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#1
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und verfolge schon seit einiger Zeit als stille Leserin eure Einträge. Mein Pa (55 J.) hatte im Juli 2005 zwei Lungenmetastasen, wobei sie ihm dann in einer OP den rechten halben Lungenflügel entfernt haben. 3 Monate später waren in der Leber wieder 2 Metas sichtbar die mittels RFA im Dezember entfernt wurden. Der Chefarzt meinte das durch die Lungen-OP evtl. wieder Zellen abgeschwemmt wurden. Unsere Onkologin hat weder nach der Lungen-OP noch nach der RFA eine Chemo für sinnvoll gehalten. Ihr Wort in Gottes Gehörgang Ich habe einfach Angst das ohne Chemo gleich wieder Metas kommen. In 2 Wochen haben wir wieder CT Termin, dann geht es wieder von vorne los. Wie war das bei euch? Habt ihr nach eurer OP Chemo erhalten? Viele Grüße Sandra |
#2
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Hallo Sandra,
ich habe schon sog. adjuvante Chemo gehabt - 1998! Damals war es "nur" 5FU und Folsäure. Heute nimmt man vermutlich schon Oxaliplatin dazu. Adjuvant heißt "vorbeugend" und wird eigentlich immer ab Darmkrebs Stadium III ( Lymphknoten befallen, noch keine Organe involviert) gegeben. Inzwischen wird dein Vater als Stufe IV gehandelt und hätte auf jeden Fall adjuvante Chemo bekommen sollen. Nach den OPs habe ich über Chemo nachgedacht aber keine bekommen. Der Onk meinte, dass die Sinnhaftigkeit einer erneuten adjuvanten Chemo durch keinerlei Statistik bewiesen sei. Stattdessen solle ich mir die Chemo "aufbewahren" , falls sie später notwendig würde. So'ne Chemo wirkt ja auch nicht ewig und die Belastung für den Körper ist schon beträchtig. Habt ihr schon mal über eine 2.Meinung nachgedacht? Leider gibt es keine absoluten Wahrheiten und jeder rätselt, was denn für sich der Königsweg ist. Die Ärzte wissen es genausowenig wie wir. Ich wünsche deinem Vater ( und mir und allen anderen ) ein möglichst metastasenfreies Jahr. Liebe Grüße, Ralph
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Ich respektiere meinen Krebs - aber ich lasse mich nicht von ihm dominieren. |
#3
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Hallo Ralph,
hast mich etwas nachdenklich gestimmt, was Du über die "verklebte" Lunge geschrieben hast, da ich auch schon mal gehört hatte, daß man nur einmal operieren kann. Gleichwohl, werde den Befund erst einmal abwarten und dann zu Dr. Rolle schicken, der kann mir ja dann ganz konkret sagen, ob er beide Seiten operieren kann. Hallo Ihr Lieben alle, ich hab zweimal Chemo gemacht, allerdings immer nur ganz kurz. Das erste Mal im Frühjahr, vier Gaben wöchentlich FOLFORI +Avastin. Dann nachdem im August die 8 Lungemetas erkannt worden waren, im September / Oktober FOLFOX+Avastin, drei Gaben mit 48-Stunden Pumpe für das 5FU. Ergebnis ist, daß die Metas bis zur CT-Untersuchung im Oktober nicht mehr gewachsen waren. Ich hoffe nun, daß sie nicht so groß geworden sind und ich die Lungen-OPs noch machen kann. Hab auch seit einpaar Tagen Schmerzen im Bauch (linke Seite, wo vorher mal ein Eierstock war). Ich hoffe, das sind nur Verwachsungen, hat mich heute aber ordentlich runtergezogen. War heute sehr schlecht drauf. So allmählich fang ich mich wieder. Falls im Bauch auch was sein sollte, dann sind drei OPs fällig, wie soll ich das denn aushalten !!!! Jetzt spiele ich erstmal Doppelkopf, bringt mich wieder auf andere Gedanken. Euch wünsche ich auch einen schönen Abend ! Liebe Grüße Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain) |
#4
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Hallo Jelly, bitte nicht missverstehen : Ich bin 3 mal an der linken Lunge operiert worden, bevor sie dann beim 4 mal raus kam. Es ist nur so, dass es beim 2. mal nicht mehr so einfach ist, da die Lunge teilweise mit dem umliegenden Brustkorb verwachsen ist ("gefesselte Lunge"). Wenn ich jetzt eine Keilresektion o.ä. machen will muss ich die Lunge erst von der Thoraxwand lösen, was in der Folge leicht zu kleineren Verletzungen und im Verlauf des Heilungsprozesses zum "fisteln" (Löcher in der Lunge) führt. Alles kein Problem - heilt alles. Bei mir ohne wirkliche Probleme, obwohl sich noch eine 4. Thorakotomie zwecks Resektion einer Brustwandmeta anschloss. Danach dann Bestrahlung. Ich habe nur für dich befürchtet, dass die "einfache" Laserbehandlung, die man im Video unter www.lungenmetastasen.info sehen kann, bei einer wiederholten Op so nicht so ohne weiteres mehr geht. Das erfragst du aber - ich lerne auch gerne noch dazu.
