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  #1  
Alt 07.03.2006, 20:41
Mel72 Mel72 ist offline
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Registriert seit: 27.01.2006
Beiträge: 2
Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Liebe Yvonne,

es freut mich so, zu lesen, dass es deinem Vater wieder etwas besser geht. Vor allem an seinem Geburtstag. Herzliche Glückwünsche!

Uns wurde, als wir die Diagnose meines Vaters bekamen, gesagt, er hätte noch ein halbes Jahr zu leben. Er hat dann noch 2 volle Jahre gekämpft und ist dann im Juli letzten Jahres friedlich zu Hause eingeschlafen.
Ich glaube, dass er so gut und so lange gekämpft hat, weil die Ärzte und wir ihm sehr lange nicht genau gesagt haben, wie es um ihn steht. Es war eine lange Achterbahnfahrt mit unendlich vielen Hochs und Tiefs, aber der Glaube, wieder gesund zu werden, hat ihn immer wieder aufgerichtet.
Erst in den letzten Wochen, wo es so langsam absehbar wurde, dass es dem Ende entgegen geht, hat sich meine Schwester als erste getraut, mit ihm über das Sterben und alles, was damit zu tun hat, zu reden. Sie war bei diesem Gespräch alleine mit ihm, und es war, wie sie erzählte, ein unglaublich tiefes, aufwühlendes Gespräch, das die beiden, die nie ein wirklich gutes Verhältnis zueinander hatten, einander näher gebracht hat. Sie haben zusammen geweint und sich in den Arm genommen, alles Dinge, die vorher nie passiert sind.
Dieses Gespräch hat es anschließend für uns alle einfacher gemacht, ähnlich mit ihm umzugehen und zu sprechen. Ich bin meiner Schwester unendlich dankbar, dass sie das getan hat. Und ich glaube, mein Vater war es auch. So konnte auch er endlich all seine Ängste loswerden, weinen, um Beistand bitten, und sich in den Arm nehmen lassen.
Aber dies geschah wirklich erst zu einem sehr späten Zeitpunkt, wenige Wochen, bevor er dann gestorben ist. Ich denke, ein früherer Zeitpunkt hätte mehr geschadet als genutzt, und er hätte sich vielleicht aufgegeben.

Wann der richtige Zeitpunkt ist, kann natürlich niemand sagen. Es ist alles so verdammt schwer.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles erdenklich Liebe und Gute!
Im Grunde macht man in dieser Situation alles richtig, wenn man nur für seinen geliebten Menschen da ist.

Ein ganz dickes Kraftpaket für dich und deinen Vater und noch viel schöne Zeit miteinander.

Liebe Grüße,
Melanie
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  #2  
Alt 06.04.2006, 13:35
hexe6 hexe6 ist offline
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Beiträge: 49
Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Hallo an alle!

Ich glaube langsam an Wunder!!!
Nachdem mein Papa seinen 50.Geburtstag erleben durfte(Ärzte meinten das er solang nicht durchhält),muß ich sagen, das es ihm Verhältnismäßig gut geht.Die Gelbsucht ist weg,die Schmerzen sind weg.Die Chemo verträgt er gut.Er fühlt sich wieder wie ein Mensch, während ich(und alle anderen) im Februar dachten er stirbt. Er hat jeden Tag eine neue Idee, was er mit uns unternehmen will. Wir fahren zusammen shoppen, gehen wieder spazieren, alles Sachen die ich mir nicht mehr hätte träumen lassen. Vielleicht gibt es ja doch Wunder. Und umso mehr ein Mensch dagegen kämpft, umso besser ist die Therapie. Ich bin froh das wir ihm nicht gesagt haben, das die Ärzte ihm noch 4 Wochen geben(das war Ende Januar),dann wäre er bestimmt heute nicht in diesem Zustand.
Wollte Euch allen nochmal danke fürs zuhören und die lieben Antworten danken.
Ich wünsch allen soviel Glück!!!! Auch wenn es vielleicht wieder abwärts geht, wir haben die Wochen jetzt viel intensiver genutzt als jemals zu vor. Ich hoffe das es noch lange so bleibt.

Alles Gute.

