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  #1  
Alt 18.03.2006, 16:28
shahla shahla ist offline
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Registriert seit: 17.03.2006
Beiträge: 9
Standard AW: Er hatte keine Chance - Erfahrungsbericht

Nochmal Hallo,

du sprichst mir aus der Seele, Stina, mir kommt das manchmal auch wie ne Sucht vor, alles zu wissen, zu verstehen und nachzuvollziehen.

Ich behalte die meisten Informationen aber für mich, oder erzähle sie höchstens meinem Freund, weil ich schon merke, dass meine Mutter das nicht wissen will oder einfach nicht hören kannn, weil sie das alles zu sehr verletzt. Sie kann noch nicht direkt mit ihm konfrontiert werden. Zu Weihnachten habe ich mir auch alte Videos von unserer Familie und spezielle halt von meinem Vater angeschaut und ich muss sagen, dass es auf der einen Seite schon weh tut, ihn zu sehen, zu hören, zu erleben, aber auf der anderen Seite musste ich des öfteren lächeln, einfach weil er so wunderbar war und er mir dann in dem Moment ganz nah war .

Zu deinem Beitrag noch einiges, liebe Jutta,
Meine Eltern hatten auch Anfang März ihren 30. Hochzeitstag und man merkt schon, dass meine Mama sehr reizbar ist, wenn es um solche Daten geht, aber ich denke, dass ist ganz normal, als Ehepartner ist das ja noch was ganz anderes, so richtig beurteilen kann ich das nicht, wie man sich fühlt.
Was ich nur zu meiner MAma sagen kann ist, dass sie nach dem Tod meines Vaters einiges zuHause verändern musste, wie sie sagt.
Das Wohnzimmer, wo das Krankenbett meines Vaters bis zum Tod stand, sieht jetzt anders aus. Die Couch, wo er immer drauf lag, als er Krankenschein hatte und es ihm noch nicht ganz so schlecht ging, ist rausgeflogen, andere Farben, andere Anordnung der Möbel etc.
Das Schlafzimmer wird auch bald ausgeräumt, weil sie einfach nicht mehr in dem Ehebett schlafen kann, wie sie mir mitteilte.

Ich merke sehr oft, wie schlecht es ihr geht und das versetzt mir häufig Stiche, aber ändern kann ich es nicht, es muss weitergehen, nicht nur für mich, sondern auch für meine Mutter und für euch, mit dem gleichen Schicksal.
Sie hat aber auch beschlossen, zu der Sportlerehrung zu gehen, weil sie meinte, dass es ihm einfach sehr viel bedeutet hätte, auch wenn es ihr sicherlich sehr schlecht gehen wird und schwer fallen wird.

Für die Erkenntnis, dass alles wieder aufwärts geht, brauchte ich aber sicherlich mehrere Monate. Am Anfang habe ich mich so abgekapselt, selbst meinen Freund zurückgestoßen. Für mich hatte nix einen Sinn und alle konnten mich "kreuzweise".

Und kurz nachdem mein Vater gestorben ist, ist unser Hund (ein Berner) auch erkrankt und nun ratet an welcher Krankheit? Genau, Krebs ... wir dachten schon, er müsse auch sterben, aber er hat es durch eine Operation geschafft und auch wenn es ein Tier ist, freu ich mich drüber, dass dieser Krankheit mal "in den Arsch getreten" werden konnte

Danke für die Sonnenstrahlen, die ich dir mit lieben Gruß zurücksende und den anderen auch
Nina,
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  #2  
Alt 18.03.2006, 23:40
Stina Stina ist offline
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Beiträge: 208
Standard AW: Er hatte keine Chance - Erfahrungsbericht

Liebe Nina, bei uns ist der Hund fast auf den Tag genau 1 Jahr vor Papa gestorben.
Ja, es ist eine Sucht und auch ich habe, bis heute, mit niemandem darüber geredet, konnte und wollte es eigentlich auch nicht.
Komisch, oder?
1/2 Jahr vor seinem Tod hatte Papa einen runden Geburtstag, da haben wir ein Video gemacht, bis heute konnte und wollte ihc es nich anschauen.
Ach Nina, es ist manchmal auch für mich noch so schwer....
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  #3  
Alt 18.03.2006, 23:57
shahla shahla ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Er hatte keine Chance - Erfahrungsbericht

Nabend Stina,

Im letzten Jahr ist bei mir im Kopf ein Satz immer wieder gefallen: Wenns kommt, dann kommt's richtig; wenn's scheiße läuft, dann so richtig, um's mal platt zu formulieren.

