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  #1  
Alt 08.01.2006, 01:22
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Tamoxifen oder Arimidex

Danke für die Informationen und den Link!!
Jetzt bin ich doch um einiges schlauer.
Sicherlich wirken Medikamente bei jedem individuell aber einen groben Ueberblick konnte ich mir ganz gut verschaffen
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  #2  
Alt 12.01.2006, 10:09
Wamper Wamper ist offline
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Standard AW: Tamoxifen oder Arimidex

Hier was aus der Ärzte-Zeitung vom 12.01.2006

Vorteil für Aromatasehemmer bei Brustkrebs
Vergleichsstudie von Anastrozol mit Tamoxifen / Rate von Rezidiven und Metastasierungen kann verringert werden

DRESDEN (awa). Wird die adjuvante Hormontherapie bei Frauen mit hormonsensitivem Brustkrebs in der Postmenopause nach zwei bis drei Jahren Tamoxifen auf den Aromatasehemmer Anastrozol umgestellt, schützt das nicht nur besser vor Rezidiven, sondern verlängert auch das Gesamtüberleben.

Eine Patientin wird zur Befundkontrolle der Brust sonographisch untersucht.
So lautet das Ergebnis einer Metaanalyse von drei adjuvanten Therapiestudien, an denen insgesamt 4006 Patientinnen in der Menopause mit hormonsensitivem Mammakarzinom teilgenommen haben.

Alle Frauen hatten bis zum Studienbeginn bereits zwei bis drei Jahre lang Tamoxifen erhalten. Danach wurden sie randomisiert entweder für die nächsten zwei bis drei Jahre auf Anastrozol (Arimidex®) umgestellt oder weiter mit Tamoxifen behandelt.

In jeder der drei Studien - mit den Akronymen ARNO 95, ABCSG 8 und ITA - ist nachgewiesen worden, daß die Umstellung von Tamoxifen auf Anastrozol die Rate der Ereignisse wie Lokalrezidive und Fernmetastasen signifikant verringert. Das hat Professor Wolfgang Distler von der Uniklinik Dresden berichtet.

Zudem habe die auf dem Brustkrebskongreß in San Antonio im US-Staat Texas vorgestellte Metaanalyse für den Aromatasehemmer einen Überlebensvorteil im Vergleich zu Tamoxifen ergeben, sagte Distler auf einer Veranstaltung des Unternehmens AstraZeneca in Dresden.

Die Studienteilnehmerinnen waren durchschnittlich 62 Jahre alt, bei zwei Drittel waren die Lymphknoten noch nicht befallen, und fast drei Viertel hatten einen mäßig differenzierten Tumor. Drei Viertel wurden vor der endokrinen Therapie brusterhaltend operiert, und sieben Prozent der Patientinnen wurden auch chemotherapeutisch behandelt.

Nach einer medianen Beobachtungszeit von 30 Monaten ab dem Zeitpunkt der Randomisierung ergab die statistische Auswertung der Metaanalyse, daß die Umstellung auf Anastrozol im Vergleich zur kontinuierlichen Therapie mit Tamoxifen die Zeit bis zum Auftreten von Rezidiven relativ um 45 Prozent und bis zum Auftreten von Fernmetastasen relativ um 39 Prozent verlängerte.

Auch die krankheitsfreie Zeit wurde relativ um 45 Prozent und das Gesamtüberleben relativ um 29 Prozent verlängert. Insgesamt starben in der Tamoxifen-Gruppe 90 Frauen (4,5 Prozent) und in der Tamoxifen/Anastrozol-Gruppe 66 Patientinnen (3,3 Prozent).

Aufgrund des Überlebensvorteils sollten Frauen mit Brustkrebs, die zur Zeit eine Tamoxifen-Therapie erhalten, auf den Aromatasehemmer umgestellt werden, empfiehlt Distler.

Und: Da eine fünf Jahre dauernde initiale Therapie mit Anastrozol vor allem das in den ersten drei Jahren erhöhte Rezidivrisiko besser senkt als Tamoxifen, sollte der Aromatasehemmer am besten von Anfang an gegeben werden, meinte Distler. Als Erst-Linien-Therapie ist Anastrozol bei Frauen in der Menopause mit hormonsensitivem Mammakarzinom seit Sommer 2005 zugelassen.
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  #3  
Alt 12.01.2006, 15:38
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Ort: Zamonien
Beiträge: 6.149
Standard AW: Tamoxifen oder Arimidex

Liebe Ylva,

ich bekam von meinem Gyn nach der OP Tamox verschrieben. Die Nebenwirkungen waren enorm. Teilweise hatte ich wegen der Schmerzen meinen Lebenswillen verloren.
Ich bekam dann von meinem Onkologen Arimidex. Daraufhin fielen mir auch noch die Haare verstärkt aus.
Also wieder Tamox. Durch ein leichtes Antidepressivum verschwanden die Schmerzen fast vollständig. Nun stellte mein Onkologe eine Fettleber fest. Da ich eigentlich kaum übergewichtig bin, mußte die durch Tamox entstanden sein.
Also wurde Tamox wieder abgesetzt und Aromasin verschrieben. Aromasin ist auch ein Aromatasehemmer wie Arimidex.
Nun ist mein Gyn wieder sauer.
(ich werde bei beiden Ärzten alle 6 Monate untersucht. Deshalb wechselt das immer)
Ich vertraue meinen beiden Ärtzen unbedingt. Doch jetzt bin ich ziemlich ratlos. Ich werde mein Armoasin jetzt noch aufbrauchen und dann wieder auf Tamox umsteigen.

Bei Tamox verfügt der Körper noch über kleine Mengen Östrogen. Aromatasehemmer schließen das aus. Ohne Östrogen werden die Knochen stark angegriffen und es kann zu Osteoporose kommen.
Welches der Medikamente letzten Endes mehr schützt, läßt sich nicht sagen, denn die Untersuchungen sind nicht so unabhängig sind, wie es scheint. Bei Tamox liegen Langzeitstudien vor. Die Aromatasehemmer sind verhältnismäßig neu. Leberfreundlich sind auch sie nicht.
(aus immer wieder gegebenem Anlaß stelle ich hier klar, dass ich mich nicht gegen die Pharmaforschung ausspreche )
Er erzählte mir nur, dass täglich mindestens 2 Vertreter versuchen, ihre Aromatasehemmer bei ihm an die Frau zu bringen.
Der Unterschied liegt auch im Preis: 100 Tamox kosten ca. 23 Euro.
100 Aromatasehemmer kosten ca. 580 Euro.

Ich denke mal, dass der Arzt entscheiden sollte, was für Deine Mutter richtig und gut ist. Außerdem kann das Präparat auch gewechselt werden, wenn sie Probleme hat.

Liebe Grüße

Barbara
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