Papa ist verstorben und mama hat auch lungenkrebs

[Alannah]

Hallo Tanja!

Ich hab deinen Thread durchgelesen, und es tut mir sehr leid, was du durchmachen mußtest!!
Eine Frage: Rauchst du? Wenn ja, hör bitte sofort auf! Deine Eltern sind beide an einem kleinzelligen Bronchialkarzinom gestorben, und wenn du rauchst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß du später selbst eines bekommst!

Liebe Grüße
Alannah

[schnuddel28]

hallo ihr lieben,
danke für euren lieben worte ,aber ich bin so wütend. ich will keinen an mich ran lassen und einfach nur meine ruhe haben.es ist alles so endlos. ich möchte mich so gerne mit meiner mama unterhalten ihr meine sorgen mitteilen wie ich es immer konnte aber es geht nicht mehr. warum??? ich kann ich es nicht begreifen das es so endgültig sein soll.
morgen hat mein vater sein ersten sterbetag und je mehr ich daran denke wie es alles passiert ist desto wütender werde ich. ich werd mir wohl doch bald nen arzt suchen. ich danke euch für alles.
traurige grüße
tanja

[MartinaC.]

Liebe Tanja,
auch ich habe innerhalb von 2 Jahren beide Eltern verloren. Ich bin Einzelkind, 41J. und Mutter von 4 Kindern.
Als meine Eltern verstarben fühlte ich mich trotz Ehemann und Kinder so leer. Ich trug Trauer in mir aber auch eine solche Wut, das sie mich alleine ließen.

Leer und ausgebrannt.
Ich hatte das Gefühl, als ob ich nur noch funktionierte. Mein größter Halt war weg. Auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, laufen bei mir die Tränen obwohl es schon 4 Jahre zurück liegt.

Aber....

Ich lebe und sie sind nur voraus gegangen. In meinem Herzen sind sie täglich bei mir. In den Phasen, wo ich allein bin oder intensiv an sie denke, sind sie mir so nah.

Ich kann dich so gut verstehen.

Aber es ist egoistisch so zu denken.
Unsere Männer und Kinder und auch Freunde lieben uns und in dem Moment der Trauer vergessen wir das einfach. Das dürfen wir nicht.
Genieße das Leben und sauge jeden Moment davon in dich auf. Lerne wieder zu lächeln. Deine Eltern haben dich mit Sicherheit sehr lieb gehabt und haben es nicht gewollt, das dein Leben nur noch aus Trauer besteht.
Ganz im Gegenteil. Das Leben wurde dir durch sie gegeben.

Laß los und lebe für sie weiter.

Nimm dir Zeit für dich, für diese nahen Momente und atme dann durch und widme dich den Menschen, die um dich sind und dich lieben und brauchen.

Ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen, daß wenn du denkst, das nix mehr geht, du dir Hilfe suchst. Hilfe bei Menschen, die damit umgehen können.

Versuche es einfach....
Ich wünsche dir von ganzem Herzen Kraft und Stärke dieses Tal zu durchschreiten. Es lohnt sich so sehr.

liebe Grüße
Martina

[schnuddel28]

liebe martina,
danke für deine zeilen.
es tut mir gut hier solch liebe zeilen zu lesen,obwohl ich beim lesen mal wieder heulen musste.es tut mir leid das du deine eltern verloren hast.was hatten sie für eine krankheit?
mir tut es auch so unendlich leid das ich meinen mann und meine kinder nicht an mich ran lasse.
ich weiß nicht warum aber ich bin einfach nur wütend.mich beschäftigt es das meine mutter mir eine woche bevor sie gegangen ist noch etwas sagen wollte. was wollte sie mir sagen???
mich macht das alles so fertig.
vor lauter wut bin ich nur noch am fressen,ich hab bestimmt 5 kilo zugenommen.
ich werde es euch allen versprechen,dass wenn ich es nicht mehr allein aus diesem loch schaffe dann hol ich mir hilfe.
danke für eure hilfe.
ich bin froh das es euch gibt.
traurige grüße tanja

[MartinaC.]

Mein Vater hatte Blasenkrebs und ist letztendlich an einem Herzschlag gestorben.
Er fragte mich 5 Minuten vorher noch, ob ich einen Kaffee möchte. Ich sagte ja und ging nach oben etwas holen. Als ich wieder in die Küche kam, saß er tot am Küchentisch. Ich hatte keine Chance mehr ihm zu helfen.
Keine Worte mehr, kein Abschied.
Für mich war es schlimm, aber für ihn einen wundervollen Tod.

