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Alt 29.12.2005, 00:03
Sabs Sabs ist offline
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Registriert seit: 01.12.2005
Beiträge: 6
Standard AW: Mama ins Krankenhaus

Hallo,

jetzt möchte ich endlich mal kurz erzählen, wie alles bei meiner Mama verlaufen ist. Wollt dies längst tun, aber durch die vielen Nachmittage im 1 1/2 Stunde entfernten Brustzentrum und meinen zwei kleinen Kindern hatte ich einfach keine Zeit und war abends total erschöpft... Aber: All die Anstrengungen das Kraftgebens und Mutzuredens lohnen sich jeden Tag und ich bereue keine Sekunde, in der ich meiner Mutter in letzter Zeit Zuversicht gegeben habe.
Also: Sie wurde am 15. Dezember brusterhaltend operiert. Das Karzinom war 1,1 x 1,3 cm groß. Es wurde auch aller "erwischt". Entfernt wurde ihr außerdem der Wächterlymphknoten und noch ein weiterer. Nach fünf Tagen bekamen wir das Ergebnis, dass sie befallen waren und auch die anderen raus müssen. Also folgte dann am 20.12. die Nachoperation. Da war die ganze Zuversicht wieder dahin und meine Mama sehr, sehr demprimiert. Danach stellte sich heraus, dass alle anderen nicht befallen sind.

Was kam, war der traurigste Heilig Abend, den wir alle je erlebt haben. Nie werde ich vergessen, wie ich mich mit meinem Vater und meinem Baby bei ihr verabschiedete, um den langen Weg heim zu meinem Mann und größeren Kind zu fahren. Es brach mir fast das Herz, sie zurück zu lassen. Aber: Ich meine auch immer wieder, dass wir nicht die guten Ergebnisse vergessen sollen. Lunge, Leber und Blut sind absolut in Ordnung. Meine beste Freundin ist Fachschwester und hat selbst lange Patienten betreut und hat auch eine krebskranke Mutter (zwar Darmkrebs) und sie meinte, dass es ein super Ergebnis wäre, wenn "nur" zwei Knoten befallen sind und der Rest in Ordnung ist. Ich hoffe, es ist so.

Am Freitag wird sie entlassen, dann erfährt sie, wie es weiter geht. Die Ärzte haben ihr große Hoffnung gemacht, dass sie wieder ganz gesund wird nach den Therapien. Daran klammern wir uns sehr.


Liebe Silvie,
dich kann ich gut verstehen. Mir geht es auch so, dass ich in den letzten Wochen manchmal das Gefühl hatte, mit zu zerbrechen. Meistens half es mir dann, mal richtig zu heulen (aber nie vor meiner Mutter - das hat mir meine Freundin aus Erfahrung streng verboten O-Ton: "Wenn du heulen willst, rufst du gefälligst mich an. Zeig es nicht deiner Mama, das verunsichert sie.") . Auch ich habe in der ersten Zeit extrem meine Familie vernachlässigt. All meine Kraft investierte und investiere ich in meine Mama. Inzwischen habe ich aber begriffen, dass ich weniger helfe, wenn sie meine Mama noch Sorgen um mich machen muss. Und mein Baby braucht mich sowieso. Nachdem ich auch kaum noch Milch hatte zum Stillen vor lauter Kummer (und meine Maus verweigert die Flasche...), hat sich sogar das wieder durch viel Disziplin meinerseits reguliert. Ich versuche meinen Tag besser zu organisieren, um mehr Zeit-Puffer zu haben und nehme mir ganz bewusst mal was für mich vor, zum Beispiel habe ich mich zum Eislaufen am Montag verabredet. Da schöpfe ich Kraft für die nächsten Tage.

Übrigens, wir feiern am Samstag noch einmal Weihnachten bei mir - nur für meine Mama und sie freut sich total darauf. Da machen die Großeltern nochmal Bescherung für die Kleinen und sehen die strahlenden Augen. Meiner Mama helfen die Mäuse ganz ganz sehr, sie weiß, wofür sie kämpfen möchte. Sie will ihre Enkel aufwachsen sehen.

Ich weiß, dass die nächsten Wochen, Monate schwer werden, für allem für mich, weil ich die absolute Bezugsperson für sie bin. Aber ich weiß ganz sicher: Wir werden das schaffen. Das habe ich ihr ganz fest versprochen. Und so lebensbderohlich auch die Krankheit ist - es gibt noch keinen Grund zu verzagen!!!!!!!! Das versuche ich meiner Mutter immer wieder klar zu machen.
Liebe Silvie, du kannst dich gern bei mir melden per Mail, dann können wir uns austauschen.

Für heute Gute Nacht, meine Maus wird sich gleich melden!
Sabine
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