Liebe Grüße, Ralph
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#5
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Hallo Ralph,
der Darmtumor wurde bei meinem Pa 1/04 entfernt. Zu dieser Zeit lag er bereits 7 Monate im Krankenhaus weil sie ihm das linke Bein amputiert haben und der Tumor wurde eher durch Zufall festgestellt. Er hatte bereits 6 Lebermetastasen, inoperabel, Chemo mit Eloxatin von 4/04 bis 8/04. Danach waren die Metas im CT nicht mehr sichtbar und Chemo wurde vorher abgesetzt. Im Juli 2005 dann 2 Lungen-Metas, keine Chemo, unsere Onkologin war ebenfalls der Meinung mit Chemo zu warten bis wieder etwas sichtbar ist weil es nicht bewiesen ist ob Chemo sinnvoll ist wenn nichts da ist zum "zerstören". Zitat: Ein Jäger verschießt sein Pulver auch nicht umsonst". Leider sind dann 3 Monate später wieder Lebermetas aufgetreten. Ihr Spruch: Wegen 2 kleinen Metas macht man keine Chemo. Mein Vater soll erst mal die 8 Wochen bis zum nächsten CT abwarten (also noch 2 Wochen) und dann kann man immer noch eine machen. Ich habe dann Prof. Aigner im Medizin Forum den Krankheitsverlauf geschildert und um seine Meinung wegen Chemo gebeten, er würde eine durchführen, es können immer noch Mikrometastasen vorhanden sein die im CT noch nicht sichtbar sind. Da sieht man mal wie die Meinungen von Onkologen auseinandergehn. Seine Nebenniere ist auch vergrößert, aber sie meinte es ist höchst unwahrscheinlich das dies bößartig ist, eher eine gutartige Geschwulst. Hoffen wir es mal. Sorry, ist etwas lang geworden aber es macht einen fix und fertig wenn man nicht weis was der richtige Weg ist den man wählen soll. Viele Grüße Sandra |
#6
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Hallo Sandra,
das kenne ich auch nur zu gut, man überlegt hin und her Chemo-ja Chemo-nein, ich hab dann zweimal den Kompromiss von kurzen Chemos gemacht. Aber ich möchte mich diesbezüglich auch auf des Allernotwendigste beschränken. Zu der Lungen-OP im Dez. 04 hab ich mich vom Prof. bequatschen lassen, so nach dem Motto "alles muß raus, es geht hier um Monate oder Jahrzehnte", hab das zwischenzeitlich bereut, weil die Meta nicht so groß war (1cm im Durchmesser) und sie vielleicht durch die Chemo auch weggegangen wäre. Falls es durch diese "unnötige" OP jetzt zu Problemen kommt, daß ich auf der rechten Seite nicht nocheinmal operiert werden kann, dann spring ich dem Prof an den Hals. Mein Doko-Abend war nur eine kurze aber schöne Abwechslung, bin dananch wieder in mein Loch gefallen. Vorletzte Nacht hab ich sehr schlecht geträumt und als ich aufgewacht bin, habe ich mir eingebildet, es stünde ein in einen schwarzen Umhang gehüllter Greis vor meinem Bett, der mich holen will. Es war schrecklich und es dauerte einen Moment, bis ich wieder klar denken konnte. Bin ganz verkatert und verheult. Liebe Grüße Jelly Wir hoffen jetzt, daß der Urlaub Ablenkung und Entspannung bringt.
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#7
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Liebe Jelly,
lass dich mal ganz lieb umarmen . Ich denke, jeder hat das Recht, in einem emotioneln Loch zufallen und wie ich dich kenne, krabbelst du da bald wieder raus. Du bist unheimlich stark!!!! Ganz liebe Grüsse Charlie |
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