War es für dich auch das erste mal, dass ein so naher Verwandter gestorben ist? Für mich nämlich ja, vielleicht ist es auch deshalb im Moment alles so schwer, weil der Tod an sich eine völlig neue Erfahrung ist und dann noch auf so eine schreckliche Art und Weise mit all den "Begleiterscheinungen".

Lieben Gruß, Nina
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  #4  
Alt 19.03.2006, 00:07
Benutzerbild von Engel64
Engel64 Engel64 ist offline
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Beiträge: 62
Standard AW: Er hatte keine Chance - Erfahrungsbericht

Hallo Nina, kann mir genau vorstellen wie du dich fühlst. Heute genau fast um diese Uhrzeit vor 6 Wochen ist meine Mama gestorben. Sie war gerade 60 Jahre. Wir haben gar nichts von ihrer Krankheit gewusst. Warum sie nichts gesagt hat wissen wir bis heute nicht. Sie hatte Brustkrebs, der schon aufgebrochen war, Metastasen in der Leber und im Kopf. Ihr Leiden (jedenfalls was wir mitbekommen haben ging von Montag Abend (ins Krankenhaus) bis Samstag. Ich durfte meine Mum wenigstens 41 Jahre haben! Es tut mir so leid für dich, aber ich finde es hilft, sich das alles von der Seele hier zu schreiben. Wir waren im Krankenhaus rund um die Uhr bei ihr und ich war froh, dass meine Schwester bei ihr war, als sie eingeschlafen ist. Sei froh, dass du bei deinem Papa warst, er hat es ganz bestimmt gemerkt. Ich bin auch so glücklich, dass ich nachdem sie eingeschlafen war, nochmal bei ihr war, auch wenn es dann schwer war zu gehen, da ich wusste, dass ich sie jetzt nie wieder sehe. In stiller Umarmung Heike
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  #5  
Alt 20.03.2006, 23:56
shahla shahla ist offline
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Registriert seit: 17.03.2006
Beiträge: 9
Standard AW: Er hatte keine Chance - Erfahrungsbericht

Huhu,

langsam hab ich die Schnauze voll, bis oben hin.

Heut ist eine Tante von mir auch gestorben, bzw gestern, auch an Lungenkrebs. Wir haben das erst vor 3 Wochen erfahren, als wir sie mal wieder zu uns einladen wollten und man uns mitteilte, dass sie im Krankenhaus ist zwecks einer Chemotherapie.

Respekt, die Krankheit hat's echt drauf.... [IronieON]

Alles bricht zusammen...zack hat man sein Leben teilweise wieder zusammen, kommt wieder so eine Sache, manchmal hab ich das Gefühl, die Familie ist verflucht mit dieser Krankheit.

Gute Nacht zusammen, Nina
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  #6  
Alt 22.03.2006, 20:53
schnuddel28 schnuddel28 ist offline
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Beiträge: 91
Standard AW: Er hatte keine Chance - Erfahrungsbericht

Liebe Nina,
ich möchte dir mein beileid aussprechen.dein beitrag hat mich zu tränen gerührt.ich sitze hier und bin am weinen.
ich kann dich nur zu gut verstehen denn ich hab mein papa im februar´05 und meine Mama im Dezember´05 beide an lungenkrebs verloren.für meine eltern gab es auch keine hoffnung mehr. mein papa war 61 und meine mama war 64 jahre jung. ich denke auch immer das meine familie verflucht ist. ich wünsche dir und deiner familie alles liebe und ganz viel kraft für die zukunft.
stille grüße
tanja
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  #7  
Alt 23.03.2006, 16:48
shahla shahla ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Er hatte keine Chance - Erfahrungsbericht

Hallo,

Hm Tanja, das tut mir wirklich Leid zu lesen, dass du gleich 2 der liebsten Menschen verlieren musstest und dann noch in so einer kurzen Zeit und dann auch noch an eine Krankheit.

Mir geht das auch manchmal so, dass ich hier was lese oder meinen Anfangsbeitrag und weinen muss, weil mir das alles schon noch recht nah geht, wenn man das alles so vor Augen geführt bekommt, vor allen Dingen wenn so oft Dinge parrallel laufen, bei verschiedenen Menschen.

Ganz lieben gruß, Nina
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