Hexe
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  #3  
Alt 06.04.2006, 18:47
Anemone Anemone ist offline
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Beiträge: 530
Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Hallo liebe Hexe,
das freut mich wirklich riesig, dass es Deinem Papa so gut geht. Ich hatte Dir ja irgendwann im Februar schon mal geschrieben, was ich von Ärzten halte, die solche Auskünfte über die Lebenserwartung von Schwerkranken geben.
Ich hoffe mit Euch, dass Dein Papa noch lange bei Euch sein kann und es ihm gut geht.
Ganz viele liebe Grüße,
Anemone
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  #4  
Alt 06.04.2006, 19:02
hexe6 hexe6 ist offline
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Beiträge: 49
Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Danke liebe Annemone!
Ich hoffe das es noch lange so bleibt.
hexe6
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  #5  
Alt 06.04.2006, 21:51
ruthra ruthra ist offline
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Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Liebe Yvonne,

es freut mich so, dass es Deinem Pa jetz wieder so einigermaßen geht, hat sich ja am anfang deines Treads auch schon mal anders angehört.......
Ich finde Du mußt jetzt Deinen Titel ändern in ""...mit 50 lebt mein Vater einfach weiter................." Ist für uns alle ja immer tröstlich zu hören dass die gemiensame Zeit dann doch manchmal auch länger dauert.....


Liebe Anemone,

cih muß Dir einfach mal sagen wie toll ich das finde dass Du, trotzdem Ihr den Kampf verloren habt, hier alle anderen weiterhin mit Rat und anteilnahme unterstützt....DANKE !


Euch liebe Grüße

Inez
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  #6  
Alt 06.04.2006, 21:52
Benutzerbild von Manuela08
Manuela08 Manuela08 ist offline
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Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

liebe Yvonne !
heute habe ich mih mal bei dir durchgelese und bin ertsunt was du für eine Kämpferin bist .Hut ab.es ist doch alles so ungerecht verteilt im leben oder ? Warum es die blöde Krankheit überhaupt geben muß das ist die frgae die einer nicht zubeantworten weis.
Versucht es mit den Ärzten das dein Pa die furchtbaren Schmerzen und diese sind sehr furchtbar nicht ertragen muß auch wenn es Morphin ist es ist das einzige was sehr schnell und auch hilft ---macht nicht müde ---- wenn es gut dosiert wird galub mir ich weis bescheid.Aber wir sind ja beide vom Fach les ich gerarde dann hat dein pa auch noch die beste Kraft von dir das ist schon mal gut .
Für euren Pa wünsche ich das er nicht viel leiden muß er ist ja noch so jung
alles gute und viel viel Kraft und Energie wünsch ich euch

Liebe grüße Manuela
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  #7  
Alt 06.05.2006, 18:02
hexe6 hexe6 ist offline
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Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Eine positive Nachricht für alle die das Hoffen nicht aufgeben, so wie ich: Mein Papa hatte seine Untersuchung und der Hauptherd ist KLEINER geworden!!!!!! JUHU! Es geht ihm auch allgemein recht gut. Er ist zwar in manchen Dingen eingeschränkt, aber er genießt sein Leben und jeden Tag. Ich versuche ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen, meist gelingt es mir. Er freut sich über Kleinigkeiten, die vorher Selbstverständlich waren, für mich auch heute noch, aber er sieht das aus einem völlig anderen Blickwinkel. Ich kann nur sagen einem kranken Menschen hilft es ungemein, wenn er merkt seine Familie hält in jeder Situation zusammen und steht hintereinander. Laßt Eure Lieben das spüren das ihr für sie da seit auch wenn es schwer fällt. Niemals streiten das ist Gift. Außerdem lebt es sich harmonisch doch viel angenehmer.

In diesem Sinne drück ich euch alle und wünsche genauso viel Glück wie wir es im Moment haben!

HEXE
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  #8  
Alt 07.05.2006, 06:48
Jörg46 Jörg46 ist offline
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Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Hi Hexe

Sehr erfreuliche Nachrichten, bitte weiter so!!!

Liebe Grüße Jörg
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  #9  
Alt 09.05.2006, 11:49
Benutzerbild von Manuela08
Manuela08 Manuela08 ist offline
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Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Hallo liebe HeXe !