Meine Mutter war schwer herz und zuckerkrank.
Sie lebte aber nicht so, wie sie es sollte. Sie bekam eine Bypass OP und es ging ihr wieder etwas besser.
Bis zu dem Tag, als ihr Körper anfing Wasser zu speichern. Alle 14 Tage mußte sie ins Krankenhaus.
Ihr Körper war ausgemergelt und sie hatte keinen Lebenswillen mehr.
Als sie kurz vor Weihnachten wieder in die Klinik sollte, verweigerte sie dies mit den Worten: Ich möchte noch Weihnachten mit meiner Tochter und den Enkelkindern verbringen und dann kann der liebe Gott mich holen.

So ist es geschehen. Am 28.12.02 verstarb sie in ihrer Wohnung. Sie lag ganz friedlich in ihrem Bett.

Als ich ihre Wohnung auflöste, fand ich ihre Insulinspritze (Oktipen), die sehr lange Zeit nicht mehr benutzt waren.

Ganz bewußt ist sie aus dem Leben gegangen.

Noch heute habe ich sehr große Probleme zu ihr auf den Friedhof zu gehen. Ich weine an ihrem Grab und bin so wütend, das sie gegangen ist.
Andererseits wußte ich, das sie sich selbst indirekt erlöst hat von ihren Qualen.
Wer weiß, was sie hätte noch alles ertragen müssen.
Ich respektiere - aber es tut weh.

Ich lebe aber auch seit dem Tode meiner Eltern bewußter. Sage mal nein. Habe mich von "Freundinnen" getrennt.
Nehme mir mal Zeit für mich.
Und wenn es mir mal schlecht geht, dann nehme ich mir das Bild meiner Eltern und rede mit ihnen und ich weiß genau, das sie mich hören.

Sie haben mir mein Leben gegeben und immer gesorgt, das es mir gut geht.
Und dieses eine Leben, werde ich hüten und in ihrem Sinne weiter leben.
Ich denke, das sind wir unseren Eltern schuldig.

Wir haben noch Aufgaben zu bewältigen und ich werde sie schaffen.
Ich sehe mir meine Kinder an und sehe darin die größte und schönste Aufgabe.
Und für sie werde ich stark sein und mich jeden Tag freuen, das ich sie habe und noch lange begleiten werde.
Sie können nichts dafür, wie ich mich manchmal fühle.

Tanja lebe!
Und ich glaube ganz fest daran, das unsere Eltern uns es mitteilen würden, wenn sie es könnten.
Vielleicht ist es auch das, was deine Mutter dir sagen wollte.
Oder einfach nur Danke?
Ein Danke, das du für sie da warst.
Das ist das wertvollste Geschenk, was du ihr geben konntest.

Sie wird immer in deinem Herzen sein. Egal ob du lachst oder weinst.
Lebe für sie.
Wenn du wieder lächeln kannst, wird sie es dort wo sie jetzt ist auch tun.
Daran glaube ich ganz fest.

[schnuddel28]

hallo an alle,
ich muss mal wieder schreiben.
ich hab mich jetzt in psychologische behandlung begeben denn ich kann das alles nicht wahr haben was mir im letzten jahr passiert war.
mir ist immer noch so als wie wenn meine mama bald wieder vor mir steht nd wieder da ist.ich kann das alles nicht begreifen.ich war letzte woche auf dem friedhof und hab mit ihr gesprochen und hab auf antworten gewartet,aber es kamen keine.warum hört sie mich nicht wenn ich mit ihr rede und ich bei ihr bin an ihrem grab? es tut so weh und sie fehlt an jeder ecke.sie war nicht nur meine mama sondern auch meine freundin.
danke das ihr mir zugehört habt oder besser gesagt gelesen habt.
traurige grüße
tanja

[schnuddel28]

hallo ihr lieben,
ich hab die psychologische beratung abgebrochen denn ich denke der kann mir nicht helfen.wenn ich traurig bin dann komm ich hier ins forum und lies mir meine seite durch wo ihr mir alle was liebes hinterlassen habt.
es tut zwar immer noch so weh aber es wir bestimmt irgendwann mal nachlassen.es ist schon das ich hier meine gedanken hinterlassen kann das ist wie ein offenes tagebuch.
ich wünsche allen ganz viel kraft und viele liebe grüße.
bis dann
tanja