. Oftmals frage ich mich, ob es sich wirklich gelohnt hat, alle verfügbaren Informationen in mich aufzusaugen. Ist man wirklich besser dran, wenn man "alles weiß"? Das Wissen über die Krankheit näherte ab und an zumindest die Illusion, hilfreich eingreifen zu können. Keine Ruhe hat mir aber die Sache mit den Iressa-Nebenwirkungen gelassen. Ich bin einfach ziemlich perplex, daß dieses Mittel bei so vielen Menschen so heftige Nebenwirkungen hatte! Ich habe nochmals meine Sachen durchwühlt und finde z.B. in einer Fachzeitung: Adverse events (AEs) at both dose levels were generally mild (grade 1 or 2) and consisted mainly of skin reactions and diarrhea. Drug-related toxicities were more frequent in the higher-dose group. Withdrawal due to drug-related AEs was 1.9% and 9.4% for patients receiving gefitinib 250 and 500 mg/d, respectively. Journal of Clinical Oncology, Vol 21, Issue 12 (June), 2003: 2237-2246 (Ich sitze in Reichweite einer Uni-Bibliothek, das ist für die Informationsgewinnung segensreich). Tja, diesen Widerspruch werden wir wohl nicht auflösen können. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß wenn einem dieses Zeug hilft, man - wie auch anders - das große Los gezogen hat. Die Wahrscheinlichkeit ist eben am größten, wenn man eine Japanische Nichtraucherin mit einem Adeno-CA ist . . . doch auch dann ist man natürlich, nun ja, gekniffen, daß man diese Krankheit überhaupt hat. Viele Grüße, Michael |
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