Das freut mich zu lesen und wünsch euch und deinen PA alles erdenklich gute weiter das dieser Zustand der Besserung lange halten möge


sei lieb gegrüßt von Manuela
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  #10  
Alt 10.06.2006, 15:35
hexe6 hexe6 ist offline
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Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Hallo Ihr lieben,

ich möchte nach einer relativ langen sehr positiven Zeit, mal wieder was schreiben. Leider geht es seit 3 Wochen bei meinem Papa wieder stark bergab. Angefangen hat es damit, das er wieder gelb wurde, also wurden die Stents gewechselt. Die Gelbfärbung verschwand wieder, aber mit einem Schlag bekam er einen riesigen Bauch, Wasser!! Er konnte keine drei Schritte tun ohne das ihm schwarz vor Augen wurde. Er hat innerhalb von 3 Wochen 36Liter Wasser gezogen bekommen. Am Donnerstag mußte er wieder ins Krankenhaus,zur Chemo. Er ist total schwach. Ich war nachmittag im Krankenhaus für 2 Stunden, und er hat nur geweint. Er hat keinen Lebensmut mehr. Auf gut deutsch: er hat die Schnauze voll, von den Strapazen, den ständig neu dazu kommenden Problemen und keine wirkliche Besserung. Er sagte sogar er würde sich am liebsten einen Strick nehmen. Hilfe, ich war die zwei Stunden stark und hab versucht ihn aufzubauen, aber so wirklich gelungen ist es mir nicht. Sonst hat ihm schon immer die Aussage aufgebaut, morgen kannst du wieder nach Hause, diesmal bekam ich zur Antwort, er will lieber hier bleiben und keinem zur Last fallen. Er kam aber gestern abend wieder heim. Völlig geschwächt, er kann keine 3Meter mehr laufen ohne das er fast zusammenbricht. Er ist so hilflos. Er tut mit so leid. Er ißt nichts mehr. Ich glaube er hat sich aufgegeben. Er hat die ganze Zeit so stark gekämpft und jetzt?? Ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll. Ich war gerade bei ihm, ihm ist heute Nacht das erste Mal passiert, das er es nicht mehr gemerkt hat das er auf die Toilette muß, da ist es ins Bett gegangen, er schämt sich so dafür, mein Gott wenn das alles wäre, das ist doch kein Problem. Wie macht man das einem 50 Jährigem klar? Er war immer ein gestandener Mann und jetzt das? Er wird damit nicht fertig. Dann hab ich noch eine Frage, er hat ja das viele Wasser im bauch gehabt, der Bauch ist wieder etwas dick, aber der Arzt konnte kein Wasser ziehen, er meinte es wäre kein Wasser, auch keine Luft, aber was denn dann?? Was kann da noch drin sein? Konnte mit dem Arzt nicht sprechen, weil er schon Feierabend hatte als ich da war.
papa hat jetzt erstmal 24 Tage Pause von der Chemo, vielleicht stabilisiert er sich ja auch wieder ein wenig. Er hatte vorher Chemo mit 10% bekommen und jetzt mit 30%. Liegt es daran das er so geschwächt ist. So extrem? Ich will ihn doch nicht verlieren, er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben.Er war immer für mich da, hat immer Verständnis für mich gehabt, egal was ich für Mist gemacht hab. Warum kann man denn nix tun? Es ist so krass.
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  #11  
Alt 10.06.2006, 21:51
Shanti009 Shanti009 ist offline
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Beiträge: 48
Standard AW: Mit 49 liegt mein Papa im Sterben,wie geht das weiter?

Liebe Hexe,

es tut mir so unendlich leid für Euch. Ich kann nachempfinden wie du dich fühlst. Ich bin in einer änlichen Lage und kann es auch nicht mit ansehen wie mein Vater leidet. Und es wird von Tag zu Tag immer schlimmer.

Ich hoffe für dich und euch, dass es sich doch noch zum Guten wendet.

Infos zum dicken Bauch kann ich keine geben aber ich hoffe meine guten Wünsche erreichen dich.

Viel Glück und alles erdenklich Gute.
Shanti009
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